Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 9. Okt 2018, 18:56

Magic Touch (1992)

Leon Lai ist ein Cop und soll die krummen Geschäfte eines Typen (Sunny Fang Kang) aufdecken. Dazu muss er aber bestimmte Unterlagen ausfindig machen, welche der Fiesling aber vorausschauend verschwinden lies. Zur Freude des Polizeichefs (Philip Chan) herrscht deshalb in diesem Fall erstmal Stillstand.
Zeit also, sich um eine andere Sache zu kümmern. Dabei dreht es sich um einen Wahrsager (Michael Hui), welcher mit Hilfe seines Assistenten (Ricky Hui) die Kunden bescheißt, indem letzterer seinem Chef Auskünfte zu den Klienten ins Büro faxt, nachdem er diese zuvor ordentlich ausgequetscht hatte.
Die Cops haben aber ein ganz anderes Problem mit dem Laden, da es anscheinend ein paar Steuerrückstände gibt und angesichts der vermuteten Einnahmen der Betrag auch recht beträchtlich scheint.
Lai durchschaut dann auch schnell die Tricksereien, aber wenig später wird Michael Hui auf der Straße niedergeschlagen und entwickelt dadurch wirklich übersinnliche Fähigkeiten. Zumindest gelegentlich und auch nur dann, wenn er jemandem die Hand gibt.
So prophezeit er dann Lai, dass dieser mit einer Porzellanente niedergeschlagen wird und ehe er sich versieht, landet er in einer Kneipe mit dutzenden Porzellanenten als Deko.
Als sich die Voraussage bewahrheitet, möchte Lai mit der Hilfe des Wahrsagers an die Bücher des Typen kommen. Dazu muss er aber Situationen schaffen, wo die Beiden eng in Körperkontakt miteinander kommen.
Irgendwann bekommt SFK mit, welche Fähigkeiten Hui hat und möchte sich diese prompt zunutze machen, da er einen Verräter in den eigenen Reihen vermutet.
Dadurch können Lai und Hui zwar Vertrauen zu ihm aufbauen, aber leider fliegt dann die Tarnung von Lai auf und es wird etwas brenzlig.

Guter Film gewesen, wobei ich vor Sichtung keine Vorstellung hatte, was der Inhalt sein wird. Ist eine reine Komödie, selbst am Ende gibt es nur ein wenig Geballer.
Die Gags waren aber oft wirklich gut. Ob nun die anfängliche Verarsche der Kunden, die Prophezeiungen und die Art und Weise wie diese sich bewahrheiten (da durfte dann auch ein HIV Gag nicht fehlen) oder auch die Versuche an Sunny Fang Kang ranzukommen, das hatte alles schon einen guten Unterhaltungswert.
Das Ende hätte man vielleicht ein wenig besser machen können, weil es schon etwas abgekürzt wirkt (vermutlich aufgrund der bisherigen Laufzeit), aber dennoch war der Film wirklich sehenswert.

8/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 3. Nov 2018, 15:22

Chivalrous Legend (1997)

Handelt von der japanischen Besatzung Taiwans am Ende des 19. Jahrhundert.
Ein Junge (Sik Siu Lung) sieht, wie seine Mutter von einem japanischen Soldaten getötet wird und bringt diesen um. Auf der Flucht vor dem japanischen Kommandeur (Alexander Lo Rei) springt er in einen Fluss und wird von einer Operettentruppe (unter Leitung von Blacky Ko) gerettet, der er sich fortan anschließt.
Leider spielt die Gruppe aber heimlich auch anti-japanische Stücke und als das rauskommt, wird der Verein gewaltsam aufgelöst.
Als der Junge älter ist (Jimmy Lin) ist er noch immer mit Blacky Ko als Straßenkünstler unterwegs. Nach einem erneuten Aufeinandertreffen mit dem japanischen Kommandeur wird Ko getötet und Lin möchte Rache, was dann auch klappt.
Damit ist der Film aber erst zu einem Drittel vorbei.
Lin ist anschließend ziemlich perspektivlos, bis ihm ein von ihm geretteter Taiwanese einen lukrativen Job verspricht, welcher dann aber doch nur Lastenochse im Bergwerk ist.
Nach einem Vorfall mit dem japanischen Aufseher, flüchtet Lin zusammen mit einem Kollegen. Als man dann die Armut unter den Taiwanesen sieht, beschließt man etwas Robin Hood zu spielen, indem man ein wenig was von den Japanern bzw. deren taiwanesischen Freunden nimmt.
Außerdem möchte Lin mit einem Teil des Erlöses eine alte Kindheitsfreundin (Vivian Hsu) freikaufen, welche nun im Puff arbeitet. Da sie aber recht beliebt ist, kommt ihm der japanische Gouverneur zuvor.
Lin hat aber eigentlich sowieso andere Probleme, da die Japaner wegen dem Bergwerkvorfall und seinen Gaunereien hinter ihm her sind.

