Lauter alter Schund

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 11. Aug 2018, 14:13

Erotic Ghost Story (1990)

3 Mädels (Amy Yip, Man Siu, Kudo Hitomi) sind in Wahrheit wolfartige Wesen, dürfen aber als Menschen über die Erde wandeln. Zumindest solange sie schön keusch bleiben und keine unmoralischen Dinge tun.
Gar nicht so leicht, denn plötzlich findet eine von ihnen einen armen Gelehrten mit verstauchtem Knöchel. Das war aber nur ein Trick, denn der Typ (Tan Lap Man) ist in Wahrheit ein Dämon, der ständig rumbumsen muss, um frisch und jugendhaft auszusehen. Folglich legt er dann natürlich alle 3 Mädels flach. Die merken dann, dass etwas schief läuft, als sie sich langsam wieder zu Wölfen zurückentwickeln. Zur Gegensteuerung muss man nun den Dämon bekämpfen und da fängt man am Besten mit verschränkten Beinen an, was aber dem Dämon natürlich gar nicht passt und er schließlich bei den Mädels zuhause auftaucht.

Nun ja, ging schon einigermaßen. Der Plot ist natürlich recht einfach und oberflächlich gestrickt und dient vor allem im Mittelteil nur als Aufhänger, um möglichst oft Nacktheiten zu präsentieren (die Art und Weise wie sich die 3 Mädels nacheinander dem Typen hingeben, ist schon fast lustig - die drängen sich ihm ja wirklich förmlich auf....passendes Verhalten zum ursprünglichen Plan der Abstinenz).
Wenigstens ein Mädel fand ich optisch recht ansprechend (Hitomi). Amy Yip sieht man ja wie gewohnt nie frontal nackt, sondern immer nur angedeutet (von der Seite oder so). Gibt aber doch eine Premiere: Bei einer gefühlt aus 50 Metern gedrehten Szene, kann man glaube ich ihre Brustwarzen sehen. Oder vielleicht wars auch die Nase. Müsste ich fast nochmal nachprüfen...in Zeitlupe.
Als am Ende der Dämon seine wahre Fratze zeigt, kommt dann auch noch etwas Horror in den Film.
Unterm Strich wesentlich besser als Teil 2 und leicht schlechter als Teil 3 (da hier mehr Kämpfe). Vielleicht schreib ich zu denen auch noch was, wenn bockig genug.

6/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 16. Aug 2018, 16:51

Lucky Seven 2 (1989)

Eine Kinderfängerbande ist unterwegs. Was liegt also für die Zerschlagung der Bande näher als ein paar Kinder zu rekrutieren und in ein Ausbildungslager zu stecken?
Und da der Polizeichef natürlich voran gehen muss, darf auch sein Pummel einer der 7 Auserwählten sein.
Derweil lässt der Anführer der Gang (Oshima Yukari) weiter eifrig Kinder entführen, hat aber auch interne Konflikte mit den eigenen Angestellten zu lösen (Ko Fei).
Endlich fertig mit der Ausbildung, versucht man schließlich eines der 7 Kinder als Köder zu benutzen (natürlich Pummel, wen sonst) und so in das Versteck der Gruppe zu gelangen.

Puh, das ist echt teilweise recht schwierig zum Anschauen aufgrund des ständigen Klamauks.
Einfach zu blöde stellenweise. Diese Comedy scheint zwar bei diesen Kinderfilmen normal zu sein, aber die bisher gesehenen Teile aus der Lucky Kids Reihe waren da schon wesentlich besser erträglich.
Die Kämpfe reißen da nun auch nicht mehr viel raus. Oshima ist auch nur Nebenrolle, mit lange sehr übersichtlicher screen time, bis sie dann eben am Ende wieder stärker in den Fokus rückt. Aber auch da kommt der Streifen nicht ohne die Dünnschiss-Gags der Kinder aus.
Na ja und der Plot an sich ist ja wirklich auch extrem dümmlich mit dem Plan der Kinderarmee. Wäre wohl doch naheliegender gewesen, wenn man einfach ein Kind als Köder benutzt hätte und die Erwachsenenarmee bzw. Polizei die Durchführung übernehmen lässt.

