Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Malefix
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Beitrag von Malefix » Do 1. Sep 2016, 15:20

Point Break (New)
USA, BRD, CH 2015
Als sein Kumpel bei einem waghalsigen Motorrad-Extremstunt stirbt, wird UTAH aus reiner Verzweiflung FBI-Agent. Die Behörde sucht dringend Menschen mit dubioser Vergangenheit und exotischen Namen, um sie in ebenso exklusive Zirkel ähnlich Verrückter einzuschleusen. Und da sind eben diese Robin-Hood-Verschnitte, die auf den Spuren eines Freidenkers der Extremsportszene wandeln, einem gewissen Ozaki, der 8 unschaffbare Prüfungen aufrief, an denen er selbst scheiterte. Sowas reizt natürlich den Mann mit dem Namen eines eher landwirtschaftlich genutzten Bundesstaates und so verfällt er dem Adrenalinkick des Nahtoderlebnisses. Als aber unschuldige Zivilisten sterben sollen, ist es zuviel für ihn. Von nun an jagt er den Mann, dessen unglaublich markigen Weisheiten ihm den Namen des Begründers des Buddhismus einbrachten. Das kann nur in einer FACE to FACE Konfrontation enden.
Urrgs. Wer verfasst solche Texte. Schreibt die jemand aus WhatsApp ab? Schon Bigelows Thriller überzeugte mich nicht. Aber hier wird der Schinken wirklich mit dem Beil geschnitten. Mehr oder minder sinnlos hängt man Extremsporterlebnisse aneinander, die, das muss man zugeben, spektakulär gefilmt wurden. Dazwischen plätschert allerlei Unfug, die Dialoge kommen gerade aus dem Lesebuch der ersten Klasse für die Eingliederung von Migranten mit Lemming-Hintergrund. Wie bringe ich mich selbst um? Das Ansehen dieses Filmmülls bringt mich ganz in die Nähe davon.
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Beitrag von Malefix » Mi 21. Sep 2016, 08:29

London has fallen
USA / GB 2016
Mike Banning hat sich als Bodyguard mit seinem Präsidenten angefreundet, klar, rettete er doch das weiße Haus vor einer Horde nordvietnamesischer Terrorkämpfer. Nun aber muss der wackere Agent sich zwischen Vaterpflichten und dem Dienst am Staat entscheiden. Schwierig, wenn die Frau dagegen ist, dem Kleinen direkt ein Ka-Bar-Messer operativ einpflanzen zu lassen. Da erfüllt man doch eher die traurige Pflicht, den Präsi nach London zu bringen, wo eine Trauerfeier die Anwesenheit erfordert. Wohl getan, finstere pakistanische Waffenhändler gestalten ein Massensterben bei Spitzenpolitikern, nehmen aber aus Eigeninteresse Angela Merkel aus dem illustren Zirkel. Fortan verwandelt man ganz London in eine Schlachtenplatte, bei der man rechtsunkonform tötet und foltert, als wäre man im heimischen Quantanamo. Schließlich gelingt es den Fieslingen doch noch des amerikanischen Präsi habhaft zu werden. Na, da wird unser Agent Banning aber sauer.
Wer bezahlt solche CGI, die aussehen, als stammen sie aus einem C64? Ansonsten ist der Film eine recht spaßige Angelegenheit, Gerard Butler meuchelt sich politisch unkorrekt durch Horden von Finsterlingen, stets von der ur-amerikanischen Überzeugung getrieben, dass der Zweck jedes Mittel heiligt. Fragwürdig wie Drohnenangriffe, aber als Actionstoff annehmbar. Denn nachdem man die Zündschnur hochgejagt hat, legt der Film fast ohne Ruhepausen nach. Dabei ist die Fotografie zweckmäßig, der Humor hin und wieder arg gezwunden, aber dafür ist Butler ein echtes Badass, das den Bodycount hochtreibt. Doch, doch, funktioniert als Actionfilm wirklich gut.

