Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Di 8. Okt 2019, 20:14

Operation Pink Squad 2 (1989)

4 weibliche Cops (Sandra Ng, Sharla Cheung, Ann Bridgewater und Suki Kwan) sollen im Rotlichtmilieu undercover ermitteln und einen Gangster (Shing Fui On) überführen.
Dazu werden sie in ein Haus einquartiert, welches aber ansonsten unbewohnt ist. Dies hat aber auch einen einfachen Grund: Es spukt dort.
Zum Glück ist aber vor ihrem Einzug dort ein Mönch zugange, der die ganzen Geister einfängt und im Keller wegsperrt.
Ein Pech aber, dass eine Geisterfrau entkommen kann und sich nun in finsteren Absichten den Mädels zuwendet.
Gibt dann aber noch eine weitere Baustelle: Der Mann von Sandra (Billy Lau) geht fälschlicherweise davon aus, dass der leitende Inspektor (Wu Fung) was mit seiner Frau am Laufen hat und möchte ebenfalls Rache. Natürlich trifft man sich dann mehr oder weniger zufällig im Geisterhaus und die Jagd von Billy kann beginnen.
Irgendwann schaffen es die Mädels, den Gangster zu ködern und zu einem Treffen in ihrer Unterkunft zu bewegen. Und der Mönch schaut dann auch noch mal nach dem Rechten.
Kurzum: Das Haus füllt sich immer weiter und der Rachegeist weiß bald nicht mehr, wem er zuerst nachstellen soll.
Bald gelingt es aber, den Geist zu enthaupten. Was zunächst positiv klingt, entpuppt sich aber schon bald als Nachteil. Denn nun hat man einen kopflosen Körper, der mit würgenden Absichten durch die Gegend rennt sowie einen fliegenden beißwütigen Kopf. :mrgreen:
Größtes Problem wird dann aber die Tatsache, dass der Geist die anderen gefangenen Geister befreien möchte und sich Shing Fui On dafür auch notgedrungen als Helfer zur Verfügung stellt.

Bekannte Mischung aus mehreren Genre: Horror, Komödie und Fantasy.
Der Film spielt sich aber zu 90% in diesem Haus ab.
Von den Witzen taugt schon das Meiste recht gut, wenngleich es schon etwas anstrengend werden kann, Billy Lau über einen längeren Zeitraum zu sehen. (und er hat eine größere Nebenrolle)
Da gefällt mir Shing Fui On in Unterhosen schon etwas besser, der dann gerade mit dem Geist zugange ist als die Fahrstuhltür aufgeht. :D
Den Geist fand ich auch cool, aber hier wechselt es auch wild hin und her zwischen Bedrohung und Klamauk.
Generell war der Film über 1 Stunde wirklich unterhaltsam, aber am Ende geht hier irgendwie etwas die Luft aus. Oder anders gesagt: Der Anfangsgag um den eifersüchtigen Billy war besser als die Schlusspointe.
Aber dennoch kann man den Film gut anschauen.

7/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 9. Okt 2019, 12:52

My Darling Genie (1984)

Derek Yee arbeitet auf dem Bau, fällt in eine Grube und stolpert über eine alte Lampe.
Kurz mal gerubbelt und es kommt ein Geist (Cherie Chung) raus.
Fortan ist sie deshalb bereit, ihm alle Wünsche zu erfüllen. Allerdings nicht über die Lampe, sondern mit Hilfe eines Regenschirms. Wird dieser aufgeklappt und mit Wasser in Kontakt gebracht, erscheint sie. Klappt man ihn wieder zu, ist sie wieder weg. Wundervoll. :clap:
Leider ist Yee aber bei der Auswahl seiner Wünsche nun nicht sonderlich einfallsreich. Der Bagger könnte sich ja auch mal von selbst bedienen, während er in der Hängematte liegt. Außerdem hat ein Verwandter (Stanley Fung) ein paar Schulden und die könnte man ja mal im Casino zurück gewinnen.
Blöd nur, dass der Betreiber (James Yi) irgendwann hinter die Existenz des Geistes kommt und selbst gerne von den Fähigkeiten Gebrauch machen würde. Die Entführung des Regenschirms ist die logische Folge und Yee hätte den aber natürlich gerne zurück.

