Lauter alter Schund

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 20. Jun 2018, 17:38

Hitman Blues (1993)

Robert Mak geht vom Festland nach HK, um dort als Mitglied einer Gang einen Typen (Lau Dan) umzulegen. Das klappt auch wunderbar, doch leider kommt dessen Tochter (Ng Suet Man) in die Schusslinie und wird verletzt. Da sie den Komplizen von Mak gesehen hat, möchte jener sie gleich umlegen, doch Mak verhindert dies in einem Anfall von Sentimentalität.
Da er sich um die Brisanz einer Identifizierung bewusst ist, legt darauf der Anführer einfach den Komplizen um.
Scheinbar (mal wieder keine UT) hat Mak aber dennoch Bedenken um Sicherheit der Frau und quartiert sie deshalb bei sich und Freundin ein. Wie es sich herausstellt, sind die Sorgen begründet, denn bald landet dann auch Mak selbst auf der Abschussliste.
Nach diversen Zwischenfällen entschließt sich Mak deshalb, nochmals den Anführer aufzusuchen.

Ist fast schon lustig: Hier haben wir ein ähnliches Problem wie bei My Friend Roy: Es gibt eine Anfangssequenz, die mit dem restlichen Film gar nix zu tun hat. War wohl damals in Mode so eine Grütze zu bringen. :crazygreen:
Kann man aber fast vernachlässigen, denn der Film ist auch sonst nicht gut. Passiert einfach actionmäßig zu wenig und man kann schon von einem C-Actioner reden. Gibt auch nur Schießereien und so gut wie kein Martial Arts. Richtige Auseinandersetzungen hat man dann aber auch erst nach über 1 Stunde als Mak liquidiert werden soll. Ist aber auch nix Besonderes.
Recht ordentlich war hingegen der Schluss, wo es sogar eine kleine Splattereinlage gibt. Rettet den Film aber auch nicht mehr, da zuvor einfach zu viel Schwächen vorhanden sind.

3.5/10

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Do 21. Jun 2018, 15:40

Trouble Couples (1987)

3 Mädels (Ann Bridgewater, Charine Chan, Fennie Yuen) lernen Typen kennen und bald soll dann auch mehr gehen. Leider dürfen die 3 aber nicht heiraten, solange ihre älteste Schwester (Anita Mui) noch keinen Mann gefunden hat. Da diese aber auf Männer grundsätzlich abschreckend wirkt, scheint die eigene Heirat in diesem Leben eher unrealistisch.
Außer natürlich, man findet einen Mann für sie. Da trifft es sich gut, dass sie zufällig auf einen Typen (Eric Tsang) stoßen, der gerade von seiner Freundin (Sandra Ng) verlassen wird.
Der ist dann auch prompt willig, deren Schwester zu treffen, doch die Freude weicht schon bald und er versucht es dann lieber wieder bei der Ex. Die verkündet dann aber, dass sie bereits einen Neuen (Shing Fui On) hat und auch bald heiraten möchte. Um ihr eins reinzuwürgen, möchte Tsang das Gleiche einen Tag vorher tun und da kommt Mui dann doch wieder ganz recht.
Mui selbst kann sich aufgrund der Gerüchtestreuungen ihrer Schwestern auch bald nicht mehr erwehren. Allerdings soll Tsang zustimmen, ihren Namen anzunehmen und dann zum Hausmann degradiert zu werden. Dieser stimmt zwar zunächst zu, überlegt es sich dann aber doch anders und möchte sie nun zur Umkehr der Forderungen bewegen, was aber etwas schief geht und eine Art Kettenreaktion auslöst.