Die ersten 30 Minuten sind stark. Problem ist hier aber, dass man die Geschwindigkeit zu stark anzieht und inhaltlich so viel reinpackt, dass es auch einen ganzen Film füllen könnte.
Als Lin dann die Hauptrolle übernimmt, baut der Film leider stark ab. Sein Talent halte ich schon für wenig ausreichend, um eine derart große Rolle übernehmen zu können. Es mangelt hier außerdem in der Geschichte doch schwer an Fokus. Die einzige Konstante besteht in der Darstellung der Japaner, welche den ganzen Film hindurch wie üblich extrem negativ präsentiert werden.
Das Ende ist auch so eine Sache, mit einer Art Zweiteilung. In einem Fall ist der Überraschungseffekt schon gegeben. Aber dafür ist die Szene dermaßen überzogen, was den Pathos und die taiwanesische Opferbereitschaft angeht. Das war selbst für einen Film mit einer klaren 'pro Taiwan - anti Japan - Ausrichtung' zu dick aufgetragen.
Ich störe mich an solchen Szenen ja recht wenig, aber hier hätte man es schon etwas sachlicher abhandeln können.
Im zweiten Fall ist es aber noch schlimmer: Man erwartet am Ende noch einen Kampf und es passiert schlicht nichts. Das war wirklich Müll und deutet entweder auf finanzielle Verkalkulierung oder Bocklosigkeit der Beteiligten, die sich vom Restgeld lieber mit Bier eingedeckt haben.
Kann mich daher einem Review auf hkmdb anschließen. Das erste Drittel taugt, danach baut der Film leider stetig ab. Für eine Sichtung ist es aber immer noch ganz in Ordnung.

5.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 18. Nov 2018, 04:29

Spiritually a Cop (1991)

Lui Fong stammt aus einer Polizistenfamilie und hätte auch gerne den gleichen Weg eingeschlagen. Dies blieb ihm jedoch aufgrund seiner geringen Körpergröße verwehrt. Um aber dennoch Polizeiarbeit leisten zu können, gibt er sich einfach als Cop aus und erledigt in seiner Freizeit ermittlungstechnische Hilfsarbeiten, was den echten Cops aber natürlich nicht wirklich passt.
Bei einem Juwelenraub geht es dann auch schief und der Hilfscop wird erschossen. Jedoch befindet sich sein Geist plötzlich außerhalb seines Körpers und dieser möchte, dass die Täter geschnappt werden.
Der Ermittler Stanley Fung wäre geradezu prädestiniert dafür...doch leider taucht dann dessen Polizistenfreundin (Oshima Yukari) auf, um den Fall zu übernehmen. Der Geist weiß allerdings, dass Frauen nix taugen und so spukt er auf dem Revier und im Privatleben der Cops rum, mit dem Ziel, dass Fung seiner Freundin den Fall entziehen soll.
Jedoch hat er keinen Plan, wie er sich als Geist verständlich machen kann. Dies ändert sich erst als der Sohn (Mang Hoi) eines anderen Cops auftaucht, der gerade ein paar spirituelle Sitzungen hinter sich hat, deshalb den Geist sehen kann und ihm helfen möchte.
Bevor man hier aber weiter kommt, hat Yukari bereits undercover ein Treffen mit den Räubern arrangiert.

