Lauter alter Schund

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
Antworten
Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 21. Mai 2018, 16:17

Angels (1991)

Oshima Yukari spielt einen Cop und ihrer Schwester (Julia Cheng) werden im Ausland heimlich Drogen angedreht, welche schließlich am Flughafen entdeckt werden. Darauf landet sie im Knast und Oshima versucht natürlich ihr zusammen mit ihrem Kollegen und gleichzeitig Freund (Siu Yuk Lung) zu helfen.
Jedoch kann sich die Schwester selbst befreien und nach HK zurück gelangen. Darauf schlägt ein anderer Cop (Robert Mak) dort auf, der sie anscheinend verhaften und zurück bringen soll.
Dann gibt es noch etwas bandenmäßge Drogenübergabe am Ende, aber so richtig durchsichtig ist das Ganze aufgrund fehlender UT nun nicht.

Na ja, sehr durchwachsen und mit Wohlwollen noch unterdurchschnittlich.
Es passiert actionmäßig einfach viel zu wenig. Und wenn doch, dann ist es in der Regel auf unterem Niveau. Vielleicht hat man deshalb am Ende noch diese Drogenübergabe eingebaut, um noch ein wenig mehr zeigen zu können. Wirklich tauglich war es aber nicht.
Genauso wenig wie die Liebesszene zwischen Oshima und Siu. Wobei: Das war schon wieder so schlecht, dass es komisch war. Da hatte Oshima vermutlich vor dem Dreh gesagt: Berühr meine Lippen und ich brech dir die Knochen. :mrgreen:
Und so schauts dann auch aus. Der fast schon angewiderte Gesichtsausdruck von ihr als Siu ihr am Hals rumleckt, ist schon göttlich. :lol:
Für die Szene kann man sogar einen Bonus geben, aber mehr als 4/10 sind trotzdem nicht drin.

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 21. Mai 2018, 17:07

Twist (1995)

Nachdem seine Freundin (Suki Wan) zur Informationsbeschaffung bei einer Sicherheitsfirma angeheuert hatte, raubt Simon Yam zusammen mit 2 Komplizen (Tommy Wong, Shing Fui On) einen Geldtransporter aus.
Während sich die Komplizen aufs Festland absetzen, verweilt Yam weiter in HK, da die Cops zwar einen Verdacht gegen ihn haben, aber keine Beweise und Yam auch über einen fähigen Anwalt (Melvin Wong) verfügt, der für ihn das Geld wäscht.
Irgendwann finden die Cops aber doch einen Vorwand, um Yam und dessen Freundin für 48 Stunden in Gewahrsam nehmen zu können. In diesem Zeitraum müsste dann auch ein Geständnis her, notfalls mit Gewalt. Da man aber Angst vor einer Klage des Anwalts hat, dürfen keinen äußerlichen Spuren sichtbar sein, weshalb man für das erpresste Geständnis etwas erfinderisch sein muss. Jedoch hat man scheinbar die Nehmerfähigkeiten von Yam drastisch unterschätzt und so tickt die Zeit stetig weiter runter...

Gefiel mir gut, wenngleich der Film keine wirklichen Sympathieträger hat. Yam und Co sind es schon alleine wegen der Tat nicht und auch wegen dem dauerarroganten Auftreten. Die Cops haben spätestens bei den Verhörmethoden die Rolle der Guten abgegeben.
Fand die Folterungen aber nicht ganz so krass wie oft gelesen, aber ich bin auch schon abgestumpft. Relativ hart war es sicher, aber gibt schon schlimmere Cat. 3 Exzesse.
Die Kombination aus Action, Ermittlung und Gewalt ist recht gut gelungen. Fand auch dieses Katz und Maus Spiel positiv, wo jede Seite mit Hirn agiert. (Cops überlegen, wie sie Yam observieren können, aber der blickt dann alles recht frühzeitig und scheint immer 1 Schritt voraus)

7.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 25. Mai 2018, 02:59

As Tears Go By (1988)

