Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 21. Mär 2021, 02:17

Happy Together (1997)

Mein dritter Streich von Wong Kar-Wai innerhalb einer Woche.
Ein homosexuelles Paar aus Hong Kong (Leung Chiu-Wai, Leslie Cheung) befindet sich im Urlaub in Argentinien und ständig in einer Art On and Off Beziehung.
Daran ist letztlich aber immer Leslie schuld, weshalb die Nerven von Tony ständig recht strapaziert werden.
Während Tony in der Trennungszeit seriöse Jobs als Portier oder Koch annimmt, geht Leslie lieber ins Strichermilieu.
Stellen sich eben die Fragen, ob die Beziehung der Beiden eine Zukunft hat und ob man in Argentinien bleiben wird.

Den Film reihe ich mal zwischen Chungking Express und Fallen Angels ein.
Einerseits ist der Streifen auch recht kurzweilig, aber das liegt eigentlich nur an den beiden Hauptakteuren, welche ihre Sache recht gut machen.
Ansonsten passiert handlungsmäßig letztlich einfach viel zu wenig.
Vielleicht dachte Wong ja einfach, dass es ausreicht, wenn er einfach das tabuisierte Thema Homosexualität aufgreift. Wenn man bedenkt, dass der Film in HK eine Cat. 3 Freigabe hatte, scheint diese Problematik 1997 zumindest dort noch verstärkter gegeben gewesen zu sein.
Bei uns war man damals schon etwas weiter und heute kann man damit nun erst recht niemanden mehr groß schocken. Man sieht ja auch nicht viel, bis auf den nackten Hintern von Leslie zu Beginn. Überhaupt kommen recht wenige sexuelle Szenen vor und die meiste Zeit werden eben die zwischenmenschlichen Probleme zwischen Leslie und Tony beschrieben (die Stricheraktivitäten von Leslie finden auch alle im off statt).
Für eine Sichtung ging es schon, aber mehr ist es auch echt nicht.

6/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 28. Mär 2021, 16:21

Wonderful Kill (1993)

Schreibe bloß kurz was dazu, Schnabel hatte über den Film ja auch schon was gesagt.

Im Grunde stimme ich Schnabel schon zu. Kann man sich geben.
Genremix um einen Serienmord. der schon seine positiven Momente hat und am Ende einen guten und recht blutigen Abschluss findet, weil sich der Killer doch nicht so einfach schnappen lässt.

Allerdings ist das Script aber zuweilen eher schlecht ausgearbeitet bzw. sogar unfreiwillig komisch.
Vor allem die Cops (u.a. Takajo Fujimi, Karel Wong) schaffen es wirklich, den ganzen Film über, wie die letzten Deppen zu agieren.
Die Szene als man ein Mädel bei Dick Wei befragen möchte, ist da nur der Anfang.
Und die dortige Eskalation wirkte schon ein wenig aufgesetzt.
Noch schlimmer dann kurz darauf, als man das nächste Mädel bei Lam Wai aufsucht.
Gleicher Dialogverlauf (Bockiger Lam - sture Cops), nur dass hier dann nicht nur die Fäuste fliegen, sondern auch gleich noch Knarren und Granatwerfer ausgepackt werden. :lol:
Scheinbar hatte man also gut auf den Anschiss des Polizeichefs (Charlie Cho) reagiert, nachdem der zuvor drüber gemotzt hatte, weil es bei Dick leicht eskalierte. Geht immer noch eine Stufe drüber. :D
Schade aber, dass Dick Wei und Lam Wai nur diese Kurzauftritte haben und danach nicht mehr zu sehen sind.
Und als die Cops später für die verbliebenen Mädels einen Aufpasser stellen (Karel Wong), könnten die sich eigentlich auch gleich die Frage stellen, ob sie nicht lieber einfach Suizid begehen möchten. :lol:
Na ja und am Ende geben sich die Cops dann auch selbst zum Abschuss frei als man planlos dem Killer hinterher jagt.
Wirklich gestört hatte mich aber vor allem der Aufhänger für diese Mordserie.
Inhaltlich ist das schon sehr übersichtlich von der Begründung und es ist schon sehr fraglich, ob man diesen Vorfall als auslösenden Faktor für die Taten bringen kann. Überzeugend ist es jedenfalls nicht. Außerdem erinnert die filmische Umsetzung dieser Erklärung auch eher an eine Seifenoper. Also das war schon ziemliche Gülle.
Und zum Abschluss der Sichtung finde ich, dass man aus dem Film geht und immer noch nicht richtig weiß, wer nun eigentlich genau für welche Taten verantwortlich ist. (bzw. wird insbesondere die Schwere der Tatbeteiligung bei 1 Person nicht so wirklich klar)