Hm, hört sich vermutlich besser an als es war. Es ist nicht schlecht und hat auch etliche lustige Momente, aber es gibt auch einige Schwächen.
Von den Freunden der Mädels ist wirklich jeder höchst uncharismatisch. Es verwundert nicht, dass keiner davon eine längere Karriere im Film hatte.
Die Mädels selbst haben auch recht wenig eigenständigen Charakter und sehen auch optisch fast gleich aus. Bei Chan und Yuen könnte man denken, dass es Zwillinge wären. Kann etwas verwirren.
Der Aufbau des Films könnte auch besser sein. Es dauert 30 Minuten bis die Mädels und Jungs zusammen gekommen sind und Tsang auftaucht. Wäre besser gewesen, wenn die Beziehungen bereits zum Start des Films existiert hätten.
Zudem finden diese Meinungsumschwünge (heirate nicht; heirate doch, aber) zu schnell statt. Ich dachte schon, dass Tsang etwas länger von Mui angewidert ist und sich das dann erst langsam über den gesamten Filmverlauf wandelt.
Das Ganze hat zwar trotzdem seine Momente, aber viel besser als leicht über Schnitt ist es letztlich nicht.

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Zhang Liao
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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 23. Jun 2018, 18:19

From Here to Prosperity (1986)

O Chun Hung ist Diamantenschmuggler und als ihm ein paar Cops auf die Spur kommen, werden sie eben schnell umgelegt.
Die Tochter eines der Toten wendet sich dann an dessen Freund (David Chiang), der eine Art Trickbetrüger zu sein scheint und ihr helfen soll, sich zu rächen. Zuvor muss er jedoch noch kurz in der Kneipe auf den Tresen pinkeln.
Dann kommt ihm die Erleuchtung, dass man als Einstieg einfach die von Hung gerade geschmuggelten Diamanten klauen könnte. Das soll aber natürlich nur der Einstieg sein für das Rachekomplott.
Gibt dann aber 2 Probleme:
1. Hung hätte die Steine sogar gerne gestohlen zwecks Versicherungsbetrugs und hat dafür sogar jemand angeheuert (Wu Ma), der das erledigen soll und der dann David etwas dazwischen funkt. Jedoch handelt es sich bei Wu um einen Undercover, was Hung natürlich noch nicht weiß.
2. Zufällig treffen David und die Tochter auf einen anderen Trickbetrüger (Richard Ng) samt Schüler und die Beiden wollen dann natürlich auch mitmischen und was von den Diamanten abhaben.
Als man die Diamanten dann hat, ändert man aber die Pläne und möchte nun Hung mit Hilfe von angeblich entdecken Rubinen ködern. Da spinnt man sich dann eine Geschichte zusammen, hat aber nicht damit gerechnet, dass Hung nicht völlig deppert und deshalb vorsichtig ist. Daher muss man dann gelegentlich improvisieren, um die Show am Leben zu halten.

Film ist in erster Linie eine Komödie, wobei es auch mal einen kleinen Kampf in der Mitte gibt und am Ende wird dann sogar ausgiebig geschossen, was recht überraschend kommt und Ausmaße eines Showdowns von so manchem Actionfilm erreicht.
Könnte man daher evtl. auch von einer Actionkomödie sprechen, wenngleich sich die Action eben fast nur am Ende befindet. Na gut, ein paar nette Stunts (Flucht durch Sprung aus dem geschlossenen Fenster, auf die Markise, dann geschmeidig auf den Boden) gibt es zuvor dann schon.
Das Script ist hier aber leider auch recht durchwachsen. Was genau will David eigentlich? Das wird nie so klar. Zuerst stiehlt man die Diamanten, die man dann aber lieber selbst behalten möchte. Dann folgt die Sache mit den Rubinen, die -wenn es denn am Ende gut gelaufen wäre- aber auch nur etwas ergaunerten Schotter gebracht hätten. Vor einer 'Du hast meinen Freund bzw. Vater getötet' - Rache, ist da aber auch nix zu sehen.
Nur durch die ungeplante Eskalation am Ende, kann man dann das Rachemotiv im Kontext der Konfrontation noch ausspielen. So war es von David ja aber ursprünglich nicht gedacht.
Bei Richard ist die Sache da schon einfacher: Hauptsache abkassieren.
Ebenso merkwürdig und unlogisch ist auch das Verhalten von Hung, nachdem seine Diamanten von David und Richard gestohlen sind. Da fragt er kein einziges Mal bei Wu Ma nach, wo dieser sie denn versteckt hat.
Der Humor ist mal gut, mal durchwachsen. Kommt halt auch viel vor, was man schon mal ähnlich gesehen hat.
Insgesamt ist der Film sicher kein Highlight, aber man kann ihn auf jeden Fall mal sehen.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 27. Jun 2018, 22:47