Andy Lau ist bei den Triaden und dort zwar relativ weit oben in der Hierarchie, doch dies macht sich nicht wirklich finanziell bemerkbar. Trotzdem darf er dann für einige Tage seine Cousine (Maggie Cheung) aus Lantau in seiner angeranzten Miniaturwohnung beherbergen.
Viel Zeit hat er jedoch nicht für sie, da er ständig seinen kleinen Bruder (Jacky Cheung - glaube aber kein richtiger Bruder, sondern Triadenbruder) aus der Scheiße ziehen muss. Anfangs ist das auch noch verhältnismäßig einfach, weil sich Jacky mit kleineren Triaden zankt, die Lau geschmeidig in den Griff bekommt. Irgendwann leiht sich Cheung aber bei jemandem Geld, der einen ähnlich hohen Status hat wie Lau (Alex Man). Als es Probleme mit der Rückzahlung gibt, eskaliert die Situation und man gerät in eine Art Gewaltspirale, was auch daran liegt, dass Jacky nach wie vor ohne Hirn handelt und den Versuch von Lau, ihn aus der Gang zu bekommen, schlicht torpediert, indem er im Alleingang Man eins reinwürgen möchte.
Derweil sind sich Lau und Maggie auf Lantau etwas näher gekommen und es könnte auch zur Hochzeit kommen. Dann erfährt Lau aber von der Situation um Jacky, der anscheinend ein größeres Ding plant, um wenigstens einmal im Rampenlicht zu stehen und geht zurück nach HK.

Endlich mal den ersten Film von Wong Kar Wai gesehen und umgehauen hat es mich nicht unbedingt. Es handelt sich hier eigentlich um einen gängigen Triadenfilm, wie man ihn schon standardmäßig kennt. Einzig einige Zeitlupensequenzen und etwas Spielerei mit Farbtönen mögen etwas innovativ sein, aber das ist nur eine Randerscheinung.
Der Film weist aber leider ein paar gravierende Mängel in Script und Logik auf.
Man fragt sich echt, wie Jacky Cheung überhaupt überleben kann, denn dafür bräuchte es doch zumindest 1 Hirnzelle. Also ich finde, dass sein Charakter viel zu deppert dargestellt wird. Er hangelt sich ja wirklich von einer Dummheit zur Nächsten.
Daran schließt sich auch die Frage an, weshalb Lau für ihn ständig den Kopf hinhält (und das auch wortwörtlich) und nicht irgendwann die Schnauze voll hat. Gerade seine Motivation am Ende ist eigentlich völlig unverständlich. Klar, da kann man jetzt mit Freundschaft und Ehre und so Zeug kommen, aber trotzdem wirkt das nicht rund.
Vor allem, weil Lau seine ganze Beziehung mit Maggie dadurch quasi für bedeutungslos erklärt.
Dieser Handlungsstrang mit Maggie ist aber sowieso ziemlich dümmlich, da er überhaupt nicht richtig in den Film eingebettet ist. Das Ganze ist ja in erster Linie ein Triadenfilm, aber Maggie hat mit den Triaden zu keiner Zeit irgendwelche Berührungspunkte. Es ist fast schon so etwas wie ein parallel laufender Handlungsstrang neben der Triadenthematik.
Sie dampft ja dann nach ein paar Tagen ohne sich persönlich zu verabschieden wieder nach Lantau ab. Als Lau sie dann besucht, überkommt es ihn einfach und plötzlich schwafelt man von Hochzeit. Das kommt auch völlig aus der Luft gegriffen und ohne Erklärungsansatz. In HK hieß es zwischen den Beiden noch harmonisch 'Sag das noch mal und ich klatsch dir eine'.
Positiv kann man aber sehen, dass der Film dennoch zügig vorbei geht und keine großen Längen aufweist, trotz der vielen Kritikpunkte. Es wäre aber in jedem Fall besser gewesen, wenn das Beziehungsding einen direkten Bezug zur Triadenwelt gehabt hätte. So hatte es dann eher was von 'Andy macht Urlaub auf Lantau'.
Gebe hier wohlwollend eine leichte Wertung über Schnitt, aber der nächste Film von Wong wird mich hoffentlich besser von seinen Qualitäten überzeugen. Wenn er denn welche hat...