4/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 17. Aug 2018, 17:12

Killers on Wheels (1976)

Ling Yun reist zusammen mit Frau (Terry Lau) und Schwester per Fähre auf eine abgelegene Insel, um dort im Haus des Freundes der Schwester (Danny Lee) etwas Urlaub zu machen. Schon bei der Überfahrt gerät man aber mit einer Motorradgang aneinander, die das gleiche Ziel hat. Dies setzt sich dann auch nach Ankunft fort, wobei es sich zunächst um eher freche Späße der Gang handelt, welche die Nerven strapazieren.
Überhaupt scheint die Mehrheit dieser Gruppe harmlos zu sein. Der Bruder des Anführers aber leider nicht und so belästigt er zusammen mit ein paar anderen Bikern Ling Yun und Co auch direkt bei deren Haus. Hier kommen die Bewohner dann auch auf die Idee, möglichst schnell zurück zu fahren, aber die nächste Fähre lässt leider noch längere Zeit auf sich warten.
Aus dieser zunächst passiven Bedrohung durch bloße Anwesenheit, werden dann aber aufgrund Notgeilheit aktive körperliche Übergriffe. Darauf macht sich Danny Lee zunächst alleine auf den Weg, um gegen die Gang zu kämpfen, allerdings mit mäßigem Erfolg.
Als es dann aber Ling Yun gelingt, den Haupttäter gefangen zu nehmen und sich mit ihm im Haus zu verschanzen, rückt auch der Rest der Bande dort an. Als es mit der Freilassung des Typen nicht klappt, radikalisiert sich auch der Rest der Gang und man versucht in Tötungsabsicht in das Haus zu kommen. Da greift dann Ling Yun zu allerhand Haushaltsgegenständen, um die Biker zu dezimieren.

Gute Veröffentlichung eines seltenen Films, aber das alleine macht den Film selbst leider nicht zum Kracher.
Das große Problem des Films ist diese sehr schleppende Entwicklung der Geschehnisse. Klar, man wollte die Bedrohung stufenweise ausbauen/eskalieren lassen, aber das ist nicht so wirklich geglückt.
Liegt einerseits daran, dass die Biker wirklich den Großteil des Films als sozialkritische Hippies dargestellt werden, die zwar schräg sein mögen, aber eher lästig als angsteinflößend.
Dazu kommen dann auch noch diese handlungsstreckenden Elemente als man den Fokus auf die Biker richtet, welche angesichts der männlichen Überzahl versuchen in Wettbewerben zu bestimmen, wer bei den paar Mädels ran darf. Das fand ich dämlich, weil es den Film nicht voran bringt und man auch die Biker als späteren bösen Gegenpart zu menschlich präsentiert. (man zeigt ja auch nicht Michael Myers beim Scheißen).
Das Ende war dann schon ziemlich gut, aber leider zeitlich zu knapp bemessen. Dieses Schlachtfest hätte man lieber 20 Minuten eher begonnen. (genug Kanonenfutter hätte es gegeben, aber einige Biker waren ja schon wieder abgereist)
Positiv sind daneben sicherlich auch diverse Motorrad-Stunts zu werten.
Ein weiteres Problem ist jedoch auch das Setting. Man bekommt den Eindruck, dass diese Insel höchstens 1 Quadratkilometer oder so groß ist. Kaum am Ferienhaus angekommen, sieht man die Biker nur 100 Meter entfernt. Da hätte man mal etwas bessere geografische Tiefe vermitteln sollen.
Ach ja und die Gefangennahme des Haupttäters verläuft dann aber auch eher nach dem Prinzip Zufall (liegt primär nicht am Plan von Ling Yun, sondern am Verhalten des Bikers).