Kung Fu Panda 3
USA / CH 2016
Po findet beim Klößchenwettessen seinen leiblichen Vater. Gerade rechtzeitig, denn der finstere Kai entkommt der Phantomzone, indem er anderen ihr Chi stiehlt. Und angeblich können die Pandas genau das, nämlich Chi beherrschen. Nachdem Kai sämtliche Kung Fu Meister in Jadezombies ohne Chi verwandelt hat, sucht er nach Po, der feststellen muss, das die Pandas keine Ahnung von Kung Fu haben. Erst recht nicht von Chi. Doch Po wäre nicht der Drachenkrieger, wenn er sich davon aufhalten lassen würde.
Tatsächlich ein starker Teil mit hochwertigen Animationen, netten Ideen und einer tiefen Emotionalität, die immer haarscharf am Kitsch vorbeizischt. Hat gefallen.
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Beitrag von Malefix » Mo 26. Sep 2016, 09:08

Forsaken
USA CAN 2015
Im Sezessionskrieg hat John Clayton das Töten verinnerlicht, sein Leben danach war von Gewalt geprägt. Erst der durch ihn verschuldete Tod eines Kindes (jeder Held braucht ein Trauma) lässt ihn die Colts einpacken und nach Hause reiten. Das Verhältnis zu seinem Vater, einem Reverend, zeigt sich als problematisch, bessert sich aber langsam. Wie es aber in jeder Kleinstadt so ist, es gibt da einen reichen Sack, der armen Farmern auf nicht ganz legale Weise das Land durch eine Horde Pistoleros wegnimmt. Deren ruchloses Tun, das auch vor einem Pfarrer nicht halt macht, bringt John dann doch dazu, noch einmal die Colts umzuschnallen. Man ist schließlich in Amerika, da zählt eine Waffe mehr als ein guter Anwalt.
Nun, in der Geschichte erzählt der Film nichts Neues, kann dem Western keine neuen Seiten abgewinnen. Der reuige Pistolero, der Großgrundbesitzer, die angeheuerten Gunman. Alles ist vorhanden, ohne sich um Originalität zu kümmern. Der Film erzählt in einer klassischen, ruhigen Art seine Geschichte, durchbrochen von einigen gewalttätigen Szenen, denn schließlich muss ein amerikanischer Held ja einen guten Grund für ein Massaker haben. Getragen wird er von einer guten Darstellerriege – Donald Sutherland, Kiefer Sutherland als Vater-Sohn-Paar, Demi Moore, etwas blass (aber das war sie schon immer), hervorragend Michael Wincott und etliche Nebenrollen. Alles in allem ein anständiges Stück Western, das Liebhaber des Genres mögen werden, aber auch interessant genug für Neulinge ist, die mal keine Schnittstakkatos brauchen. Ich war positiv überrascht – aber vielleicht hatte ich auch nur einen altersweisen Tag.

Die glorreichen Sieben
USA 1960
Der fiese Bandit Calvera terrorisiert ein Dorf von Bauern, die legen aber zusammen und heuern eine Horde von Söldnern an, die richtig aufräumen sollen. Inmitten der Auseinandersetzungen lernen die harten Kerle die einfachen Menschen schätzen, doch sie trennen Welten. Aus diesem Grund verraten einige Dörfler auch die Gruppe, die von Calvera gefangengenommen wird. Er stellt sie vor die Wahl – friedlicher Abzug oder ein Kampf, bei dem sie nur verlieren können.
Was für ein Cast. Diese Blaupause für etliche Filme, eigentlich ein Abklatsch der 7 Samurai, kann mit einem Dreamteam aufwarten – Yul Brunner in kultigem Schwarz, Steve McQueen, Charles Bronson (ohne Schnäuzer), James Coburn, Hotte Buchholz, Robert Vaughn, Eli Wallach. Zwar zerfällt die Dramaturgie in Setpieces, die abgefeiert werden und den Darstellern die Gelegenheit geben, sich von ihrer besten Seite zu zeigen, besonders bei vollkommen übertriebenen Sterbeszenen, die bei einigen Momenten wirklich schon wie eine Parodie wirken, aber dafür hält die Truppe eisern das Korsett zusammen. John Sturges inszeniert hier nicht umsonst einen Klassiker, dessen Musik hundertfach kopiert, dessen Plot so oft wiederholt wurde, das ihn jedes Kind kennt. Sador-Herrscher im Weltraum, die sieben Gladiatioren, die…, Gehört einfach in die Filmgeschichte. – Übrigens, Steve McQueen war damals noch nicht so berühmt und versuchte dem Star Yul Brunner immer wieder Szenen zu stehlen, da dieser seinen Status weidlich ausnutzte.
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Beitrag von Malefix » Di 4. Okt 2016, 16:49