Aber unterm Strich hat man es schon geschafft, einen recht unterhaltsamen Film zusammen zu tackern, wobei letztlich hauptsächlich das Ende dem Film diese Wertung beschert. Eben weil es da dann noch mal ordentlich knallt.

6.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 2. Apr 2021, 23:13

Ruthless Family (1988)

Alex Man kommt als Illegaler nach Hong Kong und landet sofort im Visier der Polizei.
Er kann aber entkommen und klopft dann kurzerhand mal bei einem Verwandten (Eddy Ko - wohl sein Onkel) an, der zusammen mit seiner baldigen Frau (Deannie Yip) lebt.
Zunächst ist Alex aber etwas erschrocken, da er dort quasi in eine Polizeifeier platzt.
Wie sich aber herausstellt, sind Eddie und Deannie ebenfalls Cops.
Nebenan wohnt dann auch noch seine Cousine (?) (Irene Wan) mit Kind.
Weiteres Familienmitglied ist Chan Wai- Man, der anscheinend der Mann von Irene ist. Jedenfalls scheint er sie zumindest gerne mal zu misshandeln.
Zunächst möchte Alex alsbald weiter zu seiner Großmutter, aber als bekannt wird, dass diese gestorben ist, nistet er sich einfach mal dauerhaft beim Onkel ein.
Allerdings häufen sich mit der Zeit die kritischen Vorfälle, bei denen er fast auffliegt und so scheint es letztlich Deannie zu sein, die Eddy dazu drängt, Alex los zu werden.
Nachdem Eddy jedoch unwillig ist, wird Alex schließlich von ihr aus der Wohnung gemobbt und er treibt sich fortan auf der Straße rum.
Dieses Vorgehen zieht aber auch eine Ehekrise bei Eddy und Deannie nach sich.
Wie nun bekannt wird, arbeitet Irene in einem Nachtclub und als sie das finanziell lukrative Angebot eines Kunden mit Extrawünschen ausschlägt, reagiert Chan wütend und entführt aus Rache die gemeinsame Tochter.
Also begeben sich Alex, Irene, Eddy und Deannie auf die Suche und landen schließlich in einer Lagerhalle, welche von Chan mit Eisblöcken präpariert worden ist.
Und so hat man am Ende dann doch noch einen Showdown.

