Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 30. Nov 2021, 19:51

Passion (1986)

Zwei verwitwete alte Freunde (Sylvia Chang, Cora Miao) treffen sich zum Kaffee und schwelgen in Erinnerungen.
Also der Zeit, als Sylvia noch Single war und Cora gerade kurz vor der Hochzeit mit ihrem Freund (George Lam) stand.
Zur Hochzeit kam es dann zwar auch, aber auffällig war schon, dass Sylvia und George stetig mehr Zeit miteinander verbracht hatten.
Schließlich lässt Sylvia die Bombe platzen und offenbart Cora, dass zwischen den Beiden was gelaufen ist.
Gibt es dafür nun von Cora den Kaffee über den Kopf?

Hm, der Film ist eine komplette Rückblendenerzählung, wobei immer mal wieder für einige Augenblicke in die Gegenwart geschwenkt wird.
Ach, ich weiß nicht: Konnte man sich schon mal geben und es ging sogar recht zügig rum, aber insgesamt ist das Ganze wirklich völlig unspektakulär und eigentlich aufgrund der inhaltlichen Schlichtheit auch überflüssig.
Im Grunde sagt die Inhaltsangabe auf dem Cover auch schon alles, was der Streifen hergibt (inklusive Ausgang am Ende).
Könnte man den Film also auch einfach auf 15 Sekunden abkürzen. :idea:
George Lam ist hier so glatt gebügelt, wie ich ihn zuvor noch nie sah.
Dürfte jetzt vermutlich Sylvio ganz brennend reizen. :lol:

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 5. Dez 2021, 16:18

Final Victory (1987)

Eric Tsang und Tsui Hark sind scheinbar Brüder und Beide bei den Triaden aktiv.
Genau genommen ist Hark ein Anführer der Triaden und Tsang quasi bei ihm angestellt.
Die Rollenverteilung überrascht aber nicht, da Hark einfach über den nötigen Biss (sprich Gewaltbereitschaft) verfügt, während Tsang doch eher introvertiert und schüchtern auftritt.
So zeigt ihm Hark dann auch gleich zu Beginn, wie man mit Leuten umgehen muss, die Einem ans Bein pinkeln.
Dann muss Hark aber plötzlich weg - Knast.
Bis er wieder draußen ist, soll sich Eric mal um 2 Frauen von ihm kümmern (Loletta Lee, Margaret Lee). Also im Sinne von auf sie aufpassen, nix sexuelles oder so.
Am Anfang hat Eric noch versucht, die Beiden darüber im Unklaren zu lassen, dass alle Zwei mit Hark zusammen sind, aber das ging nicht lange gut.
Fortan hängt man eben zu Dritt rum und da ergeben sich dann aber leider doch diverse sexuelle Schwingungen zwischen Eric und Loletta.
Sollte aber kein Problem sein, denn Hark ist schließlich als besonnener und gütiger Mensch bekannt, daher erzählt man es ihm auch höchstpersönlich während eines Knastbesuchs.
Leider hat man sich da aber schwer geirrt und Hark schlägt lieber den Weg der Vendetta ein.
Bleibt also eigentlich für Eric und Loletta nur noch die Option der Flucht.
Dafür braucht man aber Kohle und leider scheint Eric nicht gerade der talentierteste Bankräuber zu sein.
Als man dann aber doch was organisiert bekommt, muss man erfahren, dass gerade auch Hark aus dem Knast raus gekommen ist.

Der Film fällt in die Kategorie: Leicht zu schauen und hat seine Momente, aber irgendwie trotzdem insgesamt nicht so wirklich gut.
Die Geschichte gibt einfach irgendwie nicht viel her.
Daher trifft es sich aber vielleicht ganz gut, dass man hier verschiedene Genre vermischt hat. Hauptsächlich ist das Ganze ein Drama, aber es ist auch ordentlich Humor mit dabei (durch Eric und seine Interaktion mit den Frauen).
Durch Hark hat man hingegen noch zusätzlich diesen Thriller Faktor.
Diese gepanschte Zusammensetzung kann schon etwas über die schlichte Handlung hinweghelfen und für eine relativ ordentliche durchgehende Unterhaltung sorgen.
Action gibt es aber hingegen gar nicht. Auch nicht am Ende (was aber bei dem Charakter von Eric auch etwas unglaubhaft gewesen wäre, wenn er plötzlich zum Rambo mutiert wäre).
Ach ja, Margaret Lee: Also wenn man mit so einer Frau verheiratet ist, kann man sich eigentlich echt nur noch erschießen.
Ihre Rolle als verpeilte Blöde kann man als Zuschauer schon gut sehen, da es lustig rüberkommt und deshalb mehr interessant als nervig ist.
Aber wenn man so eine Art von Frau selbst ertragen muss, dann es ist es echt brutal.
Ach, ich finde schon, dass man sich den Film mal anschauen kann. Sollte halt nur die Erwartungshaltung stimmen.
Ein Triadenfilm ist es nämlich auch nicht so wirklich, trotz der vorhandenen Rahmenbedingungen.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 10. Dez 2021, 19:50