Endphase der Shaws und hier merkt man es schon deutlich.
Ziemlicher Schnellschuss, der natürlich auf der US Serie Bezaubernde Jeannie basiert.
Leider schafft man es aber überhaupt nicht, das Potential dieser Handlung, wo ja fast alles möglich wäre, auszuschöpfen. Da fehlt dem guten Derek wirklich jegliche Fantasie (bzw. das Script ist halt einfach nicht gut).
Daher dümpelt der Film dann schon lange Zeit vor sich hin. Das Ende zeigt schließlich auch weniger Action, sondern den zu erwarteten Hokus Pokus, welcher James Yi etwas in Nöte bringt.
Am Besten fand ich inhaltlich noch das Kryptonit von Cherie: Das ist nämlich der allseits bekannte Guandi (aufmerksame Leser meines Geschwafels sollten mittlerweile wissen, wer das ist ;) ).
Jedes Mal, wenn sie sein Konterfei sieht, scheint sie die Kräfte zu verlieren. Leider wurde aber auch dieses Element nur angedeutet und nicht mal ansatzweise ausgeschöpft.
Na ja, wenn Einem langweilig ist oder wenn man so rotzevoll ist, dass man nur noch leicht verständliche und verdauliche Kost möchte, geht es noch halbwegs.
Trotzdem aber schon unterdurchschnittlich.

4/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 30. Okt 2019, 17:01

Lo Yang Bridge (1975)

Ein Gelehrter (Barry Chan) fühlt sich berufen eine große Brücke zu bauen, welche sein Meisterwerk werden soll.
Gibt aber leider 2 Probleme:
Erstens ist er hinsichtlich der finanziellen Kalkulation ein Totalausfall, was zu diversen Engpässen führt.
Zweitens häufen sich auf der Baustelle die Todesfälle und ihm gelingt es irgendwann nicht mehr, neues Kanonenfutter zu rekrutieren.
Was macht man also in diesem Fall? Man fleht um göttlichen Beistand.
Kaum ausgesprochen, kommt auch schon so ein alter Knacker aus dem Himmel herunter geschwebt: Dessen Hilfe dient aber in erster Linie der Selbsthilfe von Barry.
So soll er zunächst mal den König des Meeres aufsuchen, um den Meeresspiegel absinken zu lassen, denn dieser ist zu hoch, um die Stützpfeiler für die Brücke anbringen zu können.
Anschließend soll er so einen etwas verpeilten Typen finden, der ihm beim Bau assistieren wird.
Zu guter Letzt müssen die Beiden noch die 8 Unsterblichen besuchen, damit der Brückenbau umgesetzt werden kann.
Dazwischen tauchen immer mal böse Geister/Dämonen auf, die aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen den Bau der Brücke verhindern wollen, aber wenn es eng wird, ist doch oft der alte Knacker rechtzeitig zur Stelle.

Fantasyfilm ohne Martial Arts. Oder irgendeiner anderen Form von Action.
Meine Güte, das war wirklich mal ein Stinker erster Güte. Da passiert ja wirklich fast gar nichts. Keine nennenswerten Highlights oder zumindest halbwegs spannende Momente.
Am Interessantesten war noch, als Chan und Gehilfe ein armes Mädel aufgabeln, welches aber natürlich ein Dämon ist, der dann etwas Jagd auf die Beiden macht. Das rettet aber natürlich letztlich auch nix.
Das Ende ist nämlich wiederum ein absoluter Langweiler und bringt den Streifen im Schnelldurchlauf und ohne irgendwelche positiven Aspekte zu Ende.
Im Gegenteil: Es gab den ganzen Film über auch ein paar künstliche Effekte, aber die waren alle echt übel schlecht, selbst für 1975. Den Abschuss gibt dann aber der Schluss. Das sah so billig aus. Ach.