6.5/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 24. Aug 2018, 15:59

Kung Fu vs Acrobatic (1990)

Andy Lau und Nat Chan Pak reisen aufs Festland, um dort mit dem Schmuggel von Antiquitäten aus der Han Dynastie etwas Geld zu machen. Haut aber leider nicht hin und die Beiden stürzen in eine Gruft.
Dort stellen sie dann fest, dass sie plötzlich Laserstrahlen aus ihren Händen abfeuern können und befreien eine Prinzessin (Joey Wong). Leider gelangt dadurch aber auch der böse Typ (Yuen Wah) zurück ins Leben, der die Frau vor langer Zeit gefangen genommen hatte.
Also bringen die Beiden sie nach HK, aber leider kommt der Wächter hinterher.
Um gegen ihn eine Chance zu haben, werden Lau und NCP von der Prinzessin noch etwas trainiert und können darauf noch besser lasern als zuvor.
Als Yuen dann endlich aufschlägt, kommt er aber gar nicht wie ein Erzfeind rüber, sondern eher wie der lästige Verwandte, der plötzlich vor der Tür steht....und unbedingt die Tochter begatten möchte.

Ja, Antiquitäten aus der Han Dynastie haben schon einen gewissen Charme. Und das trotz ihrer häufigen Grobschlächtigkeit. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich die Produktionsweise aber natürlich wesentlich verfeinert. Trotzdem findet man gelegentlich Han Figuren, die ja wirklich herzallerliebst sind. Im Gegensatz zu anderen chinesischen Antiquitäten aus späteren Epochen, sind die Preise für die Han Sachen auch noch recht unterbewertet und könnten als Investition einen Blick wert sein. Gibt da allerdings auch schon viele Fälschungen auf dem Markt.
Ach ja, der Film: Grütze wars. Die Handlung kann genauso wenig überzeugen wie die Action. Schließe mich da der Mehrheit der Reviews auf HKMDB an.
Kung Fu vs Acrobatic ist schon ein interessanter Titel: Kung Fu gibt es nicht. Akrobatik auch nicht unbedingt, abgesehen von ein paar Hokus Pokus Einlagen wie z.B. den dezenten Flug über einen 10 Meter hohen Zaun.
Ansonsten hat man echt nur diese Fuchteleien mit den Händen, wo dann eben irgendwas rausgeschossen kommt. Am Ende taucht dann auch noch ein Zeichentrickhase auf, ganz im Stil von Roger Rabbit.
Der Plot ist auch Mist, weil diese Zeitreise überhaupt nicht funktioniert. Joey Wong soll aus der Yuan Dynastie stammen und kommt nun nach HK. Sieht man nicht. Es gibt Leute mit Jetlag, die größere Eingewöhnungsschwierigkeiten haben als sie. Bei Yuen Wah gibt es schon mehr Missverständnisse, aber immerhin hat er anscheinend gewusst, dass seine Gruftkleidung im moderen HK etwas unpassend ist und kommt daher gleich dezent im Anzug.
Warum aber plötzlich dieser komische abgewrackte Gegenspieler (Lau Shun) zu Yuen auftaucht, ist auch so ein Rätsel. Wirkt irgendwie deplatziert bzw. gezwungen.
Zwang ist aber das Stichwort: Dank eisernster Willensleistung habe ich den Film gepackt. Das war mal nix und einer der schlechtesten Filme von Lau, die ich gesehen habe. Ähnlich übel war eigentlich nur noch The Sting (1992).
Einzig ein paar ordentliche Gags können dem Film noch etwas Punkte bringen, aber mehr als schlecht bis unterdurchschnittlich geht wertungsmäßig trotzdem nicht mehr.