X-Men Apocalypse
USA 2016
Dr. Doom in Urlaub, Galactus nicht im Anflug, Magneto im Kuschelmodus. Verdammt, der Urlaub der Megamutanten dauert zu lang. Gerade rechtzeitig erhebt sich da ein uralter ägyptischer Multitaskingübermensch, der als neue Nemesis die Jungs und Mädels in Schwulitäten bringen soll. Er sammelt vier mittelmäßige X-Genträger um sich, deren Kräfte er so verstärkt, das sie hinterher das Zeug für X-Männer und Frauen haben. Einer davon ist Magneto, dessen Vaterfreuden von einigen hartnäckigen Bogenschützen zunichte gemacht werden. Jetzt ist ihm der Weltuntergang gerade recht, trotz des gekidnappten Professor Xavier, der mit salbungsvollen Worten den Wüterich umstimmen will. Nix da, so leicht gibt sich ein uraltägyptischer Gott nicht geschlagen. Wie gut, das Xavier nicht nur seinen Rollstuhl, sondern auch noch Jean Gray, alias Dark Phoenix, in Petto hat. Und das Erik Lehnsher doch ein Guter zwischen all den Leichen, die er als Kollateralschaden hinterlässt, ist. Oder nicht?

Ich mochte die Apokalypse Comics immer, ihre düstere Stimmung, Cable, Wolverine, halt die Zeit der Hardliner im X-Men-Universum. Nix da Streichelkurs. Es galt den Ragnarök aufzuhalten. Singer gelingt es leider nicht, diese zentnerschwere Last auf die Buckel der Heroen zu verteilen. Zwar wird viel geschwafelt, doch Kino ist ein optisches Medium. Die Lasten sind nicht zu sehen. So ist Xavier immer zu überzeugt davon, das es alle schaffen werden. Warum die Weapon X-Referenz?? Keine Ahnung, dieser Part zieht den Film in die Länge, hat mit der eigentlichen Konfrontation nichts zu tun. Er bläht den Film auf – und das ist hier das Problem. Aufgeblasen kommt der dritte Teil daher, was gar nicht nötig ist, hätte man Bilder statt Worte sprechen lassen, hätte man statt der Zerstörung ein wenig jene gezeigt, die keine Superkräfte haben, die Opfer der Gewalten werden, und Superhelden, die vor dem Scheitern stehen. Noch immer, klar, kein Rohrkrepierer, aber weit von den Möglichkeiten entfernt.
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Beitrag von Malefix » Mo 10. Okt 2016, 09:21

Triple 9
USA 2016
Was macht ein guter Onkel, um seinem frisch verheirateten Polizistenneffen ein schönes Geschenk auf den Gabentisch zu legen? Richtig, er lässt ihn ins härteste Revier der Stadt versetzen, wo sein Leben jeden Tag in Gefahr ist. Natürlich kann er dabei nicht ahnen, dass der neue Partner seines Lieblings Deals mit der Mafia macht, und in deren Auftrag spektakuläre Überfälle inszeniert. Dumm nur, das man der Mafia nicht trauen kann, denn die örtliche Anführerin mit zweifellos rassistischen Tendenzen zwingt die Verbrecher zu einem aussichtslosen Unterfangen, für das ein Polizist sterben soll. Und wer wäre da besser geeignet als der Augenstern des Onkels?
Konstrukt? Ja. Blödsinn? Ja. Ganz ehrlich, die Geschichte will einfach zu viel und wird dabei keinem gerecht. Dafür ist die Action hart und ruppig inszeniert, was dem Film guttut und die Spannung vorantreibt. Mit den Identifikationsfiguren sieht es dagegen mau aus, so richtig warm wird man mit keinem der Leutchen, so dass einem das Schicksal reichlich egal ist. Die Darsteller geben sich redlich Mühe, werden aber von der Regie alleingelassen. Kate Winslet ist kaum zu erkennen, aber sie hält sich zu sehr zurück, Gal Gadot ist lediglich als Hingucker vorgesehen, Woody Harrelson agiert vollkommen übertrieben, während die rechtlichen Darsteller fast verschwinden, da ihr Charakter in einem verschwommenen Raum hängenbleibt. Dank der konsequenten Action immer noch ein Polizeithriller, der einen vor dem Bildschirm hält, hätte aber wesentlich mehr sein können. Kann man sich durchaus ansehen, ohne es zu bereuen.

