Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 17. Sep 2021, 16:58

Mummy Dearest (1985)

Alan Tam ist hochintelligent und scheinbar auch recht erfolgreich, hat aber leider 2 gravierende Probleme:
1. Aufgrund seiner Intelligenz ist er offensichtlich dauer gelangweilt und überlegt, wie er sein Leben etwas aufpeppen könnte. Da kommen ihm als Lösung gewisse Mordfantasien.
2. Außerdem hat er einen schweren Mutterkomplex, welcher sich auch negativ auf seine Beziehung auswirkt, da Mutter (Tang Pik Wan) natürlich in jedem Fall nach der Hochzeit mit umziehen müsste.
Seine übertriebene Affinität zur Mutter führt letztlich zu einer folgenreichen Begegnung, als er in einem Club einen Typen sieht, der seine eigene Mutter misshandelt.
Darauf lauert er ihm nämlich auf und möchte ihn eigentlich nur bedrohen, aber dann eskaliert die Situation und der Typ stirbt.
War zwar nicht so geplant, aber so richtig schlimm scheint es für Alan auch nicht zu sein.
Wesentlich schwerer wiegt für ihn da schon der Polizeibericht, in dem der Ermittler (Bennett Pang) öffentlich verkündet, dass der Täter wohl ein absoluter Vollidiot sein muss.
Natürlich sucht Alan dann aktiv den Kontakt zu Pang und auch dessen Mutter, was letztlich dazu führt, dass dieser einen erfahreneren Ermittler (Bill Tung) hinzu zieht, um die Identität des Täters aufklären zu können.
Da Alan aber auch gegenüber Bill wenig Berührungsängste hat, gelingt dies sehr zügig.
Allerdings sind damit aber die beiden Taten noch nicht geklärt, auch wenn Bill sicher ist, dass Alan dahinter steckt.
Um Alan aus der Reserve zu locken, kommt Bill eine einfache Idee: Er schmeißt sich einfach an die Mutter von ihm ran.
Was als Spiel begann, könnte aber ernsthafte Folgen haben, als Alan ihm irgendwann telefonisch mitteilt, dass er sich um die Mutter von ihm kümmern werde, während Bill und Tang im Urlaub sind.

Der Film ist eine Mischung aus Komödie, Thriller und Drama mit Priorität auf Komödie.
Vor allem als Bill sich an die Mutter von Alan ran macht, gibt es etliche lustige Szenen.
Aber auch Tam ist für den ein oder anderen Gag gut.
Ich las ja zuvor, dass Alan hier ein Serienmörder sein soll, aber das stimmt überhaupt nicht.
Die Ausgangstat war ein Unfall und die Nummern mit Pang und anschließend Bill scheinen dann eher Spielereien zu sein, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Wobei es am Schluss aber dann doch ernster wird und das Thriller Element verstärkter durchkommt.
Ich fand den Film schon recht interessant, aber am Ende ist diese Vermischung der Genre hier schon auch etwas problematisch, da sich dadurch immer mal wieder die Stimmung verändert und das eben nicht gerade auf natürliche Weise.
Und der serienmordende Tam mit makaberen Humor wäre wohl eine etwas bessere Charakterzeichnung gewesen.
Ach, aber konnte man sich trotzdem schon mal locker geben.

6.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 19. Sep 2021, 01:17

Three Wishes (1988)