Mary from Beijing (1992)

Gong Li spielt eine Festlandchinesin, die seit fast 1 Jahr bei ihrem reichen Freund (Wilson Lam) in HK lebt.
Leider hat sie 2 Probleme: Erstens bekommt sie keine ID Karte und hat deshalb auch keine Arbeitserlaubnis. Zweitens weigert sich ihr Freund, sie dem Vater vorzustellen, um dann auch bald heiraten zu können. Stattdessen hält er sie ständig mit Geschenken geduldig und gefügig.
Irgendwann zieht gegenüber ein Mann (Kenny Bee) ein, der sich gerade in Scheidung befindet, da er entgegen dem Willen seiner Frau von England nach HK umsiedeln möchte, um dann Geschäfte mit dem Festland zu machen. Klopapier und so...
Da die Beziehung von Gong Li stetig weiter kriselt, nähert sie sich langsam dem Nachbarn freundschaftlich an. Dazu trägt auch bei, dass Kenny bei seiner Reise aufs Festland zu den Eltern von ihr Kontakt aufnimmt, um notwendige Dokumente zu besorgen. Könnte schließlich auch irgendwann von seiner Seite mehr gehen, aber sein Anwalt (David Chiang) hat ihm davon abgeraten, bis die Scheidung durch ist.
Dann entschließt sich Gong Li aber aus der Wohnung des Freundes auszuziehen und verschwindet auch für Kenny ins Nichts.
Wird man sich wiedersehen? Und wird es Gong machen zwischen Li und Bee?

Mischung aus Drama, etwas Komödie und Romantik. Hält recht gut bei Laune, wenngleich es auch Kritikpunkte gibt. Die Immobilienpreise in HK mögen zwar hoch sein, aber die Wohnungen der beiden Parteien scheinen nicht so ganz ihrem Lebensstandard zu entsprechen. Vor allem, wenn man dann nebenbei noch 100.000 Euro oder so bei einer Auktion auf ein Stück Jade bieten kann. Insbesondere die Wohnung von Bee schaut so aus, als hätte er kein Geld für eine anständige Einrichtung zur Verfügung.
Das Ende ist etwas merkwürdig. Li hat eigentlich zu Bee gesagt, dass sie ihn kontaktieren wird, aber hat es dann nicht getan. Dass Kenny das dann locker hinnimmt und keine Abneigung entwickelt, ist dann schon etwas komisch. (anders wäre es gewesen, wenn man sich durch einen unglücklichen Zufall aus den Augen verloren hätte)
Aber letztlich ist der Film durchaus eine Sichtung wert. Sofern einen das Genre nicht anwidert.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » So 15. Jul 2018, 14:31

Painted Faces (1988)

Geschichte ist ja glaube ich bekannt. Es handelt sich um eine grobe Nacherzählung der Operettenausbildung von Sammo, Chan und Yuen Biao am Anfang der 60er Jahre. Dabei spielt Sammo den Leiter der Operettenschule.
Als die Schüler älter geworden sind, sinkt die Popularität der Operettenshows rapide und die Schule steht aufgrund mangelnder Einnahmen und der Kündigung des Mietverhältnisses kurz vor der Schließung. Der einzige Ausweg für die Jungen scheint nun die Teilnahme als Kleindarsteller bei Filmproduktionen zu sein. Das macht aber auch schon der Bruder des Lehrers (Lam Ching Ying) seit längerer Zeit, aber der Durchbruch in der Filmwelt hat sich bislang nicht ergeben, was diesen zunehmend frustriert. Der Lehrer selbst sieht derweil seine Emigration in die USA als einzige Zukunftsperspektive.

