Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 17. Nov 2020, 02:56

Fox Legend (1991)

Der Film handelt von einem Clan von Fuchsdämonen, wobei die Oberfüchsin (Yiu Wai) immer Probleme mit dem Fuchsjäger (Wu Ma) hat, der sie ständig erlegen möchte.
Einfache Lösung: Wiederbelebung des höchstoberen Fuchses.
Dazu bedarf es aber zweier Dinge: Das Herz des neuen jungen Anführers eines verfeindeten Clans sowie auch das Siegel eben dieses Clans.
Folglich schickt Yiu mal ihre beiden Töchter (Joey Wong und kein Plan wer) los, um eben diesem Jüngling zuerst das Herz zu öffnen und es im Anschluss raus zu schneiden.
Gibt aber leider 2 Probleme: Erstens übernimmt Joey die Rolle der Verführerin, ist dafür aber leider etwas arg melancholisch veranlagt und schwankt deshalb ständig zwischen 'Raus mit seinem Herz' und 'Er ist doch so süß'.
Außerdem ist die Schwester des Typen nicht ganz so naiv wie er selbst, durchschaut daher das Spiel der Füchse und stellt sich ihnen entgegen.
Irgendwann kommt Joey dann aber auf die Idee, dass womöglich auch das Siegel des Clans und ein Schweineherz als Alternative den Zweck erfüllen könnte. Aber ob Mutti das ähnlich sieht?
Derweil versucht der Fuchsjäger einen positiven Einfluss auf den Jungen auszuüben und ihn zum Kampf gegen den Fuchsclan zu überzeugen.

Der Film ist schon in gewisser Weise ein oft gesehenes Beispiel für diese Geister- und Dämonenstreifen. Und auch diese Verführungsnummer ist nun nicht neu, wobei Joey Wong hierfür aber schon gut geeignet war und ihre Rolle recht gut meistert.
Das sieht bei dem Jungen leider anders aus. Kein Plan, wie der nun heißt, aber in vielen Filmen war der nicht dabei und das ist bei diesem Mangel an Charisma auch nicht überraschend.
Überhaupt gibt es mit Ausnahme von Wong und Wu Ma so gar keine Starpower.
Trotzdem ist das Ganze aber gar nicht mal so schlecht. Gibt auch etwas Kämpfe und übersinnliche Aktionen, also schon ein recht nettes Fantasy Martial Arts Vehikel.
Es scheint auch so zu sein, dass man zumindest ein wenig Budget hatte, was man an den Sets ganz gut erkennen kann.
Natürlich wird dann am Ende der oberste Fuchs doch wiederbelebt und sorgt für etwas Chaos aber das war leider schon etwas schwach. Das betrifft sowohl dessen Optik als auch sein Treiben. Da hätte man sich zum Abschluss schon etwas mehr erhofft.
Trotzdem war es aber insgesamt betrachtet durchaus in Ordnung. Da sah ich schon deutlich schlimmere Fantasy Dinger aus HK.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 2. Dez 2020, 16:12

Revenge of Scar Face (1992)

Ken Lo ist Anführer einer kleinen Gang von vietnamesischen Flüchtlingen (darunter noch Robert Mak, Kwai Chung und William Duen).
Um an Geld zu kommen, begeht man für einen Triadenboss (Ku Feng) in Hong Kong diverse Straftaten, meist Geldbeschaffungsmaßnahmen, wobei aber hier auch Tötungen locker einkalkuliert werden.
Mit diesen Aktionen schadet man aber einem anderen Triadenboss (Hung Fung), welcher sich hilfesuchend an den dritten großen Fisch (Gam Biu) in der Stadt wendet.
Letzterer beschließt, dass man gegen Ku Feng vorgehen muss und setzt seinen Killer (Alan Ng) auf ihn an.
Derweil hat aber auch Ken Lo einen persönlichen Konflikt mit Hung, da er gerne an dessen Freundin ran möchte. Eine Eskalation scheint daher unvermeidlich.
Allerdings hat Ken aber noch weitere Probleme, da er zunehmend cholerisch und misstrauisch gegenüber den eigenen Leuten wird, insbesondere Robert Mak.
Dem ist er aber sowieso seit geraumer Zeit etwas negativ eingestellt, da der sich an seine Schwester (Ng Suet Man) rangemacht hatte.
Diese internen Konflikte sind auch deshalb eher hinderlich, da Ken bald auf der Abschussliste von Gam Biu landet.
Nachdem Ken von diesem eine schicke Narbe verpasst bekommt, steigen gewisse Rachegelüste in ihm auf.