Anthony Chan ist Reiseleiter und hat hauptsächlich die Aufgabe, den Unterhaltungsaffen für die ihn anwidernden Japaner zu geben.
Irgendwie mit dabei ist hier auch sein Bruder (Max Mok), wobei dessen Rolle unklar scheint (vielleicht gammelt er auch einfach nur dort rum).
Für Chan ist jedenfalls der Beruf eher unbefriedigend und privat sieht es auch nicht besser aus, da er schwer unter der Fuchtel seiner herrischen Frau (Anita Mui) steht.
Die Harmonie in der Wohnung erfährt eine zusätzliche Belastung, als Max obdachlos und joblos wird und sich dort mal spontan mit einquartiert.
Die Laune von Max ändert sich aber auch mit der Tageszeit.
Denn in der Nacht erscheint ihm regelmäßig der Geist der Schwester von Chans Frau (Anita Mui 2), welcher charakterlich im Grunde exakt gegensätzlich ist.
Allerdings blickt Max es nicht, dass es eben ein Geist ist und daher ist er auch täglich am Morgen von der 180 Drehung schockiert. als ihn die Frau von Chan unsanft weckt und anscheißt.
Irgendwann macht dann aber auch Chan eine übersinnliche Erfahrung, da er mit seinen Japanern immer so einen Abzock-Antiquitätenhändler (Shing Fui On) ansteuert.
Dort fällt ihm ein antiker Pisspott in die Hände und als er ihn gleich mal austestet, springt ein Geist (Wu Ma) raus.
Eigentlich ist Wu ja ein guter Geist, aber das ist leider schlecht für ihn, da ihm deshalb der Zutritt zum Himmel verwehrt wurde (Prinzip: Zu viele gute Taten wirken sich negativ aus).
Um dort rein zu kommen, soll er erstmal 9 Menschen umbringen.
Im Gegensatz zu einem Geisterkollegen (Peter Chan Lung) mit ähnlichem Schicksal, ist Wu aber dafür zu gutmütig. Sprich, es steht schnell 8-0 für Lung.
Mit Chan bekommt Wu aber endlich die Gelegenheit, seinen ersten Abschuss zu landen.
Dafür bietet er ihm 3 Wünsche an und da er darauf baut, dass Chan die Gier auffressen wird, könnte er ihm deshalb im Anschluss als Abstrafung die Seele nehmen.
Mit den Wünschen ist es aber immer so eine Sache, vor allem wenn Murphy's Law zuschlägt.
Der Gewinn in der Lotterie ist zwar verlockend, aber es hat auch Schattenseiten, wenn man zunächst den Schein verliert, auf der Suche danach als vermeintlicher Kinderschänder verprügelt wird und letzten Endes erkennen muss, dass man bei Weitem nicht der einzige Gewinner ist und die Kohle daher eher übersichtlich ausfällt.
Wunsch Nummer 2 richtet sich hingegen an seinen ehemaligen Chef (Kitty Chan), da die ihn nämlich spontan gefeuert hat. Dafür möchte Chan sie mal als Strafe ordentlich sexuell tangieren.
Eigentlich kein Problem, denn mit den richtigen Handzeichen wäre das leicht umsetzbar.
Blöd nur, wenn man es eben nicht richtig drauf hat und deshalb zuerst das dickste Kaliber in der Firma wortwörtlich auf ihn anspringt.
Und es wird auch eher schlimmer, als er zwar mit Kitty die Richtige erwischt, aber mit ihr auch noch 20 andere Frauen, die nun alle auf ihn losstürmen.
Irgendwann sieht Chan schließlich in der Nacht Max und Geist Anita zusammen, denkt aber es wäre seine Frau, die was mit dem Bruder am Laufen hat.
In diesem Fall passt ihm das Fremdgehen aber natürlich nicht so wirklich.
Um das Ganze näher analysieren zu können, wünscht er sich Drittens eine Tarnkleidung, welche er jedoch nur nackt verwenden kann.
Trifft sich aber folglich blöd, wenn plötzlich Löcher im Outfit entstehen.
Und das ist leicht möglich, da Geist Anita das Treiben von Chan bemerkt und gegen ihn vorgeht.
Außerdem hat auch eine spirituelle Freundin von lebend Anita (Deannie Yip) sowohl die Existenz von Wu geblickt als auch von Geist Anita und möchte hier ebenfalls eingreifen.
Letzten Endes könnte Wu zwar dennoch die Seele von Chan nehmen, aber dann kommt wieder seine Gutmütigkeit durch.
Glücklicherweise steht aber gerade Lung vor der Tür, der immer noch auf der Suche nach Opfer Nummer 9 ist.
Nachdem Wu bereits bei Chan so schön vorgearbeitet hat, nimmt er kurzerhand dessen Körper in Besitz, dringt in die Wohnung ein und es gibt noch so was wie einen Showdown.

Ich würde den Film primär als Komödie sehen mit späterer Fantasy Vermischung.
Die Doppelrolle von Anita Mui hatte schon was, aber irgendwie wirkt diese Nummer mit Geist Anita etwas unrund.
Kein Schwein hat sie je gesehen, aber als Max vor der Tür steht, öffnet sie ihm plötzlich.
Das mit den Wünschen fand ich gut, wobei ich aber die Komplikationen um Wunsch 1 am Besten fand.
Die Rolle von Deannie Yip scheint mir ähnlich zu dem früheren Film Spiritual Love mit Chow Yun Fat, aber hier hat sie nur Nebenrolle und tritt erst am Ende richtig in Erscheinung.
Das Ende war schon ziemlich sehenswert und abgefahren, als Lung in der Wohnung wütet.
Wobei es auch hier noch lustig aufgezogen ist.
Insgesamt betrachtet ist das schon ein recht guter Film, wenngleich es eben auch hier vereinzelt Dinge gibt, die nicht ganz so funktionieren (sowohl vom Plot als auch bei den Gags). Machte aber nicht viel aus, vor allem da man bei so einem Film ohnehin nicht groß das Hirn benutzt (bzw. nicht sollte).

