Habib resümiert

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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ScheichHabib
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Habib resümiert

Beitrag von ScheichHabib » Di 20. Nov 2012, 15:01

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Beitrag von ScheichHabib » Di 20. Nov 2012, 15:04

JULIA X
P.J. Pettiette, 2011
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Kevin Sorbo ist The Stranger. Valerie Azlynn ist Julia X. Sorbo hasst Frauen, Azlynn hasst Männer. Beide sind inkognito als Serienkiller unterwegs. Das Blind Date endet folgerichtig blutig.

Julia X ist der Film, den Eli Roth gerne drehen würde. Für manche sicher zu derb, in seinen besten Momenten aber ein gelungener Kommentar zum Geschlechterk(r)ampf. Beide Hauptdarsteller sind mit sichtlicher Spielfreude am Start, besonders Sorbo (ist der Ruf erst ruiniert…) lässt die Sau raus. Physisch gibt man alles. Ein einziger Showdown, in seiner Sinnlosigkeit wunderbar pointiert.

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Beitrag von ScheichHabib » Mi 21. Nov 2012, 23:24

PREDATORS
Nimród Antal, 2010
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Nach dem Kinobesuch unter Flop abgelegt, gefällt mir der Versuch eines dritten Predators auf der Matschscheibe nun deutlich besser. „Versuch“, weil sich die Rodriguez Produktion nicht zwischen Reboot, Remake oder Sequel entscheiden kann. In der ersten Hälfte hält man sich sklavisch an McTiernans Überfilm. Dank Original Score macht das zwar Bock, kann aber nur scheitern. Die zweite Hälfte ist eigenständiger, dafür muss man sich aber durch eine völlig überflüssige Episode mit Laurence Fishburne quälen, die den Film übelst ausbremst. Spätestens im Schneideraum hätte dieser Ballast im Papierkorb landen müssen.

Egal, bin trotzdem versöhnt. Der Einstieg ist eine Granate, Finale auch, Adrien Brody ist super. Fast könnte man meinen, dass der Mann nie andere Filme gedreht hätte. Karrieretechnisch war seine Mitwirkung wohl eine überaus blöde Entscheidung, die krasse street credibility kann ihm aber niemand mehr nehmen. Im DTV-Bereich ist er ja mittlerweile gelandet, die Zweitkarriere als Actionstar kann also kommen.

Predators scheitert also, jedoch auf hohem Niveau und Spaßlevel. Gibt echt schlimmeres.

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Beitrag von ScheichHabib » So 25. Nov 2012, 15:41

SAVAGES
Oliver Stone, 2012
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Tony Scott hat posthum einen neuen Film gedreht und unter dem Pseudonym „Oliver Stone“ rausgehauen. Ok, mieser Witz. SAVAGES guckt sich aber nun wirklich wie eines dieser TRUE ROMANCE Ripoffs, die Mitte der 90er verstärkt in der Theke anzutreffen waren. Nur mit weniger süßer Lovestory, weniger coolen Charakteren, gar nicht coolen Dialogen und Blake Lively als schwachen Patricia Arquette Ersatz. Ulkig, Stones unverhohlenes Legalize it Loblied, das in den ersten 20 Minuten angestimmt wird. Weniger Pot würde auch Herrn Stone nicht schaden, so wäre einem das unnötig verschwurbelte Ende erspart geblieben.

Mission: Impossible - Phantom Protokoll
Brad Bird, 2011
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Man kann über Cruise sagen, was man will: Der Mann ist vom Boulevard Peinlon zum echten Garant für dicke Action geworden. M:I 4 ist Popcorn-Kino mit der Lizenz zum Spaß haben und klar der beste Teil der Reihe. Der Bösewicht bleibt blass, aber was hier an innovativer und toll gedrehter Action abgebrannt wird, ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Schön: Cruise spielt sich nicht in den Vordergrund, auch der Rest des Teams darf glänzen. So macht Hollywood Spaß und Cruise darf mich jederzeit zum Plazenta-Essen einladen. Top!

The Monster Squad
Fred Dekker, 1987
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Lange überfällig gewesen. Ganz unbegründet ist der Retro-Hype sicher nicht, skurril ist das Ding ja schon. Teils Kinderfilm, teils R-Rated Horror. Wo dürfen die kleinen Hosenscheißer denn sonst ne Pumpgun raus holen und Werwolf und Co. eiskalt umnieten? Gut ist das trotzdem nicht, dafür muss man zu oft den Sumpf der Peinlichkeiten durchqueren. Eigentlich schon ein Vorläufer des derzeit angesagten Geek-Kinos.

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Beitrag von ScheichHabib » Di 27. Nov 2012, 23:10

The Final Storm
Dr. Uwe Boll, 2010
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Eher unbekanntes Werk aus dem Œuvre (!) des Dr. Uwe Boll, das in die Rampage/Darfur Phase des angeblichen Ed Wood Nachfolgers fällt. Die imdb hat nicht mal ein Cover, im Netz finden sich nur eine Handvoll Rezensionen, denen der Film wohl eher nicht als Grundlage diente. Da ist dann die Rede von „mieser Kameraarbeit“ und auf MoviePilot fragt ein User: „Warum muss diese Peinlichkeit aus Deutschland kommen?“ (der Film ist natürlich eine internationale Produktion, gedreht in Kanada).

Schade, denn FINAL STORM ist mal wieder ein recht ambitioniertes Bollwerk, das aus dem Wust an billigen Apokalypse-Heulern immerhin heraussticht. Etwas Stock-Footage von marodierenden Massen und nebelverhangene Landschaften – das reicht, zumindest in der ersten Hälfte, um ein durchaus unheilschwangeres Szenario vom Ende der Welt heraufzubeschwören.

Leider verliert man das Konzept der bewusst unspektakulären Apokalypse mit fortwährender Laufzeit aus den Augen und konzentriert sich auf einen mysteriösen Fremdling, der bei einer Farmer-Familie Unterschlupf sucht. Hier macht sich gepflegte Langeweile breit, der Schwenk zum Home Invasion Thriller will einfach nicht durchstarten. Dann, man ist schon fast eingenickt und hat die Hand am Sack, haut Boll aber nochmal ein dickes Ding raus. Dafür muss man ihn wieder mögen. Irgendwie vorhersehbar, irgendwie konsequent, dann aber auch wieder schön fuck you.

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