Other Side of Gentleman (1984)

Brigitte Lin studiert Psychologie und möchte zusammen mit ihrem Prof, mit dem sie auch privat zugange ist, eine Studie durchführen.
Dazu braucht man aber zuerst mal eine unwissende Testperson und die findet man in Alan Tam, da der als halbstarker Biker dafür geradezu prädestiniert ist.
Das Ziel ist es zunächst, Alan verliebt zu machen.
Schritt 2 besteht anschließend darin, sein Selbstwertgefühl enorm anzuheben.
Und in der finalen 3. Phase möchte man diese aufgebauten positiven Gefühle wieder zum Einsturz bringen und ihn quasi mental zerstören.
Da man aber keinen geeigneten weiblichen Lockvogel findet, übernimmt Brigitte die Rolle einfach selbst.
Stufe 1 hat ein wenig Anlaufschwierigkeiten, ebenso wie auch Stufe 2 , da Alan sich leider als ziemlich schwachsinniger Dampfplauderer entpuppt.
Noch bevor Stufe 3 in Gang kommt, erfährt Alan aber zufällig, dass Brigitte und ihr Prof zusammen sind.
Oder ist das eigentlich bereits der Anfang von Stufe 3?
Jedenfalls will Alan hier nun nicht zurückziehen, auch wenn die Hochzeit der Beiden bereits fest steht.

Ja, der Film ist aus den tiefen 80ern und das kann man schon an so manchen optischen Aspekten recht leicht erkennen.
Irgendwie fehlt bei der ganzen Handlung aber einfach eine Art Grundlogik.
Was soll das Ziel dieses Experiments sein? Wie man jemanden erfolgreich in den Suizid treibt?
Und auch die Auswahl von Alan ist etwas arg seicht, da man in ihm eben einfach einen dieser asozialen Straßenverschandler sieht, der das dann wohl auch verdient hat.
Also alles höchst wissenschaftlich aufgezogen.
Ach ja, das Ganze ist schon eine Komödie, wobei es aber am Ende dann fast schon erwartungsgemäß Drama gibt.
Hier hat man schließlich jedoch einen unerwarteten Twist mit drin.
Problem: Diese Wendung kommt deshalb völlig unerwartet, weil es eben nicht gerade 'wie aus dem richtigen Leben' abläuft, sondern im Grunde nur auf theoretischer Konstruktion basieren kann.
Das bringt zwar den Überraschungseffekt, spricht aber andererseits nicht gerade für das Drehbuch.
Hm, als Fan von Brigitte Lin oder Alan Tam könnte man es schon mal schauen.
Ansonsten kann man es aber auch bleiben lassen. Verpasst man nun auch nix Weltbewegendes.
Jedenfalls dürfte es wohl niemanden geben, der das hier zu den besseren Arbeiten von Ringo Lam zählt.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 14. Dez 2021, 17:41

Wonder Women (1987)