7/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 3. Okt 2021, 16:18

Perfect Couples (1993)

Raymond Wong und George Lam sind Brüder und leben zusammen in einer WG, haben jedoch im Umgang mit Frauen verschiedene Vorstellungen.
Raymond möchte sich nicht festlegen und hat deshalb 4 Freundinnen gleichzeitig.
Daher ist seine zeitliche Verfügbarkeit aber etwas überschaubar und irgendwann ist eines der Mädels so verzweifelt, dass sie einen Suizidversuch unternimmt.
Allerdings kann sie vom schwulen Nachbarn gerettet werden, der fortan zum Missfallen von Raymond ständig wie ein Schoßhund bei ihr auf der Couch hockt.
Es dämmert ihm nämlich langsam, dass so ein Selbstmordversuch doch eigentlich ein recht toller Liebesbeweis ist und er sich nun vielleicht schon fest für sie entscheiden sollte.
Leider erzählte er ihr aber bereits, dass er verheiratet ist.
Um dies nun rückgängig zu machen, möchte er die Sekretärin in seiner Firma (Sandra Ng) anheuern, die sich dann bühnenreif als seine angebliche Frau von ihm trennt.
Man weiß gar nicht so genau, was in der Firma arbeitstechnisch so abläuft, aber irgendwann beauftragt Raymond seine Haushaltshilfe (Lydia Shum) damit, auf Tonband schweinische Dinge zu sprechen.
Hat man also eine Art Telefonsex-Agentur?
Jedenfalls ist so ein älterer Typ (Richard Ng) ganz scharf auf das Gerede und kann bald im Bett gar nichts mehr zustande bringen, ohne zuvor kurz Lydia gelauscht zu haben.
Als Richard ein echtes Treffen mit Lydia möchte, ist Raymond zunächst begeistert, da er sich davon finanzielle Vorteile verspricht.
Aber leider wird ihm dann klar, dass Lydia nun optisch nicht gerade extrem vorzeigbar ist. Daher soll nun auch hier nochmals Sandra missbraucht werden.
Im parallel laufenden zweiten Handlungsstrang hat George Lam derweil ganz andere Sorgen.
Er hat sich zwar schon lange für eine Frau entschieden und ist auch verheiratet, aber leider möchte sie kein Kind bekommen.
Gegen eine (anonyme) Leihmutter hätte sie jedoch nichts und so zieht George die Nummer mal schnell durch.
Leider plagen ihn fortan aber schwere Albträume hinsichtlich des möglichen Lebenswandels der Leihmutter, welche ihm im Traum als saufende und rauchende Prostituierte erscheint.
Gibt also nur 1 Lösung: Herausfinden, wer die Frau ist und engmaschig kontrollieren.
Tatsächlich findet er die Frau (Teresa Mo) schon bald und kann sich schnell an sie ranwanzen, wobei sie natürlich nicht weiß, dass es sein Kind ist, das sie austrägt.
Aber es muss ja zwangsläufig der Punkt kommen, wo es auffliegt und Teresa merkt, dass das Interesse von George an ihr nur aufgesetzt gewesen ist.

Der Plot kommt Einem schon schwer bekannt vor, vor allem diese Nummer mit angeblich verheiratet sein und dann den Rückzieher versuchen.
Genau wie bei Mr. Handsome, wobei es dort wesentlich besser durchgeführt worden ist. Bei Perfect Couples ist es irgendwie recht chaotisch vom Script und das ist in diesem Fall nicht unbedingt ein Plus.
Diese Einsätze von Sandra Ng haben nicht wirklich einen roten Faden.
Man hat oft das Gefühl, einfach eine Aneinanderreihung von Sketchen zu sehen.
Das wird vor allem dann deutlich, wenn man erkennt, dass hier mindestens 3 Mal der Mr. Bean kopiert worden ist und zwar 1 zu 1.
An die Klasse der Inszenierung bei Mr. Bean kommt man hier jedoch überhaupt nicht ran.
Das liegt aber einfach daran, dass es bei der Serie deutlich sorgfältiger inszeniert worden ist, während es bei Perfect Couples nur schnell eingeschobene Gags sind, welche aus dem Nichts kommen und dann auch schnell wieder vergessen sind.
Am Ende wird es dann richtig chaotisch als sich fast alle Beteiligten des Films in der WG wieder finden.
Der Film hat schon seine Momente und lustige Szenen (das imaginäre Baby in der Grippe mit Kippe im Mund und Chivas Regal Flasche daneben), daher würde ich das Ganze schon als anschaubar bezeichnen.
Es wird aber eben auch nix Neues geboten und manche Gags sind einfach platt bzw. viel zu schnellschüssig durchgezogen.
Daher reicht es nur zu einer Wertung im höheren Schnittbereich.