Ich fand diese Shaw Brothers-Golden Harvest Co-Produktion gut und trotz der Laufzeit von fast 2 Stunden war es schnell rum. Der Film ist sowohl aus Sicht des chinesischen Traditionalismus als auch aus filmhistorischer Perspektive interessant.
Hätte aber letztlich auch noch besser sein können. Die Ausbildung der Kinder wird leider nur angeschnitten und nicht wirklich eingängig gezeigt. Das kann man z.B. bei Farewell to My Concubine wesentlich besser und überzeugender sehen.
Diese halbgaren Handlungsstränge prägen dann leider auch Teile des weiteren Films. So wie die angedeutete Liebelei zwischen dem Lehrer und der Leiterin einer anderen Schule (Cheng Pei Pei), die dann aber auch im luftleeren Raum schwebt.
Oder auch die ersten Gefühle der Jungen als Teenager und Annäherung an die Mädels. Das führt ohne abschließende Ergebnisse auch ins Nichts und bringt den Film nicht voran. Leider ist von den Darstellern der Jungen auch niemand wirklich charismatisch, daher verwundert es nicht, dass niemand davon in einem weiteren Film zu sehen war. Man fragt sich aber, weshalb man nicht wenigstens 1-2 gestandene Schauspieler angeheuert hat. So liegt der Fokus dann wirklich klar auf Sammo, der den Film tragen soll. Das klappt zwar, aber ein anderer Schwerpunkt wäre vielleicht als Gegenpol nicht schlecht gewesen.
Vom Script wäre es wirklich besser gewesen, wenn man entweder die Ausbildung als Kinder tiefgründiger skizziert hätte oder aber dann später deren Anfänge in der Filmwelt als Stuntleute und Extras (das wird leider auch nur in groben Zügen abgehandelt).
Da hat man beim Script leider Potential verschwendet. Dennoch aber sehenswert und der Film kann trotz dieser Schwächen im Drehbuch durchgängig bei Laune halten. Mag aber vielleicht auch nur bei Leuten der Fall sein, die ein generelles Interesse am Thema Operetten haben oder näheres zu den Anfängen von Sammo und Co wissen wollen. Wenn Beides nicht der Fall ist, kann der Film vermutlich auch deutlich schlechter eingestuft werden.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 18. Jul 2018, 14:50

Yuppie Fantasia (1989)

Lawrence Cheng und Carol Cheng spielen ein etwas unharmonisches Ehepaar, da sie Workaholic ist und ihren Mann ständig unterbuttert. Dauert dann auch nicht lange bis man zumindest einmal Harmonie zeigt und zusammen die Scheidung einreicht.
Macht für Lawrence aber eigentlich schon deshalb nichts, weil er sofort scharf ist auf den neuen Boss (Cherie Chung), dann jedoch Gewissensbisse bekommt als er sieht, wie ihr Ex (Alfred Cheung) sie verzweifelt zurück möchte.
Zum Glück stolpert er dann aber noch über seine Ex (Elizabeth Lee), die sich dann spontan vom aktuellen Freund lossagt und sich beziehungstechnisch unverbindlich erstmal bei Lawrence einquartiert.
Irgendwann stellt sich dann aber doch die Frage, ob mit der Ex wieder mehr gehen könnte. Oder ob er vielleicht doch lieber die derzeitige Ehe retten sollte. Wobei die gelegentlichen zufälligen Treffen zwischen ihm und Carol nicht darauf schließen lassen, dass dies klappen könnte.
Im Gegensatz zu seinen Freunden (u.a. Manfred Wong) ist die Situation bei Lawrence aber fast schon übersichtlich. Denn bei denen gibt es dann gleich mehrere Frauen parallel (neben der verheirateten Hauptfrau, noch 2-3 andere), wobei manche Frau schon froh ist, wenn sie Nummer 3 sein darf und es keine Nummer 4 gibt. Für die Ehefrauen (u.a. Sibelle Hu) ist das ganze Gefüge hingegen natürlich nicht so prickelnd.

Der Film hat vor allem dank der beiden Hauptdarsteller eine Menge lustiger Momente zu bieten, wenngleich der Plot an sich nun nicht allzu viel hergibt. Aber diese gegenseitigen Anfeindungen können schon gut bei Laune halten. Die Nebenplots mit Cherie und den Freunden von Lawrence mit ihren x Affären wirken dagegen teils etwas unterentwickelt. (Chung hat aber auch nur Nebenrolle und ist für den Ausgang des Films kein Faktor)
Ist aber letztlich auch egal. War schon eine gute Beziehungskomödie.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 20. Jul 2018, 04:42

No Risk, No Gain (1990)

Ein gewisser Ray (Alan Tam) arbeitet in den USA im Casino und gilt auf dieser Erdseite als bester Pokerspieler. Natürlich wird er dann aber vom Meister aus Südostasien (Chan Chung Yung) herausgefordert und zu einem Spiel nach Macau eingeladen.
Beim Zwischenstopp in Hong Kong wird er aber leider von 2 Typen (Andy Lau, Nat Chan Pak) reingelegt, die ihm seinen Geldkoffer und die goldene Eintrittskarte für das Spiel stehlen. Als die Beiden das Ganze realisieren, beschließen sie einfach, selbst nach Macau zu reisen, um das Spiel zu wagen.
Leider ist aber der Meister unterwegs und so werden die Beiden von dessen Schwester (Michelle Reis) empfangen, die Ray zwar bereits in den USA gesehen hat, aber nur mit Maske. Daher kann sich zunächst NCP als Ray ausgeben und als das aufzufliegen droht, übernimmt dann eben einfach schnell Lau die Rolle.
Irgendwann taucht schließlich aber auch der echte Ray in Macau auf, wobei er zunächst sogar die Scharade von Lau aufrecht erhalten möchte.
Es gibt dann ohnehin ein anderes Problem für das Trio, da ein Bekannter des südostasiatischen Meisters (Tien Feng) sowie dessen Sohn (Anthony Wong) das Ziel haben, Ray zu töten und die Tat dann dem alten Freund in die Schuhe schieben wollen.
Jedoch haben Vater und Sohn Unstimmigkeiten hinsichtlich der Vorgehensweise. Während der Vater einen Killer (Shing Fui On) angeheuert hat, möchte der Sohn einfach in einem Frontalangriff mit seinen Leuten das Hotel stürmen, wo Ray und Co untergebracht wurden.
Erst nach Klärung dieses Problems, kann dann auch endlich das Spiel beginnen.

War leider nix Besonderes. Das Gambling Genre ist dermaßen übersättigt, dass da schon was Innovatives her muss, um einen Wow Effekt zu erzielen. Das war hier leider nicht der Fall. Überhaupt ist der Film ja die erste Stunde eine reine Komödie, Action gibt es nur innerhalb von 20 Minuten als Wong das Hotel stürmt. Karten gespielt wird dann auch nur sehr kurz am Anfang und eben am Ende, wobei man hier deshalb sicher nicht von einem klassischen Zockerfilm reden kann. Dafür verliert sich der Streifen einfach zu sehr.
Dazu kommt dann auch noch all die Unlogik: Warum teilen sich Lau und NCP nicht einfach die Kohle auf und verschwinden ins Nichts? Stattdessen will man zocken, obwohl man davon keinen Plan hat? Und warum Reis es nicht gleich an der Stimme erkennt, dass weder NCP noch Lau der zu erwartende Gast ist, ist auch dümmlich. Die Rolle von Reis beschränkt sich aber ohnehin nur auf Ming Vase, wobei diese dann schon ziemlich brüchig aussieht. (habe nie verstanden, was manche an der Frau finden - Klappergestell)
Und warum sich Ray dann überhaupt noch auf den Weg nach Macau macht, nachdem er alles verloren hat, ist das nächste Geheimnis. Dass er sich anschließend, ohne sich als Ray ausgeben zu können, gleich mit Lau und Co am Esstisch des Gastgebers wieder findet, ist auch recht merkwürdig.
Und warum dann Lau und NCP am Ende die Ehre haben, ebenfalls am großen Spiel teilnehmen zu dürfen, wird auch nicht so recht klar.
Ach, zum einmal Anschauen geht der Film schon. Es gibt in der ersten Stunde schon auch einige Gags, die recht gut zünden. Auch noch positiv war der Auftritt von Anthony Wong. Der kommt hier herrlich ekelhaft rüber.
Eine Zweitsichtung scheint aber dennoch sehr fern.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Mi 25. Jul 2018, 15:46