Mal wieder ein Film mit einem Anti-Helden.
Ken Lo ist ja auch so drauf, dass er die Tötung von anderen Personen fest einplant (darunter auch Unbewaffnete) und seinen eigenen Tod als notwendiges Risiko in Kauf nimmt.
Na ja und seine cholerischen Ausraster tragen nun auch nicht dazu bei, Sympathien zu gewinnen.
Überhaupt gibt es in dem Film fast gar keine keine positiven Charaktere.
Und wenn doch, dann spielen sie so gut wie keine Rolle. Ng Suet Man ist z.B. nur sehr wenig zu sehen und ist für den Verlauf der Geschichte bedeutungslos.
Den Film kann man schon in den B bis C Action-Bereich verorten. Das Budget war sehr überschaubar.
Das war aber gar nicht so schlimm. Blöder ist schon eher, dass es fast kein richtiges Martial Arts gibt. Das war angesichts der Hauptrolle von Ken Lo und der größeren Nebenrolle von Robert Mak schon etwas überraschend.
Am Ende wird dann auch nur geballert. Schade.
Ken Lo gegen Gam Biu - was hätte das für ein episches Martial Arts Gefecht werden können. :lol:
Schlecht ist es aber trotzdem nicht, vor allem wenn man dem Anti-Heldentum was abgewinnen kann. Hätte aber deutlich besser sein können, wenn nur das Budget etwas höher gewesen wäre. Das Script fand ich nicht so schlecht.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 4. Feb 2021, 17:14

Legend of Wong Tai Sin (1992)

Lam Ching Ying ist zunächst eine Schildkröte im Himmel, die aber den Menschen auf der Erde während einer Dürreperiode eigenmächtig etwas Wasser schenkt.
Das gefällt der Chefin aber gar nicht und so wird er auf die Erde geschickt und muss nun gute Taten vollbringen, damit er wieder zurück darf.
Bis Lam dann richtig in Erscheinung tritt, dauert es aber über 30 Minuten, da sein Charakter zunächst als Baby und dann als Jugendlicher dargestellt wird.
Um nicht nur auf die göttliche Unterstützung angewiesen zu sein, wenn es mal eng wird, möchte sich Lam etwas fortbilden und landet bei einem Taoisten (Kwan Hoi San).
Dessen Unterrichtsmethoden sind aber wohl etwas fragwürdig. Zunächst lässt er ihn 20 Jahre in einer Höhle schmoren und Bücher lesen, nur um ihm dann anschließend zu sagen 'Also wenn du wirklich was lernen willst, dann musst du in die Welt hinaus.'
Nun ja, das macht Lam dann aber auch und schlendert mit seinem Staubwedel und der Gabe, Laserstrahlen aus den Händen abfeuern zu können durch die Gegend.
Dort trifft er u.a. auf einen Spielsüchtigen, der gerade seine Frau an den lokalen Puff verpfändet hat und später auf einen Doktor (Ku Feng), welcher das Trinkwasser vergiftet hat, um im Anschluss für die Heilung der Bevölkerung ordentlich abzukassieren.
Als Lam ihm dieses Geschäftsmodell versaut, kommt es zu einem Showdown der Beiden, bei dem der Doktor 4 Zombies/Vampire beschwört.
Am Ende darf Lam dann natürlich wieder in den Himmel und es bleibt abschließend die Erkenntnis: Zum Glück hat er nicht gepinkelt.