6/10

Ach ja, Richard Ng hat hier nur Nebenrolle und taucht über den Film verteilt in mehreren kurzen Szenen auf, hat aber mit dem Verlauf der Handlung gar nix zu tun.

Ach ja, Teil 2: Wenn man sich den Abspann ansieht, bekommt man den Eindruck, dass der Film möglicherweise mit Ton gedreht worden ist.
Dort werden missglückte Szenen gezeigt und normalerweise findet das ja ohne Ton statt. Hier ist er mit dabei, was die Vermutung aufkommen lässt.
Das dürfte aber 1993 noch eine Seltenheit gewesen sein.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 23. Okt 2021, 13:02

City Squeeze (1989)

Elizabeth Lee ist auf Jobsuche und da trifft es sich ganz gut, dass ihr zufällig Firmenchef James Wong über den Weg läuft.
Der ist auch sofort scharf auf sie und aufgrund eines kleinen Missverständnisses vermutet er, dass dies auch auf Gegenseitigkeit beruht.
Um sie schneller bettfertig zu bekommen, bietet er ihr gleich mal einen großzügig überbezahlten Job an, den sie dann zwar auch annimmt, aber ohne auf seine eigentlichen Absichten wirklich anzuspringen.
Sie ist also drin im Büro, ein Anderer (Kenny Bee) möchte hingegen eher raus und schaut sich schon anderweitig um.
Das lässt er dann aber doch etwas schleifen, nachdem Elizabeth dort aufgetaucht ist und stürzt sich auf sie, wie im Grunde jeder männliche Angestellte der Firma (u.a. gibt es da noch Tommy Wong).
Das passt aber natürlich James Wong überhaupt nicht, da er sein eigentliches Ziel aufgrund der aufkommenden Konkurrenz in immer weitere Ferne rücken sieht.
Hinzu kommt auch noch der unglückliche Umstand, dass seine schwangere und schwer eifersüchtige Frau (Lydia Shum) ständig zur Unzeit auftaucht, wenn er sich kurz vor der Umsetzung wähnt.
Das ist auch insofern für ihn problematisch, da sie es ist, die sämtliche Finanzen in ihrer Hand hat und eine Entdeckung könnte ihn deshalb leicht unter die Brücke bringen.
Lösung: Es muss eine gemeinsame Geschäftsreise ins Ausland organisiert werden, welche er zusammen mit Elizabeth angeht.
Problem: Leider pfuscht wieder Lydia dazwischen und es werden eher Elizabeth und Kenny, die den Weg nach Japan antreten dürfen.
Dort passiert zwar eigentlich nix zwischen den Beiden, abgesehen von einer kleinen Notlüge, dass sie verheiratet wären, um die aufdringlichen Japaner abwimmeln zu können, welche alle gleichzeitig am Rock von Elizabeth hängen.
Daraus resultiert aber gerade das nächste Problem, da diese angebliche Heirat mediale Erwähnung findet und auch bis nach HK dringt.
Daher gibt es dann den tobenden Wong und auch die Schwester von Lydia (Sheila Chan) ist etwas ungehalten, da sie heimlich in Kenny verknallt ist.
Gerade als Wong vor Elizabeth auf den Knien rutscht, platzt natürlich wieder Lydia rein, die nun nicht nur die Treue von Wong anzweifelt, sondern auch die Heirat von Kenny und Elizabeth.
Muss also folglich Beides von ihr auf die Probe gestellt werden.