2/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 21. Nov 2019, 18:58

Flirting (1988)

2 Freunde (Alex Man, Ng Siu Gong) leben zusammen in Hong Kong in einer WG.
Läuft ganz gut, aber Beide haben ein ähnliches Problem: Unbefriedigende Beziehungen.
Ng ist zwar verheiratet, aber dessen Frau (Maria Yuen) befindet sich irgendwo auf dem ländlichen Festland und hat keine Einreiseerlaubnis nach HK.
Folglich tingelt Ng alle paar Lichtjahre zu ihr für eine kleine Interaktion.
Alex Man befindet sich hingegen in keiner Beziehung und bevorzugt stattdessen die Puffs in HK. Irgendwann verliert er aber das Interesse an Huren, die nur gelangweilt und kaugummikauend an die Decke starren, während er drüber rutscht.
Muss also mal was Festes her. Und das geht ja ganz einfach:
Für gerade einmal 50.000 kann man doch einfach eine Frau aus Thailand ehelichen und importieren. (keine Ahnung, ob Baht oder HKD…schade… :twisted: )
So geschieht es dann auch und sie (Aoki Yuko) zieht in die WG mit ein.
Und ab diesem Moment rattert es neben dem Zimmer von Ng mehrmals täglich, was diesen immer notgeiler werden lässt. Zumal er Aoki auch schon zufällig nackt gesehen hat und nicht wirklich angewidert war.
Einfache Lösung: Loch in die Wand und dem Voyeurismus steht nix mehr im Wege.
Außer irgendwann leider Aoki, welche das Loch entdeckt hat und elegant ein Hemd davor aufhängt.
Irgendwann hat Man aber auch mal genug von der Frau und bandelt ausgerechnet an ihrem Geburtstag mit seiner Ex an.
Das ergibt nun für Ng und Aoki spontan die Gelegenheit für einen etwas intensiveren Austausch zu Zweit und kurz darauf wird eine Schwangerschaft festgestellt.
Aoki möchte nun dem unwissenden Alex davon berichten und ihn zum baldigen Vater küren, aber leider weiß sie nicht, dass er sich bereits sterilisieren ließ.
Daher wird ihm nun klar, dass seine Frau anderweitig aktiv ist, ohne jedoch von ihrer Affäre mit Ng zu ahnen.
Da nun Nachsicht, Besonnenheit und Gönnerhaftigkeit leider nicht zu seinen starken Seiten zählen, bahnt sich eine gewaltsame Eskalation an.
Und dann platzt natürlich auch noch die illegal eingereiste Frau von Ng in die WG als dieser gerade mit Aoki zugange ist.

Beziehungsdrama mit explosivem Ende, zumindest auf der dramatischen Ebene. Gibt aber auch ein wenig Blut und eine Leiche im Wassertank (ist natürlich etwas blöd, wenn man dann merkt, dass in der WG das Wasser plötzlich rot aus dem Hahn kommt :lol: ).
Ich hatte es nirgends gesehen, aber es dürfte Cat. 3 sein. Denn Nackheiten gibt es hier zuhauf. Da sah ich schon andere Cat. 3 Streifen, wo deutlich weniger los war.
Die Hauptdarstellerin sieht nun auch ganz nett aus, aber das war anscheinend ihr einziger Film überhaupt, zumindest in HK (dem Namen nach könnte sie aus Japan sein).
Das war mal einer der eher unbekannteren Filme von Golden Harvest, aber konnte man sich schon gut mal geben.
Die Eskalation am Ende kam aber nun ziemlich vorhersehbar. War aber kein wirkliches Problem.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 29. Nov 2019, 02:31

Gangs 92 (1992)