Zunächst mal muss ich sagen, dass die US VHS doch wider Erwarten keine englischen UT hat, sondern nur chinesische. Diese sind aber immerhin schön groß und knallig gelb und damit sehr leicht zu lesen. Hurra. :x :lol:
Dennoch ist es aber nicht so schwer, der Handlung folgen zu können, denn viel gibt diese eigentlich auch nicht her.
Der Film ist über 75 Minuten ein reines Drama, wo es auch überhaupt keine Action gibt. Hier bestimmt eben die Illegalität von Alex das Geschehen, wobei das aber auch irgendwann ausgelutscht scheint und man sich einen Fortschritt der Geschehnisse wünscht.
Den gibt es dann aber erst 20 Minuten vor Schluss mit der Entführung.
Diese kommt aber echt völlig aus dem Nichts und dass Chan am Ende so eine gewichtige Rolle einnimmt, ist ebenfalls eine Überraschung, da er bis dahin nur sehr wenig Screen Time hatte.
Wirkt also schon stark nach gezwungenem Showdown zum Abschluss. Immerhin hat man hier dann aber endlich mal Action in Form von Prügeleien und ein paar Stunts gibt es auch zu sehen. Und das Kind darf ganz im HK Stil auch mal was abbekommen.
Durch das Ende findet das Ganze noch einen ziemlich guten Abschluss, aber mehr als Durchschnitt ist der Streifen insgesamt trotzdem nicht.
Ach ja, Ko Fei soll auch in dem Film sein. Habe ich jedoch nicht bemerkt.
Den originalen Titel des Films finde ich aber etwas merkwürdig, denn die Familie ist nun eigentlich überhaupt nicht schlimm. Ausgenommen Chan Wai-Man. Hatte wohl nur den Zweck, den Film interessant klingen zu lassen.
Ruthless Law macht da deutlich mehr Sinn, da die Behörden schon sehr hartnäckig sind bei der Jagd nach Illegalen.

5/10

Fazit: Letztlich nur für Hardcore Alex Man Fans interessant. Wie Schnabel. :mrgreen:
Oder für Hardcore Chan Wai-Man Komplettisten. Wie Schnabel. :thumbup:

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 9. Apr 2021, 02:46

Fight to Survive (1989)

Alex Man spielt einen Cop, der jedoch mit der Tochter (Carrie Ng) eines Triadenbosses (O Chun Hung) zusammen ist.
Allerdings unterläuft ihm bei einer Razzia ein Fehler und er tötet eine Person, worauf er aus dem Polizeidienst entlassen wird.
Ist ja aber kein wirkliches Problem, denn dank Carrie kann er einfach mal schnell die Seiten wechseln und bei ihrem Papi anheuern (wobei aber wohl niemand von seiner Vorgeschichte als Cop eine Ahnung hat).
Dort macht sich Alex dann gleich gar nicht so schlecht, indem er einen anderen Triaden (Shing Fui On) rettet und im Gegensatz zu diesem auch generell wesentlich weniger cholerisch auftritt.
Dies scheint O Chun Hung zu gefallen, weshalb er Alex auch gleich zu seinem Nachfolger machen möchte.
Dadurch degradiert er aber nicht nur Shing, sondern übergeht auch einen weiteren Triaden (Ko Fei), welcher eigentlich in der Hierarchie als derzeitige Nummer 2 nach ihm zum Zug kommen sollte.
Also ist die Sache für Ko klar: O Chun Hung muss weg.
Dies reicht aber natürlich nicht, denn es müssen auch die engsten Mitarbeiter von ihm folgen, darunter eben Alex.
Dieser hat aber seinerseits in der Zwischenzeit einige loyale und kampferprobte Mitarbeiter gefunden, weshalb er nun am Ende zum Showdown nicht völlig alleine da steht.