Die Komödie hat die stressige Arbeitswelt von Hong Kong im Fokus.
Und die erste Stunde ist echt gut. Wirklich lustig geworden.
Da konnte man aber echt denken, dass Elizabeth die letzte Frau auf der Welt ist, so wie ausnahmslos alle Männer des Films auf sie eingestiegen sind. Aber diese Überzeichnung machte es eben irgendwie gerade erst komisch.
Und diese Überspitzungen sieht man auch reihenweise, was einfach gut bei Laune halten kann.
Leider geht aber die Kurve nach der Rückkehr von Kenny und Elizabeth ordentlich nach unten. .
Die letzte halbe Stunde war nun auch nicht schlecht, aber hat doch deutlich abgebaut im Vergleich zu den vorherigen Geschehnissen.
Den Handlungsstrang um die Tests von Lydia hätte man schon besser inszenieren können. Das wirkte schon recht wenig inspirierend.
Aufgrund der anderen 2/3 ist es der Film aber dennoch wert, gesehen zu werden.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 1. Nov 2021, 17:04

A Modern Love Story (1993)

Ein Mädel (Wang Yu Wen) lebt zusammen mit ihrem Sohn und 2 Mitbewohnern (Carrie Ng, Shao Hsin) in einer WG.
Leider ist das Kind aber Autist und daher nicht imstande irgendwelche Emotionen zu zeigen.
Genau genommen scheint der Junge aus diesem Grund sogar Ballast für Wang zu sein, den sie gerne los werden würde.
Da bietet es sich gut an, dass eine Forschungseinrichtung Interesse daran hätte, den Sohn für eine Studie in die USA zu schicken.
Positiver Nebeneffekt wäre außerdem, dass Wang dadurch später die Green Card für die USA erhalten könnte.
Könnte sie also quasi einen doppelten Vorteil aus dieser Abmachung ziehen.
Leider muss sie dafür aber erstmal ordentlich Zahlungen leisten und als spontan einer ihrer Schecks platzt, gerät sie in Verzug und damit unter Zugzwang.
Glücklicherweise arbeitet Carrie jedoch in einer Bar, wo auch Zusatzleistungen angeboten werden und Wang kann dort als Bedienung anheuern.
Jedoch darf sie den Job nur dauerhaft behalten, wenn sie ebenfalls wie Carrie als Escort agiert, aber damit hat sie so ihre Probleme.
Da tut sich aber plötzlich eine neue Einnahmequelle auf, als der vermeintliche Vater vom Kind (David Mao) aus dem Nichts auftaucht und wohl relativ neureich zu sein scheint.
Bisher wusste er aber noch nichts von seinem (Un)glück und als er den Sohn sieht, ist sein Interesse auch eher gering und er vermutet sofort, dass sie nur sein Geld will.
Es gibt aber noch eine Hintertür für ihn: Da die damalige Nacht ziemlich drogenverseucht gewesen ist, durften gleich 4 Typen ihr Ding bei Wang reinhalten.
Heißt also, er hat noch die dreimalige Hoffnung, dass die Kugel an ihm vorbei schrammt.
Das muss natürlich geklärt werden.
Zwischen Baraktivitäten und Vaterschaftskampf bleibt natürlich nicht mehr viel Zeit für den Sohn, weshalb der nun praktisch beim anderen Mitbewohner Shao abgestellt worden ist.
Und dieser macht bald die Entdeckung, dass das Kind sehr wohl in der Lage ist, sowohl positive als auch negative Emotionen zu empfinden und zu zeigen.
Nur scheint dies recht willkürlich zu geschehen, bei bestimmen Trigger Momenten.
Daher versucht er nun, die Auslöser etwas besser verstehen zu können und informiert gleichzeitig Wang, dass sie den Sohn nicht abschieben soll, da eben seiner Meinung nach Hoffnung auf Besserung besteht.
Sie scheint aber von ihrer Entscheidung nicht abrücken zu wollen.

Interessanter Film gewesen. Habe auch nicht gewusst, dass es ein soziales Drama ist, bei dem ein autistisches Kind im Fokus steht.
Das war schon gut. Das Thema hatte ich bisher wohl in noch keinem HK bzw. Taiwan Film gesehen.
Leider ist aber das Drumherum an anderer Stelle weniger überzeugend.
Vor allem diesen Handlungsstrang mit der Vaterschaft hätte man sich schenken können. Am Ende gibt es dazu dann auch keine ordentliche Auflösung.
So wäre der Film statt 105 Minuten vielleicht nur 85 gegangen, was aber besser gewesen wäre.
Und das Ende des Films ist leider auch recht missglückt. Da hat man offensichtlich einfach zu stark versucht, auf Melodrama zu gehen und das war leider der falsche Ansatz.
Zumindest mal in dieser Ausführung.
Die Szenen mit dem Kind und auch die Interaktion zwischen ihm und Shao sind aber stark und allein deshalb kann man sich den Film schon mal anschauen.
Hätte aber halt auch besser sein können, wenn der Streifen durchgängig diese Qualität gehabt hätte.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 5. Nov 2021, 13:44