Eine Jugendgang von 4 Halbschwachen (Winnie Lau, Tse Wai Kit, Ricky Po, Leung Sap Yat) stiehlt einem reichen Jungen (Aaron Kwok) den Geldbeutel.
Als man aber plötzlich mit dem Diebesgut in einer Polizeikontrolle endet, eilt Aaron aus unerfindlichen Gründen zu Hilfe und retten den Deppen den Hintern.
Nachdem er ihnen sogar noch ein zweites Mal aushilft, freundet man sich etwas an und die 4 Schwachköpfe erzählen ihm, wie sie mit Untergrundaktivitäten reich werden wollen.
Aaron nimmt sie nicht nur nicht ernst, sondern verarscht die 3 Typen sogar noch etwas mit Hilfe von Winnie.
Irgendwann lädt er sie aber nach Hause ein und einer der Freunde stiehlt dann gleich mal eine wertvolle Uhr. Damit geht es dann auch gleich ins Casino und zu Beginn läuft es auch recht gut.
Dann wird man jedoch vom Betreiber (Karel Wong) gelinkt und nun soll ein größerer Geldbetrag fällig werden, den man auf Basis einer sofortigen Geiselnahme auch druckvoll einfordern möchte.
Der Boss von Karel (Lam Wai) hat zwar etwas gegen diese Art von Geschäft, aber das ist egal, denn er steht bei Wong ohnehin schon auf der Abschussliste.
Karel selbst ist jedoch auch nicht überall beliebt, denn aufgrund diverser Verstrickungen hängt auch der Polizeichef (Lung Fong) in nicht ganz so legalen Aktivitäten mit drin und die Abdankung von Wong könnte ihn vor schwererem Schaden bewahren.
Nun versucht Aaron natürlich Karel und Lung gegeneinander auszuspielen und auch die Halbschwachen zu retten.
Und somit landet man bei einem recht vorhersehbaren Showdown...

Na ja, das war nun nicht wirklich was Besonderes. Ging sogar allenfalls in Richtung biederer Durchschnitt.
Diese Halbschwachen (weil halbstark für diese Gerippe noch zu viel des Positiven wäre) gehen Einem wirklich ziemlich auf die Nerven, vor allem 2 davon, welche nicht gerade die Hellsten sind.
Der Plot an sich ist nun auch eher dürftig aufgezogen. Die Annäherung zwischen Kwok und der Gang entspringt im Grunde einer spontanen Laune. Und warum sich Kwok am Ende so für die Leute einsetzt und sich selbst in Gefahr begibt, ist nun auch etwas unstimmig.
Natürlich wollte man dann noch ein wenig die Gangsterschiene fahren, aber das gelang nun auch eher mäßig. Es passierte auch einfach recht wenig kausales.
Simple Botschaft: Es gibt halt auch böse Leute im Film.
Korrupter Cop (Lung Fong) arbeitet irgendwie (das ist wohl die Kernaussage) mit den Triaden (Lam Wai, Karel Wong) zusammen, aber am Ende ist es eben spontan dahin mit der Loyalität.
Am Interessantesten war da noch die etwas größere Nebenrolle von Maria Cordero, die hier auch einen Cop spielt, aber für die Gang so eine Art Ersatzmutter gibt.
Natürlich wird ihr das am Ende aber ziemlich zum Verhängnis, da die Blagen sie deshalb mit in den Sumpf ziehen.
Das Ende des Films wirkt extrem abrupt eingeschoben und fast so, als wäre es von einem anderen Film übernommen worden. (was aber wohl nicht der Fall ist)
Also ein Übergang ist hier einfach gar nicht existent. Erinnert stark an die alten Kung Fu Klopper, wo aus dem Nichts der Showdown aufkommt und das irgendwo im Nirgendwo.
Bei all der Kritik bleibt unterm Strich ein Film der Marke: Braucht man echt nicht sehen, aber gibt sicher deutlich schlimmere Streifen, die man erwischen kann.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mo 23. Dez 2019, 04:56

Arrest the Restless (1992)