Gods of Egypt
USA, AUS 2016
Der böse Wüstengott Set macht die Krönungsfeierlichkeiten seines Neffen kaputt, indem er fluggs seinen Bruder Osiris umbringt. Von nun an herrscht er despotisch über Über- und Unterwelt, versklavt die Menschen, tötet die Götter und verleibt sich wie ein Marvelschurke deren Fähigkeiten ein. Glücklicherweise ist auf des Neffen Seite ein sterblicher, flinker Dieb, der dem geschändeten Gott Horus eines seiner unsanft entfernten Augen zurückbringt und den Falkengott auf den rechten Kurs lenkt, sprich als Outlaw zum Vorzeigegott erzieht. Set lockt währenddessen den fiesen Apophis an, der den Weltuntergang einleitet.
Etwas mehr Humor, vielleicht auch ein wenig mehr an der eigentlichen Geschichte. So hat man hier eher ein Transformer for Kids-Movie mit Tricks aus der Kinderstunde von etlichen Sendern. Leider, denn die Grundidee hat durchaus ihren Reiz. Im Wesentlichen ist es die Show von Gerald Butler, der hemmungslos den Böswatz geben darf, unterstützt von Rufus Sewell, dessen feines Gespür für zwielichtige Burschen auch hier zum Tragen kommt. Dagegen ist die Protagonistenriege ein farbloser Haufen, dem auch noch so coole Sprüche nichts nutzen. Hier ist so ein Film, bei dem man eben mal rausgeht, um sich einen Kaffee zu ziehen, ohne es zu bereuen. Anzuschauen war es ganz nett, aber es hätte echt eher in die Kinderabteilung gepasst. Bis auf so ein oder zwei Szenen. Nicht so schlimm wie befürchtet, aber von Gut noch weit entfernt.
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Beitrag von Malefix » Mo 17. Okt 2016, 09:24

Angry Birds
USA, FIN 2016
Red ist auf der ach so harmonischen Vogelinsel der Aussenseiter, sarkastisch und von Wutanfällen geplagt, tritt er von einem Fettnäpfchen ins Nächste. In der verordneten Wuttherapie trifft er einige genauso schräge Vögel, deren Namen ich schon vergessen habe. Eines Tages landen einige Schweine auf der Insel, die Freundschaft heucheln, aber Eier wollen. Nachdem der Schweineplan geglückt ist, schlägt Reds Stunde, er landet mit einer Horde wütender Flattermänner in der Schweinebucht und schießt mittels Schleuder die fuchsteufelswilden Federknäuel hinein. Dann jedoch schlagen die Allesfresser zurück.
Nicht so mies wie erwartet, spielt der Film mit dem Spiel und einigen Versatzstücken, wie den X-Men oder Shining, die zitiert werden. Die Animationen sind wirklich gut, die Gags mau, aber im Geht-so noch zu ertragen. Das Tempo ist bis auf wenige Ausnahmen ebenso gut, den Adler habe ich halt noch nie gebraucht. Das Hauptproblem ist die vorgegebene Geschichte, die einfach nicht wirklich viel hergibt, doch hollywoodtechnisch vom Nichts zum 90-Minüter aufgeblasen wird, bei dem vor allem der lang geratene Showdown negativ auffällt. Die Schleuderorgie macht halt nur auf dem Handy richtig Spaß. Vielleicht möchte man doch noch Erwähnen, dass der Film Wut als durchaus legitime Emotion ansieht, für die Om-Fraktion also nichts ist. Nichts, was einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Jungle Book
USA 2016
Der junge Mogli wächst bei den Wölfen auf. Als der fiese Tiger Shir Khan von dem Menschenkind erfährt, fordert er dessen Herausgabe. Zu tief sitzt die Angst vor dem Feuer, das ihn einst verletzt hat und das nur die Menschen beherrschen. Doch Mogli, der die Sprache der Tiere versteht, hat viele Beschützer. Sie wollen ihn zu seinesgleichen bringen, doch Shir Khan verfolgt ihn gnadenlos, bereit, alles zu töten, was sich ihm in den Weg stellt. Das Dschungelkind muss sich der gewaltigen Raubkatze stellen, nur mit seinem Mut und dem Verstand eines Menschen ausgestattet.
Wow, ein wirklich fantastisch animierter Film, der einen vergessen macht, das die Tiere auf der Leinwand nicht wirklich existieren. Ein wenig Künstlichkeit bleibt zurück, doch der Sprung von dem Tiger bei Life of PI zu diesem Stück ist wieder mal ein Quantensprung. Leider zerstören die beliebten Lieder aus dem Zeichentrick ein wenig die etwas realistischere Grundhaltung. Gerade die beiden „Hits“ passen nicht in das Setting. Ohnehin zeigen sich da und dort Längen, die den Film nicht voranbringen und wie Füllmaterial wirken. Davon abgesehen ist der Streifen vollauf gelungen, wenn mich auch der bittere Beigeschmack beschleicht, das irgendwann gar keine Schauspieler oder Schauplätze mehr benötigt werden, die wirklich existieren, weil wir am Computer einfach alles entwickeln.