6/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 2. Jun 2018, 03:10

Caper (1986)

2 Kinder gelangen als Boat People von Vietnam nach Hong Kong, werden dort aber voneinander getrennt und gehen verschiedene Wege. Der Eine (Cheung Kwok Keung) wurde als Kind von einem Cop (Wu Ma) adoptiert und schlägt daher die gleiche Laufbahn ein. Der Andere (Stephen Ho) landet bei den Triaden und begeht ständig mit seinem Godfather (Sunny Fang Kang) diverse Einbrüche.
Bei einem dieser Raubzüge bricht man den Safe eines reichen Typen auf und als die Cops anrücken, macht sich die Tochter der Familie (Irene Wan) sofort an Cheung ran.
Nach einem weiteren Einbruch, wird Ho jedoch schwer verletzt und braucht Blut. Daher schickt der Godfather mal seine Leute los, um dessen Bruder zu finden. Allerdings sind Ho die geraubten Diamanten abhanden gekommen, weshalb es zu leichten Spannungen innerhalb der Gang kommt.

Schnell geschriebenes Script und dank überschaubarer Action wohl auch schnell runtergekurbelt worden. Etwas Verfolgung zu Fuß und auch mit Auto, inklusive ein paar Crashs. Dazu noch vereinzelte Stunts und 1 nennenswerter Kampf und das war es dann gewesen.
Das Drehbuch ist einfach viel zu oberflächlich. Gerade noch Kinder, sind die Beiden in der nächsten Szene bereits fest in den jeweiligen Strukturen verankert. Das Aufeinandertreffen der Beiden soll zufällig wirken, aber dafür ist das Ganze viel zu emotionslos, so als wäre Einer für ein Wochenende weg gewesen. Außerdem reden die Beiden im weiteren Verlauf über Dinge, die eher danach klingen als wussten die Beiden schon genau, was der Andere so in der Zwischenzeit getrieben hat.
Die Rolle von Irene Wan ist schlicht nervig mit ihrer extrem naiven und kindlichen Art. Ich hatte mal gelesen, dass sie im richtigen Leben vor allem dadurch mediale Aufmerksamkeit bekommen hat, weil sie sich ständig mit katastrophalen Typen abgegeben hat. Wenn ihr echter Charakter dem aus dem Film entspricht, wäre das nicht verwunderlich. Da kann man ja selbst mir einer Gummipuppe tiefsinnigere Gespräche führen.
Wan und Wu Ma sorgen auch für etwas Comedy, wobei das Niveau sehr überschaubar ist, mit den üblichen Piss Gags und so. Aber selbst die Triaden sind bei den Einbrüchen (unfreiwillig?) komisch, als man leichte Probleme hat, an das Zeug zu kommen. (Devise: Code des Tresors hat doch nur 6 Stellen...müssen wir dann eben jede Option durchprobieren)
Ach ja, es gibt auch einige Situationen, wo die beiden Hauptdarsteller kurz in die Zukunft schauen können (die nächste Minute oder so). Kein Plan, was es damit auf sich hatte, denn im weiteren Verlauf spielt das dann keine Rolle mehr.
Belangloser Film mit ordentlich Schwächen, aber geht zum Glück nur 80 Minuten und das sorgt zumindest für Kurzweil.

4/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 3. Jun 2018, 00:33

Days of Being Wild (1990)