Runaway Blues (1989)

Andy Lau spielt ein Triadenmitglied in Taiwan, welcher bei einem Motorradrennen einen Konkurrenten (Blacky Ko) tötet. Da es deshalb nun viele Leute auf ihn abgesehen haben, wird er nach Hong Kong versetzt, wo er bei einer Frau mit Kind einquartiert wird, deren Ex (Sunny Fang Kang) aber die rechte Hand seines neuen Boss ist.
Nun muss Lau aber gleich mitbekommen, wie ein Spitzel gefoltert wird und um dessen Leiden zu beenden, packt er den Todestritt aus. Dies scheint aber auch das Einzige zu sein, was nach draußen dringt und so rückt ihm bald ein Ermittler auf die Pelle, der nun von Lau fordert, den Ersatzspitzel zu spielen, was dieser aber nicht wirklich annimmt.
Derweil gibt es auch etwas Zoff zwischen Sunny FK und einem anderen höheren Triaden (Kelvin Wong), da letzterer ein paar Rolex vermisst, die spurlos verschwunden sind.
Lau und seine Mitbewohnerin werden aufgrund all der Spannungen nach China geschickt, aber die Rückkehr nach HK folgt schon bald, da auch hier Typen aufschlagen, die ihm ans Fell wollen. Dafür entwickelt sich in dieser Zeit etwas mehr zwischen den Beiden. Zumindest bis die taiwanesische Freundin von Lau in HK aufschlägt und man eine Dreier-WG aufbaut.
Da die Cops mit der Kooperation von Lau unzufrieden sind, versuchen sie ihn ohne dessen Wissen als Köder zu benutzen, indem sie die anderen Triaden gegen ihn aufhetzen, um so an den Boss und dessen Handlanger ranzukommen. In diesem Kontext, wird plötzlich aber auch das Gerücht verbreitet, dass Lau etwas mit den verschwundenen Uhren zu tun hat und so stellt sich dann auch noch Kelvin Wong gegen ihn.
Stellt sich also am Ende die Frage, wie Lau aus diesem Gefüge wieder rauskommt, wo die Uhren sind und wer am Ende noch auf den Beinen steht.

Der Film ist aufgrund der ganzen Ortswechsel und der etwas undurchsichtigen Geschichte um die verschwundenen Uhren schon teils ein wenig wirr. Die Cops machen selbst auch nicht viel, außer eben ständig Lau zu belästigen. Der Inspektor ist dann auch eher unfreiwillig komisch, da er in erster Linie mit seinen Hämorrhoiden beschäftigt ist.
Diese Dreierbeziehung von Lau und den beiden Mädels (welche im Film auch als Kleintitte und Großtitte voneinander unterschieden werden), wird auch eigentlich nur angekratzt. So wirklich handlungstechnisch Wichtiges entwickelt sich da nun nicht.
Der Film hat aber einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Triadenfilmen: Das Ende kommt völlig überraschend und entgegen dem, was man sonst von so einem Film aus Gewohnheit erwartet (bis zu einem gewissen Punkt verläuft es wie man es kennt und dann kommt der Schnitt). Das reißt den Film wirklich aus dem Mittelmaß raus. Das Ende ist dann auch noch recht blutig und zuvor gab es immerhin auch schon ein paar nette Kämpfe.
Das Cat. 3 Siegel bekam der Film aber vermutlich wegen der Grundthematik.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Fr 27. Jul 2018, 15:47

Young Taoism Fighter (1986)

Ein Schüler (Yuen Tat Choh) lernt im Kloster heimlich die Technik der abtrennbaren Körperteile und nach diversen Fehlschlägen, scheint er sie dann auch gemeistert zu haben. Dazwischen blödelt er zur Abwechslung mit Kollegen (Tai Bo) rum.
Damit ist aber bald vorbei, da es so einen bösen Typen (Yen Shi Kwan) gibt, der mit Hilfe von Kinderpisse die Technik des Wicked Style lernt und das Kloster platt machen möchte.
Zunächst bringt er aber den Bekannten eines Mädels (Hilda Liu) um und so ist nun auch das Rachemotiv im Film integriert. Sie lernt darauf den Schüler kennen und zusammen geht es schließlich gegen den Bösen und seine Leute.

