Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 23. Dez 2022, 16:33

Black Wall (1989)

Ein junger Typ (Lau Kar Yung) ist zusammen mit 2 Freunden (u.a. Ricky Ho) bei den Triaden unterwegs.
Allerdings möchte er schon bald aus dem Gefüge aussteigen, was zu Spannungen mit seinem Boss (Lawrence Ng) führt.
Dies mündet schließlich in relativ offene Feindseligkeit und Auseinandersetzungen zwischen den Beiden, wobei Lau immerhin sein Polizistenonkel (Shing Fui On) zur Seite steht, welcher Lawrence durch offensichtlichen Machtmissbrauch etwas in die Schranken weisen kann.
Jedoch passt nun dem Godfather (Lau Siu Ming) diese Entwicklung wiederum gar nicht und man beschließt dagegen vor zu gehen, was letztlich nicht nur Shing auf die Abschussliste bringt, sondern in der Folge auch ganz offiziell Lau und dessen Freunde.
Daher ist es nun nicht verwunderlich, dass der Bodycount stetig weiter ansteigt, bis es eben am Schluss in einem finalen Showdown mündet.

Ja, das ist er dann also, der erste Cat. 3 Film.
Die Wertung kann man sicher in gewisser Weise nachvollziehen.
Geht schon recht knusprig-schnetzlig zur Sache.
Wobei es in den Jahren darauf sicher eine Menge ähnlicher Triadenfilme gab, die nicht als Cat. 3 gelistet worden sind.
So gesehen bietet der Film rückblickend auch nicht so viel Neues, aber er kann dennoch gut bei Laune halten.
Lau Kar Yung war zuvor etliche Jahre raus aus dem Geschäft und auch danach ging es für ihn gleich wieder in die Versenkung.
Er führte hier aber auch Regie und scheinbar spendierte er sich dann auch gleich selbst generös die Hauptrolle.
Er macht es jedoch schon recht ordentlich, da sah ich echt schon schlimmere Fehlbesetzungen (z.B. Magic Amethyst).
Aber Charisma war nun auch nicht wirklich seine Stärke.
Frage mich zudem, wie er zum Macher dieses Films geworden ist, so völlig aus dem Nichts.
Plötzlicher Geldregen und der ewige Wunsch, einen eigenen Film zu schaffen?
Egal, man kann sich Black Wall in jedem Fall gut anschauen.
Dank an Schnabel, Teil 4. :thumbup:

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 25. Dez 2022, 02:15

The Accident (1983)

Der Plot gibt eigentlich gar nicht so viel her.
Ein Fabrikbesitzer (Eddie Chen) fährt abends zusammen mit Frau und 3 Angestellten nach Hause.
Dabei übersieht er ein kleines Mädchen und tötet es.
Glücklicherweise hat aber niemand etwas gesehen und so scheint in diesem Moment Fahrerflucht die beste und einfachste Option zu sein.
Zuvor hatte aber Kent Cheng eine Art Freundschaft zu dem Kind und dessen Mutter aufgebaut und entwickelt sich zu einer Art ziviler Chefankläger, da er sofort von Eddies Schuld überzeugt ist.
Dies ist aber für die Wageninsassen bald das geringste Problem, da Kent nichts beweisen kann und sich außerdem übersinnliche Ereignisse einstellen, welche für die 5 Personen bald lebensbedrohliche Formen annehmen.
Als man die Lage endlich erkennt und ernst nimmt, versuchen die verbliebenen Leute, die Sache mit Hilfe eines Geisteraustreibers in den Griff zu bekommen.

Im Grunde ist das Konzept des Films schon sehr bekannt.
Es gibt keinen physisch sichtbaren (Rache)geist, sondern es läuft nur nach dem Prinzip des Gläserrückens ab.
So bricht eben z.B. spontan Feuer aus, was für die dort befindliche Person eben äußerst bedrohlich ist.
Ich dachte vor Sichtung zuerst, dass Kent Cheng den Fabrikbesitzer spielen würde, aber stattdessen hat er hier nur eine recht kleine Nebenrolle.
Genau genommen ist er am Anfang voll präsent, aber je länger der Film läuft, desto geringer wird seine Screen Time, bis er am Ende dann gar nicht mehr auftaucht (sein anklagendes Auftreten spielt also irgendwann gar keine Rolle mehr).
Die südkoreanische Fassung ist leider in 3-4 Szenen extrem klar cut (beim Unfall und später bei der Tötung verschiedener Leute).
Das ist schade.
Die Bildqualität war leider auch nur mäßig.
Am Tag war alles Ok, aber in der Nacht kann man phasenweise fast gar nix erkennen. Leider spielt aber u.a. der gesamte Showdown in der Dunkelheit.
Damit scheint mir die Sache klar: Besorg dir mal das HK Tape, Schnabel. :mrgreen:
Ich denke schon, dass der Film uncut und in besserer Qualität auch eine höhere Wertung bekommen könnte.
In der Form fand ich ihn aber nur durchwachsen und eher als Schnittware.
Trotzdem bin ich natürlich froh, dass ich den Titel endlich mal sehen konnte.
Dank an Schnabel, Teil 5. :thumbup:

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 27. Dez 2022, 17:02

Turning Point (1983)

Der Angestellte einer Garagenwerkstatt (Ng Man Tat) wird von einem Gangster (Wong Ching) in kriminelle Dinge
reingezogen, da man zuvor ein Waffenlager ausgehoben hatte und nun die Teile versteckt in den Autos schmuggeln
möchte.
Unter dem bisherigen Chef (Wan Chi Keung) schien das auch leicht umsetzbar, da dessen Zügel eher locker gelassen wurden.
Dann taucht aber dessen Bruder (Ray Lui) aus dem Ausland wieder auf und übernimmt die Führung, wobei er wesentlich strenger auftritt.
Heißt also für die Schmuggler Nachtarbeiten in der Garage.
Nachdem man aber doch irgendwann auffliegt und Ray verletzt wird, entwickelt sich eine Art Gewaltspirale, an dessen Ende dann auch kurz der eigentliche Drahtzieher (Pai Ying) erscheint.
Außerdem gibt es noch einen Cop (Kent Cheng), der mit den Brüdern befreundet ist.
Er ist zwar auch für den Diebstahl der Waffen zuständig, aber so wirklich voran kommt er dabei nicht.

Das Ganze ist so eine Mischung aus Buddy und Crime Streifen.
Leider gibt es im Mittelteil ordentlich Längen und der Film entwickelt sich fast zur Seifenoper, mit etlichen Nebenschauplätzen, die aber gar nicht mal richtig ausgearbeitet worden sind und nur Zeit fressen.
So ist Kent z.B. mehr mit Saufen, Porno gucken und Dates klar machen beschäftigt als mit Ermittlungen.
Und Ray liefert sich in der Freizeit gerne mal Autorennen mit Unbekannten und ist auch dabei, seine Frau auszutauschen.
Alles völlig belangloses Getue.
Der Turning Point tritt dann auch erst nach gut 1 Stunde ein und das ist schon zu spät.
Gibt anschließend zwar ein paar nette Stunts mit Autos, aber vom Thron hat mich das auch nicht gehauen.
Daher ist es aber auch nicht verwunderlich, dass Leute wie Wong Ching und Pai Ying nur höchst fragmentiert zu sehen sind und gar nicht so richtig in den Film eingebunden werden. (Wong Chung hat im Übrigen auch nur Cameo als Cop)
Aber ich will ja nicht so sein: Trotzdem Dank an Schnabel, Teil 6. :mrgreen:

4.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 2. Jan 2023, 06:28

To Live and Die in Tsimshatsui (1994)

Jacky Cheung spielt einen Undercover, der zusammen mit einem Kollegen (Chan Kwok Bong) bei den Triaden unterwegs ist.
Allerdings plagen ihn schon seit Längerem Gewissenskonflikte, da sein Boss (Parkman Wong) ihn eigentlich immer gut behandelt hat.
Als dieser bei einem von ihm angestifteten Einsatz schließlich vom Polizeichef getötet wird, ist auch seine Loyalität zur Polizei noch weiter im Sinkflug. Ausnahme bildet hier nur ein älterer Cop (Shing Fui On), mit dem Jacky gerne zu tun hat, aber der steht kurz vor der Pensionierung.
Für Jacky und Bong geht die Undercover Mission aber trotz des Todes von Parkman weiter, allerdings getrennt, da sich die Triaden fortan in 2 Lager spalten: Jacky geht zu Roy Cheung und dessen von ihm selbst adoptierter Schwester (Wu Chien Lin), während Bong bei dem anderen Ableger landet.
Neben den Gewissenskonflikten ergibt sich für Jacky aber auch noch das Problem, dass er sich von seiner Freundin (Gigi Lai) entfremdet hat, welche sich nun mit seinem verhassten Vorgesetzten trifft.
Dafür verbringt er mehr Zeit mit einem etwas geheimnisvollen Typen (Leung Ka Fai), den er über Wu Chien Lin kennen lernte.
In der Folge spielt sich dann viel auf zwischenmenschlicher Ebene ab.
So findet Jacky raus, dass Wu zwar ständig auf hartes Mädel macht, aber im Grunde tief unglücklich ist.
Und seine Verbindung zu Roy scheint noch stärker als zuvor mit Parkman.
Allerdings spitzen sich die Konflikte zwischen beiden Triadengruppen bald zu und Jacky informiert zwar die Behörden, steht aber dann doch ganz offen zwischen den Stühlen.

Das ist kein Actionfilm, sondern primär ein Drama mit leichten Thriller Elementen.
Daran ändert auch der Showdown nichts, welcher eigentlich zu übertrieben inszeniert worden ist.
Den Rest des Films geht es nämlich eher dezenter zur Sache.
Was aber auch Ok ist, wenn man sich darauf einlassen kann.
Sicherlich wird hier auch nicht so viel Neues geboten.
Undercover Filme gab es auch schon häufiger.
Aber die schauspielerischen Leistungen und die Dramaturgie sind ausreichend, um dem Film das Prädikat 'gut' geben zu können.

7/10

Sah Schnabel aber scheinbar anders. :o
Na, da bin ich doch mal gespannt, was er zu Love among the Triad sagen wird.
Müsste ihm dann eigentlich noch weniger zusagen.

Ach, aber mir gefallen diese Triadenfilme irgendwie immer mehr.
Ständig sehe ich zeremonielle Propaganda Requisiten, wo ich mir denke:
Hey, so was habe ich doch auch...nur älter. :mrgreen:

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 22. Jan 2023, 17:12

Anna Magdalena (1998)

Ausgangslage des Films bildet die Freundschaft von 2 völlig unterschiedlichen Charakteren.
Zum Einen der nerdige Nerd und Pianostimmer Takeshi Kaneshiro, der sozial etwas gehemmt wirkt, vor allem wenn
es zum Frauen geht.
Korrektur: Jungen Frauen. Mit der alten ergrauten Pianobesitzerin schäkert er doch ganz ordentlich rum. :D
Zum Anderen hat man mit Aaron Kwok einen Frauenschwarm, der scheinbar auch nicht viel machen muss, um einen
Treffer landen zu können.
Problem ist höchstens seine Unfähigkeit, eine längere Beziehung eingehen zu wollen, weshalb sich auch seine gerade fast neue Ex in Tränen aufgelöst an sein Bein klammert, als er zu ihr spricht 'Ich geh mal kurz Kippen holen'. :lol:
Eigentlich unverständlich angesichts des tollen Meerblicks aus der Wohnung dieser Frau.
Da könnte man sich auch leicht länger aufhalten.
Zumal es bei Aaron ansonsten wirklich nicht so toll läuft und er weder eine Wohnung noch einen Job hat.
Das Problem mit der Wohnung löst er dann einfach über Kaneshiro, indem er sich bei ihm einnistet.
Mit Meerblick ist da aber nicht viel los...
Arbeitstechnisch hat er zumindest feste Visionen: Er möchte Schriftsteller werden und irgendwann eine Villa in der Millionenenklave Red Hill Peninsula besitzen.
Guter Plan, aber leider gibt es ein Problem: Er hat noch keine einzige Seite geschrieben. :lol:
Daher wird er von Kaneshiro auch nicht so wirklich ernst genommen.
Aaron hat aber bald auch erstmal andere Probleme, da eine neue Nachbarin (Kelly Chen) einzieht, mit der er ordentlich Stress bekommt, wobei Kaneshiro den Vermittler versucht.
Durch einen dramatischen Zwischenfall ändert sich jedoch diese Konstellation und Aaron und Kelly nähern sich an.
Ob das Ganze aber von Dauer sein kann, ist zweifelhaft, da Kelly recht emanzipiert auftritt und auch den Charakter von Aaron durchschaut.
Daher hat sie die Grundeinstellung: Bissel Bumsen ist schon drin, aber bevor der Typ mich verlässt, verlasse ich lieber ihn.
Als es schließlich wirklich zwischen den Beiden kriselt, beschließt Aaron doch etwas an seiner Selbstständigkeit zu arbeiten, indem er sich Job und Wohnung sucht sowie endlich an seinem Buch arbeitet.
Tatsächlich gelingt es Aaron ein Werk zu vollenden und an einen Verlag zu geben, wobei die dortige Sekretärin (Anita Yuen) davon zunächst deutlich mehr überzeugt ist als der Chefredakteur (Leslie Cheung).
Im Folgenden wird dann diese Geschichte gezeigt, wobei es hier interessanterweise Kaneshiro und Kelly sind, welche die Hauptrollen spielen,
Am Ende stellt sich eben die Frage, wie sich die Emotionalitäten entwickeln werden, sowohl in der Literatur als auch in der Realität.

Konnte mich nach Jahren nun doch mal zur Sichtung der Universe DVD durchringen.
Und das war schon recht lohnenswert.
Das Ganze ist eine Mischung aus Buddy Streifen und Liebesfilm, aber recht gut aufgelockert durch Humor, was
die Handlung positiverweise nicht wirklich ernst erscheinen lässt.
Im Fokus steht natürlich die Suche nach der Liebe.
Wobei das hier im Unterton schon fast zur Lebensaufgabe stilisiert wird.
Der Film ist in 4 Episoden unterteilt (Aaron und Kaneshiro, Kelly, Kelly und Aaron, Diverses).
Das 4. Kapitel behandelt dann diesen Bruch von der Realität in die Fantasy Welt des Buches.
Einerseits kam das zwar unerwartet, aber der Übergang ist eigentlich gelungen.
Und am Ende befindet man sich ja wieder in der Realität.
Das Ende des Films ist dann auch recht offen konstruiert worden, was ich gut fand.
Quasi Platz für eigene Gedanken.
Ach, war schon ganz gut. Für so ein Liebesding. :mrgreen:

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 30. Apr 2023, 06:11

Ach, scheiß drauf. Nach dem Tod von Schnabel habe ich zwar keinen Bock den Alleinuntehaltungsaffen zu geben, aber
es lesen ja auch noch ein paar auswärtige Russen mit, die brennend auf News von mir warten. :mrgreen:

Queen's Bench III (1990)

Ein Typ (Leung Ka Fai) trifft sich mit seiner Ex (Carina Lau), die aufgrund von Geldgeilheit eigentlich schon fest mit einem anderen Typen liiert ist, aber ein kleines Rumgetue gibt es dennoch.
Zeitgleich möchte ein anderer Typ (Terrence Fok) im nahe gelegenen Park ein Mädel vergewaltigen, aber tötet es dabei.
Daheim beichtet er gleich seinem Papi und als Beide zusammen zum Tatort eilen, sehen sie, wie der gerade zufällig vorbei gekommene Leung Wiederbelebungsversuche einleitet.
Gute Gelegenheit also, das gesamte Dorf zusammen zu trommeln und Leung als den Schuldigen auszumachen.
Als Verteidiger bekommt Leung aber leider Alfred Cheung, der noch nie einen Fall gewinnen konnte.
Und auch dessen Assistentin (Carrie Ng) scheint eher Beiwerk zu sein.
Interessanter ist da schon die Tante von Alfred (Carol Cheng), die zwar auch Anwältin ist, aber aufgrund eines Disziplinarverfahrens suspendiert wurde und ihm außerhalb des Gerichts mit mehr oder weniger guten Ratschlägen zur Seite steht.
Die kann er aber schon gut brauchen, da der Staatsanwalt (Sunny Fang Kang) nicht ganz so schlecht scheint.

Ich sag mal so: Die These besteht ja, dass Hong Kong kein Science Fiction konnte.
Und das Gleiche kann man nun auch über Gerichtsfilme sagen.
Denn das ist das hier letztlich.
Natürlich gibt es auch etwas Humor mit Alfred als Verteidiger, aber dennoch bleibt es ein Drama.
Daran ändert auch die gelegentlich auftauchende Carol Cheng nichts.
Wobei man hier aber endlich weiß. woher der Ausdruck 'jemanden besoffen quatschen' kommt.
Hauptproblem des Films ist aber ganz einfach:
Der Fall löst sich nicht aufgrund guter Ermittlungsarbeit auf, sondern aufgrund absolut schwachsinnigen Verhaltens einiger Darsteller.
Und das taugt für so einen Film nicht befriedigend.

4/10

Ach ja, woher das Teil 3 kommt, ist mir völlig unklar.
Scheint keine 2 Vorgänger gegeben zu haben.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 2. Mai 2023, 17:35

Story of Daisy (1972)

Eine Nachtclubsängerin (Nora Miao) aus wirtschaftlich übersichtlichen Verhältnissen lernt einen Typen (O Chun Hung) kennen, welcher zwar einen reichen Vater hat, aber selbst irgendwie null Ambitionen im Leben und sich am Liebsten ständig nur prügeln würde.
Natürlich würden Beide dann irgendwann mehr miteinander anfangen wollen, aber der Vater (Chang Feng) stellt sich quer, da ihm der Job von Nora nicht passt.
Und damit wird O Chun Hung vor die einfache Wahl gestellt: Vater oder Frau.
Er entscheidet sich natürlich für Nora, was aber gleichzeitig seinen eigenen wirtschaftlichen Absturz nach sich zieht und man landet zusammen in einer übersichtlichen Baracke.
Na ja, zumindest ist er nun gezwungen, mehr Eigeninitiative zu zeigen, wobei er notgedrungen auch Jobs mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko annehmen muss.
Nachdem er auf einem Fischerkutter angeheuert hatte, gerät dieses in einen Sturm und O Chun Hung verschwindet spurlos.
Nun steht Nora also alleine da und das mittlerweile mit 2 kleinen Kindern.
Erst nach einigen Jahren trifft sie einen neuen Mann (Wu Chia Chi), welcher Arzt ist und ihr auch sofort aus der finanziellen (Dauer)krise helfen könnte. Und so heiratet man tatsächlich bald darauf.
Gibt nur ein mögliches Problem: Spurlos verschwundene Personen können schließlich auch nach Jahren plötzlich wieder auftauchen. Und das würde eine etwas komplizierte Dreierkonstellation zur Folge haben.

Das war damals natürlich die Zeit, in der Nora Miao schwer populär gewesen war.
Story of Daisy war ein weiteres Star Vehikel für sie und sie hat entsprechend auch klar die Hauptrolle.
Ich fand das Ganze ziemlich gut. Ist aber natürlich ein reines Drama mit anfangs ein paar vereinzelten Kampfeinlagen (so kämpft O Chun Hung z.B. im Boxring gegen Tsai Hung).
Die Auflösung des Films gefiel mir, weil es zwar emotional verläuft, aber dennoch nicht wirklich eskaliert.
Das passte hier ziemlich gut, zumal es deshalb auch keinen wirklichen Unsympathen in dem Film gibt.
Am Ehesten noch den Vater, aber der hat eh keinen Einfluss auf den Ausgang der Geschichte.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 28. Mai 2023, 04:24

Gangs (1988)

Der Film handelt von den Jugendgangs in Hong Kong, wobei der Fokus auf einen bestimmten Ableger gerichtet wird.
Diese Gruppe (bestehend u.a. aus Ricky Ho, Tse Wai Kit, Leung Sap Yat) fällt dabei entweder durch Kleinkriminalität wie Diebstähle auf oder aber durch Straßenkämpfe mit anderen Gangs.
Dabei haben sie auch so etwas wie einen älteren externen Anführer (Baau Wai Leung), welcher hier die Fäden zieht.
Dadurch wird aber auch klar, dass die Strukturen hier durchaus weit nach oben reichen, bis in höhere Triadengefilde.
Sprich, die Gang ist hier im Grunde nur die unterste Ebene und deren Mitglieder sind sehr austauschbar.
Dies wird aber schon bald ein massives Problem, als es bei einer erneuten Auseinandersetzung Tote gibt und die Gruppe untertauchen muss.
Letztlich wird hier nämlich nicht nur die Polizei zum Feind, sondern auch die Triaden, welche Angst haben, dass jemand aus der Runde reden könnte.
Außerdem divergiert sich auch angesichts dieser Spannungen die Gruppe selbst auseinander und so entwickelt sich z.B. Tse Wai Kit zum absoluten Eigenbrötler mit cholerischen Tendenzen.
Zudem muss man auch den schwer verletzten Bruder von Ricky Ho (Wong Chung Chun) irgendwie mitschleppen, wobei klar scheint, dass er besser in ein Krankenhaus kommen sollte.
Dies alles vorhergesehen hat in gewisser Weise der gangerfahrene Vater der Beiden (Sing Yan), welcher sich nun auf die Suche nach ihnen begibt, aber deshalb auch bald (wieder) mit den Triaden zu tun bekommt.

Der Film ist schon interessant. Hier wurden fast nur zur damaligen Zeit unbekannte Leute gecastet, für die Gangs der erste Film überhaupt gewesen ist. Macht das Ganze schon irgendwie erfrischend und auch authentisch.
Manche Darsteller hatten danach eine relativ gute Karriere (Ricky Ho, Tse Wai Kit). Andere hingegen wurden danach gar nicht mehr gesehen, darunter vor allem fast alle Mädels aus dem Film.
Die Rolle der Frau wird hier aber auch auf das Wesentliche beschränkt: Sprich, sie sind nur für eine Sache gut und ansonsten nur Ballast. Entweder werden sie dann eben für den Eigenbedarf benutzt oder aber als gewerbliches Mittel zur Geldbeschaffungsmaßnahme. (so schickt Leung Sap Yat, welcher intern lange den Anführer der Gang im kleinen Kreis gibt, auch seine Freundin in den Puff)
Insgesamt ist die Stimmung des Films schon durchweg negativ und von Perspektivlosigkeit gezeichnet.
Es wird auch klar, dass die Mitgliedschaft in so einer Gang wirklich zu nix führt und die Mitglieder die ärmsten Säue sind, die quasi auch nur von höherer Stelle benutzt werden.
Man hat hier aber keinen Actionfilm, sondern eher ein reines Drama, wobei es schon gelegentlich mal Prügeleien gibt.
Das Ende ist untypisch, da recht offen gehalten. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber man kann sich damit arrangieren.
(wenn aber aus dem Nichts plötzlich die Endcredits kommen, ist es schon immer auch etwas schwierig)
Insgesamt ein netter Film, wenn man das Thema Triaden mal nicht über die Brachialgewalt sehen möchte, sondern über die Drama-Schiene.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 4. Jun 2023, 05:45

Hong Kong Gigolo (1990)

Der Film erzählt die Geschichte von 3 untereinander bekannten Gigolos.
Alle 3 arbeiten in der Kneipe von Petrina Fung, welche anscheinend als heißeste Anlaufstelle gilt und das sowohl für Heteros als auch Homos.
Da hätten wir zum Einen Alex Man, der aber leider gleich 2 Probleme hat:
Erstens ist er etwas gealtert und zieht daher nicht mehr sonderlich viele Frauen an.
Zweitens ist seine Potenz selbst mit Hilfsmitteln nicht mehr sehr zuverlässig.
Dies ist für ihn auch privat ein Problem, da er seinem Sohn was bieten möchte und auch um den Verbleib der Ex in HK
zu kämpfen scheint. Über seine Tätigkeit darf aber dort natürlich niemand etwas erfahren.
Das wird jedoch bald schwierig, als Alex doch mal wieder eine nette junge Kundin bekommt, die aber leider in einer Beziehung steckt.
Und deren Typ rückt dann gleich auch gleich mit mehreren Leuten an und hat auf eine rhetorische Beilegung überhaupt keine Lust. Als der kleine Sohn dann auch noch spontan reinplatzt, eskaliert es noch weiter.
Verschwiegenheit gilt auch für Simon Yam, welcher seinen Beruf auch ganz gut vor seiner Mutter und seiner Polizistenschwester (Meg Lam) verbergen kann, obwohl scheinbar alle auch noch zusammen wohnen.
Allerdings bekommt Simon bald Probleme als der Vorgesetzte von Meg seine Dienste in Anspruch nehmen möchte und er ablehnt.
Dadurch landet dann die Schwester auf der Hassliste und wird für die ganz gefährlichen Einsätze heran gezogen, was auch gesundheitliche Folgen hat. So steigert sich das Ganze immer weiter, bis Simon wirklich auf die Abschussliste des Cops kommt.
Nummer 3 ist schließlich mit Mark Cheng ein Neuling, der auch noch so einiges lernen muss.
Nur Eines weiß er auch ganz bestimmt: Mund halten ist Gold.
Daher soll auch seine junge unschuldige Freundin nix von seinem Treiben erfahren.
Allerdings lässt er sich aber irgendwann auf die Spielerei eines Kunden ein, der seine Frau mit einem Sex Video erpressen und zur Scheidung nötigen will. Angeblich.
Denn tatsächlich taucht dann bald darauf die Leiche der Frau auf und Mark gerät auch durch das Tape in Erklärungsnöte.
Und so fragt der Ermittler (Ng Man Tat) mal umher und dadurch wird der Job von Mark bald allen klar.
Alex hat sich aufgrund seiner Potenzprobleme tatsächlich entschieden umzuschulen und Stricher zu werden.
Natürlich landet er dann bei dem mit Simon verhassten Cop, der ihn auch ordentlich mit Drogen vollpumpt.
Trotzdem bekommt er den Plan zum Mordanschlag auf Simon mit und schleppt sich benebelt aus dem Bett, um zur Rettung zu eilen.


Simon Yam hat Anfang der 90er in einigen Gigolo Filmen mitgespielt und manche davon waren echt Grütze (z.B. Gigolo and Whore).
Dieser hier ist aber deutlich besser, da er auch Elemente von Drama, Thriller und Action beinhaltet. Das Cat. 3 Siegel gab es aber für ein paar Nacktheiten, sprich Brüste.
Letztlich sorgen auch die 3 verschiedenen - teilweise überschneidenden - Geschichten für Abwechslung, wobei Mark Cheng klar die Nummer 3 ist und auch teils etwas in der Luft hängt.
Alex Man und Simon Yam wechseln sich ab, was die Führungsrolle angeht.
Dieses Lokal von Petrina Fung ist aber eine gute Idee gewesen, weil man damit eine gute Schnittstelle schaffen konnte.
Kann man sich also schon mal gut geben.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 2. Jul 2023, 06:08

Fatal Love (1993)

Der Film handelt von einem ganz bösen Typen (Michael Wong), der nicht nur eine Größe im Drogengeschäft ist, sondern vermutlich auch noch ein Serienmörder.
Aber kein Problem, denn die Cops haben mit Ellen Chan eine Spezialfrau auf Lager, die mal undercover bei ihm einsteigen soll, um sich um den Fall der Serienmorde zu kümmern.
Dafür bekommt sie auch ein ganz spezielles Sondertraining in Kurzform. Kann also eigentlich nix mehr schief gehen.
Und dass die separat angesetzte Undercover Frau für die Drogengeschäfte von Wong schon seit Längerem nicht mehr kontaktierbar gewesen ist, kann man dann auch mal getrost vernachlässigen...

Cat. 3 Film, der dieses Rating sowohl über die Nacktheiten als auch Gewalt erhalten haben dürfte.
Wong ist da auch bei seinen Geschäftspartnern nicht zimperlich und wird hier im Grunde als der ultimative Böse dargestellt, der auf jedem Gebiet seine kriminellen Exzesse abhält.
Daher hat der Film auch etliche Härten und das schließt auch das Ende ein. Ist sicher nicht für jeden locker zu nehmen.
Problematisch ist aber schon die Rolle von Ellen Chan, die hier absolut naiv auftritt.
Zunächst fiel ihr die Rolle des Undercover nur aufgrund einer Disziplinarstrafe zu, nicht wegen Befähigung.
Dann wurde ihr zwar mal gesagt, wo sie bei Wong nach Infomaterial für seine Morde suchen könnte, aber leider nicht, dass sie auf mögliche Kameras achten soll, weshalb Wong auch früh gut im Bilde über ihre Tätigkeiten ist.
Überhaupt geht anfangs alles sehr arg schnell: Nach der Ausbildung bumst Ellen den armen Michael auf dem Golfplatz an, 1 Minute später ist man beim Dinner, 1 weitere Minute später ist man zusammen und 1 weitere Minute später zieht sie bei ihm ein.
Zudem hat Ellen diese Sache mit Undercover nicht so ganz verstanden, da sie sich weiter mit ihrer Mutter (Maria Cordero) trifft.
Als dann 'rein zufällig' auch Michael auftaucht, muss er feststellen 'Ach, du heißt gar nicht Marjoree. sondern Debbie?'.
Da sollte bei Ellen eine Warnlampe angehen, aber das passiert nur bei ihrem Vorgesetzten (Karel Wong), der sie offiziell als enttarnt sieht und absetzt.
Die unbekümmerte Ellen trifft sich jedoch weiter mit Michael und wird selbst dann nicht panisch, als Michael sie fragt, wie lange sie denn eigentlich schon bei den Cops dabei ist. Ihren Beruf sagte sie ihm nämlich zuvor noch gar nicht, was etwas aufhorchen lassen sollte.
Zumindest bei Karel, der ihr dringend rät, sich von Michael zu distanzieren, aber ihre Reaktion geht eher in die Richtung 'Aber er ist doch so süss'. Hatte man also den richtigen Undercover ausgewählt. :lol:
Oder vielleicht legt Wong für sie tatsächlich die 180 Drehung hin und wird brav?

Ach, alles egal. Denn man schaut sich den Film doch ohnehin nur aus einem einzigen Grund an: Man will Ellen Chan komplett bis auf die Schamhaare nackt sehen. :!:
Ist wohl auch der einzige Film, wo sie sich auszieht. :wave:
Der Anfang erinnert auch stark an die Nackedei Karriere von Loletta Lee: Duschszene.
Nur ist es hier seitlich gefilmt und man sieht nur den Hintern und die Brüste.
Also noch Platz für mehr und das kommt dann in Hälfte 2 als sie in einem Akt zu sehen ist, wo sie frontal und eben voll nackt auftritt. :thumbup:
Ich wusste es vor Sichtung des Films schon, aber dennoch musste ich mich bei der Duschszene zu Beginn fragen, ob sie das echt ist und 3 Mal hinschauen. :D
Man muss aber auch sagen, dass der Akt später eher mäßig inszeniert worden ist. Etwas dunkel und viel close ups.
Außerdem hätte man auch mit dem künstlichen Schweiß etwas sparsamer umgehen können. Sieht so aus, als würden die Leute unter akuter Dehydrierung leiden. :lol:
Da waren andere Sex Szenen im Film schon besser und expliziter. In Hälfte 1. Aber ist halt Ellen Chan. In Hälfte 2.
Interessante Sache deshalb hinsichtlich der beiden VCDs: VCD 1 sieht aus wie neu, VCD 2 hat ordentliche Kratzspuren. :think:
Woran das wohl liegen könnte? Vielleicht noch mal nachträglich meine Hände mit der Stahlbürste reinigen? :mrgreen:
Frage mich aber echt, warum sie sich hier nackt gemacht hat. Der Film ist ziemlich low budget, also die Gage wird es kaum gewesen sein.

Insgesamt kann der Film sicher als unstetig betrachtet werden: Mal erregend, mal abstoßend. :lol:
Aber insgesamt sicher eine Sichtung wert. Und Michael Wong ist auch nicht so schlimm, wie viele Leute immer meinen.

6/10

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