Leslie Cheung spielt eine Art Playboy, der sich mit diversen Affären die Zeit vertreibt. Eine davon ist Maggie Cheung, die dann aber wie von ihm erhofft auf Abstand geht als er ihr mitteilt, dass eine Heirat nix für ihn ist. Bei der Anderen (Carina Lau) läuft es aus seiner Sicht leider nicht so rund, da er diese nicht so leicht wieder los wird. Selbst als er sich offen abweisend verhält und sie schließlich aus der Wohnung schmeißt, läuft sie ihm nach wie vor hinterher.
Irgendwann erkennt Leslie, der von einer Prostituierten adoptiert wurde, aber seine wahre Bestimmung: Suche nach der leiblichen Mutter und dies führt ihn auf die Philippinen.
Carina Lau könnte nun eigentlich mit dem besten Freund von Leslie (Jacky Cheung) was anfangen, da der ziemlich willig ist, aber sie zieht es dann doch vor, Leslie hinterher zu reisen.
Maggie lernt indes einen Cop (Andy Lau) kennen, der sich auch mehr erhoffen würde, aber sie lässt dann mit dem Anruf bei ihm auf sich warten und so entschließt sich Lau, auch endlich seiner wahren Bestimmung zu folgen und Matrose zu werden. Dabei verschlägt es ihn dann auch auf die Philippinen.

Ich finde es interessant: Die Handlung ist wirklich recht einfach gehalten und nur am Ende wird es etwas komplex (als auch Leung Chiu Wai einen Kurzauftritt hat). Dafür geht der Film aber echt schnell rum. Liegt einerseits an den guten schauspielerischen Leistungen, aber andererseits auch an der recht eigenwilligen Optik des Dramas. Das passte schon ziemlich gut zusammen alles.
Würde aber den Leuten widersprechen, die hier so viel in die Handlung rein interpretieren, dass man das Ganze mehrmals anschauen sollte, um alles verstehen zu können. Ein gewisser Wiederanschauungswert ist aber sicher vorhanden.
Besser als As Tears Go By, da wesentlich eigenständiger in der Art, aber trotzdem auch noch mit Luft nach oben...hoffe ich zumindest. Jetzt müsste ja Ashes of Time folgen.

7.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 3. Jun 2018, 15:59

Reformed Gambler (1981)

Ein Typ (Ma Sha) rettet ein Mädel (Violet Pan) vor ein paar Schuldeneintreibern...und wird sie dann nicht mehr los, trotz verzweifelter Versuche ('ich bin ein ganz übler cholerischer Schläger'). Die Ironie dabei ist, dass er selbst für jemanden (Paul Chang Chung) Schulden eintreibt. Daneben zockt er hobbymäßig noch ganz gerne, aber leider scheinbar nicht so erfolgreich, was ihn in ein großes Abhängigkeitsverhältnis zu seinem Boss bringt.
In einem der Casinos lernt er dann eine andere Person (Wong Goon Hung) kennen, die auf der Suche nach einem Spieler mit 8 Fingern ist. Grund ist wie immer natürlich Rache. Ma Sha entscheidet sich, ihm zu helfen, aber schon bald gehen dessen Boss die Schnüffeleien von Wong auf die Nerven und er möchte, dass er ihn umlegt. Als das nicht auf Anhieb klappt, landet er selbst ebenfalls auf der Abschussliste.

Schwierig, den Film in ein Genre einzuordnen. Martial Arts ist es eigentlich nicht wirklich. Gibt zwar etliche Kämpfe, aber das sind dann mehr wilde Prügeleien. Actionfilm trifft es aber auch nur ansatzweise, da es abgesehen von diesen Kämpfen nicht viel gibt (fällt glaub ich auch kein einziger Schuss) und die Zockerei auch ein Bestandteil ist, wenngleich das nun wenig spektakulär ist. Das Ende ist schon actionmäßig ganz annehmbar mit einer Massenschlägerei, aber die Auflösung, wer dieser 8-Finger-Typ ist, war nun eher wenig originell.
Etwas komödienhafte Einlagen gibt es dann auch, wie zum Beispiel beim Verhältnis zwischen Ma Sha und Violet Pan. ('Lass mich in Ruhe' - 'Nein, du bist doch mein Retter') Und auch noch ein paar andere Szenen, die recht lustig sind. (z.B. Tücken des Schuldeneintreibens: Wenn der Schuldner zahlungsunwillig, aber dafür sehr kräftig ist)
Interessant ist der Film vor allem auch aufgrund der zahlreichen bekannten Gesichter, die hier auftauchen, wenn auch oft nur für wenige Momente/als Nebenbesetzung (Chan Sing, Shih Szu, Lung Fei, Chen Hung Lieh, Sit Hon).
Trotzdem ist der Film aber nicht wirklich mehr als Durchschnitt.