Kurz etwas zur Fassung der World Video VHS:
- Positiv: Das Tape läuft um die 86 Minuten und scheint daher uncut zu sein. In den Nachtszenen (wovon es vor allem am Ende viele gibt) hätte das Bild zwar etwas heller sein können, aber es ist schon ausreichend. Keine Ahnung, ob es besser ist als bei der VCD. Klingt aber fast so.
- Negativ: Es gibt keine Untertitel. Vermute daher, dass es eine 1 zu 1 Kopie des Hong Kong Tapes sein dürfte.
Aber auch hier gilt, dass der Plot nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten ein ziemlicher Selbstläufer ist und Untertitel daher nicht wirklich erforderlich.
Na ja, im Grunde wird hier halt auch echt nicht viel Neues geboten.
Die internen Konflikte um die Macht innerhalb der Organisation hat man in Triadenfilmen schon des Öfteren gesehen.
Eigentlich ist es ja sogar fast schon Standard.
Wobei der Aufstieg von Alex hier schon zu schnell erfolgt. Vielleicht liegt es einfach daran, dass er halt mit der Tochter vom Chef zugange ist.
Der Film hat sicher einige Härten und gerade am Ende ist es schon recht intensiv geworden (vor allem Alex gegen Shing), aber die Cuts finde ich dennoch unerklärlich. Ist jetzt auch nicht so, als wäre es der brutale Überkracher, den man noch Monate im Gedächtnis behält.
Hat am Ende schon ganz gut geknallt, aber das gilt ja auch für unzählige andere (und zum Teil ähnlich gelagerte) Streifen.
Konnte man sich schon gut mal ansehen, aber die mangelnde Eigenständigkeit und das wohl bekannte Script verhindern hier eine Wertung, die deutlich über Schnitt geht.

6/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 10. Mai 2021, 01:59

Girls without Tomorrow (1992)

Dreht sich im Grunde um 4 parallel verlaufende Handlungsstränge, die dann eben
mehr oder weniger schnell in sich zusammen laufen.
1. Hier hat man nun die erfahrende Bardame Carina Lau, welche gute Beziehungen
zu der noch erfahreneren Puffmutter Petrina Fung hat.
2. Vivian Chow spielt eine erfolgreiche Schauspielerin, aber auch sie muss bald lernen, dass die Karriere schnell vorbei sein kann, wenn man die Beine nicht auf Kommando auseinander bekommt.
(Run Run und Raymond müssten dann ja einiges zu tun gehabt haben, wenn dies stimmt :lol: ).
Stränge 1 und 2 verbinden sich aber recht leicht und schnell, da Petrina die Mutter von Vivian ist, wobei Letztere den Kontakt abbrach, da ihr die Hurenvergangenheit der Mutter doch etwas beruflich geschadet hat.
3. Nun gibt es noch May Lo, welche anscheinend etwas auf freier Basis anschafft und sich am Ende aber doch so einen halbgaren Pseudo-Zuhälter zulegt (Andy Hui), aus welchem Grund auch immer.
Allerdings holt sie die Vergangenheit bald ein, denn ein Ex-Zuhälter hat noch Forderungen an sie.
4. Im letzten Strang hat man ebenfalls eine freischaffende Hure (Pauline Chan), welche jedoch das Pech hat, immer die ganz perversen Typen zu bekommen (u.a. Stuart Ong, welcher ja auch schon in Unwritten Law fast den gleichen Part hatte - Fesselsex und so).

Ja, viel Treiben unter rotem Licht, ohne allerdings wirklich freizügig zu sein.
Der nackte Hintern unter Nylon von Pauline ist schon das Extremste.
Ansonsten gibt es eben viel Drama, teils aufgrund der sozioökonomischen Gegebenheiten, aber auch wegen den stellenweise problematischen zwischenmenschlichen Beziehungen der Hauptdarsteller.
Ach, kurzum: Ich fand den nicht schlecht. Gutes Drama aus dem Hurengebiet.
Das Original von 1988 mit Maggie Cheung sah ich aber noch nicht. Mal vormerken.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 16. Mai 2021, 22:02

Heart into Hearts (1990)

Kein Bock auf ein richtiges Review - da fehlt mir vorausschauend die gebührende Huldigung. :P

Hat gute und schlechte Momente.
Positiv sind etliche Gags in Hälfte 1, wobei ich auch die beiden Kinder recht unterhaltsam fand, wenngleich die
aber echt immer Blödsinn gemacht haben, sobald sie mal ins Bild kamen.
Negativ ist hingegen, dass es in Hälfte 2 deutlich weniger lustig zugeht, da hier die Eifersucht von Carol das
Geschehen bestimmt bzw. übernimmt.
Auch nicht so gut ist die allgemeine Vorhersehbarkeit der Ereignisse.
Na ja, im Grunde ist die Handlungsabfolge halt wie gehabt, erst viel Comedy und später fließt vermehrt Drama mit rein.
Also das Script für so einen Film lässt sich vermutlich wirklich während eines Toilettengangs auf die Klorolle
niederschreiben. :lol:

Ich fand das Ganze trotzdem noch ganz Ok (vielleicht 6/10).
Aber für so manchen grantelnden Dauernörgler hier wäre der Film wohl tatsächlich nix. :mrgreen:

Ach ja, die UT der Panorama DVD sind hier aber wieder in Ordnung gewesen.
Hoffentlich bleibt es auch dabei.
Teil 3 sollte wohl auch bald folgen. Den werde ich mir dann auch noch geben, wenngleich es anscheinend
der mit Abstand schlechteste Teil sein soll.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 27. Mai 2021, 16:37

Vampire Kids (1991)

Eine Gruppe (Sandra Ng, Billy Lau, Amy Yip, Frankie Chan und noch ein paar weitere unbekannte Pfeifen) strandet auf einer Insel.
Nach ein paar internen Reibereien, finden sie eine Perle und nehmen diese mit.
Damit erwecken sie aber den Kadaver von so einem alten Japaner, der wohl seit der Besetzung von HK dort rumgegammelt hat.
Der schickt darauf sofort 5 Kindervampire los, damit diese von den Typen Blut saugen und es ihm bringen.
Das braucht er nämlich, um Kraft zu tanken und sich von seiner Kette lösen zu können. Klare Sache.
Hat was von 'Schatzi, ich bekomme die Flasche nicht auf....bring mir mal die Spritze mit den Steroiden:' :D
Wo der Alte aber diese Vampire aufgetrieben hat, wird nun nicht so wirklich klar.
Zusammen gehören die jedenfalls nicht, was auch am Ende klar wird, als der Obervampir (Shing Fui On) auftaucht.
Jedenfalls versagen diese Kinder mächtig und bekommen keinen Biss zustande.
Irgendwann verbünden sie sich aufgrund ihrer Geiselhaft dann aber sogar mit der Gruppe.
Da hat dann aber auch der Japaner irgendwann die Schnauze voll, frisst schnell eine vorbeischwebende Fledermaus, welche anscheinend über ungewöhnlich viel Blutreserven verfügt, um ihn die Fesseln sprengen zu lassen.
Schließlich gibt es so was wie einen Showdown.

Oh weh, der Film ist wirklich absolut rotzige Scheiße.
Die Gruppe besticht in erster Linie durch Klamauk, was angesichts ihrer Zusammensetzung aber auch nicht verwundert.
Das taugt sogar gelegentlich mal, aber auf Dauer ist das echt anstrengend.
Weil leider das Meiste davon eben doch nicht taugt und eher in den Bereich nervend bis sogar peinlich berührt geht.
Zum Faktor Nervtötung tragen aber auch ganz wunderbar diese 5 Blagen bei.
Ach...Kinder...ekelhaft. :mrgreen:
Und irgendwie tritt der Streifen auch bald auf der Stelle, weil diese Zwerge mehrere Versuche unternehmen, um an Blut zu kommen.
Das Ende des Films ist absolut unspektakulär und kurz gehalten.
Also ein passend missglückter Abschluss für diese Gülle.
Ach ja, Shing Fui On taucht 3 Minuten vor Schluss auf. Dabei muss man aber bedenken, dass hiervon 2 Minuten Endcredits sind.
Das war also eine seiner Rollen der Marke 'Bevor du pissen gehst, kannst du das schnell mal überziehen und in die Kamera gucken? Bekommst dafür auch gleich ein Bier von mir.' :lol:

2.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 30. Mai 2021, 03:07

Girls without Tomorrow - Call Girl '88 (1988)