3.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 29. Aug 2018, 15:08

Dances with Dragon (1991)

Andy Lau spielt einen reichen Hong Konger mit eigener Firma, der sofort scharf ist auf eine der neuen Bewerberinnen (Sharla Cheung), die er heimlich hinter dem Rollo beobachtet.
Leider geht er aber auf seiner Yacht unfreiwillig von Bord und schließt sich einer Gruppe von plötzlich auftauchenden Schwimmern an, allesamt Festlandflüchtlinge wie sich alsbald herausstellt, und zusammen strandet man dann auf Lantau.
Nach einem kleinen Vorfall mit den Cops (Wu Ma), landet Lau schließlich im Miniaturhaus einer älteren Frau (Deannie Yip) und ihrer Tochter. Da die Zufälle im Film bekanntlich manchmal sehr absurde Formen annehmen, handelt es sich hierbei natürlich um Sharla.
Derweil findet die Mutter Gefallen an dem Festlandflüchtling, zumal er sich bereit erklärt, für das üppige Monatsgehalt von 300 HKD als Gehilfe zu arbeiten.
Obwohl Lau beschlossen hat, auf Lantau zu bleiben, möchte er dennoch nicht ganz ohne alten Beistand auskommen und so spannt er dann seinen Assistenten (Ng Man Tat) ein, der ihm regelmäßig Finanzhilfen und andere Unterstützung zukommen lässt.
Am Ende darf dann aber natürlich eine kleine dramatische Zuspitzung nicht fehlen, als ein alter Sack beschließt, mit Hilfe eines Firmenangestellten (Alfred Cheung) Lau um ein Grundstück zu bescheißen.
Hat man am Ende eben die Fragen, wie Lau dies verhindern kann und was nun zwischen ihm und Sharla gehen könnte.

Der Grundgedanke klingt ja erstmal recht gut: Reicher Typ hängt gezwungenermaßen (das ist denke ich der entscheidende Punkt) bei den Armen fest und hat nur eine vertraute Person, um Kontakt zum alten Leben zu halten. Der Versuch den bekannten Lebensstandard über den Vertrauten zu halten, führt dann zu allerhand skurrilen Situationen.
Die Umsetzung dieser Idee ist hier aber sehr mäßig geworden. Fängt schon bei der Ausgangssituation an:
Weshalb sich Lau dazu entscheidet, diesen Weg einzuschlagen und sich auf Lantau ausbeuten zu lassen, wird nicht klar. Anzeichen, dass er mit dem bisherigen Leben unzufrieden ist und mal aussteigen möchte, gibt es nicht. Da geht es schon eher um einem spontanen Sinneswandel von 'Ich tanz auf meiner Yacht' zu 'Baracke und Hungerlohn ist auch ganz nett'. Also gezwungenermaßen war da gar nichts, er hätte jederzeit in sein normales Leben zurück gekonnt und aus diesem Grund ist der Aufhänger des gesamten Plots ziemlicher Unsinn.
Und wegen Sharla hätte er das Spiel auch nicht treiben müssen, denn die hätte er ja auch in seiner Firma belästigen können. Gerade deshalb ist dieser Zufall des Wiedersehens einfach dümmlich. Die Vorstellung von Sharla in dessen Firma hätte man lieber ganz weglassen sollen, dann wäre es wenigstens etwas stimmiger gewesen.
Das Spiel von Ng Man Tat reicht ja eigentlich immer von geht schon bis nervtötend. Hier war es tendenziell eher letzteres.
Natürlich hat man hier auch Witze, die taugen, zumindest, wenn man Wong Jing was abgewinnen kann, aber auch gemessen an der Laufzeit von 110 Minuten passiert einfach zu wenig, sowohl was die Gags angeht als auch handlungstechnisch.
Positiv fand ich Deannie Yip, die hier ordentlich was zum gelungenen Humor beiträgt. Erinnerte mich vom Auftreten/Grimassieren schon stark an Sandra Ng.

4.5/10

Edit: Am Besten wäre es gewesen, wenn Lau auf Lantau zufällig auf die ihm bisher unbekannte Sharla gestoßen wäre, die sich aber höchst antimaterialistisch gibt. Aus diesem Grund verschleiert Lau seine wahre Identität und verzichtet vorübergehend auf sein bisheriges Leben, um die Frau nicht aufgeben zu müssen.