Charles Heung ist ein Cop. Ein Guter. Das ist aber wiederum etwas schlecht, da alle anderen Polizisten recht korrupt sind und auch mit Gangsterfamilien kooperieren, allen voran mit der allmächtigen Familie Chow. Insbesondere Paul Chun Pui stellt hier den Gegenpol zum unbestechlichen Heung dar.
Außer den dienstlichen Problemen, hat er aber auch mit seiner ständig keifenden Frau zu kämpfen, da er ja durch seine Art deutlich weniger Kohle macht als die Kollegen.
Die Bemühungen von Heung, gegen die Chow Familie vorzugehen, führen dann aber prompt zu seiner Degradierung in den Ermittlungsbereich der Jugendkriminalität.
Dort lernt er einen Teddy Boy (Leslie Cheung) kennen, der oft auf Parties zugange ist, wo auch Drogen gedealt werden. Hauptverantwortlich dafür ist allerdings der Sohn aus der Chow Familie (Eddie Ng).
Leslie gerät deshalb auch in einen Konflikt mit diesem, aber er hat auch noch andere private Probleme. Seine Mutter (Deannie Yip) ist nämlich spielsüchtig, deshalb tief in den Schulden und auf seine Zuschüsse angewiesen.
Irgendwann stiehlt Leslie das falsche Auto, welches leider Eddie gehört und es tritt eine Gewaltspirale in Gang. An dessen Ende überfällt Eddie die Freundin von Leslie (Vivian Chow) und tötet deren Bekannte. .
Leider wird alles so hingedreht, dass Leslie als der Täter ausgemacht wird.
Heung glaubt dies jedoch nicht und kann ihn zunächst vor der Festnahme durch Pui bewahren. Jedoch hat er nur 48 Stunden Zeit, um dessen Unschuld zu beweisen.
Und so schlendert er dann mal los mit seinem Trenchcoat...

Der Film spielt recht klar in den 50er Jahren, was man auch einfach am Gesamtbild erkennen kann. (Kinoposter von Lin Dai etc.)
Der Film selbst ist aber leider nur höchst durchschnittlich.
Es passiert bei einer Laufzeit von 110 Minuten einfach zu wenig.
Diese Viereck Konstellation aus Leslie - Charles - Chow Familie - Pui braucht auch eine Ewigkeit bis sie mal so steht (über 80 Minuten).
Davor gab es eher einzelne Scharmützel bzw. Bekundungen gegenseitiger Abneigungen auf Mikroebene. .
Pui spielt hier natürlich mal wieder den (korrupten) Arsch vom Dienst und das macht er gewohnt souverän.
Charles Heung als einer der beiden Hauptakteure hat auch was, weil es einfach mal was anderes ist.
Aber seine Auftritte sind nun echt unspektakulär und haben wirklich eher was von Columbo (was auch optisch passt).
Man muss aber auch sagen, dass in dem Film generell fast keine Action vorkommt.
Gibt 2-3 härtere Gewaltszenen und auch mal einen Autostunt aber keine richtige Action im Sinn von Schießereien oder Martial Arts.
Das war über die Laufzeit irgendwie zu wenig, um durchgehend überzeugen zu können.
Ach ja, Andy Lau: Taucht nach 110 Minuten für 2 Sekunden in der Polizeiparade auf.
Großes Cameo also, wobei ich gar nicht weiß, ob die Szene nicht sogar Archiv ist.
Könnte auch aus einem der Lee Rock Teile konserviert sein (bin aber jetzt zu faul zum Nachschauen) (und zu besoffen).

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 1. Jan 2020, 07:39

Funny Family (1986)

Zwei Jugendliche (Pauline Lan, Hu Kua) leben auf dem Festland nebeneinander und sind auch etwas verknallt.
Ihre beiden alleinerziehenden Eltern leider nicht, sondern im Dauerkonflikt.
Daher sollen die Kinder bloß nicht auf die Idee kommen, jemals einander heiraten zu wollen.

Allerdings sehen die Alten schon einen finanziellen Vorteil für sich, wenn die Kinder in die Stadt nach HK gehen.
Da der Weg identisch ist, können die Beiden dann auch mal zusammen los, wobei sie der Zwist der Eltern schon etwas
entliebt hat.

In HK angekommen, landet man erstmal auf einem Spielplatz, trifft eine lokale Gang und haut denen dank Martial Arts Kenntnissen aufs Maul.

Der Weg der Beiden ist ja zum Glück der Gleiche, da die Stiefmutter und Stiefvater zusammen liiert sind.