Laut hkmdb soll der Film schon 1988 entstanden sein. So sieht er auch aus und das Ergebnis lässt die spätere Veröffentlichung nicht verwundern.
Das ist schon alles etwas seicht und auch mäßig spektakulär.
Gelegentlich gibt es mal einen Kampf, aber das wirkt entweder wie auf der Opern Bühne (Lam gegen andere Götter) oder auch aus einem billigen Fantasy Streifen (Lam gegen Menschen und die Zombies am Ende).
Als Fan von Lam mag man es sich schon mal geben können, wie er durch die Botanik latscht und aufkommende Gegner staubwedelt bzw. lasert.
Aber so wirklich vom Thron reißt Einen das wirklich nicht. Prinzip 'für eine Sichtung und für den Lam Komplettismus passt es schon halbwegs'.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 4. Feb 2021, 19:28

Changing Partner (1992)

Anthony Chan ist ein Cop und in einer Beziehung, aber leider läuft es in beiden Bereichen eher schlecht.
Seine Freundin (Carrie Ng) hat sich nämlich entschieden, dass sie mal eine Auszeit von ihm braucht.
Und bei der Arbeit steht Chan im Dauerzank mit einer Kollegin (Sandra Ng).
Letztere befindet sich eigentlich auch in einer Art Beziehungskrise, da ihr vermuteter Freund in ein paar Tagen eine Andere heiraten möchte. Aber das blickt sie noch nicht, trotz 'scheinwerferhafter Leuchtreklame' am Himmel.
Jedenfalls kommt dem Polizeichef (Kenneth Tsang) die grandiose Idee, dass Chan und Sandra mal zusammen undercover gehen dürfen und ein Ehepaar spielen sollen.
Aufgabe ist es, einen potentiellen Serienmörder zu entlarven. Dafür werden sie extra in das Nachbarhaus des Zielobjekts (Michael Chow) einquartiert.
Wie man sich denken kann, haben die Beiden aber lange Zeit mehr mit sich selbst zu schaffen als mit der Observierung.
Irgendwann glätten sich die Wogen aber etwas und man könnte sogar emotional einen Schritt aufeinander zu machen, aber plötzlich steht wieder Carrie in der Tür, die wieder zu Chan zurück möchte (woher die weiß, wo er nun wohnt, ist da aber schon die Frage).
Sorgt dann natürlich für etwas Dreieckschaos und so langsam zeigt sich auch, dass der Verdacht gegen Chow womöglich berechtigt war.

Der Film ist wie man es erwarten konnte eine Komödie und als solche ist das Ganze auch nicht schlecht.
Dieses Zusammenspiel von Chan und Sandra verursacht schon eine Menge lustiger Momente und trägt den Film auch ziemlich gut.
Richtig überzeugend ist es aber dennoch nicht, weil einfach sonst nicht so viel passiert.
Der Aufhänger mit dem Undercovereinsatz ist sehr schlecht ausgearbeitet und hängt eigentlich sogar ordentlich in der Luft. Hier passiert dann auch überhaupt nix überraschendes.
Vielleicht wäre es da echt besser gewesen, wenn man diesen Handlungsstrang weggelassen und stattdessen irgendeinen anderen Aufhänger für das Zusammenleben der Beiden gefunden hätte.
Carrie Ng ist in dem Film nur die ersten 3 Minuten zu sehen und dann erst wieder nach 1 Stunde.
Wenn man bedenkt, dass der Streifen aber nur 80 Minuten läuft und man in dieser Zeit sowohl die Dreiecksgeschichte unterbringt als auch den Kriminalfall, kann man erahnen, dass der Tiefgang schon sehr überschaubar ist.
Dennoch ist der Film aufgrund der diversen gelungenen Witze schon eine Sichtung wert. Mit einem besseren Script hätte aber noch mehr drin sein können.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 13. Feb 2021, 01:11

She Starts the Fire (1992)