Tja, klingt doch eigentlich gar nicht mal sonderlich kompliziert. Aber für Schnellfilmer Wong Jing waren diese Gedanken trotzdem anscheinend viel zu komplex und anstrengend. Seine Motto war wohl stets 'nur nicht zu viel Zeit und mentale Kraft in einen einzigen Film investieren, lieber unlogische Schnellschüsse am Fließband rauskloppen'.
Je mehr ich drüber nachdenke, desto negativer wird der Film...

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 2. Sep 2018, 03:32

Lee Rock (1991)

Als Zweiteiler konzipierter Film über den Werdegang des Polizisten Lee Rock mit einer Gesamtlaufzeit von 4 Stunden.
Bin mir nicht sicher, aber es dürfte auf wahren Begebenheiten beruhen, denn gelegentlich wird im Film immer mal im off eine Jahreszahl genannt und was Lee da so gemacht hat.

Teil 1:

Startet mit der Ausbildung von Lee (Andy Lau) unter der Leitung von Eddie Ko. (aber nur ganz kurz am Anfang zu sehen). Anschließend wird er dann in den Bezirk unter der Leitung von Sergeant Kwan Hoi San versetzt.
Dort bemerkt er dann schon recht früh, dass man als Cop ganz einfach nebenbei abkassieren könnte und es im Grunde auch jeder macht. Nur er selbst ziert sich ein wenig, lernt aber auf diesem Weg dann einen Straßenhändler (Ng Man Tat) kennen, der ihm etwas bessere Einblicke vermitteln kann, was es mit den Untergrundaktivitäten so auf sich hat.
Leider ist sein derzeitiges Gehalt ohne Schwarzgeld aber nicht gerade üppig und so verweigert ihm der Vater seiner Auserwählten (Chingmy Yau) die Einwilligung zur Hochzeit und irgendwann bricht der Kontakt dann auch ab.
Aus diesem Grund setzt bei Lee dann ein Sinneswandel ein und es geht nur noch ums Abkassieren. Leider wird er von den Größen der Unterwelt (u.a. Lung Fong) nicht ernst genommen, dies ändert sich dann aber mit seiner Beförderung zum CID, wodurch er schließlich etwas forscher auftreten kann.
Allerdings gerät er dann mit einem Kollegen eines rivalisierenden Sergeant (Paul Chun Pui) aneinander. Kwan Hoi San kann hier zwar die Wogen glätten, doch wird Lee erstmal ins Nirgendwo versetzt.
Dort begegnet ihm dann die Tochter eines Triadenchefs (Sharla Cheung), welche er bereits in Hong Kong mal auf der Wache hatte. Nach einiger Zeit beschließt man zu heiraten und ihrem Vater (James Tin) gelingt es als Vermittler zwischen Lee und Pui zu vermitteln, so dass Ersterer wieder zurück nach HK darf.
Dort tritt dann alsbald auch sein alter Chef ab und Lee wird zu dessen Nachfolger als Sergeant ernannt, wodurch er nun auf gleicher Ebene und in direkter Konkurrenz zu Pui steht.
Jedoch glaubt Kwan Hoi San, dass er trotz seiner Pensionierung noch was zu melden hätte, doch Lung Fong sieht das etwas anders und nach einem gescheiterten Vermittlungsversuch wird der Alte dann in ein Abbruchhaus entführt. Also rücken Lee und Pui an, um die Sache zu klären.
Anschließend ist man aber sofort wieder auf Konfrontation, da der Posten des Sergeant Major bald frei wird und natürlich Beide scharf drauf sind.

Muss gestehen, dass mich die Laufzeit von 130 Minuten lange abgeschreckt hat, aber ich fand das Ganze ziemlich gut. Der Fokus liegt aber in erster Linie auf dem polizeilichen Werdegang von Lee und dessen daraus resultierenden stetig wachsenden Einfluss in der Gesellschaft und insbesondere natürlich in der Unterwelt.
Action hat man hier sehr wenig und oft sind es dann nur kurze Prügeleien. Ausnahme bildet die Entführungsgeschichte, wo es dann auch mal etwas mehr gibt und intensiver wird.
Ansonsten läuft aber allgemein das Meiste auf diplomatischer Ebene ab.
Ng Man Tat ist hier auch gut erträglich in einer seiner Nicht-Blödelrollen.