Leider hat Papi aber das Problem, einen Sportladen zu betreiben und jedes Jahr von einem Konkurrenten zum Wettstreit gefordert zu werden.
Dieses Mal soll es Football sein. Aber auch Tennis und Boxen stehen zur Auswahl.
Die Beiden machen sich zwar recht gut teilweise, aber leider hat der Gegner noch Geheimwaffen auf Lager (u.a. Oshima Yukari).

Am Ende steht schließlich die Wette um Alles: Laden gegen Laden


Also ich weiß nicht, ob es am Alk liegt, aber ich fand den Film spitze.

Der Humor zündet einfach von Anfang an und es erinnert zunächst echt an Odd Couple.
Aber auch später flacht es nicht ab und hält bei Laune.
Der Film ist aber sicher als Martial Arts Komödie zu sehen.
Dafür sorgen auch die beiden Hauptdarsteller, die kämpfen können.
Wundert mich, dass die nicht in mehr Filmen dabei waren. Machen ihre Sache gut.
Oshima hat auch mehr als Cameo und steht beim Tennis als Gegner parat und auch am Ende
im Kampf im Ring.

Fands insgesamt unerwartet stark. Hatte es vor Sichtung aufs Oshima Cameo reduziert, aber das war ein Fehler.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 12. Jan 2020, 18:19

A Chinese Legend (1991)

Ein holder Jüngling im Obdachlosenlook (Jacky Cheung) rettet eine holde Maid (Joey Wong) davor, von ihrem eigenen Dorf geopfert zu werden.
Allerdings lässt sie sich dann doch wieder von ihrer Sippe bequatschen, dass nur ihr Opfer das Dorf retten kann. Also wird die Zeremonie doch abgehalten und irgendwann sitzt Joey alleine in ihrer Sänfte im Wald und wartet auf den (Baum?)dämon.
Der kommt dann auch, aber gleichzeitig auch ein erneuter Meinungsumschwung von Joey, die doch gerne weiterleben möchte und daher abhaut.
Der Dämon ist etwas empört und entschließt sich zu einer kleinen Racheaktion, indem er das ganze Dorf auslöscht. Darauf begeht Joey aus Scham schließlich Suizid durch Ertränkung.
Der Jüngling weiß davon natürlich nix und möchte sie unbedingt wieder treffen
Zunächst begegnet er aber einem anderen Mädel (Sharla Cheung), welches aber in Wahrheit auch ein Dämon ist, das gerne Männer auslutscht. So sollte es dann auch Jacky ergehen, aber dann dreht sich Sharla um 180, da sie sich spontan in ihn verliebt hat.
Jedoch hat Sharla das Problem, von einem mit Jacky befreundeten Magier (Wu Ma) und dessen Leuten gejagt zu werden.
Irgendwann trifft Jacky wieder auf Joey bzw. deren Geist, aber das blickt er natürlich nicht.
Wu Ma dagegen schon und nach der Bergung ihrer Leiche aus dem See, möchte er Jacky helfen, damit er sie zurückholen kann. Dazu muss er aber in die Vergangenheit reisen und die Zeremonie rechtzeitig stoppen.
Das gelingt jedoch nicht richtig, da der Dämon frühzeitig zur Stelle ist.
Als letzte Möglichkeit gibt es jetzt nur noch die direkte Bekämpfung des Dämons und dies muss aber unter einem enormen Zeitdruck geschehen, da sich der Körper von Joey langsam auflöst.
Dazwischen befindet sich dann immer Sharla, die irgendwie zwischen allen Stühlen steht, aber Jacky aus emotionalen Gründen helfen möchte.