Ein Schönheitswettbewerb findet statt, an dem auch Carol Cheng und Cecilia Yip teilnehmen.
Leider reicht es aber bei Beiden nicht für die Endrunde und weil Cecilia gerade auch mächtig Stress mit ihrem Typen hat, mit dem sie immerhin schon seit dem Halbfinale zusammen ist, zieht sie spontan einfach mal in die Wohnung von Carol mit ein.
Das Zusammenleben klappt eigentlich gut, obwohl beide Mädels schwerst unterschiedlich veranlagt sind.
Cecilia hat einen starken Charakter, ist aber optisch sehr unscheinbar.
Bei Carol ist es hingegen genau anders herum.
Optisch ist sie dank ihres Atombusens schon ein Männermagnet.
Dafür befindet sich ihr IQ aber nahe an der Schwachsinnigkeit.
Also das ist schon echt eine extrem naive Verblödung, die sie hier zeigt.
Dagegen ist ja Margaret Lee aus Final Victory fast schon ein Bollwerk an Intelligenz.
Aus diesem Grund ist auch die soziale Interaktion der Beiden höchst verschieden.
Cecilia ist recht emotional veranlagt und strapaziert auch ziemlich oft die Tränendrüsen, während Carol aufgrund mangelnden Verständnisses eher ein Experte für den Kuhblick ist.
Zwar ist man aus dem Schönheitswettbewerb ausgeschieden, aber trotzdem verfügt man immer noch über eine gewisse Popularität und Prominenz, welche man nun besser mal ausnutzen sollte.
Wie sich herausstellt, haben die Beiden aber leider doch nicht sonderlich viel Talent und so wird z.B. das Casting bei einer Fernsehstation für alle Zwei zum absoluten Flop, wenngleich aus verschiedenen Gründen.
Irgendwann steht dann plötzlich so ein Japaner (Michael Wong) vor der Tür, den man dann auch gleich mal in der Wohnung mit einnisten lässt.
Beide Mädels sind nämlich scharf auf ihn und es entbrennt ein gewisser Konkurrenzkampf.
Das blickt natürlich auch Michael und scheint die Situation gut für sich (aus)nutzen zu wollen. Die Bitte um Geld ist schließlich auch nur eine Frage der Zeit.
Das vormals gute Verhältnis von Carol und Cecilia ist dank des Typen ordentlich angespannt und es stellt sich eben die Frage, ob man das am Ende wieder repariert bekommt.

Interessanter Film gewesen.
Wobei der Aufbau bekannt vorkommt. Die ersten 3/4 ist es überwiegend eine Komödie und später hat man dank Wong auch verstärkt Drama mit drin.
Das Zusammenspiel zwischen Carol und Cecilia ist echt gut.
Mir ist aber bis jetzt echt nicht aufgefallen, dass Carol so einen großen Busen hat. :shock:
Oder hat sie sich den anschließend etwa verkleinern lassen? :think:
Also in ihren späteren Filmen wirkt sie ja schon deutlich waschbrettiger. :D
Das geht sogar so weit, dass man in dem Film ein paar Amy Yip - typische Busenwitze mit einbauen konnte.
Oh und als züngelnden Knutscher sah ich Carol später glaub ich auch nicht mehr.
Muss also vielleicht gerade ihre wilde Phase gewesen sein. :lol:
Die Geschichte um Ex-Teilnehmer von Schönheitswettbewerben, die dann im Anschluss versuchen, dank ihrer vorübergehenden Prominenz schnell anderweitig unterzukommen, ist aber schon recht nah dran an der Realität.
Sieht man doch ganz gut im HK Film.
Da gibt es doch eine Reihe von Mädels, die dann im Cat. 3 Sektor gelandet sind.
Wobei letztlich deren filmische Karriere in der Regel auch nur ein Durchlauferhitzer gewesen ist.
Nun ja, wie auch immer: Der Film ist schon sehenswert, da er über ordentlich lustige Situationen verfügt.
Und die Drama Elemente werden hier schon recht gut verknüpft, teils auch humoristisch (aufgelöste Cecilia trifft auf die fehlinterpretierende Carol).

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 6. Jan 2022, 14:19

Wild Ones (1989)