Chingmy Yau kommt nach Hong Kong und quartiert sich bei ihrer Tante (Deannie Yip) ein.
Wie man aber gleich erfahren darf, besitzt Chingmy übersinnliche Fähigkeiten, die immer dann auftauchen, wenn sie wütend wird. Oder wenn ihr danach ist, weil sie z.B. beim Black Jack bescheißen möchte.
Und die Gabe ein Feuerchen schüren zu können, ist nur eine von vielen Tricks, die sie so drauf hat.
Also quasi ein echtes Multitalent. Oder aber auf das Script bezogen: Konsequente Inkonsequenz und ein Brei aus verschiedenen Zutaten.
Jedenfalls taucht irgendwann der Eigentümer des Hauses auf (Lawrence Cheng), der aber scheinbar mit Deannie zusammen in einer Art WG wohnt und sofort auf Yau abfährt.
Irgendwann nistet sich dann auch noch dessen Schwester (Carol Cheng) dort ein und es entsteht sofort ein Dauerkonflikt mit Yip.
Dieser wird jedoch dadurch bereinigt, dass Cheng der Plan in den Sinn kommt, mit den Fähigkeiten von Chingmy ordentlich Kohle zu machen.
Da es bei Deannie beruflich auch so gar nicht mehr läuft und sie zudem Mietschulden hat , ist sie sofort dabei. Politisch korrekt wie man es aus dieser Zeit kennt, täuscht Yip deshalb einfach mal Brustkrebs vor, wobei ihr nur eine ganz teure Spezialbehandlung helfen könne.
Da Chingmy einfach ein wundervoll dämlicher Naivling ist, willigt sie ein, bei organisierten Betrügereien mitzumachen.
Irgendwann kommt der Schwindel aber natürlich raus. Und dann gibt es noch so ein paar kleinere Nebenhandlungsstränge, z.B. mit Gangstern (Lee Siu Kei), aber das dient wohl echt nur dazu, diesen Schmarrn auf Spielfilmlänge zu hieven.

Also der Streifen ist wirklich völlig unausgegoren und zusammengezimmert.
Bei diesen Fähigkeiten von Chingmy gibt es einfach überhaupt kein Konzept.
Einfach völlig wirr zusammen gestrickt.
Und es wird hier auch klar, dass sie keine Berechtigung hat, den Hauptdarsteller in einem Film zu geben. Sie ist schauspielerisch einfach Bodensatz.
Da dies aber wohl nicht nur mir aufgefallen ist, hat man die Screen Time etwas verteilt und da bekommen dann auch Carol und Deannie gut was davon ab.
Problem hier ist aber, dass Beide wirklich ständig versuchen, sich gegenseitig im Overacting zu übertreffen.
Das mag zwar gelegentlich auch mal lustige Momente produzieren, aber oftmals ist es echt einfach nervig.
Positiv war aber, dass die Zeit dennoch recht schnell rum ging. Lag aber vermutlich einfach daran, dass man sich hier wirklich sehr leicht hirnlos berieseln lassen kann.
Wenn man wohlwollend gestimmt ist und noch dazu einen Sahnetag erwischt hat, kann man noch eine Wertung im Unterschnitt geben. Tendenziell aber eher weniger.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 14. Feb 2021, 15:52

One Husband Too Many (1988)

Anthony Chan verpfändet seine Wohnung, um zusammen mit seiner Freundin (Anita Mui) das Theaterstück Romeo und Julia inszenieren zu können.
Leider ist das Publikum (u.a. Bolo) schwer kulturbanausisch veranlagt und das Stück floppt.
Folge: Wohnung weg und Freundin ebenso.
Daher begibt er sich mal zur Wohnung eines Freundes (Kenny Bee), der mit der Ex (Pat Ha) von ihm zusammen ist.
Dort angekommen muss er feststellen, dass Pat ebenfalls gerade die Sachen packt und Bee verlässt. Grund ist in diesem Fall aber dessen Arbeitswut.
Leben die beiden Typen nun also erstmal zusammen, was zwar halbwegs gut läuft - abgesehen von dem kleinen Zwischenfall von 4 gleichzeitig gebrochenen Armen - aber eine Dauerlösung kann es auch nicht sein.
Daher ist die Sache klar: Frisches Fleisch muss her.
Dieses entdeckt Chan dann auch bald in Form seiner neuen Julia (Cherie Chung), an die er sich dann auch mal privat ranhängt.
Bevor er selbst zum Schuss kommen kann, treffen sich aber zufällig Kenny und Cherie, welche sich schon von früher kennen.
Da Bee deshalb nicht ganz so verklemmt ist, geht hier dann schon deutlich mehr in kürzerer Zeit.
Zunächst gibt Chan ihm sogar noch Dating Tipps, ohne zu ahnen, wen Kenny da trifft. Irgendwann wird es ihm aber klar und er versucht die Beziehung der Beiden zu torpedieren, ohne natürlich sein Wissen und seine Identität preis geben zu wollen.
Das findet dann seinen Höhepunkt als Kenny und Cherie zusammen verreisen und Anthony ganz zufällig auch dort auftaucht.

Nun ja, das ist eine dieser romantischen Komödien mit etwas Drama am Ende, wie man sie eigentlich haufenweise findet.
Chan drehte ja erst 1 Jahr zuvor den Happy Bigamist. Thema: 2 Typen (Chan, Bee) kämpfen um eine Frau (Mui).
Also im Grunde ganz ähnlich wie hier, nur mit etwas veränderter Ausgangslage.
Folglich also gut recycelt von Chan. Etwas mehr Innovation wäre vielleicht schon ganz gut gewesen,
Aber schlecht ist der Streifen trotzdem nicht, vor allem in den ersten 50 Minuten.
Da gibt es schon eine Menge lustiger Situationen, insbesondere als Chan und Bee zusammen wohnen und sich aufgrund der gebrochenen Arme gegenseitig unterstützen wollen. Ehe sie einen Bericht im Fernsehen sehen, dass eine solche Nähe von Männern zu schwulen Neigungen führen könnte. :lol:
Stark war auch die Szene als Chan am Set Cherie küssen sollte und es nicht hinbekam. Darauf schreitet Alfred Cheung (Cameo) heldenhaft ein und zeigt ihm, wie man Cherie ordentlich abknutscht. :D
Was der wohl für diesen Auftritt gezahlt hat? Vermutlich hat Chan damit den ganzen Film finanziert. :mrgreen:
Irgendwann geht das Ganze dann aber wirklich den vorhersehbaren Weg und es setzt schon eine gewisse Ermüdung ein, einfach, weil man so was schon öfters mal sah.
Anita Mui und Pat Hat haben beide nur Kurzauftritte und sind nach ihren jeweiligen Trennungen nicht mehr zu sehen.
Ebenso Bolo, der aber auch nicht viel macht, außer grimmig schauen und die Brüste wackeln lassen. Zu dem Zeitpunkt (1988) war seine HK Karriere aber eh schon länger auf dem absteigenden Ast.
Und Chan Wai Man schaut nach über 80 Minuten mal für einen Kurzauftritt vorbei.
Mehr als ein Mittagessen dürfte er für den Auftritt wohl auch nicht als Gage erhalten haben.
Fazit: Film hat seine Momente, aber auch Mängel. Wem das Genre gefällt kann es mal angehen. Um die 6 von 10 kann man schon zücken.

6.5/10

Ach ja, hier sind bei der Panorama DVD die UT mal wieder Mist geworden.
Dachte, das hätten die Deppen in den Griff bekommen.
Scheint aber wohl eher Glückssache zu sein.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 27. Feb 2021, 01:23

Rape in Public Sea (1993; Action Version)

Die Geschichte ist ja schnell erzählt:
Eine Gruppe von Exil-Vietnamesen (Lam Ching Ying, Hon Gwok Choi, Wu Fung, Andy Tai) haben alle den gleichen Erzfeind, einen korrupten vietnamesischen Zollbeamten (Choi Jeong Il), der jedem irgendwie irgendwann mal ein Leid zugefügt hat.
Glücklicherweise kommt der Typ aber bald für ein Waffengeschäft mit einem Triaden (Shum Wai) nach HK und dort möchte man ihn dann beseitigen.
Damit man aber nicht elend lange däumchendrehend in der Gegend rumsitzen muss, ergeben sich auch spontan Konflikte mit Shum.
Irgendwann schließt sich die Gruppe dann mit 2 CIA Agenten zusammen (Sophia Crawford, Jeff Falcon), welche ebenfalls hinter Choi her sind.
Um möglichst schnell ganz nah an ihn ran zu kommen, gibt Crawford dann auch gleich mal die Bettvorlage für Choi.
Allerdings fliegt die Tarnung dann doch auf und für den Rest der Gruppe geht es nun darum, den Waffendeal zu versauen, indem man die Ladung schlicht raubt und Choi in einen Hinterhalt lockt.

Nun ja, der Film ist schon sehr low budget und qualitativ recht mäßig geworden.
Irgendwie kann er aber trotzdem halbwegs bei Laune halten und ist daher doch nicht wirklich schlecht.
Die Cat. 3 Einstufung dürfte für diese Action Version aber wohl nicht greifen.
Überhaupt ist ein Verglich der beiden Fassungen sicher recht interessant, soweit möglich (kenne die Bums-Version nicht selbst).
Die normale Fassung läuft wohl um die 90 Minuten, die Action Variante hingegen nur 80 Minuten.
Wenn man nun bedenkt, dass in der Kurzfassung auch noch etwas mehr Action drin ist, dann frage ich mich schon: Wie lange treibt man es denn im Original? Das ist ja ein halber Porno. :lol:
Vielleicht doch noch schauen, ob ich den irgendwo erwerben kann :mrgreen: (aber sicher nicht für 150 Euro, für die ich die VCD schon mal sah).
In dieser Action Version hat man nur nach 20 Minuten mal kurz nackte Brüste unter der Dusche und später eine nackte Frauenleiche im Zimmer.
Das war es zum Thema Erotik. Bei letzterer Szene ist auch ersichtlich, dass es im Original anders gewesen sein muss, da die Frau zuerst noch angezogen war und der Schnitt sofort auf nackt ging.
Überhaupt gibt es gerade in der ersten Hälfte mehrere abrupte Cuts, wo man sich denken kann, dass es im Original anders aussehen muss.
Zur Action meinte Schnabel ja, dass Crawford nicht kämpft.
In meiner Version tut sie das schon und zwar 2 Mal: Einmal zusammen mit Jeff Falcon in der Tiefgarage und dann noch ein zweites Mal gegen Choi nachdem sie enttarnt wurde.
Ich weiß aber nun nicht, ob außer den beiden Szenen noch mehr Action hinzugefügt worden ist.
(z.B. der Erhängte)
Der Showdown geht ja mit 15 Minuten relativ lange, aber das Ende davon gefiel mir nicht wirklich.
Film selbst kann man in der Action Version noch als Schnittware werten (das Original dürfte bei mir schlechter wegkommen).

5.5/10

Ach ja, diese DVD-R von Tai Seng ist wohl von 2006 und läuft noch einwandfrei.
Langsam werde ich zum DVD-R Fan. :D

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 10. Mär 2021, 21:50

Keep on Dancing (1988)

Cora Miao besucht ihre Schwester (CORA MIAO) in der Irrenanstalt.
Leider hat letztere aber ein kleines Problem und möchte deshalb kurz mal raus.
Ihr Ex (James Wong) möchte nämlich wieder heiraten, aber davor hat sie mit ihm noch was zu klären und deshalb muss sie die Hochzeit crashen.
Nachdem dies erledigt ist, würde sie freiwillig wieder zurück kommen und man könnte den erneuten Tausch vollziehen.
CORA nistet sich auch gleich in der Wohnung der Schwester ein und muss sich ab sofort gegen einen liebestollen Postboten (Mang Hoi) erwehren, welche in Cora verknallt ist, aber nicht blickt, dass er ihre Schwester vor sich hat.
Gegen den Ex vorzugehen, erweist sich jedoch auch als eher kompliziert, da dieser Wind von ihrer Entlassung bekommen hat und gleich mal zwei Killer (u.a. Tai Bo) auf sie ansetzt.
Schließlich kommt es aber doch zum Showdown in der Kirche.
Derweil wartet Cora auf ihre Rückkehr, aber durch das veränderte Verhalten von 'CORA', ist sie mittlerweile dem Anstaltsleiter (Richard Ng) aufgefallen, der sich Sorgen um ihren Zustand macht und daher auf absehbare Zeit sämtliche Besuche untersagt.
Also ist der erneute Switch erstmal unmöglich und Cora muss sich in der Anstalt arrangieren, was ihr aber erstaunlich gut gelingt und es entsteht eine engere Bindung zu Richard.
Und CORA schafft es derweil draußen ein wenig Fuß zu fassen und einen Job zu finden.
Neben der ungelösten Nummer mit dem Liebeskasper, bekommt CORA aber ein weiteres Problem in Form des Freundes von Cora (Eric Tsang).
Der hat nämlich eine Andere geschwängert und möchte sich daher von Cora trennen.
Als er dann aber fälschlicherweise auf CORA trifft, hält sie ihn zuerst für einen Handlanger ihres Ex und verhält sich auch entsprechend.
Nun ja, am Ende scheinen sich aber sowohl Cora als auch CORA in ihrer neuen Umgebung gut zurecht zu finden und zufriedener zu sein als zuvor.
Stellt sich also die Frage, ob man den Zustand nicht doch einfach so beibehält wie er gerade ist.