7.5/10

Am Ende von Teil 1 gibt es eine Vorschau von 4-5 Minuten mit Szenen aus Teil 2 zu sehen. Da scheint deutlich mehr Action vorhanden. Na ja, werde ich dann ja sehen.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 15. Sep 2018, 16:38

Lee Rock (1991)

Teil 2

Pui gewinnt den Machtkampf und darf Sergeant Major der Region werden. Oder besser gesagt, erlaubt es ihm Lee, diesen Posten zu übernehmen.
Er hat durch die Beeinflussung des Polizeipräsidenten (Louis Roth) nämlich erreicht, dass extra für ihn ein neuer Posten geschaffen wird, welcher die Überwachung sämtlicher Sergeant Major zur Aufgabe hat und folglich steht Pui dann trotz seiner Beförderung unter Lee.
Natürlich spitzen sich dadurch die Spannungen zwischen den Beiden weiter zu.
Allerdings hat Lee aber auch ein paar private Probleme, da plötzlich seine Ex (Chingmy Yau) mit dessen Sohn vor ihm steht. Zunächst möchte er sie dann als Zweitfrau (neben Sharla Cheung) heiraten, doch als dieses alte Gesetz plötzlich abgeschafft wird und es nicht mehr möglich ist, sieht sich Yau als Belastung für das Leben von Lee und verschwindet ins Nichts.
Für Lee laufen die nächsten Jahre recht gut, bis plötzlich ein neuer britischer Polizeipräsident auftaucht, der das Treiben von Lee und den anderen Cops durchschaut und deshalb ICAC ins Leben ruft. Leiter der Abteilung wird ein junger Typ (Aaron Kwok) von außerhalb, der -wie könnte es anders ein- natürlich der Sohn von Lee ist. Dieser hat eine ziemlich extreme Abneigung gegen den Vater, welche sich auch nicht ändert, als die Mutter schwer krank ins Krankenhaus eingeliefert wird.
Derweil ergibt sich für Lee aber neben ICAC auch noch ein Problem wegen Pui, da der einen Triaden (Chan Wai Man) umgelegt hat und die Sache auf Lee schiebt, weshalb die Freunde des Toten ihm dann nach dem Leben trachten.

Endlich Teil 2 gesehen und ich muss sagen, dass ich den schlechter fand als Teil 1. Mit der Rolle von Aaron Kwok (der auch erst nach 1 Stunde auftaucht) bin ich nicht warm geworden. Einfach eine viel zu aufgesetzte Konstellation, wie sie echt nur im Drehbuch vorkommen kann. Und warum er seinen Vater verachtet, wird eigentlich nicht wirklich klar. Seine korrupten Aktivitäten scheinen eher das Ventil für die Rache zu sein, denn der Vorwurf geht vielmehr in die Richtung, dass Lee ihn und seine Mutter im Stich gelassen hat. Wobei das aber nicht stimmt, da die Mutter ja den Entschluss gefasst hatte, Lee zu verlassen und der gute Aaron war damals schon alt genug, um das auch zu blicken. Interessant ist es dann auch, dass das Thema ICAC im Grunde gar keine Rolle im Film spielt. Das merkte man dann anscheinend auch und versuchte es kurz vorm Abspann in 2 Minuten noch abzuhandeln.
Viel mehr Action als in Teil 1 gibt es auch nicht. Wirkt am Ende dann auch etwas aufgesetzt mit dieser Rache der Triaden und die finale Konfrontation zwischen Lee und Pui musste man natürlich auch noch irgendwie einbauen.