Familie zu vermieten
FR, BE 2016
Paul-Andre‘ ist eigentlich Rentner, seit er seine Firma verkauft hat. Ein reicher Rentner, der in depressiv in den Tag hinein lebt. Nun, will er aus der Einsamkeit ausbrechen. Zumindest versuchsweise und mietet daher die gesamte Familie der arbeitslosen Violette mitsamt der Mutter. Der chaotische Lebensalltag der Mutter strapaziert aber den Ordnung gewöhnten Paul schon sehr.
Andererseits bleiben bei all den Turbulenzen keine Zeit für seine Depressionen. Und Violette beginnt ein wenig Ordnung zu schätzen.

Jau, französische Filme. Die haben oft etwas. Auch diese Komödie, die nicht sehr witzig ist, aber recht flott über den Bildschirm hüpft, mit einer guten Hauptdarstellerin, die genau den Ton von vulgär zu herzlich trifft und das Interesse des deutlich älteren Mannes entfacht. Realistisch ist der Ausflug des Millionärs in die sozialen Abgründe, die man gerne genauer beleuchtet gesehen hätte, nicht, Sozialmärchen im Stil von Pretty Woman trifft es eher, wobei hier eben kein Richard Gere vorhanden ist. Hier liegt auch der Schwachpunkt des Films, den man am Ende gerne behandeln möchte, aber scheitert, weil der konsequente Schritt fehlt, wie ihn die Amerikaner wagen, wenn sie Pretty Woman oder Overboard drehen. Schade, die Grundidee ist gut, die Lösung nicht so. Aber eben wie viele Franzosen – ein bisschen haben sie einfach was. Gesundes Mittelmaß.
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Beitrag von Malefix » Di 25. Okt 2016, 10:25

Auferstanden
USA 2015
Tribun Clavius ist ein getreuer Anhänger des Mars. Pech für ihn, das er mitten in Judäa herumstrolcht, als Jesus gekreuzigt wird. Am Ursprung der christlichen Glaubensgeschichte soll er das rätselhafte Verschwinden der Leiche aufklären, was ihn auf seinem Karrierekurs echt behindert, da der Messias einfach so auftaucht und verschwindet. Ungewollt wird er so zum Ersatz-12.-Jünger. Macht Pilatus nicht froh, macht aber nix. Gab damals noch keine Handy-Ortung.