Fantasy Romance (1991)

Tony Leung zeichnet Comics, ist damit aber beruflich aufgrund angeblich wenig aufregender Geschichten nicht sonderlich erfolgreich und wird regelmäßig von seinem Verleger (Paul Chun Pui) aufgezogen und gegängelt.
Aus dem völligen Nichts wird dann aber plötzlich die Hauptfigur (Joey Wong) zum Leben erweckt und bringt auch gleich noch ihre Tante (Deannie Yip) mit.
Nach etwas längerem Hin und Her, quartiert sich Joey schließlich in der Bude von Tony ein. Dabei zaubert sie natürlich auch gelegentlich mal etwas rum.
So hilft sie z.B. Tony seinen Konflikt mit Pui zu seinen Gunsten zu klären.
Und sonst so? Eigentlich passiert nicht viel.
Irgendwann erfährt Deannie aus der Unterwelt, dass ihr Sohn als Hund wiedergeboren werden wird, wenn sie nicht Joey fängt und ausliefert.
Dazu benutzt sie einen Kumpel von Tony (Wai Lei) und hat damit Erfolg.
Muss Tony also zur Rettung eilen und das kann er nur dadurch tun, indem er selbst in seine Comics eintaucht.
Ach ja, im Haus lebt auch noch so ein Taoistenpriester (Tien Feng) mit Tochter.
Auch ganz lustig: Ständig bringt der Alte irgendwelche Sprüche und Weisheiten, aber als Tony am Ende seine Hilfe möchte, meint er nur knapp: 'Tja Jüngelchen, das musst du jetzt schon selbst regeln.' :lol:
Also quasi fast schon belangloser Nebenstrang, um den Film auf 85 Minuten zu bringen.

Der Film ist klar eine Fantasykomödie.
So mancher Witz kann schon ganz gut zünden, aber insgesamt ist das Ganze einfach völlig belanglos und oberflächlich.
Das ist einer dieser Streifen, wo man gleich am Ende fragt 'Um was ging es jetzt eigentlich gerade?'.
Wenn man kurz nach Sichtung ein Problem damit hat, eine ordentliche Inhaltsangabe zu geben, spricht das nicht für den Film.
Ach ja, Action gibt es: Null.
Ein wenig Hokus Pokus, aber das sah man in dutzenden ähnlichen Filmen schon besser. Und als Action kann man das nun echt nicht bezeichnen.
Als recht innovativ kann man hingegen das Ende sehen, welches quasi als Cartoon abläuft. Aber so richtig ist man da als Zuschauer nun auch nicht aus dem Sattel gegangen.
Und die Charakterzeichnungen sind im Grunde auch mäßig bis nicht existent.
Der Kumpel von Tony ist zudem recht nervig, hat aber zum Glück nur in ein paar wenigen weiteren Filmen mitgespielt.
Fazit:
Einer dieser Filme, wo ich mir denke:
Gut, dass der Titel neu aufgelegt worden ist. Dann musste ich für den Kram zumindest keinen hohen Preis zahlen.
(und in diese Kategorie fallen nun schon einige Filme)

3.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 7. Nov 2021, 13:03

Evil Instinct (1996)

Kein Bock zu dem Mist viel zu schreiben.