Ja, was soll man zu der Geschichte sagen? Wirklich eingängig bekannte Geistergeschichte, die so oder so ähnlich zum gefühlt hundertsten Mal auf die Leinwand geschissen wurde.
Und ich finde auch, dass Joey Wong diese Rolle viel zu oft gespielt hat.
Allerdings ist die Konsistenz der Scheiße hier schon relativ annehmbar. Und wenn man den Haufen als Gesamtwerk betrachtet, ist es schon ganz ansehnlich geworden.
Die Atmosphäre gefiel mir gut und das Ganze ging auch recht schnell rum.
Richtige Kämpfe gibt es aber nur Wenige und hier wurden alle Beteiligten auch ordentlich gedoubelt. (aber gut, was will man von einem Kampf Sharla vs Wu Ma auch anderes erwarten?)
Special Effects im typischen Wuxia Stil hat man hingegen wesentlich häufiger und das passte schon ganz gut.
Und die Darsteller machen ihre Sache eigentlich auch zufriedenstellend.
Es wird aber halt einfach nix Neues geboten und deshalb ist der Streifen dennoch nur einer von vielen Wuxia dieser Art.
Da es aber visuell schön aussah, ist eine Wertung etwas über Schnitt und an der Schwelle zu gut sicher vertretbar.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 2. Feb 2020, 21:58

Bet on Fire (1988)

Sharla Cheung lebt zusammen mit Vater (Shing Fui On), Mutter (Lisa Chiao Chiao) und Schwester in finanziell recht übersichtlichen Verhältnissen.
Zur Aufbesserung der Haushaltskasse geht Papi daher auch nicht ganz so legalen Aktivitäten nach und spielt den Handlanger für einen Gangsterboss (Paul Chun Pui).
Leider geht das dann aber irgendwann schief und er landet im Knast.
Da nun die für die Familie erhoffte Finanzspritze von Pui leider etwas schlechter ausfällt als erhofft, entschließt sich Sharla in einem Club arbeiten zu gehen.
Allerdings nur als Bedienung und nix mit Bumsen.
Dort muss sie jedoch sehen, dass es in dem Club gewaltige Hierarchiekämpfe gibt, die auch selbst der Manager (Wu Ma) nicht wirklich in den Griff bekommt.
Nach der Wahl ihres Stalls (Maria Cordero) kommt sie schließlich mit einer ihr bereits bekannten Frau (Cherie Chung) in Kontakt, die dort schon länger arbeitet.
Chung ist zwar die Starke der Beiden und auch nicht der Hauptbumser im Club, hat aber auch schon Schlechtes erlebt, weshalb sie nach genug Ersparnissen, welche in Aktien angelegt sind, auch aussteigen möchte.
Dennoch übernimmt sie für den Moment die Beschützerrolle von Sharla.
Leider taucht aber natürlich irgendwann Pui im Laden auf und ist sofort geil auf Sharla, welche sich aber unkooperativ zeigt.
Der Aktienmarkt bricht jedoch bald völlig zusammen, was den finanziellen Kollaps von Cherie nach sich zieht. Als dann auch noch ein Verehrer im Club sein Versprechen zurück zieht, sie vor dort raus zu holen, sieht Cherie nur noch einen Ausweg: Suizid
Sie kann zwar von Sharla rechtzeitig gefunden werden, aber die Kosten fürs Krankenhaus müssen doch erstmal gestemmt werden.
Folglich sieht Sharla nur den Weg als Matratze für Pui, der jedoch nicht weiß, dass sie die Tochter seines früheren Handlangers ist, der auch bald wieder raus ist.
Natürlich findet Shing später alles raus und startet eine kleine Abstrafaktion gegen Pui.
Da Gewalt aber leider Gegengewalt erzeugen kann, mündet dessen Retourkutsche schließlich in Schlimmeren.
Dies wiederum treibt Shing letztlich zum Äußersten und er dringt in das Haus von Pui ein.

Interessantes Drama gewesen.
Die beiden Leads mit Sharla und Cherie passen gut und harmonieren auch miteinander.
Na ja und Pui zeigt sein ganzes Potential als negativer Charakter.
Shing Fui On ist die ersten 20 Minuten und die letzten 20 Minuten voll dabei.
Daher lohnenswert für dessen Fans.
Allein schon für das Ende , wo er komplett ausrastet und es im Haus von Pui eskaliert. Kam echt unerwartet und war teils auch blutig.
Davor war es nämlich eher ein reines Drama. Das konnte sicher auch so bei Laune halten, wenngleich es im Mittelteil auch mal Längen gibt. Denn da ändert sich nicht viel an der Grundausrichtung: Unschuldige Sharla und draufgängerische Cherie.
Sicherlich eine empfehlenswerte Sichtung, da insgesamt schon gut gewesen.