Ähnlich wie beim Nachfolger hat man hier verschiedene Handlungsstränge, die dann mehr oder aber gar nicht zusammen laufen.
1. Maggie Cheung ist eine Schauspielerin, die aber auch gerne mal auf Auslandsreisen die Beine breit macht.
Irgendwann lernt sie dann einen Typen kennen mit dem es was Ernstes geben könnte und beendet die Sache mit der Prostitution. Sogar Hochzeit scheint möglich.
Leider ist aber ein Freund (Gam Biu) ihres Schwiegervaters ein ehemaliger Kunde von ihr und das Kartenhaus bröckelt gewaltig.
2. Elsie Chan und Carrie Ng sind nicht nur WG Partner, sondern auch Barmädels im gleichen Betrieb.
Während Elsie es bald mit einem jungfräulichen Kunden zu tun bekommt, der scheinbar nicht zum Schuss kommen möchte/kann, hat Carrie vermehrt psychische Probleme, welche auch gefährliche Dimensionen bekommen.
3. Petrina Fung ist eine Prostituierte, die aber ohne Wissen ihres Mannes (Stanley Fung) und Sohn den Job betreibt.
Grund der Tätigkeit ist die Nierenkrankheit von Stanley, welche enorme Arztkosten frisst und daher ein erhöhtes Einkommen erforderlich macht.
Als dann aber der Sohn aufgrund eines medizinischen Notfalls ins Krankenhaus muss, droht das Ganze aufzufliegen.
4. Als letzten Strang gibt es ein Mädel (Yu Sin Man), welches ein schwieriges Zuhause hat, da sie vom Stiefvater (Lam Chung) missbraucht wird. Also haut sie mit ihrem Freund ab und lässt sich überreden in den Puff zu gehen.
Aus heutiger Sicht würde man wohl von Lover Boy sprechen.
Irgendwann merkt sie dann aber, dass ihr Freund wohl doch nicht ganz so aufrichtig zu ihr war und als er sich dann auch noch an ihre Schwester ranmacht, droht die Lage zu eskalieren.

Der Aufbau mit den verschiedenen Strängen ist ähnlich zum '92 Nachfolger.
Allerdings ist es hier schon am Anfang deutlich unübersichtlicher gewesen.
Positiv ist aber, dass man auch etwas mehr Humor eingebaut hat.
Zum Beispiel als Elsie die Tür eines Kunden aufmacht und angesichts dessen Leibesfülle lieber gleich mal zur nächsten Tür stürmt. Und dort hat sie zunächst die gleiche Problematik. Bis sich rausstellt, dass dies nur der Onkel der Jungfrau ist, die sie knacken soll.
Von der dramatischen Ebene dümpelt der Film schon gut vor sich hin.
Man muss auch sagen, dass er wesentlich älter wirkt als 1988.
Aber am Ende geht es dann dramaturgisch doch deutlich mehr zur Sache als beim Nachfolger. Da hat man nun mehrere brenzlige Baustellen, die nun nicht überall gut ausgehen.
Maggie Cheung ist hier aber auch wirklich nur 1 von 5 Hauptdarstellern und sie nimmt am Ende eigentlich auch mit ihrer Geschichte den letzten Platz der Bedeutung ein.
Egal, fand den Film ebenfalls sehenswert und aufgrund des Endes sogar leicht besser.
(ohne zu spoilern: Schnabel auch :mrgreen: )

7.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 7. Jul 2021, 14:06

Today's Hero (1991)