Der Anfang geht noch voll in Ordnung. Der distanzierte Blick eines Ungläubigen auf die Wiederauferstehung macht Geschichte erlebbar, der unverstellte Blick auf die Besatzungsmacht Rom in Jerusalem, den politischen Notwendigkeiten, wie man heute sagen würde, gaukelt Realismus vor. Dann aber kippt der Film in jene Technicolor-Klischees ab, die uns Hollywood mit schöneren Bildern vorgaukelte. Die Distanz geht endgültig verloren, als der Kriminalfall zum Glaubensfall wird. Die Jünger werden zum Esotherikhaufen, der Übernatürliche siegt ob der Recherche. Schade, denn bis dahin war der Streifen recht gut und ist immer noch einer Sichtung wert. Man hat den Eindruck, als würden die Macher am Ende vor den Fundamentalisten einen Knicks machen. Das gibt bei mir Abzüge in der Haltungsnote.

Colonia Dignidad
BRD, LUX, FR 2015
Böse. Ein paar Fotos von Soldaten, die im Chile des Diktator Pinochet Zivilisten erschießen,, bekommt dem Fotoreporter Daniel gar nicht gut. Er wird gefoltert und kommt in die Colonia Dignidad, wo er als geistig Behinderter für niedere Arbeiten genutzt wird. Natürlich spielt er das nur. Seine Freundin Lena, eine Stewardess, ist sehr mutig und folgt ihm in die Höhle des Sektenführers Paul Schäfer. Dort lebt sie unter den Bedingungen des geistig nicht ganz gesunden Mannes, bis sie mit Daniel fliehen kann. Doch der Arm der Sekte reicht auch bis zur deutschen Botschaft.
Immer wieder erstaunlich, wie sich Menschen für abstruse Ideen begeistern können. Mikael Nyquist ist geradezu beängstigend gut in der Darstellung des Pius, gruselig auch ohne Maske. Überhaupt sind die Darsteller das große Plus in diesem recht gradlinigen Thriller, der einem wieder einmal die Verführbarkeit von Menschen vor Augen hält. Wiewohl ich gerade Emma Watsons heroische Selbstaufgabe ein wenig sehr überhöht halte, da sie eigentlich niemals an ihrer „Mission“ zweifelt, wenn man den „realen“ Anspruch des Filmes betont, dann funktioniert sie jedoch sehr gut neben Daniel Brühl. Gibt wenig zu meckern bei dem schnörkellosen Film, wenn er auch nicht ganz meinen Geschmack, vor allem beim Showdown, getroffen hat.

Familie auf Rezept
FR 2015
Ange ist ein erfolgreicher Architekt, der plötzlich von einer Apothekerin überfallen wird, deren Tochter von seinem, bis dato ihm unbekannten Sohn, schwanger ist. Die quirligen, hysterischen Versuche von Gabriele ein Rezept für Familienglück zu finden, scheitern erst mal. Aber Ange, überzeugter Single, beginnt zu verstehen, dass seine Rückenschmerzen (aufgrund einer Anzahl zügelloser ONS) nicht sein einziges Problem sind.
Was bitte soll das? Zwei Filme zum Preis von einem? Ist die Vater-Sohn-Story schon an sich interessant, taucht da unvermittelt eine Love-Story auf, tauchen da 2 Männer und ein Baby auf, äh, aber keinem wird richtig Zeit gegeben. Husch, husch hetzt der Film von Thema zu Thema, ohne wirklich Raum für eine Entwicklung zu geben. Verpfuscht.
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Beitrag von Malefix » Mi 2. Nov 2016, 16:15