Mischung aus Komödie, Fantasy und Action. Dabei ist aber Komödie das klar dominante Element. Action gibt es trotz zahlreicher bekannter Namen nur sehr wenig. Wang Lung Wei, Chan Wai Man, Wong Yu und Philipp Ko haben auch nur bedeutungslose Cameo Einsätze. Und Mang Hoi ist aufgrund so gut wie fehlender Martial Arts Einlagen auch verschwendet. Kämpferisch überzeugen kann dann eigentlich auch nur die Auseinandersetzung zwischen Yukari und Elaine Lui am Schluss. Das Ende davon war ebenfalls ziemlich cool. Lui hat aber leider auch nur diesen kurzen Auftritt als Handlanger der Räuber.
Eddie Ko taucht nach 90 Minuten auf und darf wenigstens die Schlusspointe setzen.
Die Gags sind oftmals schon recht lustig, auch wenn natürlich nicht alles zündet. Das ist glaube auch das erste Mal, dass Oshima Yukari in einer Szene als putzig rüberkommt. Nämlich als Stanley im Unterhemd auf dem Bett liegt und sie gewisse Annäherungsversuche startet. Wusste gar nicht, dass sie zu so was fähig ist. :D
Mich wundert es aber nicht, dass Lui Fong keine größere Karriere hatte, denn Charisma ist nicht seine Stärke. Es war aber immerhin mal ein anderes Gesicht in der Hauptrolle, wenn man es denn positiv sehen möchte.

6/10

Ach ja: Die Ocean Shores VCD ist eigentlich ganz Ok. Bis auf die Nachtszenen, denn diese sind zu dunkel. Leider spielt sich aber der gesamte Schluss mit dem Undercover, Übergabe und Konflikt in der Nacht ab. Daher kann man leider auch beim Kampf Yukari gegen Lui vieles nur erahnen.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 23. Nov 2018, 23:05

Double Fixation (1987)

Eine Frau stiehlt eine merkwürdige leuchtende Kugel und verscherbelt sie an einen Antikhändler (Paul Chun Pui). Leider ist aber die ursprüngliche Eigentümerin (Meg Lam) nicht fern und setzt ihren Killer (Pauline Wong) auf diese Sache an.
Beim Versuch die Kugel zurück zu erlangen, geht diese jedoch zu Bruch.
Zum Glück hat aber ein Fotograf (Jacky Cheung) zuvor Aufnahmen davon machen dürfen und diese hätte man nun ganz gerne. Also jagt man dem Typen hinterher, wobei dieser Zuflucht bei einer Frau findet, von der er bereits zuvor heimlich Aufnahmen machte und von der er ziemlich fasziniert scheint.
Irgendwas scheint aber mit der Frau nicht zu stimmen.

Der Film ist in erster Linie ein Thriller. Romantik kommt eher weniger auf, was vor allem an Cherie liegt, die hier lange Zeit distanziert scheint und für Jacky nicht wirklich greifbar ist.
Der Film hat einige Wendungen, aber gerade in Hälfte 1 sind diese wirklich schwer vorhersehbar. Später dann aber auch noch. Prinzip: Nicht viel scheint wie es gerade scheint.
Später kommt dann auch noch etwas Zufall wie es nur im Film vorkommt und ein wenig Unlogik.
Es war insgesamt nicht schlecht, was vor allem an Chung und ihrem Auftritt liegt. Als Fan von ihr ist das Ganze sicher eine Sichtung wert. Pauline Wong als Killer ist auch nicht schlecht. Na ja und Jacky Cheung ist ganz nett, hat aber eine gewisse Grundverpeilung den ganzen Film über.
Geil ist aber der Running Gag, welcher am Ende dann sogar entscheidende Bedeutung erlangt.
Frage stellt sich aber schon , weshalb man so scharf auf diese Aufnahmen ist und dafür auch über Leichen geht. Wenn mein Picasso kaputt wäre, würde mich die Kopie meines Nachbarn nicht wirklich beglücken.

6.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 29. Nov 2018, 20:53

Faithfully Yours (1988)

Der Friseurladen von Richard Ng bekommt gleich nebenan Konkurrenz, weshalb er natürlich gegenüber dessen Betreiber (Jacky Cheung) sowie dort aufschlagenden Kunden (Max Mok, Stephen Chow) eine schwere Abneigung hegt. Dies beruht aber auf Gegenseitigkeit, daher stellt das im Grunde kein Problem dar. Eigentlich.
Denn als plötzlich die scharfe Tochter von Ng (Sharla Cheung) auftaucht, entbrennt ein Dreikampf um die Gunst des Mädels. In diesem Zusammenhang muss man dann aber natürlich auch um die Sympathie des Vaters (und der Mutter - Lydia Shum) buhlen.
Nach einem versoffenen Abend bei der Familie von Sharla, landen alle Drei irgendwie in ihrem Zimmer und bald darauf wird dann eine Schwangerschaft festgestellt. Unklar ist zwar noch, wer der Vater ist, doch fühlen sich alle Drei befähigt, diese Rolle anzunehmen und möchten das auch beweisen.
Nachdem anfangs noch jeder der Vater sein möchte, wird diese Haltung etwas getrübt, als Richard plötzlich massive finanzielle Forderungen an den Glücklichen bekannt gibt. Falls diese nicht erfüllt werden, würde man das Kind dann eben einfach woanders hin verfrachten.
Folglich versuchen alle Drei die Kohle zusammen zu bekommen.
Wird dies gelingen und wer ist der Vater, sind die beiden Fragen zum Abschluss.

Das hier dürfte die erste Komödie mit Stephen Chow sein. Hat schon gewisse Momente, aber vom Hocker hat es mich nicht gehauen und eine Zweitsichtung lohnt nicht wirklich.
Das liegt vor allem daran, dass der Plot fast nichts hergibt. 'Drei Typen wollen auf Sharla' ist ja der Ausgangspunkt und daran ändert sich auch den ganzen Film über nichts. Na ja, außer, dass man das 'auf' irgendwann streichen kann.
Dass Jacky Cheung dazu gehört, verwundert aber, denn er wirkt doch deutlich weniger hetero als Udo Walz (um mal bei den Friseuren zu bleiben).
Sharla ist ganz putzig. Ich muss aber gestehen, dass mir bisher die Größe ihres Busens gar nicht so auffiel. Ihre BH-lose Aerobiceinlage hat dies jetzt aber endlich geändert. Nun gut, so mancher Teil des Films hat womöglich doch einen Wiederanschauungswert. :twisted:
Die Gags sind stellenweise schon ganz OK, ähneln sich aber eben wegen des ewig gleichbleibenden Handlungsrahmens und können deshalb auch nicht durchwegs bei Laune halten.

5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 2. Dez 2018, 15:01

Perfect Match (1991)

George Lam ist Dirigent und gerade für einen Auftritt in HK angekommen.
Leider fällt er aber gleich auf 2 Trickbetrüger (Jacky Cheung, Vivian Chow) rein, welche rufschädigende Fotos von ihm aufnehmen und nur gegen Bares wieder rausrücken wollen.
Zum Glück eilt aber die Schwester von Jacky (Maggie Cheung) zu Hilfe und kann das Material aufspüren und Lam übergeben. Ab diesem Zeitpunkt nähert man sich dann so langsam emotional an.
Derweil hat aber die Mutter von Vivian (Lydia Shum) entschieden, die Tochter unter Dauerbewachung zu stellen, was die Villa zum Knast verkommen lässt.
Maggie ist hier aber schon etwas konsequenter und hat für Jacky aufgrund von dessen Dauerfehlverhalten extra eine Gefängniszelle in der Wohnung eingebaut.
Es ergeben sich dann ein paar kleinere Nebenhandlungsstränge (Vivian möchte abhauen, Jacky jedoch nicht; Jacky schuldet jemandem Geld), aber am Ende stellt sich abschließend die Frage, was zwischen Lam und Maggie noch gehen könnte, nachdem ja feststeht, dass er für den nächsten Auftritt weiter muss und erst in 1 Jahr wieder nach HK zurück kehrt.

Nun ja, letztlich eine weitere seichte Komödie für den Nachmittag. Das Tempo verläuft hier eher schleppend und es dauert fast 1 Stunde bis Lam seinen Schnäuzer in das Gesicht von Maggie drücken darf.
In genau diese Phase fällt dann auch der 20-sekündige Cameo Auftritt von Cynthia Khan, der wirklich völlig sinnlos ist. Shum möchte die Tochter nach England zur Cousine (Khan) verfrachten und zur Bestätigung darf Khan dann gleich vor Ort auf dem Sofa hocken und ein 'Ja, ich pack sie mit ein' von sich geben.
Der Plot zerfällt wie geschrieben auch mit der Zeit etwas, da dieses Liebesding den Film alleine nicht tragen konnte. Das Ende ist dann leider auch etwas arg gekünstelt und aufgesetzt. Da hätte mir eine etwas nüchternere Lösung besser gefallen.
Von den Witzen her gibt es schon teils Brauchbares, aber der zwerchfellplatzende Überkracher ist es nun wahrlich nicht.
Nun ja, der Film fällt wohl in die Kategorie 'Kann man mal, muss man aber nicht'.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 7. Dez 2018, 04:34

Come Fly the Dragon (1993)

Ein Triadenchef (Frankie Chan) und seine Leute (u.a. Shing Fui On, Michael Miu) sind im Waffenhandel aktiv. Dies ist aus staatlicher Sicht etwas unerfreulich und soll gestoppt werden.
Dazu rekrutiert man nun aus sämtlichen militärischen Einheiten die besten Leute (u.a. Andy Lau, Leung Chiu Wai, Ben Lam) und lässt sie nochmals eine Ausbildung durchlaufen. Als Ausbilder darf Norman Chu ran.
Endlich fertig, wird Andy Lau auf die Tochter des Triadenchefs (Fennie Yuen) angesetzt, um dadurch näher an den inneren Kern zu gelangen. Natürlich entwickeln sich dann aber auch Gefühle zwischen den Beiden.
Als Absicherung wird dann schließlich auch noch Leung Chiu Wai eingeschleust. Dies ist auch gut so, denn Lau steht inzwischen bei ein paar Leuten innerhalb der Triaden auf der Abschussliste.

Der Film ist in erster Linie eine Komödie. Die gesamte Ausbildung ist auf lustig getrimmt, insbesondere Lau und Leung kaspern ständig im Zusammenspiel rum. Das ist nicht alles schlecht, teils auch einen Schmunzler wert, aber etwas weniger davon wäre schon gut gewesen.
Die Ausbildung selbst, welche recht lange dauert, ist dann auch relativ belanglos und frisst eigentlich nur Zeit. Merkwürdig ist ja aber, dass die bereits trainierten und angeblich besten Leute aus ihren jeweiligen Einheiten plötzlich wie blutige Anfänger auftreten. Das betrifft sowohl die Ergebnisse des Trainings als auch die Einstellung, welche eben schwer die notwendige Ernsthaftigkeit vermissen lässt. Bei näherer Betrachtung ist dieser Sachverhalt sogar höchst schwachsinnig.
Das Aufeinandertreffen von Lau und Fennie ist dann auch auf lustig gemacht und die Komödie darf weitergehen.
Erst die letzten 10 Minuten gibt es dann Geballer und auch ein paar Kämpfe. Das erscheint aber wirklich übertrieben und künstlich angehäuft. Da wollte man die Actionarmut von zuvor mit einem Schlag wettmachen, aber das wirkt völlig aufgesetzt und unrund. Davor gab es nur ein paar kleinere Prügeleien. Eine bessere Verteilung über den Film wäre gut gewesen. Als Actionfilm kann man das Ganze so sicher nicht bewerten.
Die Bewertung für den Film ist daher auch mäßig. Mal anschauen und das sollte es gewesen sein. Zumal die Laufzeit von 100 Minuten weder dem Streifen selbst noch dem Zuschauer einen Gefallen tut.