6/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 4. Jun 2018, 15:05

Squadron 77 (1965)

Japanischer Besatzungsfilm. Li Li Hua erfährt zufällig, dass ihr Mann für die Japaner arbeitet und verlässt ihn. Dann teilt ihr jemand mit, dass ihr Ex entgegen ihren Kenntnissen noch lebt und als Widerstandskämpfer arbeitet. Sie macht sich auf die Suche nach ihm, nichtsahnend, dass es ein Trick der Japaner ist, um an das Rebellennest ranzukommen.
Als das aber nicht klappt wie gewünscht, erpresst der japanische Kommandeur (Lo Wei) die Frau einfach, weiter für ihn zu arbeiten, bis das Ziel erreicht ist. Jedoch kann sie gegenüber dem Ex die Wahrheit nicht verbergen und agiert nun auch als Teil der Rebellenbewegung, damit diese gegen die Besatzer mit Insider Informationen vorgehen können.
Der Ernstfall kommt dann auch recht zeitig, als sich der japanische Oberkommandeur ankündigt, dessen Liquidierung nicht schlecht wäre. Als der Frontalangriff fehl schlägt, soll Li Li Hua die Sache während eines japanischen Banketts diskreter erledigen.

Besatzungsfilm ist wohl auch die Kategorie für den Film. Es ist weder ein Kriegsfilm, noch ein Actionfilm, denn dafür ist einfach zu wenig Action im Film vorhanden. Etwas Ballerei und Explosionen, aber doch eben sehr dosiert eingesetzt.
Macht aber nicht wirklich was, da der Film auch auf der diplomatischer Ebene gut bei Laune halten kann. Fan Mei Shang spielt einen Rebellen und ist mal ohne Bart zu sehen, weshalb ich ihn erst nicht richtig erkannt hatte. Ku Feng hat eine kleine Rolle als japanischer Soldat.

7/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 5. Jun 2018, 03:42

Dear Murderer (1969)

Peter Chen Ho ist bei seiner Arbeit recht erfolgreich und beim Boss beliebt, daher möchte dieser auch seine Tochter (Betty Ting Pei) mit ihm verheiraten.
Fände Peter auch ganz stark, nicht weil er emotional irgendwas für die Frau empfinden würde, aber finanziell hätte die Hochzeit enorme Vorteile.
Blöd nur, dass er gerade noch eine Freundin (Pat Ting Hung) hat, die seinen Vorschlag, sich einfach als Geliebte weiter mit ihm zu treffen, nicht akzeptiert. Dann wird sie auch noch schwanger und als sie ihm damit droht, alles dem Boss zu erzählen, wenn er die Hochzeit nicht absagt, bringt er sie eben schnell um.
Die Entsorgung der Leiche läuft dann fast nach 'Murphy's Law`: Das ursprünglich angedachte Grab ist nicht zugänglich, also kurvt er dann ewig lange mit der Leiche im Kofferraum in der Gegend rum, welcher dann aber prompt aufspringt, als die Fahrt etwas holprig wird. Und dann blockiert auch noch ein liegen gebliebenes Fahrzeug von so ein paar Hippies die Straße.
Nachdem es dann aber doch geglückt ist, taucht am nächsten Tag ein angeblicher alter Schulfreund (Wang Hsieh) auf, der aber tatsächlich über das Verschwinden der Frau nachforscht und schnell Peter verdächtigt, etwas damit zu tun zu haben.
Der hat aber irgendwann andere Probleme, da er ständig den Geist der Toten sieht, welcher ihn zu verfolgen scheint.