Der Film ist eine Komödie und teils auch gut überdreht dargestellt.
Die Grundkonstellation mit dem Austausch hatte schon seinen Reiz und positive Momente.
Mang Hoi und seine vernarrte Verliebtheit war zudem auch ziemlich lustig.
Allerdings geht in der Mitte des Films wirklich ein Bruch durch den Film als CORA nicht mehr in die Anstalt zurück kann und beide Frauen sich daher anderweitig orientieren müssen.
Eric Tsang taucht erst nach 1 Stunde auf, macht seine Sache aber gut.
James Wong hat nur wenig Screen Time und nach dem Aufeinandertreffen mit CORA vor dem Altar ist er nicht mehr zu sehen.
Der Film lag längere Zeit bei mir rum, da ich angesichts des Titels dachte, dass es sich um ein Musical handeln könnte.
Ist aber nicht der Fall, denn getanzt wird nur am Ende, 1 Minute vor dem Abspann.
Kann man sich jetzt folglich auch denken, dass der Streifen ein nettes Ende nimmt.
Letztlich ein Film der Kategorie 'Kann man schon mal, muss man aber nicht'.

6.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 13. Mär 2021, 23:24

They came to rob Hong Kong (1989)

10 Sekunden im Film: Triade Roy Cheung bringt einen Verräter um.
Weitere 10 Sekunden: Die Polizei erfährt davon und stellt eine Sondereinsatztruppe (Kara Hui) zusammen.
Weitere 10 Sekunden später: Das Versteck von Roy wird ausgehoben und mündet in einer mehrminütigen brachialen Action.
Allerdings kann Roy verletzt entkommen und rettet sich zu seinem Kumpel (Chan Ging) aufs Festland.
Dort -so hat es zumindest den Anschein- möchte er eine möglichst schlagkräftige Truppe zusammen stellen, um in HK eine Bank ausnehmen zu können und Chan ist bei der Auswahl behilflich.
So landet man dann zuerst bei einem pfuschenden Heilpraktiker (Stanley Fung), der mit Hilfe seines Assistenten (Eric Tsang) die Leute ausnimmt.
Wären schon mal 2.
Dann verschlägt es Roy in einen Club, wobei aber Tumulte ausbrechen und auch zwei der Unterhaltungsleute (u.a. Chin Siu Ho verhaftet werden).
Macht noch 2 mehr (nach der Entlassung).
Die Verhaftung vorgenommen hatten Dean Shek und Freundin (Sandra Ng).
Allerdings verlieren die Beiden kurz darauf ihre Jobs.
Also noch mal 2 mehr für Roy.
Mit den 6 Typen begibt man sich dann zunächst nach Shenzhen.
Leider fällt man dort einem ganz aufmerksamen Festlandbeamten (Charlie Cho) auf, der aber auch frisch sein gerade zugewiesenes Baby betreuen darf.
Sein Misstrauen weicht bald der Überwältigung durch die anderen Typen und er ist mit im Boot.
Macht also 7 bzw. 7.5.
In Hong Kong angekommen, werden die 7 Leute einer Kampfexpertin (Chingmy Yau) vorgestellt, welche sie auf den Banküberfall vorbereiten soll.
Wie es nun langsam dämmert, hat Roy aber in Wirklichkeit ganz andere Pläne und sich in China bewusst die größten Pfeifen geangelt, weil der Überfall nur ein Ablenkungsmanöver sein soll.
Tatsächlich möchte er nämlich so eine reiche Tante entführen und -wenn möglich- auch noch Kara, die ihn damals verletzt hatte.
Allerdings merkt man nun auch, dass sich unter den Versammelten auch ein Undercover befindet und den Plan durchschaut hat.
So wirklich ändert tut das aber zunächst nichts.
Man trifft sich wie geplant mit einem Waffenhändler (Shing Fui On), nachdem man kurz zuvor in einer Bar versackt war.
Und die geplante Entführung kann auch nicht verhindert werden, da der Informant verhindert ist.
Also muss der Rest der Gurkentruppe eingreifen.