7.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 5. Feb 2020, 14:15

Thirty Million Dollar Rush (1987)

Was passiert mit all dem abgenutzten Geld, das nicht mehr für den Markt taugt?
Es wird zuerst in einer Anlage zerschnitten und anschließend weiter transportiert, um in einer anderen Fabrik verbrannt zu werden.
Zufällig bekommt aber ein Angestellter (Eric Tsang) der Zerschneidungsfirma mit, dass es 30 Millionen (wohl HK Dollar) gelungen ist, sich dem Verarbeitungsprozess zu entziehen und nun in 3 Säcken verpackt Richtung Verbrennungsanlage gebracht werden.
Kurz die Säcke markiert und dem Abkassieren stünde nix mehr im Weg. Eigentlich.
Denn leider sind seine Einbruchkünste nur in seiner Fantasie wirklich gut und deshalb muss Unterstützung her und die findet er in 2 Freunden (Mark Cheng, Anglie Leung).
Leider hat man aber selbst zu Dritt irgendwie nicht den richtigen Einfall und erhofft sich daher die Hilfe eines Ex-Einbrechers (Karl Maka), der auch kurz vor der Freilassung steht.
Dem lungert man dann auch direkt vorm Gefängnis auf, wobei man zunächst leider den Gefängnisdirektor erwischt.
Maka zeigt sich schließlich zwar kooperativ, aber leider gibt es 2 gravierende Probleme:
Kaum wieder in Freiheit, taucht sofort um der nächsten Ecke ein Cop (Wong Ching) auf, der noch was mit Maka zu klären hat und sich fortan nicht mehr wirklich abschütteln lässt.
Außerdem trauen die Drei natürlich Maka nicht so wirklich und schleppen ihn daher erstmal in die nächste Kirche, um ihn mal schwören zu lassen.
Allerdings bekommt zufällig eine Nonne (Brigitte Lin) das Gespräch mit, wird auch plötzlich ganz geldgeil und hängt sich an die Gruppe dran.
Maka hat aber natürlich keine wirkliche Lust, sich an Tsang und Anhang fesseln zu lassen und weiht lieber einen alten Kollegen (Lau Kar Leung) in die ganze Sache ein. Aber ob man dem wirklich trauen kann?
Dazu kommt noch das Problem, einen Weg in die Verbrennungsanlage zu finden und zu diesem Zweck muss auch noch eine andere Person (Paula Tsui) in den Diebstahl eingeweiht werden. Stellt sich bloß die Frage, wer da zuerst zur Stelle ist, denn mittlerweile hat auch der Cop mehr Interesse an der Kohle als an Maka.
Und so versammelt sich gegen Ende eine völlig aufgeblähte Personengruppe in und um die Verbrennungsanlage, um sich auf die Suche nach den Säcken zu begeben.

Interessante Actionkomödie, aber nach einem doch relativ altbekannten Konzept:
Zu viele Köche verderben den Brei.
Taugte aber gut. Das ist schon lustig gewesen, wie sich die Anzahl an Eingeweihten stetig erhöht und damit auch die Spannungen.
Ich muss gestehen, dass ich gar nicht mal so ein großer Fan von Maka bin, aber der Film von ihm gefiel mir. Verwundert mich, dass er danach nichts mehr gemacht hatte (als Regisseur).
Schön auch, dass Lau Kar Leung am Ende noch eine größere Nebenrolle bekam, als er sich als Kumpel von Maka etwas abwendet und stattdessen lieber eigene Interessen verfolgt.
Dem Film gelingt auch eine Sache sehr gut: Es gibt eigentlich keine wirklichen Bösen in der Geschichte. Natürlich hetzen alle dem Geld hinterher, aber es sticht dabei niemand wirklich negativ hervor. (am ehesten vielleicht noch Wong Ching, aber dessen Rolle als Cop kann man nun auch nicht ernst nehmen und ist vielmehr ohnehin auf lustig angelegt)
Guter Film.

7.5/10

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