Olivia Cheng ist Sozialarbeiterin in Kanada, bekommt dann aber vom dortigen Polizeichef überaus diplomatisch mitgeteilt, dass sie als Chinesin doch lieber wieder dorthin zurück gehen soll, wo sie her gekommen ist, da ihr die hiesige Kultur scheinbar völlig fremd ist.
So geschieht es dann auch, wobei sie aber in Kanada erstmal ihren Freund (Simon Yam) zurück lässt, mit dem es scheinbar trotzdem schon halbgare Heiratspläne gibt.
In Hong Kong bekommt sie nun eine Stelle in einem Jugend-Umerziehungslager und gleich mal 4 Mädels gleichzeitig zugeteilt, mit denen sie sich abkämpfen darf.
Die Erste (Loletta Lee) hat eigentlich ein recht gutes soziales Umfeld, da der Vater (Lau Siu Ming) Arzt ist, aber leider kommt sie mit dessen Neuer nicht klar und nachdem sie ihr den Kopf durch die Autoscheibe geknallt hatte, ist sie nun hier gelandet.
Das 2. Mädel (Irene Wan) ist ein Dauerausreißer, da ihr Vater sie für den Unfalltod des Bruders verantwortlich macht und ständig misshandelt, wenn er besoffen ist.
Leider ist er aber Alkoholiker, was die Prügelfrequenz doch gut in die Höhe treiben lässt.
Außerdem gibt es noch Fennie Yuen und Charine Chan, welche als Duo auftreten und Beide in der Prostitution aktiv gewesen sind.
Genau genommen scheint Fennie so eine Art freundschaftlicher Zuhälter von Charine gewesen zu sein.
Natürlich laufen die Bemühungen von Olivia am Anfang völlig ins Leere und erst nachdem sie die Familienhintergründe etwas näher kennen gelernt hat (u.a. Tommy Wong - Bruder von Fennie) scheint es sich zu bessern.
Aber auch nur auf den ersten Blick, denn dem Drama scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
So hat Loletta zwar einen neuen Freund, doch taucht leider die mittlerweile Ex ihres Vaters auf, welche sich noch für die Narbe bedanken möchte, indem sie dessen Familie von ihrer Vorgeschichte erzählt.
Das Ergebnis ist ein ziemliches Schlachtfeld im Restaurant.
Irene sieht irgendwann zwar ein, dass sie die Aussprache mit dem Vater suchen muss, aber das wird dann doch erstmal wieder brenzlig und so muss Olivia einschreiten.
Fennie und Charine haben dagegen noch ordentlich Schulden bei so einem Kredithai, welcher nebenberuflich auch noch Zwangsprostituierte hält.
Um diese Sache zu klären, muss erneut Olivia eingreifen, wobei ihr hier auch ihr Kampfsporthintergrund gut hilfreich ist.
Fennie und Olivia haben aber noch ein weiteres Hindernis zu überwinden, da sich herausstellt, dass die Beiden Halbschwestern sind.
Was nämlich vor allem bei Fennie anfangs schwer auf Ablehnung stößt.

Ja, Drama, Drama, Drama.
Aber doch ganz nett geworden, wenn auch mit ein paar Mängeln.
Weshalb Loletta im Heim gelandet ist, wird nie so wirklich klar. Denn ihr Verhältnis zum Vater ist eigentlich auch nach dem Vorfall noch intakt.
Na ja und das Rezept 'Gruppe von Mädels und sie wird davon zum Love Interest' ist jetzt auch nicht gerade neu.
Am Interessantesten von den Mädels ist sicher Fennie, da ihr Charakter, welcher äußerlich hart und innerlich weich erscheint, doch am meisten Potential für Wandlungsprozesse hat.
Ihr Sidekick Charine ist dann doch eher nur das nett anzusehende Anhängsel ohne echten Tiefgang.
Insgesamt übertreibt es der Film sicherlich schon ein wenig mit den Drama Handlungssträngen.
Also die Geschichte um die Halbschwesternschaft wirkt schon recht weit hergeholt.
Ach, aber insgesamt war es dennoch eine recht gute Sache, wenn man denn diese Art von Filme mag, wo es eben exzessiv Drama gibt und das aus einer Vielzahl von Richtungen.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 10. Jan 2022, 22:31

My Little Sentimental Friend (1984)

Eric Tsang ist verheiratet und denkt pünktlich zum ersten Jahrestag: Alles super.
Ergebnis: Die Frau ist weg.
Darauf versucht ihm sein Freund (Ray Lui) zusammen mit seiner Frau (Lam Leung Wai) Ersatz zu besorgen.
Leider ist die Auswahl aber eher unglücklich und so präsentiert man Eric u.a. die vermutlich größte Schlampe von Hong Kong (Meg Lam).
Als bald darauf die Ex von Eric ein Buch veröffentlicht, indem sie ihn quasi öffentlich vorführt und demütigt, ist er so ziemlich am mentalen Tiefpunkt angelangt.
Aber auch bei Ray läuft es entgegen dessen Wissen nicht mehr rund, da seine Frau von seiner Arbeitswut und ständigen Auslandsreisen genervt ist.
Als er mal wieder nach Taiwan muss, bittet er Eric sich um die Frau zu kümmern.
Das tut er dann auch, aber bald anders als Ray gewollt hatte.
Nun möchte Eric es ihm natürlich bald beichten, dass er jetzt mit seiner Frau zusammen ist, die sich unabhängig davon in jedem Fall von Ray trennen möchte.
So richtig bekommt er es aber nicht hin und als sich Ray bei ihm ausweinen möchte, kommt er plötzlich selbst darauf und Eric sieht sich mit dem Hackebeil konfrontiert.