Das Konzept des Films ist nicht schlecht, gibt ja auch einige ähnliche Shaw Filme. Einige Szenen, wie der Mord oder die Beseitigung waren schon recht gut. Die Leiche konnte man dann nach der Tat noch ziemlich oft sehen, was eher ungewöhnlich ist.
Großes Problem des Films ist aber das schleppende Tempo und auch die Tatsache, dass in Hälfte 2 etwas die Luft ausgeht als der Mord vollendet ist. Warum nun der Ermittler sofort Peter in Verdacht hat, wird nie wirklich begründet. Und das er auf die Schulfreund-Masche reinfällt, wo es doch erst 7-8 Jahre her gewesen sein soll, ist auch etwas merkwürdig.
Dieses Geister Element wird auch viel zu spärlich eingesetzt und ist eigentlich immer gleich gestrickt, auch von der Wirkung her. Das ist dann leider letztlich zu eintönig und unspektakulär.
Das Ende war dann aber schon wieder recht annehmbar. Aber 20 Minuten kürzere Laufzeit und bessere Gruselelemente wären schon gut gewesen. Trotzdem aber schon mal eine Sichtung wert. Pat Ting Hung hat auch als Leiche optisch noch was... :twisted:

6.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 17. Jun 2018, 04:32

Fatal Seduction (1993)

Als sein Vater in Thailand stirbt, geht Alex Fong nach Hong Kong, um seinem Onkel in dessen Reisgeschäft zu helfen. Allerdings läuft der Laden recht schlecht, was vor allem daran liegt, dass der Onkel keinen Plan von Finanzen hat und deshalb einen Schuldenberg vor sich herschiebt, den er aber jetzt sogar noch vergrößern möchte.
Dazu bräuchte er aber auch die Unterschrift von Alex, doch ohne das Einverständnis von dessen herrischer Frau (Carrie Ng) geht bei dem gar nix und nach ihrer Ablehnung, heuert der Onkel einen Zauberer an, welcher bereits den Bruder beseitigt hatte und der nun auch die Frau übernehmen soll.
Diesen Zauberer kennt aber auch ein Kumpel von Alex (Billy Lau), der als Touristenführer gerne seine Frau (Wong Wing Fong) bescheißt und auch seinen Freund dazu anstiften möchte. Da dieser zwar Lust auf Außereheliches hätte, aber viel zu viel Angst vor seiner Frau, besorgt Lau ihm einen Unterwürfigkeitszauber. Dazu muss Alex einfach 2 Objekte im Haus platzieren, etwas Pulver in den Tee der Frau kippen und natürlich noch eine ihrer Unterhosen nach draußen hängen.
Leider haut dieser Versuch nicht so gut hin, was Alex dann schmerzhaft erfahren darf, aber dafür der böse Zauber umso besser. Also rückt die magieerfahrene Mutter von Carrie an, als auch eine Gehilfin (Michiko Nishiwaki). Letztere greift dann zusammen mit ihrer Assistentin (Sophia Crawford) sowie Alex den Magier an, um den Fluch zu brechen.

Ich dachte ja hier eher an einen Thriller in der Richtung 'Betrogene Frau/Mann richtet Blutbad an'. Leider war es das nicht, was schade ist, da wohl besser gewesen.
Ist der typische Genrematsch, mit relativ rudimentären Handlungssträngen, die dann irgendwie zusammen laufen. Das Kapitel 'Alex und Carrie' ist dann sogar eher eine Komödie mit ihrem Überwachungsfanatismus, welches zwar recht gut taugt, aber ich hatte schon was anderes erwartet. Kämpfe gibt es mehrere, Nishiwaki taucht aber nur für 2-3 Minuten in der Mitte auf (aus dem Nichts und ohne Zusammenhang) und dann noch die letzten 10 Minuten. Für sie und Crawford waren es zu diesem Zeitpunkt ja eigentlich auch schon die letzten Atemzüge im HK Film. Die Action konnte man zwar lassen, aber letztlich war es auch nur die gängige Massenware. Am Ende taucht dann auch noch aus dem Nichts so ein Schlächter mit Hackebeil auf. Völlig hirnlos, aber zu diesem script passt es irgendwie. Viel Stückwerk.
Das Cat. 3 Siegel gab es wohl auch nur für ein paar Nackteinlagen von Wong Wing Fong und einer anderen Frau. Wong sieht hier aber auch schon etwas verbraucht aus. Ihre Brustwarzen machen den Eindruck, als hätten da schon 10 Kinder dran genuckelt...oder 100 Typen.
Ansonsten gibt es nicht viel, was diese Einstufung rechtfertigt. Noch etwas Maden gegen Ende, aber auch keine große Sache.