4/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 12. Dez 2018, 14:34

Rock on Fire (1994)

Eine festlandchinesische (para?)militärische Einheit möchte mit Hilfe eines Mittelsmanns in Hong Kong Waffen erwerben. Leider funkt aber beim Treffen mit dem Gesandten des Waffenlieferanten die Polizei dazwischen, wodurch letzterer verhaftet wird und das Geld spurlos verschwindet.
Folglich tauchen dann bei dem Kurier zwei Gesandte aus China auf (Ken Lo, Mikie Ng), die sich mal um den Stand der Dinge erkundigen möchten, jedoch natürlich automatisch von Unterschlagung ausgehen.
Beim Versuch, die eigene Haut zu retten, schiebt man dann die Schuld dem Waffendealer (Stuart Ong) zu und damit auch die beiden Leute in dessen Richtung.
Mittendrin gibt es dann noch die Cops (Takajo Fujimi, Cheung Kwok Leung), welche jedoch immer einen Schritt zu spät scheinen. Macht aber so gesehen nix, da die Gegenseite irgendwann die Schnauze von den Ermittlungen voll hat und ihnen in Tötungsabsicht wohlwollend entgegenkommt.

Der Film ist irgendwie eine zweischneidige Sache. Einerseits ist der Plot um die drei Parteien (Cops, Festland, Waffenhändler) schon ganz interessant. Die Action kann auch ziemlich gut überzeugen, wenn es denn welche gibt.
Letzteres ist dann aber auch irgendwie das Problem: Statt sich auf einen Actionfilm zu konzentrieren, hat der Regisseur ständig irgendwelche Paarungseinlagen in den Film eingebaut, welche wirklich keinen tieferen Sinn haben als dem Akt an sich. Es wirkt halt schon sehr selbstzweckhaft. Fängt bereits am Anfang an mit einer langen Szene, wo man dann auch Vieles sehen darf. Später ist es dann teilweise sogar unfreiwillig komisch, wenn z.B. Stuart Ong einer Dame mit einem Handgriff den Anzug vom Körper reißt und sie nur noch oben ohne in Strapsen dasteht. Es ist aber insbesondere Mikie Ng, die keiner Bumseinlage aus dem Weg geht und männlich sein reicht schon völlig aus, um in ihr Visier zu kommen.
Also die Cat. 3 Einstufung beruht sicher nur auf diesem Kram. Die Action ist gut gemacht, aber den Film über relativ übersichtlich verteilt. Am Ende gibt es aber natürlich den klassischen Showdown, der schon stark geworden ist. Billy Chow spielt den Bodyguard von Stuart Ong, ist aber lange Zeit verschwendet, sowohl von der screen time als auch kämpferisch. Ken Lo ist hingegen deutlich häufiger zu sehen und hat hier mal wieder eine größere Nebenrolle.
Aufgrund der Action ist der Film sicher etwas überdurchschnittlich, aber weniger Sexualakte und mehr Action hätten hier noch weitaus mehr bewirken können.

6.5/10

Die VCD von China Star hat im Übrigen eine gute Bildqualität. Deutlich besser als so manche Universe Veröffentlichung.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 17. Dez 2018, 00:37

Little Heroes Lost in China (1995)

Irgendwo in den chinesischen Wäldern: Da gibt es eine Gruppe von Holzfällern und die haben Ärger mit einem Mädel (Moon Lee). Warum weiß man nicht.
Jedoch gibt es auch noch eine Gruppe von Kindern, die in den Wäldern hausen und diese werden von den Holzfällern gejagt, wann immer man sie sieht. Warum weiß man nicht.
Dann gibt es noch eine ausländische Familie (Louis Roth + Frau und Kind), welche sich hier im Urlaub befinden. Irgendwann kraxelt man nach einer Autopanne im Gebirge rum. Warum weiß man nicht. Allerdings macht der Sohn dann einen Abgang und landet bei den anderen Kindern.
Außerdem hat sich als weitere Gruppierung noch ein Zweiterteam von Ausländern eingefunden, welche wirklich extrem stereotyp dargestellt werden. Dreimal so viele Muskeln wie die Chinesen und lassen keine Möglichkeit aus, um die Einheimischen zu tyrannisieren.
Warum weiß man hier aber, denn die Beiden suchen einen Schatz.
Irgendwie finden sich dann am Ende über Umwege alle Einheiten in der verlorenen Stadt zusammen, wo sich der Schatz befindet. Leider wird der aber in der Grotte durch diverse Fallen geschützt.