Der Film fängt gut an und der Versuch, Eric neu zu verkuppeln, ist schon nicht schlecht.
Aber spätestens als sich so gaaaanz langsam die Annäherung von Eric und Lam abzeichnet, wird es echt sehr zäh, dröge und seicht.
Da gibt es dann auch wesentlich seltener den Humor aus Hälfte 1 und ganz kurz vor Schluss eben auch noch etwas Drama aufgrund des tobenden Ray.
Klingt aber auch besser als es tatsächlich ist.
Hätte man den Film so durchgezogen wie die ersten 45 Minuten, wäre es deutlich besser gewesen.
So ist das Ganze aber echt nur ein Massenprodukt, das man einmal ansieht und dann wohl nie mehr.
Ach ja, Alan Tam hat einen Auftritt von ca. 5 Sekunden.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 16. Jan 2022, 02:20

Cream, Soda and Milk (1981)

Eine Scheidung steht bevor und die Besitztümer werden gleichmäßig verteilt.
Der Vater (Wu Fung) bekommt den Sohn, die Mutter erhält die Tochter.
Dann kommt der große Zeitsprung und es wird klar, dass sich beide Kinder verschieden entwickelt haben.
Die Tochter (Lee Yin-Yin) ist Lehrerin und lebt in scheinbar guten Verhältnissen zusammen mit ihrer Mutter.
Ihr Freund (Eddie Chen) ist Sozialarbeiter und hat mit allerhand verschiedenen Personen aus der unteren sozialen Schicht zu tun.
Darunter ein Mädel (Chan Pui-Sai) mit chronischen suizidalen Absichten, da ihre Mutter (Deanie Yip) Prostituierte ist und sie anscheinend das ungewollte Resultat einer Begegnung mit einem Inder.
Sie selbst steht nun aber auch kurz davor, in diese Tätigkeit zu schlittern.
Die zweite und jüngere Tochter (Chan On-Ying) ist davon zwar (noch) entfernt, hat aber einen Freund, der auch aus ähnlich prekären Verhältnissen stammt.
Mit diesem verkauft sie zusammen Nacktbilder in Temple Street, was nun aber keine wirkliche zukunftsfähige Grundlage darstellt. Zumal der Freund auch bereits zahlreiche Vorstrafen hat und damit ohnehin nur begrenzte Aussichten.
Wie sich herausstellt, ist der Typ (Yim Chau-Wah) der lange verschollene Bruder von Lee, aber als Eddie ihn zusammen mit ihr aufsucht, leugnet er dies und gibt sich als jemand anderes aus.
Allerdings mehren sich stetig die Anzeichen für eine Verwandtschaft und als es sich wirklich nicht mehr abstreiten lässt, artet es bei Yim in ziemlich offene Ablehnung aus.
Irgendwann möchte Deannie die noch minderjährige jüngste Tochter an einen Puff verkaufen. Als jedoch kurze Zeit später eine Razzia statt findet, erleidet sie auf der Flucht einen Unfall.
Dafür macht Yim nun natürlich Deannie verantwortlich und begibt sich in Tötungsabsicht zu ihr.

Eine Inhaltsangabe ist bei diesem Drama recht schwierig, da sich der Film schon in etliche Teilhandlungsstränge zerfasert, wobei nicht alle davon bis zum Ende erzählt werden bzw. irgendwann völlig irrelevant werden.
So hat Eddie bei seiner Arbeit mit verschiedenen Problemstellungen zu tun, aber nur die Geschichte um Deannie und die Töchter bleibt bis zum Ende wichtig.
Und auch Lee sieht sich als Lehrerin mit mehreren Konflikten konfrontiert, darunter einem Festländer, der sich nicht richtig integrieren kann und auch von anderen Mitschülern gemobbt wird.
Diese Vermischung von verschiedenen Geschichten hat schon seinen Reiz, aber manchmal ist es auch ein wenig konfus. Vor allem, wenn ein Strang dann abrupt endet.
Chan Pui-Sai spielte auch in mehreren Shaw Filmen mit (u.a. 5 Element Ninjas) und ich frage mich, ob ihr Charakter im echten Leben ähnlich gewesen ist.
Sie starb ja bereits 1987 mit 23 Jahren. Zur Ursache findet man aber nichts.
Der Film war schon ziemlich positiv, da man auch gute Einblicke in die sozial schwachen Gesellschaftsbereiche bekommt und die damit zusammenhängende Perspektivlosigkeit.
Vielleicht wäre eine etwas linearere Erzählstruktur aber doch vorteilhafter gewesen.
Eddie Chen wird zwar als Hauptdarsteller gelistet, aber so wirklich ist er das nicht.
Hat eher was von großer Nebenrolle.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 24. Jan 2022, 01:41

Lover of the Last Empress (1995)

Der Film gibt im Grunde den Aufstieg von Cixi (Chingmy Yau) wieder, die sich eben als Konkubine in den 1850ern vom Kaiser bumsen ließ und sich nach dessen Tod gegen sämtliche Opposition (u.a. Ku Feng) durchsetzte und eine kleine Terrorherrschaft errichtete, welche bis Anfang des 20. Jahrhunderts andauerte.
Dabei hatte sie aber natürlich auch diverse Steigbügelhalter, wie einen Prinzen (Leung Ka Fai), dessen Loyalität sie sich durch sexuelle Einlagen sichern konnte.
Erstmal an der Macht, wird dann gleich mal sauber gemacht. (Wow - klingt toll - müsste ich mir fast patentieren lassen :thumbup: ).

Der Film ist ein historisches Drama, bei dem zwar gelegentlich mal Nacktheiten auftauchen, aber die Cat. 3 Einstufung ist albern.
Auch ist die Romanze zwischen Yau und Leung mehr eine One Night Sache.
Also wer hier auf ausschweifende sexuelle Reize hofft, wird enttäuscht.
Hinsichtlich Gewalt gibt es schon mehr zu sehen (u.a. Zusammennähung von Lippen), aber ob das für Cat. 3 reicht?
Ich war mir von Anfang an nicht so klar, ob Yau hier eine gute Besetzung ist.
Spielt sie doch echt zuerst das naive Landei, welches sich durch leichte Zusprache ('du musst dich hier im Palast behaupten') stetig zur manipulativen und intriganten Despotin weiter entwickelt.
Es ging aber schon recht gut.
Na gut, ist sicher Ansichtssache. Die Entwicklung vom Kätzchenstreichler hin zum Giftmörder ist sicher nicht vollends überzeugend geglückt.
Wobei ich mir in jedem Fall schwer vorstellen kann, dass die echte Cixi eine ähnliche positive Grundveranlagung hatte als sie am Palast ankam.
Was Neues wird aber handlungsmäßig nun ohnehin nicht gezeigt.
Tony Leung spielte doch bereits Anfang der 80er selbst den scheidenden Kaiser, als es eben auch um die Karriere von Cixi ging.
Fazit: Alter Kram, neu aufbereitet, der aber schon als Historiendrama etwas bei Laune halten kann.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 6. Feb 2022, 17:08

Kiss Me Goodbye (1986)

Ein Junge (Anthony Wong Yiu Ming) und ein Mädel (Loletta Lee) lernen sich kennen, verlieren sich wieder aus den Augen, begegnen sich nach Initiative des Typen doch wieder und kommen zusammen.
Beide haben zwar den gleichen Traum (auswandern in die USA), aber verschiedene karrieretechnische Vorstellungen.
So möchte Anthony etwas Schauspiel machen, hat damit aber nur sehr mäßigen Erfolg.
Dagegen schafft es Loletta als Sänger durchzustarten, was bei Anthony diverse Unsicherheiten auslöst hinsichtlich der Zukunft ihrer Beziehung.
Und er soll Recht behalten, da Loletta zwar einen dicken Vertrag angeboten bekommt, aber dafür müsste sie nicht nur in HK bleiben, sondern auch aus Gründen der Vermarktung und ihres Image zum Eremit werden.
Bleibt also nur die Wahl: Karriere oder Beziehung.