Kenny Bee ist scheinbar ein ziemlicher Verlierertyp, der im Grunde von Jedem schikaniert wird, so z.B. von seinem Stiefvater (Hui Siu Hung), einem Cop (Shing Fui On) und einem Triaden (William Ho).
Beruflich läuft es auch eher schlecht und als er bei seinem neuen Job einem Kumpel eine Versicherung andrehen will, gilt dieser als nicht versicherbar.
Also improvisiert Kenny ein wenig und führt den Medizincheck für den Freund einfach bei sich selbst durch.
Dadurch wird das Ganze aber noch komplizierter, denn bei den Ergebnissen kommt eine tödliche Krankheit raus, die ihm nur noch gut 1 Monat gibt.
Logische Folge: Aus dem Verlierertyp wird plötzlich aufgrund völliger Gleichgültigkeit der mutige Held, der nun auf alles konfrontativ reagiert. So watscht er den Cop ab, sprengt einen Überfall von Ho und rettet zudem noch eine Reporterin (Maggie Cheung), welche Probleme mit einem anderen Triaden (Chen Kuan Tai) hat.
Maggie würde auch mehr von ihm wollen, aber die tickende Bombe in seinem Körper lässt das für Kenny nicht zu.
Immerhin werden aber noch die richtigen Cops auf ihn aufmerksam und wollen ihn anheuern.
Beim anschließenden Ernstfall kommt Maggie aber in die Schusslinie und gerade als Bee heldenhaft einschreiten möchte, bekommt er die Meldung, dass die Diagnose ein Fehler gewesen ist.
Da der Verlust des eigenen Lebens nun wieder mehr Bedeutung hätte, könnte man jetzt auch die Erkenntnis gewinnen, dass es doch noch genug andere Frauen gäbe.

Also das Ganze ist eine Komödie, welche regelmäßig im Klamauk landet.
So verkleidet sich Bee z.B. auch mal als Frau. Eigentlich kaspern in dem Film aber so ziemlich alle Beteiligten rum, mal mehr und mal weniger.
Die reingezwungene Action am Ende ist nicht der Rede wert und auch vom Plot her wenig überzeugend. Überhaupt ist die gesamte Handlung irgendwie ordentlich fragmentiert und man hangelt sich halt irgendwie voran.
Das kann man auch recht gut an der Rolle von Maggie Cheung erkennen. Die hat hier sehr wenig Screen Time und wirkt irgendwie sehr schlecht im Film integriert.
Die ersten 50 Minuten kommt sie nur 2 Mal kurz vor. Im Anschluss dann zwar häufiger, aber trotzdem erscheint sie wie so ein angetackertes Anhängsel von Bee.
Ach und Chen Kuan Tai hat nach 1 Stunde einen Kurzauftritt.
Kämpfen tut er natürlich nicht. Stattdessen darf er zeigen, was er im Bereich der homoerotischen Annäherungsversuche so drauf hat.
Dürfte also auch nicht gerade seine populärste Zeit gewesen sein.
Ach ja und dramaturgisch schafft man es auch nicht, irgendeinen wirklichen Effekt zu erzielen. Bee agiert eben spontan anders als sonst, aber das hat irgendwie mehr was von 'Ich nehme einen Hamburger...ach nein, vielleicht doch lieber einen Döner.'
Diese Krankheitsgeschichte dient dazu, dem weiteren Film eine gewisse Richtung vorzugeben, aber das fortwährende Gekaspere wirkt da schon oft auch ein wenig befremdlich. Wobei manche Gags schon taugen, aber das Gesamtbild stimmt nicht so wirklich.

4/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 10. Jul 2021, 23:40

Carry on Hotel (1988)

Wie schon vermutet, hat der Film einen Episodencharakter und dementsprechend ist auch die Screen Time der einzelnen Darsteller ziemlich begrenzt.
Es gibt genau genommen 4 verschiedene Geschichten, die sich im Hotel abspielen und jeweils in etwa 20 Minuten dauern.
1. In der ersten Geschichte lässt Kent Cheng ein Zimmer mit Kameras ausstatten, weil er von einem anderen Zimmer sehen möchte, wie seine Frau (Shirley Lui) ihn mit ihrer Affäre (Charlie Chin) betrügt.
Gibt aber leider 2 Probleme:
Scheinbar stimmt etwas mit der Verkabelung nicht und der Livestream wird in das Zimmer einer Rockband übertragen.
Außerdem erspähen die beiden Zielobjekte die überaus deutlich platzierten Kameras und entschließen sich zu einer spontanen Improvisation.
2. Anschließend kommt ein Typ (Richard Ng) im Hotel an, der fälschlicherweise vom Personal für einen ganz wichtigen Japaner gehalten wird und daher eine bevorzugte Behandlung erhält.
Das ist insofern aber etwas schlecht, da Richard ein Dieb ist und deshalb relativ freie Hand bekommt, was seinen Aktionsradius im Hotel angeht.
Er selbst hat aber auch ein Problem, da er glaubt über hypnotisierende Fähigkeiten zu verfügen, welche aber nur eingebildet sind.
Als dann irgendwann der echte Japaner (Kurata) auftaucht, wird es für Richard langsam Zeit zu verschwinden.
3. Im dritten Plot geht es um einen Reiseleiter (Eric Tsang), der mit seiner Busgruppe in dem Hotel abgestiegen ist.
Leider befindet sich unter den Reisenden auch eine Frau (Cherie Chung), welche ein paar psychische Probleme hat und einen schwer ausgeprägten Hass auf Männer in sich trägt.
Als sie sich dann in das Zimmer von Eric 'verirrt', ist dieser erst erfreut, aber das ändert sich etwas als er das riesige Messer in ihrer Hand sieht.
Glücklicherweise kann er aber telefonisch die Therapeutin von Cherie (Pat Ha) kontaktieren und diese kommt auch sofort vorbei.
Unglücklicherweise für Eric hat Pat aber noch einen weitaus größeren Dachschaden als Cherie.
4. Die letzte Geschichte handelt von technischen Angestellten des Hotels (u.a. Jacky Cheung und Cecilia Yip).
Jacky ist scharf auf einen Gast des Hotels (Joey Wong) und versucht bei ihr zu landen, was aber nicht so wirklich klappen will.
Wäre so gesehen verschmerzbar, da Cecilia was von Jacky wollen würde, aber das blickt dieser nicht.
Was aber auch daran liegt, dass Cecilia unscheinbar ist, eher wie eine Junge wirkt und daher von ihm auch nur Boy George genannt wird.
Jedoch erkennt bald Joey diese wirren Verstrickungen und versucht deshalb, Jacky ein wenig in die richtige Bahn zu lenken.

Die einzelnen Geschichten haben teils eine recht unterschiedliche Ausrichtung, was den gesamten Film etwas wie eine Wundertüte erscheinen lässt.
Die ersten beiden Geschichten sind Comedy, wobei aber Kent Cheng nicht so wirklich oft zu sehen ist und sich der Handlungsstrang dann auch ohne seine Beteiligung entfaltet.
Richard Ng macht seine Sache gut und die 2. Geschichte ist schon auch noch etwas lustiger als der Vorgänger.
Das 3. Kapitel wies hingegen auch ein wenig Thriller Elemente auf, als Eric begriffen hat, dass er 2 durchgeknallte Frauen in seiner Suite hat. Aber auch hier fließt dann noch etwas Humor mit rein, wenn auch subtiler bzw. makaberer.
Der Abschluss ist dagegen mit Abstand am Ernstesten.
Das ist im Grunde so ein Liebeschaos, wo am Ende auch Drama mit dabei ist und Tränen vergossen werden.
Fand ich nun auch nicht so schlecht, aber Joey Wong wirkte hier irgendwie unnahbar. Da erschien Cecilia als Tomboy doch deutlich zugänglicher.
Na ja, Geschichte 3 war wohl am Besten, gefolgt von Nummer 2.
Kann man sich gut mal geben. Die Zeit ging auch über weite Strecken schnell rum, nur dieses Liebesding am Schluss hat sich schon etwas gezogen.

7/10

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