Warcraft – The Beginning
USA 2016
Hoppeidi, böse Magie bringt die Orks dazu, eine neue Welt zu suchen. Praktisch, dieses magische Krebsgeschwür macht gleich ein Tor möglich, um, erstmal in einer überschaubaren Anzahl, in Azeroth einzufallen. Da Frauen von Orks genauso starrköpfig sind wie Menschenfrauen, bringt der Anführer des Frostwolf-Clans seine schwangere Frau mit nach dem Kontinent der Menschen. Da frönen die grünen Wikinger dann ihrer Lieblingsbeschäftigung, sie brennen mehr oder minder sinnlos Dörfer nieder, nehmen all die lieben Leute dingfest, da so fiese grüne Zauberei ja irgendeinen Brennstoff braucht. Wie immer gibt es dann noch den guten König, den Zauberlehrling, der mehr drauf hat als so mancher Hogwartslehrer und das Girl im Fellbikini, ähnlich dem She-Hulk. Klar gibt es auch noch ein paar gute Orcs. Deren Häuptling Durotan zieht durch seine Ideen die Handlung in die Länge, nur um am Schluss dann doch alles in die große Schlacht zu treiben. Fortsetzung folgt.
Joh, wer winkt eigentlich derartig dämliche Drehbücher durch? Eine Frage, die ich mir angesichts der Bilderpracht immer wieder stelle. Weil einen die depperten Dialoge und unlogischen Handlungen den Spaß an der Fantasy verderben können. Weil man statt einer intelligenten Mischung aus CGI und Realaufnahmen immer mehr auf CGI setzt, wo doch Herr der Ringe gerade dort seine Stärken hatte. Damit hat man stets das Gefühl gleich per Maus die Schlacht lenken zu dürfen, nachdem man genügend Erz abgebaut und Zaubererschulen erschaffen durfte ohne das die Drachen dir das mal eben wegbruzzeln. Ich hätte gerne ein wenig mehr Tiefgang gehabt, hätte gerne ein wenig mehr Identifikationsfiguren und wirkliche Charakterzeichnungen gehabt. Denn so war mir eigentlich jeder Tod auf der Leinwand viel zu fern. Was bleibt ist ein leidlich unterhaltsamer Zeichentrickfilm, der sich zudem scheut, zu erwachsen daherzukommen. Dabei sollte die Mehrzahl der Zocker über 16 sein. Ich mag das Setting, daher denke ich mal in gnädig und buche den Streifen nicht als Totalverlust. Aber schade ums Potential ist es schon.

Nur Fliegen ist schöner
FR 2015
Michel steckt als Designer mitten in der Midlife-Crisis. Seine kindliche Faszination für das Fliegen, besonders das Postfliegen, überträgt sich durch Zufall auf ein Faltkajak, das er sich kurz entschlossen bestellt. Nachdem seine Frau sein Geheimnis entdeckt, schickt sie ihn kurz entschlossen auf große Fahrt. Eigentlich bleibt Michel aber schon bald an der kleine Waldgaststätte der reifen Witwe Laetitia hängen, wo auch die romantische Mila lebt. Von der seltsamen Atmosphäre und dem reichlich fließenden Absinth angeregt, kommt er kaum weiter und wenn, landet er auf zauberhafte Weise immer wieder da. Es ist fast die schönste Zeit seines Lebens.
Das bekommen nur die Franzosen hin. Ein Mann in der Midlife-Crisis, ein Fluss, ein heruntergekommener Gasthof, einige skurrile Zeitgenossen. Wenige Zutaten, wie für ein Omelette. Genauso fluffig kommt diese belanglose Geschichte über Lebensfreude um die Ecke, so fantastisch, aber auch so real wie das Leben selbst. Nun, man sollte frankophil sein, sonst kann man diesen Film nicht genießen. Es ist leiser Humor, nicht so sehr der Klamauk, der den Film vorantreibt. Es hat etwas Poetisches, wenn man den kleinen Spinnereien des Helden folgt, wenn er auf dem Dach das Paddeln simuliert oder an etwas Schönes beim Einschlafen denkt. Oft wird die Milde des Hauptdarstellers, Autors und Regisseurs verurteilt, der die eben auch amourösen Eskapaden des Kurzzeitaussteigers mehr als toleriert, verurteilt. Doch ich denke, dass man die Altersspanne des Herren erreicht haben muss, um hier Verständnis zu empfinden. Leider längt sich die Inkonsequenz ein wenig. Und ein wenig Mut fehlt auch, Franzosen eben. Aber ich glaube, an einem Punkt seines Lebens träumt jeder Mann von einem ähnlichen Trip. 20-30 Minuten weniger hätten es auch getan. Aber ok. Für den Franzosen in uns.