4.5/10

Benutzeravatar
Zhang Liao
Beiträge: 1734
Registriert: So 18. Mär 2018, 05:25

Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 18. Jun 2018, 04:25

My Friend Roy (1994)

Der Sohn eines Cops wird von einem Typen (Billy Chow) entführt. Nach einer Verfolgungsjagd steht man sich dann gegenüber und plötzlich gibt es die Rückblende, da sich die Beteiligten bereits zuvor kannten. Zumindest ist in diesem Moment die Rückblende der Eindruck, der vermittelt wird.
Der offensichtlich recht wohlhabende Cop (Lau Dan) hat nämlich Billy als Bodyguard für sich und seinen Sohn angeheuert.
Zufällig trifft der Sohn auf seinen Bruder (Dickson Lee), welchen der Vater als Kind abgeschoben hatte. Dieser ist nun eine Art rumgammelnder Rocker, der auch eine kleine Gang anführt und mit seiner ehemaligen Familie natürlich nix zu tun haben möchte.
Aufgrund der Beharrlichkeit des Sohns ändert sich das dann aber mit der Zeit und die Beiden freunden sich an. Das passt aber dem Vater natürlich gar nicht und er möchte einerseits, dass sein Sohn den Kontakt abbricht und gleichzeitig bearbeitet er scheinbar auch Lee, damit dieser wieder verschwindet.
Als sich der Sohn mal wieder heimlich aus dem Haus schleicht, täuscht Lee ohne dessen Wissen eine Entführung vor und schickt ein Erpresserschreiben an den Vater. Leider wird dann in den Medien nach den Verdächtigen gefahndet, was die restliche Gang gegen Lee aufbringt und auch die Beziehung der Brüder auf die Probe stellt. Noch dazu, weil Lee anscheinend auch was mit der Freundin des Anderen am Laufen hatte.
Es dauert dann aber nicht mehr lange und der Vater rückt mit Billy und anderen Cops zu deren Versteck an.

Ja, das Script ist auch hier völliger Murks, denn zu der anfänglichen Sequenz mit der Entführung des Sohns durch Billy kommt man nicht mehr zurück. Billy wendet sich im gesamten Film nicht gegen die Familie, was die Frage aufwirft, was diese Scheiße soll. Sicher, der Film ist low budget und wohl Videoproduktion, aber trotzdem sollte man doch so einen offensichtlichen Blödsinn im Aufbau erkennen können.
Da kratzt man sich am Ende echt am Kopf. Immerhin gab es bei dieser Verfolgung am Anfang etwas Action und wenn das der Hauptgrund der Sichtung ist, kann man danach gleich abschalten, denn viel kommt hinterher nicht mehr. Billy verkommt nach einem weiteren kleinen Kampf völlig zum Statisten und seine kämpferischen Fähigkeiten sind nicht mehr gefragt.
Es ist in erster Linie dann eine Art Buddy Film, wo man sich dann eben schrittweise annähert. Würde es auch eher als Drama bezeichnen und nicht als Actionfilm. Ich frage mich aber, ob die ersten Minuten nicht einfach von irgendwo recycelt wurden, weil zumindest etwas actionreich. Denn der Film läuft um die 94 Minuten und der Anfang der gedachten Rückblende könnte auch gut der eigentliche Start gewesen sein.
Wie auch immer: Das wäre dann trotzdem Mist. Außerdem ist das Ende des Films zwar wunderbar dramatisch, aber letztlich ziemlich unlogisch, was die Abläufe angeht.
Film hatte keine UT, aber das ist hier nicht das Problem, da die Handlung leicht zu verstehen ist.

3/10 (weil mich die Sache mit der Fake-Rückblende immer noch ankotzt; wenn ausgekotzt könnte die Wertung vielleicht auch noch leicht hoch gehen, toll war es aber in keinem Fall)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag