Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 14. Feb 2022, 05:17

New Mr. Vampire (1986)

Es gibt 2 rivalisierende Brüder (Chung Fat, Chin Yuet Sang). welche Beide als Geisteraustreiber aktiv sind und miteinander konkurrieren.
Parallel hat man noch so einen Grabräuber (Chin Siu Ho), der eben gerne mal im Boden wühlt.
Nun bekommt im Konkurrenzkampf um einen Job letztlich Chung den Vorzug und darf im Auftrag von Ku Feng einen Kadaver (Huang Ha) befördern.
Dies geht er dann zusammen mit seinem Assistenten (Lui Fong) an.
Nur leider ist sein Bruder ein wenig eifersüchtig und weckt auf der Reise den Vampir in dem Kadaver.
Irgendwann landet Chin Siu Ho im Grab einer Frau (Pauline Wong) und erweckt diese zum Leben.
Interessant dabei: Die Frau folgt ihm und macht ständig die gleichen Bewegungen wie Chin.
Dann laufen schließlich beide Handlungsstränge zusammen und man trifft sich.
Nun landet man in einem Hotel mit Kurzgastwirt Wu Ma.
Wie es sich herausstellt, ist dort aber auch so ein General (Shum Wai) untergebracht, der gerade den Suizid seiner 9. Frau betrauert.
Natürlich ist es Pauline.
Leider treffen aber irgendwann beide Seiten zusammen und man kann Shum nur vom Grabraub besänftigen, indem man ihm sagt, dass man Pauline wieder voll zum Leben erwecken kann.
Leider sieht das aber schlecht aus.
Noch blöder, dass sich Chin Yuet Sang ebenfalls ins Hotel geschlichen hat und den Kadaver nochmals scharf macht.
Dieses Mal aber mit einer geheimen Zutat.
Und das macht das Ding unkontrollierbar.

Der Film hat eigentlich die typischen Elemente, die man sich von so einem Streifen erwartet.
Geil war echt diese parallele Handlungsaktivität von Chin Siu Ho und Pauline Wong.
Das war echt stark.
Es gibt aber keinen wirklich Bösen in dem Film.
Chin Yuet Sang ist eher so was wie der freche Bruder.
Der Film läuft die ersten 55 Minuten toll, flacht danach aber ab.
Warum?
Weil die Screen Time von Pauline stetig abnimmt und der Vampir immer mehr in
den Fokus rückt.
Und hier hat man dann echt die Situation, dass man so was auch schon besser gesehen hat.
Chin Siu Ho hat ein paar Stunts drin, aber es befriedigt nicht wirklich.
Der Knall am Ende ist dann zwar nochmal erheiternd, aber da kann man sich dann auch fragen, weshalb man das nicht schon eher gemacht hat.

6.5/10 (überwiegend wegen der Pauline/Chin Kombo)

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 13. Mär 2022, 16:25

Green Hornet (1994)

Die grüne Hornisse (Chin Ka Lok) bekämpft mit Unterstützung seiner beiden Lehrer (u.a. Lam Ching Ying) das Böse in der Stadt.
Aktuell soll ein Waffendeal mit Ausländern durchgezogen werden, aber dafür müssen die Chinesen erstmal ein Boot organisieren.
Hier grätscht die Hornisse bereits dazwischen, zieht aber damit den Zorn der Polizei (Yu Rong Guang) auf sich, da man plant, beide Seiten direkt während des eigentlichen Deals hochnehmen zu können.
Erschwerend kommt für Chin noch das Auftauchen einer Journalistin (Esther Kwan) hinzu, auf die er leider eine ziemliche Faszination ausübt und welche sich deshalb wie eine Klette an ihn heftet.

Eine große Einleitung gibt es hier nicht.
Die Hornisse ist von Anfang an präsent, Hintergründe werden keine geliefert.
Das trifft aber auch auf alles andere zu: Absolute Dominanz der Oberflächlichkeit.
Eigentlich bis zu dem Punkt der totalen Verworrenheit.
Die Bösen sind halt auch nur irgendwie da und deren Vorhaben schwebt völlig in der Luft.
So wie auch die Cops um Yu Rong Guang, dessen Screen Time überschaubar ist.
Wirkliche Ermittlungsarbeit ist nicht vorhanden.
Esther Kwan fand ich schon nach kurzer Zeit echt nervig.
Und Chin Ka Lok hat null Ausstrahlung.
Überhaupt ist das Budget des Streifens sichtbar knapp gewesen, was sich gut negativ auf die Stimmung des Films auswirkt.
Inklusive der Sets, wobei man am Ende dann kostengünstig in der Botanik gedreht hat.
Das war der letzte Auftritt von Lam Ching Ying und eigentlich ein unrühmliches Ende für ihn.
Zumal er hier auch gezeigt hat, warum er zuvor nur bei einem anderen Film Regie geführt hatte. Ist nun nicht seine Stärke gewesen.
Ich frage mich aber, weshalb danach nix mehr mit ihm kam.
War bereits 1994 der Krebs ein Thema?
Oder ist ihm einfach nach dieser Gurke der Markt weggebrochen und niemand wollte mehr mit ihm arbeiten?
Ach ja, positiv kann man sicher einige Kämpfe im Mittelteil sehen, wenngleich offenbar gut mit der Speed Up Taste gearbeitet wurde.
Das Ende ist dagegen nicht toll gewesen (Prinzip: Ausländer als Kanonenfutter).
Wertung im Unterschnitt ist trotzdem noch halbwegs wohlwollend vertretbar.
Aber den Streifen sieht man sich wohl wirklich nur ein einziges Mal an.

4/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 20. Mär 2022, 18:49

Passion Unbounded (1995)

Carrie Ng leidet an einem Kindheitstrauma, da die Mutter Prostituierte gewesen ist.
Deshalb hat sie es sich zur Lebensaufgabe gemacht, möglichst viele potentielle Freier zu töten.
Etwas hinderlich ist da aber vielleicht die Ankunft ihrer Schwester (Hilary Tsui) oder auch die gefühlte Dauerpräsenz einer nervtötend redseligen Nachbarin.
Positiv ist hingegen der Einzug eines anderen Nachbarn (Chin Ho), da der sich nämlich scheinbar auch mächtig an der Überbevölkerung stört und aktiv dagegen vorgeht.
Irgendwann mordet man schließlich nicht mehr nur alleine, sondern auch mal als Duo.
Aus welchem Grund auch immer.
Es wird gar nicht klar, wie die Beiden überhaupt zueinander gefunden haben.
- 'Hallo, ich bin der neue Nachbar. Ich töte gerne hobbymäßig Frauen und meine Spezialität ist das Erwürgen mit bloßen Händen.'
-- 'Ach wirklich? Ich töte ja lieber Männer. Und ich erschlage sie am Liebsten mit dem Absatz meines Schuhs.'
- 'Schade. Wir könnten doch aber trotzdem irgendwann mal zusammen eine Leiche entsorgen, oder?'
Also die Rahmenbedingungen sind schon sehr wirr und das wird noch schlimmer, wenn schließlich die Cops (David Wu) mit ihren Ermittlungen beginnen.
Da kommt nämlich so überhaupt gar nix bei rum.
Man hat 2 Serienmörder und einen Berg von Leichen und bekommt keinen Zugriff auf gar nichts. Da hätte man die Cops auch einfach weglassen können.
Die Rolle der Cops ist zwar ernst angelegt, erinnert aber angesichts von deren Fähigkeiten schon unfreiwillig an diese HK Filme mit den Blödel-Cops.
Und auch sonst wirken einfach viele Dinge unschlüssig.
Das Verhalten von Tsui als sie der Schwester auf die Schliche kommt, ist auch hanebüchen.
Das Ende des Films kann man ebenfalls als merkwürdig bezeichnen.
(inklusive der Auferstehung von Personen, die man eigentlich als tot erachtet hat)
Die Cat. 3 Einstufung finde ich übertrieben.
Etwas nackte Haut und natürlich gibt es diverse Morde, aber so richtig hart war da eigentlich nix (vielleicht mit der einen Ausnahme im Fahrstuhl, aber selbst das war nur eine kurze Aufnahme).

Hm, jetzt habe ich eigentlich schon Inhalt und Kritik zusammen gefasst.
Die Grundidee des Films mag schon ganz nett gewesen sein, die Umsetzung ist aber aufgrund des schlechten Scripts sehr mäßig.
Wenn Einem solche Filme grundsätzlich gefallen, kann man es aber schon mal anschauen.
Wobei die Betonung auf 'mal' liegt und das sicher keiner dieser Cat. 3 Streifen ist, den man regelmäßig einlegen möchte.

4.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 5. Apr 2022, 21:31

Sisters of the World Unite (1991)

Handelt von 2 Schwestern (Sylvia Chang, Sally Yeh) mit Beziehungsproblemen.
Die Ehe von Sylvia ist zerrüttet, was zum Einen an der fehlenden Aufmerksamkeit ihres Typen (John Shum) liegt.
Zum Anderen aber auch an seiner aufgedeckten Affäre auf dem Festland.
Folglich will Sylvia die Scheidung, aber Shum möchte die Ehe retten.
Kann logischerweise am Ende nur eine Konstellation eintreten.
Parallel dazu hat Sally das Problem, in keiner stabilen Beziehung landen zu können.
Gerade befindet sie sich in der unbefriedigenden Lage, die Zweitfrau spielen zu dürfen.
Der Typ (Derek Yee) macht ihr aber klar, dass er sich doch nie von seiner Frau scheiden lassen wird.
Deshalb kommt Sally ein Arbeitskollege (David Wu) gerade Recht und sie wechselt einfach mal schnell den Mann aus.
David ist zwar nicht verheiratet, aber deutlich jünger als Sally, was sowohl bei dessen Eltern als auch bei Sylvia nicht gut ankommt.
Stellt sich hier nun die Frage, ob die Beziehung dennoch eine Zukunft hat.

Dieses Drama ist echt eine ordentliche Schlaftablette.
Es passiert einfach viel zu wenig, um keine Längen aufkommen zu lassen.
Shum ist in dieser ernsten Rolle auch fehlbesetzt.
Der taugt aber wohl ohnehin nur für diese Komödien, wo er den zerstreuten Professor in Obdachlosenoptik geben kann.
Ach ja, Kenny Bee ist auch dabei. Steigt 1 Minute vor Ende schweigend aus einem Taxi. Epische Nummer. :lol:
Das Zusammenspiel zwischen Chang und Yeh war schon ganz Ok, aber retten kann das nun auch nicht mehr viel und der Streifen ist bestenfalls im Grenzbereich schlecht bis mäßig anzusiedeln.

3.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 8. Mai 2022, 21:02

Yu Pui Tsuen 2 (1987)

Ein Jüngling (Dennis Tang) ist umgeben von 10 nackten Frauen, die alle bei ihm landen möchten.
Problem: Es war nur ein Traum.
Lösung: Es muss endlich eine Frau her bzw. die Heirat statt finden, um selbst aktiv werden zu können.
So geschieht es dann auch und man treibt es irgendwann überall.
Dann möchte Dennis aber doch mal in die Welt hinaus, weil er sich schließlich nicht nur mit einer schönen Blume des Gartens begnügen möchte.
Also lässt er seine Frau unter dem Vorwand des Studiums zurück und begegnet bald darauf einem älteren Typen (Rico Chu), welcher scheinbar schon deutlich mehr Erfahrung hat.
Durch diesen erhofft sich Dennis Zugang zu den ganz hübschen Fleischtöpfen.
Allerdings ist laut Rico dafür eine gewisse Grundausstattung schon Voraussetzung.
Kein Problem, denn Dennis ist mächtig stolz auf seine Maße.
Leider erfährt er dann von Rico hinter der Schattenwand die ganze desaströse, kopfsenkende Wahrheit und bekommt das vernichtende Urteil: 'Das reicht wirklich nur für deine Frau.'
In der darauf folgenden Nacht erscheinen Dennis im Traum wieder seine Grazien.
Dieses Mal sind sie aber angezogen. Und jede hat ein Lineal in der Hand.
Also ist die Sache klar: Vergrößerung muss her.
Anschließend erblickt Dennis in einem Tempel ein interessantes Exemplar, bekommt aber keinen so wirklichen Zugang zu ihr.
Daher macht er sich alternativ an die Frau eines Holzfällers (Sun Chien) ran und nötigt ihn sogar bald dazu, sie an ihn zu verkaufen.
Und dann geht es etwas rund...bis es irgendwann doch wieder langweilig wird.
Wie es der Zufall will, wohnt die Tempelfrau aber genau neben ihm und ihr großväterlicher Mann ist gerade nicht daheim.
Gute Gelegenheit also. Aber leider findet dessen Rückkehr verfrüht statt und Dennis ist noch nicht fertig. Muss man also schnell improvisieren.
Derweil landet Sun Chien auf der Suche nach Arbeit zufällig bei der Frau von Dennis und ihr Vater möchte ihn sofort mit der Haushaltshilfe verkuppeln.
Allerdings hat es Sun doch eher auf die Frau von Dennis abgesehen und das ist bei näherer Betrachtung doch alles nicht ganz so zufällig, sondern soll vielmehr eine Racheaktion an Dennis sein, welche abschließend den Verkauf seiner Frau an ein Bordell vorsieht.
Stellt sich also die Frage, ob Dennis rechtzeitig heim kommt, um dies zu verhindern.
Oder ob er erst wieder beim nächsten Puffbesuch mit ihr zugange ist.

Der Film hat so eine Art Wuxia Setting und ist eine Mischung aus Erotik, Komödie und gegen Ende auch Drama.
Und das taugt echt gut. Diese Kombination der verschiedenen Genre funktioniert hier einfach.
So sind die erotischen Szenen nicht unnötig in die Länge gezogen (wie leider bei Teil 3) und teils eben auch durch Humor aufgelockert (welcher insgesamt auch deutlich besser ist als bei Teil 3).
Dadurch hat der Film schon einen gewissen Charme.
Das Ende hätte man vielleicht etwas anders gestalten können, denn da wird es deutlich ernster und diese heitere Stimmung, welche überwiegend den Rest des Films herrschte, bricht leider weg.
Nun ja, ich fand es trotzdem gut.
Auf jeden Fall wohl einer der besten Cat. 3 Erotik Streifen.

8/10

Teil 3 von 1996 ist im Übrigen deutlich schlechter. Hat zwar auch gewisse Momente, aber nach spätestens einer Stunde ist die Luft raus.
Gibt schon ein paar gelungene Szenen bzw. humoristische Einlagen, aber das Ende gefiel mir nicht.
Überhaupt ist der ganze Plot eigentlich für die Tonne und der dauerpräsente Sidekick von Elvis Tsui (Wong Yat Fei) geht wirklich mächtig auf die Nerven.
Hier geht es auch deutlich pornographischer zur Sache, was aber für diese Art von Film eher kontraproduktiv ist.
Den leckenden Elvis hätte ich jedenfalls nicht unbedingt gebraucht...

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 16. Mai 2022, 19:46

Forbidden Imperial Tales (1990)

Gleich zu Beginn sieht man ein älteres Paar, wobei der Mann anscheinend ein Eunuch ist.
Man möchte sich in eine kaiserliche Parade einreihen, da man selbst früher im Palast gewesen ist. Aber die Zeiten sind lange vorbei und man wird abgewiesen.
Nun wird in einer langen Rückblende erklärt, wie es zu der jetzigen Situation gekommen ist.
Der Junge war Mitglied einer Akrobatenfamilie unter Leitung seines Adoptivvaters (Ku Feng).
Das Mädel gehörte auch zu dem Dorf, stammte aber aus einer anderen Familie, was eine spätere Heirat der Beiden möglich erscheinen ließ.
Dann tauchten jedoch Truppen des Kaisers auf, welche auf der Suche nach Frischfleisch für den Harem des Kaisers Tongzhi waren und nahmen das Mädel relativ ungefragt mit.
Der Junge möchte darauf einen Weg in den Palast finden und trifft dabei auf einen Eunuchen, der ihm eine mögliche Option aufzeigt.
Leider kommt die Frage des Jungen, was denn überhaupt eine Kastration sei, etwas zu spät und er bekommt es deshalb einfach am eigenen Körper zu sehen.
Allerdings ist nun zumindest der Weg in den Palast frei, wobei er schnell das Mädel wieder findet und sowohl in der Hierarchie der Eunuchen als auch der Gunst des Kaisers schnell aufsteigt, da er über gewisse Martial Arts Fähigkeiten verfügt.
So darf er den Kaiser dann auch bei dessen heimlichen Ausflügen in das Pekinger Puffleben begleiten.
Die Kaisermutter Cixi bekommt lange Zeit davon nichts mit, bis er sich irgendwann mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt hat.
Behandelt wird Tongzhi hingegen wegen Pocken und diese Info wird auch nach außen verbreitet.
Bringt natürlich medizinisch nicht wirklich viel und er dankt deshalb auch bald darauf ab.
Nun gibt es aber aus Sicht von Cixi eine Menge von Mitwissern, die zum Schweigen gebracht werden müssen, damit die Wahrheit nicht auffliegt.
Darunter eben auch der Junge.
Für die Ausführung ist natürlich niemand besser geeignet als ihr persönlicher Spion unter den Eunuchen (Chen Hung Lieh).
Nach einer Tötungswelle im Palast macht er sich schließlich zu dem Dorf auf.

Historienfilm aus Taiwan, den man recht klar datieren kann und zwar auf das Jahr 1875 als Tongzhi gestorben ist.
Inhaltlich bietet der Streifen nicht wirklich was Neues, denn irgendwie taucht Cixi nun gefühlt in jedem zweiten Film dieser Art auf.
Aber ich fand es dennoch recht unterhaltsam.
Gibt auch 2-3 Martial Arts Einlagen des Hauptdarstellers.
Die Star Power ist aber überschaubar. Ku Feng und Chen Hung Lieh sind die einzigen bekannten Akteure.
Von den beiden Protagonisten hörte ich zuvor noch gar nix.
Wie bei anderen, ähnlich strukturierten Filmen kann man sich auch hier die Frage stellen, ob es sinnvoll gewesen ist, diese lange Rückblendenerzählung zu inszenieren.
Da nimmt man doch etwas die Fahrt aus den Geschehnissen und das Ende wäre auch wesentlich offener gewesen, als Chen mit seinen Truppen in dem Dorf auftaucht.
Ach, aber man kann es sich trotzdem gut mal anschauen.

6.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 5. Jun 2022, 06:51

Storm Riders (1998)

Sonny Chiba ist Anführer des Conqueror Clans und wie es der Name sagt, möchte er alle anderen Clans unterwerfen.
Dazu muss er auch ein Duell mit seinem Erzfeind (Anthony Wong) suchen, aber der verschiebt das Treffen einfach mal spontan um 10 Jahre.
Aber kein Problem, denn ein Wahrsager (Wayne Lai) hat Sonny verkündet, dass er zur Überbrückung einfach mal 2 bestimmte Jungen namens Cloud (Aaron Kowk) und Wind (Ekin Cheng) aufstöbern muss, um zumindest in der Zwischenzeit den Rest der Welt beherrschen zu können.
So geschieht es dann auch und Sonny findet die Jungen, wobei er in diesem Kontext der (Zwangs)rekrutierung auch deren Väter umbringt.
Irgendwann sind sie dann also groß und helfen Sonny bei der Erlangung der Weltherrschaft.
Problem: Jede Medaille hat 2 Seiten und so erfährt Sonny auf Nachfrage bei Wayne, dass ihm Cloud und Wind zwar zunächst helfen werden, aber im Anschluss werden sie in Kombination zu seinem Verhängnis.
Da nimmt Sonny aber lieber mal das Schicksal in die eigene Hand und wirft Wayne vertrauensvoll in den Kerker.
Zunächst versucht er Cloud und Wind voneinander zu entfremden, indem er Wind seine Tochter (Kristy Yeung) als Frau verspricht, obwohl er weiß, dass Cloud eigentlich viel mehr interessiert wäre.
Als dies etwas schief läuft, möchte er es lieber altmodisch regeln und Beide umbringen lassen.
Leider klappt dies aber auch nicht so recht und Beide können stattdessen über Umwegen noch Fähigkeiten erlernen, welche ihnen bis dato gefehlt haben, um gegen Sonny vorgehen zu können.
Nachdem man irgendwann die ganze Geschichte kennt (Vatermorde und so), möchte man zwar zusammen gegen Sonny vorgehen, aber irgendwie bringt diese Zusammenarbeit zunächst nicht die von Wayne prognostizierte Problematik für Sonny.

Schwierig, hier eine Inhaltsangabe zu geben, da recht viele Charaktere auftauchen und der Film schon etwas aufgebläht ist.
Die Universe DVD lag nun echt um die 10 Jahre bei mir rum.
Kostete 2 Euro und war schnell gekauft, aber mit dem Schauen tat ich mich schwer.
Erstens wegen der Länge, Zweitens wegen der Tatsache, dass ich mit HK Romanverfilmungen bisher noch nicht wirklich gut gefahren bin.
Drittens war mir klar, dass es hier massig Computereffekte geben wird.
Das stimmt auch, wobei es vor allem im letzten Viertel so aussieht als wäre man phasenweise in einem Computerspiel.
Es gibt auch keinen richtigen Martial Arts Endkampf, da alles über Special Effects geregelt wird.
Ich fand es aber trotz der Laufzeit von 130 Minuten und der Tatsache, dass ich keinen Plan von dem Roman habe, ziemlich ordentlich.
Also kein Vorwissen zu haben ist hier kein Problem.
Denn letztlich ist die Handlung trotz aller Opulenz und Aufgeblähtheit doch einfach zu verfolgen.
Tauchen auch diverse bekannte Leute in Kurzarbeit auf : Alex Fong, Yu Rong Guang, Anthony Wong, Elvis Tsui, Shu Qi, Vincent Wan, Roy Cheung.
Oh und auch Lawrence Cheng. Aber der ist als Hofnarr von Sonny echt ein Wechselbad. Mal unterhaltsam und mal nervtötend.
Ach, der Film ist insgesamt schon gut, obwohl ich ja nicht der große Fan dieser Computeranimation bin.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 24. Jun 2022, 06:20

Spirit of the Dragon (1997)

Michael Chow kommt nach Hong Kong, um das Restaurant seines Onkels (Law Kar Ying) zu übernehmen.
Der weiß davon aber erstmal nix bzw. erkennt ihn nicht und jagt ihn weg.
Zuvor machte Chow bereits Bekanntschaft mit einer Gang (Eric Kei), welche sich auch gerne mal gratis bewirten lässt, aber weitaus schlimmer ist eine andere Gang (Ben Ng), die im Auftrag eines Japaners den Laden übernehmen möchte.
Irgendwann ist Chow dann zwar Chef, aber leider kampftechnisch nicht in der Lage, den ständigen Bedrohungen was entgegen zu setzen.
Das ändert sich erst leicht, als er eine ältere Frau (Cheng Pei Pei) näher kennen lernt, die sich als Bruce Lee Freak entpuppt.
So wirklich was lernen tut er dort aber auch nicht, denn seine kämpferischen Fähigkeiten verbessern sich höchstens marginal und als der Onkel von Ben entführt wird, rückt er zwar zur Rettung an, aber die Chancen stehen eher schlecht.

Der Film ist eine Parodie auf Bruce Lee, aber immerhin sagt man am Anfang, dass es ein Tribut sein soll und keine Verarsche.
Im Film ist es dann aber doch eher letzteres.
Der Film hat echt einige lustige Momente drin, einfach weil Chow derart inkompetent ist bzw. er auch schmerzlich merken muss, dass sich sein Martial Arts Wissen durch reines Glotzen von Bruce Lee Streifen nicht wirklich verbessert.
Und das Ende ist auch geil, als sich Chow zum Showdown anzieht und zur Rettung schreitet:
Jeder Schlag ist ein Knockout.
Problem: Es war nur ein Tagtraum.
Als er tatsächlich vor Ben steht, läuft es etwas suboptimaler.
Also das Kämpfen hat er bis zuletzt nicht wirklich gelernt.
Was auch die Rolle von Cheng Pei Pei etwas in Frage stellt, die aber ohnehin nicht viel Screen Time hat.
Also ein richtiges Training gibt sie ihm nun nicht.
Ach, der Film ist halt schon eine Komödie mit etwas Martial Arts drin.
Aber mir gefiel es gut. Gab wie gesagt etliche heitere Momente.

7.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 26. Jun 2022, 05:48

Red and Black (1991)

Der Film spielt zunächst während der japanischen Invasion.
Scheinbar wurde da ein Japaner mit einem Dämon infiziert.
Dieser springt dann aber im Kampf auf einen Chinesen über, der nur über seinen eigenen .Suizid einen Ausweg sieht.
Danach ist seine Leiche unter der Erde verborgen.
Zuvor lässt er aber noch seinen Bruder schwören, dass er sich um seinen Sohn kümmern soll.
So geschieht es dann auch, wobei Sohn (Leung Kar Fai) und Ziehsohn (Lam Ching Ying) sich nicht wirklich gut verstehen.
Das verschlimmert sich dann sogar noch während der Kulturrevolution, da Leung plötzlich zum Hardcore Revoluzzer verkommt, der auch seine Familie ausliefert.
Zu seinen Opfern zählen aber auch ein Typ (Guan Shan) und seine Tochter (Joey Wong), welche als Reaktionäre gebrandmarkt werden.
Irgendwann werden sie dann aber doch rehabilitiert und in einem Steinbruch wird dann das Grab frei gelegt.
Nun befällt der Dämon aber spontan Guan und damit ist dann wohl Hardcore Revolution angesagt.
Vor allem da der nun in der Zwischenzeit sogar zu einem Führer der Rotchinesen aufgestiegen ist.
Die alte Mutter von Leung und Lam (Lisa Chiao Chiao) hat zwar eine Vision, wie man den Dämon besiegen kann, aber dafür muss sich eine Person opfern.
Nun denn, ist zumindest in der Hinsicht Spannung gegeben, ob sich hier jemand finden wird.

Ach...ich huldige mir, dass ich das in meinem rotzevollen Status noch verfasst habe.
Ich bin wahrlich ein Gott.
Der Film ist ein Gemisch aus Historienfilm, Drama und Fantasy.
Und ich finde eigentlich, dass es ganz gut taugt.
Also die überwiegend negativen Reviews kann ich nicht nachvollziehen.
Interessant ist sicher der Charakter von Guan Shan.
War ursprünglich ein Opfer der Kulturrevolution und wurde später rehabilitiert.
Allerdings hat er doch eine verblüffende Ähnlichkeit mit Mao, wenn er neben dessen Portrait steht.
Glaube nun nicht, dass dies Zufall ist, sondern Kalkül.
Die Mao Kritik sollte wohl über Umwege erfolgen.
Ach, ich fand es eigentlich recht gut.
Lam hat im weiteren Verlauf auch die Hauptrolle, was auch Leuten wie Schnabel zusagen sollte.
Die Production Values sind nun sicher nicht hoch, aber da kennt man wahrlich Schlimmeres.
So...genug geschrieben...Zeit für ein Belohnungs-Bier.

6.5/10

Ach ja, Wu Ma ist auch noch dabei.
Anfangs als Opfer der Rotchinesen, später als deren großer Stiefellecker und Gegner für Lam und Co.
Hat zumindest etwas mehr Screen Time als gewohnt und daher für dessen Fans sicher halbwegs interessant.
Ach stimmt, die dramatischen Effekte der Kulturrevolution werden schon auch angeschnitten und können auch taugen.
Leider bleiben sie dann aber auch irgendwo im Genrematsch stecken.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 15. Jul 2022, 17:24

Mein Gott, endlich wieder aus dem Koma erwacht.
Das letzte Bier war aber auch eine Plörre.


Goodbye Mammie (1986)

Eine Mutter (Deannie Yip) erfährt, dass sie unheilbar krank ist und nur noch wenig Zeit übrig hat.
Dennoch möchte sie aber mal eine Behandlung anfangen.
Außerdem wird sie zudem angebettelt, weiter ihren Job zu machen, da ihr Chef (Wu Fung) ohne sie praktisch hilflos ist.
Stellt sich aber die Frage, was sie nun mit ihrem Sohn machen soll.
Unter dem Vorwand einer Geschäftsreise nach Japan gibt sie ihn schließlich probeweise in ein Waisenhaus.
Dort trifft er auf allerhand anderer Kinder, darunter auch schon bald einen etwas älteren Typen (Fan Siu Wong), mit dem er davor schon mal Stress hatte.
Aber im Grunde verläuft das Leben dort recht locker, wobei die diversen Ideen der Kinder den Heimleiter (Simon Yam) einiges an Nerven kosten.
Irgendwann ist es aber kurzzeitig vorbei mit der Lockerheit, da Deannie beschließt, ihrem Sohn durch Simon ausrichten zu lassen, dass sie in Japan bei einem Flugzeugabsturz gestorben ist.
Ihr Plan, das Kind dadurch dauerhaft im Heim unterzubringen, hat aber gewisse Tücken. Vor allem, da sie weiter in der Gegend unterwegs ist, was wiederum ein zufälliges Aufeinandertreffen nicht unmöglich erscheinen lässt.

Der Film ist ein Drama. Ohne wirkliche Dramatik.
Was schon etwas problematisch ist.
Gibt mehrere Baustellen.
Die Krankheit wird bei Deannie bereits nach 2 Minuten diagnostiziert und wenig später landet das Kind im Heim.
Und nun verlagert sich auch das Hauptgeschehen in diese Einrichtung.
Deannie und die Krankheit verkommen fast zur Nebensache.
Na ja und was passiert wohl, wenn man viele Kinder auf einem Haufen hat?
Viel Blödeleien und der Film wird phasenweise sogar zu einer Komödie.
Was für das ursprünglich angedachte Konzept des Dramas nun nicht gerade förderlich ist.
Und selbst die emotionalen dramatischen Einlagen können nicht wirklich zünden.
Entweder, weil sich auch hier der Humor einschleicht (als der Junge im Heim von dem vermeintlichen Flugzeugabsturz erfährt).
Oder aber, weil die schauspielerischen Fähigkeiten des Hauptdarstellers einfach völlig unzureichend sind (als am Ende die Krankheit der Mutter voran schreitet).
Also als Teil der Masse in der Kindergruppe ist er schon in Ordnung, aber wenn er im Fokus steht, wird überdeutlich, dass er eine Fehlbesetzung gewesen ist.
Simon Yam hat hier in einer seiner früheren Auftritte eine große Nebenrolle.
Hatte ich auch nicht gedacht. Im Grunde ist er die Nummer 3 der Besetzung.
Ach, Tiersnuff kommt leider auch vor als man gleich 2 Mal eine Schlange totprügelt.
Das hätte man sich nun auch schenken können.
Hm, anschauen konnte man sich den Film zwar dennoch mal, aber viel bleibt da nun nicht hängen und die Mängel sind halt schon auch klar ersichtlich und nicht auszublenden.

4/10

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