6/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 22. Sep 2018, 21:15

Brief Encounter in Shinjuku (1990)

Fortsetzung von Yuppie Fantasia: Lawrence Cheng und Carol Cheng sind wieder zusammen. Zumindest halbwegs. Bräuchte nämlich schon noch etwas Zeit bis die Strukturen wieder gefestigt sind.
Leider gibt es dann aber ein paar beziehungstechnische Turbulenzen: Da taucht zunächst mal der Ex von Carol auf, der immer noch Interesse an ihr hätte und sie zu einer Auswanderung mit ihm überreden möchte.
Dann wird Lawrence zusammen mit seiner neuen Assistentin (Rosamund Kwan) nach Japan geschickt, da der Firmenchef (Kenneth Tsang) gerade anderweitig zu tun hat. Dort verirrt man sich dann prompt, was natürlich nur eine logische Folge haben kann: Gemeinsamer Bettbesuch. Das ist dann nicht nur für Lawrence blöd, sondern auch für Kwan, da diese eigentlich ebenfalls in einer Beziehung steckt und ihr Freund sogar schon Hochzeitspläne geschmiedet hat. Nach der Rückkehr aus Japan mag es dann Beiden auch nicht so recht gelingen, einfach wieder zum Alltag zurück zu kommen und irgendwann wird deren verkrampftes Verhalten natürlich auffällig.
Steht am Ende eben die Frage, ob dieses Beziehungschaos wieder ins Lot gebracht werden kann.

Bei der Fortsetzung sind die dramatischen Elemente deutlich stärker ausgeprägt, was sich vor allem in Hälfte 2 bemerkbar macht. Die Mischung aus Drama und Komödie ist aber insgesamt recht gut geglückt und das Ende konnte man auch lassen, wobei es hier natürlich mehrere Optionen gegeben hat, wie man das Ganze hätte abschließen können.
Fand Teil 1 allerdings etwas lustiger, daher muss Teil 2 ein wenig schlechter wegkommen, aber nicht viel.

7/10

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 28. Sep 2018, 02:58

Plain Jane to the Rescue (1982)

Josephine Siao hat etwas Probleme einen Job zu behalten und hangelt sich von einer Kurzanstellung zur Nächsten.
Schließlich wird sie angeheuert, um den Vater (Michael Lee) eines reichen Typen (Charlie Cho) etwas zu erziehen, damit der Alte bei seiner Geburtstagsfeier eine ordentliche Figur macht. Allerdings möchte der Sohn bei dieser Gelegenheit seinem Vater auch ohne dessen Wissen sein Testament unterschreiben lassen, damit er auf diesem Weg die Immobilienfirma der Familie autonom nach seinen Vorstellungen führen kann. Und die sehen so aus, dass man sämtliche Immoblilien in HK aufkauft und einen massiven Verdrängungswettbewerb in Gang bringt.
Als Siao dies erfährt, versucht sie dem Alten einen Gegenvertrag zukommen zu lassen, mit dem er nach dessen Unterschreibung das Testament außer Kraft setzen könnte. Unterstützung bekommt sie dabei von einem Bekannten (Ricky Hui), der aber auch mehr von ihr will, wobei er das nicht wirklich gut rüberbringen kann.
Leider ist der Sohn aber nicht blöde und so setzt er seinen Vater unter Vollüberwachung.

Der Film hat echt einige lustige Momente, wie bei den verschiedenen Jobs, der Erziehung vom alten Lee (der war ja hier auch schon 75, kriecht aber trotzdem aufm Boden rum und so) und auch beim Versuch, den Vertrag zukommen zu lassen.
Sozialkritik gibt es hier natürlich auch, aufgrund dieser Firmenaktivitäten, welche nach einem 'Überbezahle oder Verschwinde' Prinzip gegen die Bevölkerung agiert.
Leider bricht der Film aber nach gut 65 Minuten völlig in sich zusammen. Bis dahin hätte das echt eine starke Komödie werden können, aber diese Szene im Tunnel ist einfach völliger Blödsinn. Da geht richtig ein Bruch durch den Plot. Und man schafft es auch nicht mehr, zum eigentlichen Thema zurück zu kommen. Stattdessen gibt es am Ende ein völlig aus dem Nichts aufgesetztes Happy End.
Zuerst gingen die Ideen aus (Tunnel) und dann auch das Budget (Schnellschuss-Ende), so sieht es zumindest aus.
Echt schade. Kann man dennoch anschauen, aber würde nichts machen, wenn man nach 1 Stunde wegpennt.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 3. Okt 2018, 14:20