Hm.
Die ersten 10 Minuten sind ja echt ein Actionbrett.
Danach kommt aber die ellenlange Flaute mit massig Gags, mal besser und mal schlechter.
Action gib es die kommende Stunde fast gar nicht mehr und wenn, dann sind es Kurzeinlagen von Chin Siu Ho, die was taugen.
Von den anderen Leuten darf halt höchstens gelegentlich mal das Double ran.
Aber im Grunde sind es nur die letzten 10 Minuten, die actionmäßig wieder was bringen, wobei ich aber den Anfang besser fand.
Nach ein paar Bier waren die Gags größtenteils schon ganz in Ordnung, aber selbst da gab es schwierige Momente (z.B. der stillende Charlie Cho).
Eric Tsang fand ich aber gut und herrlich charismatisch.
Im Club bekommt er natürlich die schönste Blume ab. Und als die ihn fragt 'Magst du mich etwa nicht?', antwortet er ganz diplomatisch 'So würde ich das nicht sagen. Ich hasse dich. Du bist ein Albtraum.' :lol:
Also insgesamt ging es schon recht gut, wenngleich das Ganze echt unausgegoren ist.

6.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 18. Mär 2021, 22:51

Nach Chungking Express (1994) sah ich nun auch den kurz darauf entstandenen Fallen Angels (1995).

Zu Chungking Express schrieb ich ja, dass ich den gar nicht mal so schlecht fand, da die technische Umsetzung für eine ziemliche Kurzweiligkeit gesorgt hat und das eben trotz der eher unspektakulären Handlung, welche auch nicht wirklich tiefgründig ist.

Ursprünglich sollte ja die Kurzgeschichte mit Leon Lai als Auftragskiller auch in den Chungking Express eingebaut werden.
Aber da die anderen beiden Geschichten um jeweils Brigitte Lin und Leung Chiu-Wai zusammen bereits Spielfilmlänge hatten, entschloss man sich einfach noch einen weiteren Film mit 2 Kurzgeschichten zu machen.

Im Gegensatz zum Chungking Express , wo die beiden Geschichten nacheinander erzählt werden und keine Berührungspunkte haben, überschneiden sich diese bei Fallen Angels irgendwann.
Ich fand aber Fallen Angels deutlich schlechter als Chungking Express.
Vielleicht liegt es daran, dass Leung und Lin einfach bessere Schauspieler sind als Lai oder Reis. Insbesondere Lai kann ich diese Auftragskiller-Rollen nicht wirklich abnehmen.
Oder vielleicht auch daran, dass ich heute nüchtern war.
Aber ich glaube eher, dass ich halt einfach keinen wirklich guten Zugang bekommen habe. Zumal auch die zweite Geschichte mit Kaneshiro ziemlich blöde wirkt.
Den fand ich beim Chungking Express auch besser.
Fallen Angels hat zwar rückblickend ein paar nette Szenen, aber im Gegensatz zum Vorgänger war hier der regelmäßige Blick Richtung Uhr schon nach recht kurzer Zeit ein fester Bestandteil der Sichtung.

Chungking Express 7/10

Fallen Angels 4.5/10

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