Ja, leider der schwächste Teil der Reihe.
Gibt mehrere Probleme. Die Abgefahrenheit ist irgendwie bei Weitem nicht so stark wie bei den Vorgängern. Mag aber auch Gewöhnungssache sein, denn Teil 1 war diesbezüglich der Oberkracher, aber da gab es auch noch keinen ähnlichen gesehenen Film.
Teils ist es dann auch ein wenig arg deppert, z.B. mit diesen sprechenden Schildkröten.
Der Film erinnert in erster Linie an einen Spätfilm der klassischen Kung Fu Filme. Dazu tragen einerseits die allseits bekannten Elemente des bedrohten Klosters und der Rache bei. Aber auch die Kämpfe an sich gehen in diese Richtung. Das Ende wird dann auch im Schnellverfahren dank zahlreicher Übersprunghandlungen erreicht.
Der Kampf am Schluss ist schon Ok, aber irgendwie bleibt am Ende das Gefühl, dass man sowas vom Yuen Clan auch schon deutlich besser gesehen hat.
Beim Script sehe ich das grundsätzliche Problem der verschwendeten Zeit in Hälfte 1 und der starken zeitlichen Beschleunigung in Hälfte 2. Andersrum wäre es dann doch besser gewesen.

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Re: Lauter alter Schund

Beitrag von Zhang Liao » Sa 4. Aug 2018, 04:41

Legend of the Brothers (1991)

Ray Lui und Kent Cheng kommen als Kinder von Taiwan nach HK, landen dort zuerst auf der Straße bis sie schließlich ein älterer Typ zu seinem Boss (Chan Wai Man) bringt und sie von ihm bei sich und damit in die Triaden aufgenommen werden.
Mit der Zeit bekommen sie dann als Erwachsene stetig mehr Einfluss in der Organisation, wobei Lui meist impulsiv agiert, während sein Bruder eher der Intellektuelle ist und über ihm steht.
Mehr Einfluss und Macht bedeutet aber auch mehr Konfliktpotential mit anderen Triaden (William Ho). Dies eskaliert schließlich, als Lui ohne das Wissen von Cheng einen Bekannten (Tommy Wong) mit der Beseitigung von Ho beauftragt.
Dadurch landen in der Folge aber auch die Brüder und ihr Godfather auf der Abschussliste.
Selbst als man die Situation etwas entschärft bekommt, bahnt sich mit der Gründung von ICAC jedoch schon das nächste Unheil an. Während Cheng versucht, in Taiwan Strukturen aufzubauen, wird sein Bruder in HK prompt wegen Drogenhandel verhaftet und nun ist die Frage, wie man ihn dort wieder raus bekommt.

Ray Lui und Kent Cheng als Brüder, die zusammen die Triadenleiter hochsteigen. Diese Konstellation ist nun wirklich wohlbekannt, wobei Legend of the Brothers anscheinend eine Art Prequel zu To Be Number One zu sein scheint. Bei Legend spielt Ray Lui den gleichen Charakter, aber hier ist sein Bein bis gegen Ende noch in Ordnung, während er bei Number One bereits als Cripple Ho in Erscheinung tritt.
Na ja, zumindest hat man aufgrund der gleichen Charaktere Überschneidungspunkte.
Der Film konzentriert sich primär auf die Triadenstrukturen an sich und den stufenweisen Aufstieg der beiden Hauptcharaktere. Die Action ist hingegen sehr übersichtlich gehalten, vor allem gemessen an der Laufzeit von fast 2 Stunden. Das Ende verläuft dann auch auf ziemlich sachlicher Ebene. Nina Li hat eine eher kleinere Nebenrolle als Frau von Ray Lui.
Der Film ist schon mal schaubar, das Thema aber leider auch schon abgenutzt und ebenso auch das Gespann Lui und Cheng in dieser Art von Zusammenspiel. Zudem würde ich im direkten Vergleich in jedem Fall To Be Number One vorziehen.

6/10

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