Hero of Hong Kong 1949 (1993)

Ray Lui spielt den Kommandeur einer nationalchinesischen Einheit, welche aber 1948 fast komplett zerschlagen war und mit nur noch wenigen verbliebenen Soldaten (u.a. Wong Ching, Kent Tong) auf dem Seeweg nach Hong Kong flüchtet, um den Rotchinesen zu entkommen.
Dort gibt es dann aber diverse Probleme. Der ursprüngliche Plan, schnellstmöglich nach Taiwan zu gelangen, wird von der dortigen Regierung verweigert, da es innerhalb der Armee wohl zu Machtkämpfen gekommen war und die Einheit von Lui leider dem falschen Bataillon angehört. Dafür bekommt zwar jeder Soldat Geld vom taiwanesischen Staat geschickt, aber das ist viel zu wenig, um das Leben in der Randgruppe aufgeben zu können.
Zudem bestehen natürlich Ängste, was wohl mit den Nationalchinesen passieren wird, wenn die Rotchinesen in Hong Kong einmarschieren sollten.
Um vielleicht doch noch die Rückkehr nach Taiwan zu ermöglichen, schließt sich Lui mit seinen Leuten widerwillig den taiwanesischen Triaden in HK an, deren Führer (Lam Wai) international recht gut vernetzt scheint.
Allerdings weiß Lam zu diesem Zeitpunkt bereits, dass die Pläne der Truppe unrealistisch sind, möchte jedoch die Einheit ohne deren Wissen für seinen Drogenhandel missbrauchen.
Die Herstellung des Zeugs findet in einer Soßenfabrik statt, doch ein Ermittler (Kent Cheng) ist da bereits dicht dran, auch mit Hilfe eines Assistenten (Dicky Cheung). Dessen Schwester (Yu Li) hat wiederum was für Ray Lui übrig.
Als Lam Wai schließlich von den Cops festgesetzt wird, möchte Lui ihn retten, da er zwar Lam mittlerweile verachtet, aber sich dennoch dessen Kontakte zunutze machen möchte.

Doch nicht schon wieder ein Triadenfilm mit dem Lui/Cheng Brüderpaar. Das war mein erster Gedanke, aber das war es dann zum Glück nicht.
Stattdessen haben wir hier im Grunde ein Politdrama, bei dem die taiwanesische Regierung ziemlich schlecht wegkommt, da sie die eigenen Leute eigentlich im Stich lässt.
Die Perspektivlosigkeit der gestrandeten Einheit in HK wird schon sehr eingängig dargestellt.
Action gibt es hingegen wenig. Nur am Ende knallt es richtig und da muss man sagen, dass man sich das hätte schenken sollen, da die politische Botschaft wesentlich besser war. Die Action scheint nach der Annahme entstanden zu sein, dass man am Ende wohl so was erwartet. Aber wesentlich stimmiger wäre es gewesen, wenn man auf der reinen Drama-Schiene geblieben wäre.
Neben dem Lui/Yu Liebesstrang hat man auch noch komödiante Elemente, meist durch Dicky Cheung. Auch hier also ein typischer HK Film, der viele verschiedene Genre vereint.
Kent Cheng hat zur Abwechslung mal nur eine Nebenrolle und taucht lediglich sporadisch auf.

Guter Film gewesen. Ist von der Geschichte und der Message eigentlich ähnlich wie 'A Home too far' (1990), nur dass letzterer gestrandete taiwanesische Soldaten in Thailand thematisiert, um welche sich die eigene Regierung auch nicht mehr groß schert.

7.5/10

Die Taiwan DVD könnte leicht cut sein, bzw. gehe ich davon aus, da es mehrere Stellen gibt, wo es zu abrupten Schnitten kommt. Bei 2-3 davon dürfte in jedem Fall was fehlen.

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