Der Film erinnert mich von der Art schwer an Passion (1986).
Gibt inhaltlich sehr wenig her und ist im Grunde sogar belanglos, kann aber dafür schon noch halbwegs als Zeitvertreib taugen, da man sich recht gut einlullen lassen kann.
Als ich zum ersten Mal auf die Uhr sah, lief es nur noch wenige Minuten.
Ging also trotz der Mängel recht schnell rum.
Warum DIESER Anthony Wong aber keine so große Karriere wie der andere Anthony Wong hatte, ist leicht zu erkennen:
Null Charisma und Persönlichkeit. Warum man den hier als Hauptdarsteller ausgewählt hat, ist wirklich die Frage.
Man kann ihn zwar schon irgendwie ertragen, aber das war es auch schon.
So gesehen ist es aber auch nicht verwunderlich, dass es sehr wenig Romantik im Film gibt. Ein Kuss und das war es gewesen.
Schneidet man diese Szene raus, könnte es sich auch um Bruder und Schwester handeln.
Ach, Wertung wie bei Passion scheint mir in Ordnung.
Positiver Nebenaspekt: George Lam taucht für ein sehr kurzes Cameo auf und dieser Auftritt wird auch in seiner Filmografie unter den 39 Titeln gelistet.
Also wieder ein gesehener Film mehr mit Georgie. :thumbup:
Ausgezeichnet. :lol:

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 10. Feb 2022, 13:52

Beloved Daddy (1984)

Die Frau von Kent Cheng trennt sich von ihm und nimmt auch gleich den Sohn in Beschlag.
Nun ist Kent nicht nur seinen Job los, da scheinbar Manager im Supermarkt der eigenen Frau gewesen, sondern muss sich auch eine neue Bleibe suchen.
So landet er schließlich als Untermieter in einer Miniaturwohnung, die sich nun auch nicht gerade in bester Lage befindet, da scheinbar alle anderen Mieter im Haus weiblich und Prostituierte sind.
Also nicht sonderlich kinderfreundlich, aber das stört seinen ebenfalls geschiedenen neuen Mitbewohner (Eric Tsang) recht wenig, der dort auch zusammen mit seiner Tochter lebt.
Die Ankunft von Kent scheint aber erstmal positiv für Eric zu sein, da der den perfekten Hausmann gibt. Wobei diese feminine Seite aber auch ein Grund für die Trennung seiner Frau gewesen ist.
Allerdings scheint das Verhältnis zwischen Eric und Tochter recht distanziert und oberflächlich zu sein, ganz im Gegensatz zur Beziehung von Kent und Sohn.
Dies ändert sich erst später als die Tochter einen Unfall erleidet, was Eric ordentlich emotional mitnimmt.
Aber auch Kent sieht sich mit einem Konflikt konfrontiert, da die Ex-Frau mit dem Sohn nach Kanada möchte und die Chancen für eine behördliche Bewilligung hierfür gut stehen.

Der Film ist letztlich eine Mischung aus Komödie und Drama.
Am Ende gibt es sogar ordentlich Melodrama.
Diese Mischung funktioniert mal besser und mal schlechter.
Gelegentlich wird hier so ein unterschwelliger Humor in das Drama mit eingebaut, was schon gut taugt.
So schaut sich z.B. Kent das Aquarium von Eric mit den kleinen Schildkröten an und meint: 'Mein Leben fühlt sich genauso an, wie das der 60 Schildkröten.'
Darauf Eric: 'Hast du die etwa heute alle gezählt?'
Kent: 'Ja, aber es sind eigentlich 65. 5 habe ich verloren.'
Eric: 'Oh, dann waren es eigentlich 75. Ich bin gestern auf 10 gestiegen.'
Das Ende ist dann aber schon zu viel Tränendrüse.
Da wäre vom Grundsatz eine etwas fröhlichere Auflösung besser gewesen.
So gibt es aber doch eher die komplette 180 Drehung zum Drama.
Ray Lui hat nur einen Kurzauftritt als Scheidungsanwalt.
Ach und Jeff Lau hat eine kleine Rolle als Fußballtrainer (oder Manager) vom Team von Eric (steht nicht mal auf hkmdb drin).
Den Film konnte man schon gut mal schauen, aber es hätte auch besser sein können, vor allem was eben den Schluss angeht.
Da wäre es besser gewesen, wenn man zumindest die Komödie/Drama Mischung beibehalten hätte.

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