Der Plot des Films ist ziemliche Stückelarbeit. So gibt es eigentlich gar keinen richtigen Hauptdarsteller. Alle Einheiten tauchen eben mehr oder weniger regelmäßig auf. Und Moon Lee ist auch nur gelegentlich zu sehen, Hauptrolle hat sie nicht. Aber immer noch besser als Ku Feng. Der taucht nach 45 Minuten für 2 Minuten auf und spielt den Boss des Holzfällerdorfs, ohne jedoch danach noch mal in Erscheinung zu treten.
Ansonsten hat man vor allem durch die Kinder ordentlich Blödelhumor im Film. Kämpfe sind teils ganz Ok, oft aber speed up.
Insgesamt ist der ganze Film schon gut low budget.
Könnte auch sein, dass man von dem Film nicht so viel erwartet hat und er deshalb auch verzögert veröffentlicht wurde. Das geschah ja 1995, aber Louis Roth starb bereits 1994.
Ach, letztlich ist das Ganze mit ein paar Bieren schon noch halbwegs erträglich. Oder aber unter Umständen auch für antialkoholische Masochisten wie den Schnabel.

4.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 28. Dez 2018, 18:41

Wicked City (1992)

Auf der Erde existieren irgendwann am Arsch der Zeit zwei verschiedene Spezies: Menschen und Raptoren (die allerdings oft wie Menschen aussehen).
Der Anführer der Raptoren (Nakadai Tatsuya) strebt eine friedliche Co-Existenz mit den Menschen an, während dessen Sohn (Roy Cheung) jedoch lieber eine Terrorherrschaft unter eigener Leitung im Auge hat.
Da es also anscheinend sowohl gute als auch schlechte Raptoren gibt, hat die Menschenpolizei unter Yuen Wo Ping eine Menge zu tun.
Ganz ohne Raptoreinflüsse geht es hier aber auch nicht zu, denn ein Ermittler (Jacky Cheung) ist zur Hälfte Raptor und ein Weiterer (Leon Lai) konnte natürlich den Reizen eines Raptors (Michelle Reis) nicht widerstehen.
Irgendwann kommt es dann eben zum Kampf zwischen den bösen Raptoren und dem Rest.

Das war leider nichts. Der Film spiegelt all das wieder, was ich an modernen Filmen oft so schlecht finde: Keine ordentliche Handlung, aber das versucht man dann mit massenhaft Effekten zu kaschieren.
Klappt hier aber nicht wirklich: Man könnte argumentieren, dass die Effekte dazu teilweise nicht gut genug sind, zumindest nach heutigem Standard. Das sehe ich aber gar nicht mal als das Hauptproblem.
Es sind vielmehr diese Teilhandlungsstränge, die mir auf die Nerven gehen. Diese Liebelei zwischen Lai und Reis wird derart stark in den Fokus gerückt, dass es einfach nur elend brechreizerregend ist. Dann noch die Geschichte um Teilraptor Jacky: Erst gut genug für die Menschenpolizei, dann irgendwie doch nicht mehr, aber abgesägt wird er trotzdem nicht wirklich. Hat aber fortan keinen richtigen Bezugspunkt mehr.
Also irgendwie stimmt der Ruf Hong Kongs, was Science Fiction angeht: Überwiegend nur Mist. Ich sah vor einiger Zeit Avenging Fist (2001), ebenfalls so eine Manga Verfilmung und ebenfalls unterdurchschnittlich.
Na ja, wenn man irgendwie 90 Minuten rumkriegen muss, kann man das Ganze schon mal angehen. Jedenfalls besser als zu versuchen, sich selbst die Hoden abzuschneiden.

3/10

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