Geht um 2 bumsfreudige Mädels (Carrie Ng, Diana Pang), die Beide in der gleichen Versicherungsfirma arbeiten.
Irgendwann häufen sich aber die plötzlichen Todesfälle unter den Versicherten und man verdächtigt letztlich die beiden Mädels.
Pang hat aber eigentlich andere Ziele als Mord, da sie lieber Carrie durch Bumseinlagen die Kunden abwerben möchte.
Carrie hingegen hat - wie man im Lauf der Geschichte erfährt - regelmäßig Schlangengift als vermeintlich heilendes Mittel injiziert, was sie aber anscheinend etwas mordlüstern gemacht hat.
Oder ist es alles doch viel rationaler und einfach das typische Motiv der Geldgeilheit? Oder eine Mischung aus beiden Elementen?
Wie auch immer... :roll:
Bowie Lam ist der ermittelnde Cop mit dem Charisma einer toten Fliege.
Ach ja und die Bumseinlagen kann man größtenteils auch als langweilige Zeitstrecker sehen.
Viel wird da ohnehin nicht gezeigt. Da ist man beim Beate Uhse Kanal wohl besser dran. :think:
Hab ich gehört... :lol:
Einzige gute Stelle war hier, als Diana einen biederen Kunden im Anzug gewinnen wollte, der dann aber plötzlich hinter verschlossener Tür in Lederkluft erscheint und meint 'jetzt wird gepeitscht'. :D
Blut und Gewalt gibt es hingegen fast gar nicht und die Cat. 3 Wertung gab es nur für die Nacktheiten.
Die letzten 30 Minuten gingen schon irgendwie und die letzten paar Minuten hatten dann sogar was, aber insgesamt
ist der Film trotzdem ein ziemlicher Stinker.

3/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 10. Nov 2021, 20:21

Why, Why, Tell Me Why (1986)

Anthony Chan ist auf der Suche nach einer Frau und erspäht auch am Strand sein Traumexemplar (Anita Mui).
Einziges Problem: Sie ist leider spielsüchtig nach Mahjong und er hat hingegen in der Kindheit ein Mahjong Trauma erlitten.
Noch weiß Anthony aber nicht um die Vorliebe von Anita und klemmt sich eisern an sie dran, bis er tatsächlich eine nähere Bindung zu ihr aufbauen kann.
Da aber Anita um dessen Abneigung weiß, versucht sie ihr Laster zu verbergen, was aber nicht lange gut geht.
Von da an möchte Chan ihr die Sache mit verschiedenen Strategien austreiben (Reden, Entführung von Anita in mahjongfreie Räume, Wette mit ihr), aber das haut alles nicht so recht hin.
Bleibt am Ende die Frage, ob es doch gelingt, sie vom Spielen abzubringen oder ob eher die Beziehung zerbröselt.

Das ist eine dieser typischen leichten Komödien aus den 80ern, die aber über 2/3 des Films recht gut taugt.
Gibt schon diverse Lacher und auch einige Stunts.
Problem ist aber schon etwas die fehlende Starpower.
Sowohl die Freunde von Chan als auch von Anita sind allesamt sehr unscheinbar und austauschbar. Da gibt es keinen, der irgendwie aus der Masse ragt.
Und auch hier gilt wie bei so vielen ähnlichen Filmen: Das Ende ist schlicht Mist.
Da kommt man völlig vom bisherigen Pfad ab (den Versuchen von Chan, Anita zu bekehren) und der letzte Teilhandlungsstrang überzeugt einfach nicht.
Man hat bei dem Film schon dieses Gefühl der Aneinanderreihung von Episoden.
Blöd halt nur, wenn am Ende nicht das Highlight kommt, sondern der Krepierer aufgrund der schlechtesten Nummer von allen. Zuvor ging es wie gesagt schon ganz gut.
Aber wenn man den Film nicht gesehen hat, hat man nun auch nicht das Leben verpennt.
Zumal es vielleicht auch etwas schwierig ist, wenn man (so wie ich) mit Mahjong gar nix am Hut hat. Wobei es aber eigentlich eh keinen wirklichen Spielfluss gibt und das Spiel an sich im Grunde nur der leichtseidene Aufhänger ist, an dem sich die Geschichte hochzieht.

5.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 15. Nov 2021, 02:31

Hearts Trilogie komplettiert.

Interessiert hier aber eh niemanden, daher nur kurz.

Teil 1: Heart to Hearts (1988)

George Lam und Carol Cheng finden sich über Umwege durch ihre Tochter (Vivian Chow).
Dabei haben sie aber auch noch mit der selbstgewählten On-Off Beziehung von Lams Ex (Rosamund Kwan) zu kämpfen.

6/10

Teil 2: Heart into Hearts (1990)

Die Beziehung zwischen George und Carol scheint halbwegs gefestigt, da muss er spontan wegen der Arbeit mit einer Kollegin (Maggie Cheung) nach Frankreich.
Der daraus resultierenden Eifersucht von Carol folgt schon bald eine Ehekrise.

Weiß gar nicht mehr, was ich da damals wertete.

5.5/10

Teil 3: Heart against Hearts (1992)

George und Carol heiraten endlich.
Nur leider läuft es finanziell nicht mehr und sie quartieren sich bei Carols Ex (Philipp Chan) ein.
Die Schieflage der Firma sorgt schließlich auch für das berufliche Aus von George.
Um die Einnahmensverluste abfedern zu können, heuert Carol bei einer Firma an, doch dessen Chef (Paul Chun Pui)
plant insgeheim die Demontierung seiner Firma und möchte Carol als Sündenbock herhalten lassen.

6.5/10

VOLLBRACHT. :thumbup:

Na, wer traut sich noch? :lol:

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 20. Nov 2021, 05:31

Guests in the House (1988)

Derek Yee und Carol Cheng sind zusammen und wollen in ihre eigene Wohnung ziehen.
Problem: Die Baufirma trödelt und so müssen sie sich vorübergehend mit einer Notlösung in den NT begnügen, welche ihnen von einem Freund von Derek (Lawrence Cheng) zur Verfügung gestellt worden ist.
Dieses Haus gehört seinem Großvater, welcher aber jetzt in Australien lebt und deshalb steht der Kasten nun auch leer.
Zumindest auf den ersten Blick.
Denn die Unterkunft hatte der Alte damals für seine Geliebte (Nina Li) benutzt und deren Geist sowie der von ihrer Dienerin (Joan Tong) leben noch immer dort.
Nina wartet nämlich schon länger auf die Rückkehr des Typen.
Hatte er ihr ja schließlich auch vor 50 Jahren versprochen.
Nun platzen aber erstmal Derek und Carol rein, welche die Geister natürlich nicht sehen können, aber dafür läuft es umgekehrt umso besser.
Nachdem Carol ein paar geisterfeindliche Sprüche gebracht hat, wird sie erstmal von den Beiden verarscht und ein ähnliches Schicksal blüht dann auch den reingeschneiten Kumpels von Derek.
Nina kann nämlich auch andere Körper in Besitz nehmen, was ihr Repertoire doch deutlich erweitert und etwas mehr Potential hat, als schlichtes Gläserrücken.
Irgendwann erfahren die Geister jedoch, dass Lawrence quasi der Neffe von Nina ist und wollen über ihn mehr zum Verbleib des Großvaters erfahren.
Nur leider ist der etwas schreckhaft und schreitet prompt mit den Kollegen zur Amateur-Geisteraustreibung.
Diese geht aber schief und macht die Geister eher wütend, was dann letztlich in Verfolgungsjagden im Haus und ständig wechselhaften körperlichen Inbesitznahmen mündet.
Ach ja, es gibt auch noch den Handlungsstrang über eine kleine Beziehungskrise zwischen Derek und Carol, da sie in einer Werbeagentur arbeitet und ihn zu einem Dreh überredet.
Leider ist das Produkt aber doch keine Suppe, wie ihm gesagt wurde, sondern Tampons, was ihn anschließend schon gut zum Gespött macht.
So richtig bringt das den Film aber handlungsmäßig nun nicht voran.
Außer, dass die Geister hier schlichten wollen und es ordentlich nach hinten losgeht.
Und die Witze hierzu waren schon gut, was das Ganze nun doch nicht als überflüssig erscheinen lässt.

Der Film ist eine Geisterkomödie mit klarer Betonung auf Komödie.
Nina Li und Joan Tong sind eigentlich durchgehend gute Geister, selbst am Schluss als sie etwas abgehen. Hat alles eher was von 'Angst einjagen'.
Durch die Ausgangslage des Films bieten sich natürlich eine Menge Optionen, was den Handlungsspielraum der Geister angeht.
Und dieser wird später erweitert, indem sich die Beiden eben auch zu erkennen geben können (was aber bei keinem der Angesprochenen große Freude auslöst).
Ich fand es schon insgesamt annehmbar. Konnte bei Laune halten.
Allerdings waren die Freunde von Derek schon recht nervend, vor allem am Ende als man dann zur Geisterbekämpfung schreitet. Da ist es dann schon auch Klamauk.
Das Ende vom Ende ist einerseits zwar in Ordnung und macht den Streifen rund, wirkt aber auch sehr konstruiert.
Ach ja, Shing Fui On hat einen Auftritt von vielleicht 30 Sekunden und dieser ist echt völlig belanglos. Hätte man auch einfach weg lassen können.
Vielleicht war er zufällig am Set und hat gefragt, ob er nicht spontan mitmachen kann. So schaut es zumindest aus (nach eingeschobener Szene - wie ein Sketch).

7/10

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