City Slickers
USA 1991
Ed lockt seine fast vierzigjährigen Freunde immer wieder in die Selbstbestätigungshölle wie das Stierlaufen in Pamplona. Dieses Mal schenkt er seinem Freund Mitch einen Viehtreck, der an seinem Leben und dem Altern hadernde Werbekaufmann will zuerst nicht, stimmt aber doch zu, als auch der gemeinsame Freund Phil mitkommt. Tatsächlich wird der Treck zu einer Selbsterfahrung für den Städter, als der Trailboss mitten in der Wildnis stirbt, gerät der Viehtrieb außer Kontrolle. Die Freunde sind auf sich gestellt.
Billy Crystal in gut, mit einem wunderbaren Jack Palance und auch sonst stimmigen Cast macht dieser Streifen wirklichen Spaß. Er fängt melancholisch an und er endet melancholisch. Dazwischen wird ein wenig Zivilisationskritik geübt, ohne die Rednecks zu verschonen. Im Grunde handelt der Film von den 3 Jungendfreunden, derer Leben sich an einem Wendepunkt befindet, an dem sie sich endlich festlegen müssen. Sie haben Angst davor. Aber darum herumdrücken ist nicht. Eingebettet in einen ironischen Red-River-Plot unterhält dieser Cocktail wirklich gut. Ein Klassiker.
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Beitrag von Malefix » Di 8. Nov 2016, 14:46

Die Chroniken des Geistertempels
CH 2016
Der Geisterstamm ist eine Truppe außerirdischer Weltenbummler, die mittels fast magischer Macht die Menschen unterdrückten, bis sie von einem guten Prinz in die Schranken gewiesen wurden. Nach der gescheiterten Mission, bei der so ziemlich jeder Teilnehmer umkam, kehrt der letzte Überlebende in ein Kaff zurück, dessen Bewohner das Pech hatten, von einer Rotte schlecht animierter Höllenhunde abgemurkst zu werden. Die wackeren Soldaten der Einheit 7-49 finden aber für dieses Problem eine Lösung.
Wer produziert solchen Schwachsinn mit einem derart konfusen Drehbuch? Chinesen natürlich, die schon immer eine stringente Dramaturgie für überflüssigen Ballast halten. Action gibt es im CGI-Format, die Monster sind mal meh und mal geht so, am besten sind noch die Szenerien am Anfang in den verschneiten Bergen. Die Schauspieler sind grausam, Bild- und Szenenaufbau auch. Ärgerliche Zeitverschwendung.

Money Monster
USA 2016
Da irgendein Fond sein Vermögen pulverisiert hat, dreht der junge Kyle durch und nimmt den Moderator einer Fernsehshow als Geisel. Er will wissen, warum da plötzlich eine dreistellige Millionensumme Giralgeld im Orkus verpuffte, genährt von seinem Investment. Im Verlauf der Show zeigt sich auf, das mitnichten ein fehlerhafter Algorithmus den Börsensturz verursachte. Auch der gewiefte Lee Gates, zu Hause in der Welt des Geldes, hat da seine Zweifel. Zusammen mit dem Geiselnehmer sucht er nach der Ursache. Währenddessen beschließt die Polizei auf einen tödlichen Schuss zu setzen, auch wenn sie die Geisel opfern müssen.
Ein wenig viel wird hier simplifiziert. George Clooney wird vom Arschloch zum Samariter, die Geschichte zwischen ihm und seiner Producerin kommt mir auch arg geklaut vor. Der Druck auf den kleinen Mann sein Geld zur Rentenabsicherung in die hungrigen Aktienmärkte zu stecken, wobei ja selbst ehemalig sichere Kanidaten wie die Deutsche Bank, RWE oder VW Geld vernichten können, angesichts einer Niedrigzinspolitik, hätte ein wenig mehr herausgekehrt werden können. Denn andere Anlageformen sind quasi kaum vorhanden. Und auch die Auflösung ist sehr märchenhaft, die kleine Trauerwolke verschwindet schnell, weil einem Kyle einfach nicht sympathisch ist, sein Schicksal ob Knast oder was ist einem herzlich egal. Fand ich nicht so prickelnd. Richtig spannend war dieser Gutmenschen-Thriller nicht, alle sind ja sooo gut.

Kingsglaive
JP 2016
Der gute, aber alte König Regis ist des Kampfes mit den fiesen Robotersoldaten des Herrschers von Niflheim satt. So geht er auf eine Friedenvereinbarung ein, die mittels einer Heirat beschlossen werden soll. Seine Elite-Einheit, eine Horde Kämpfer mit übernatürlichen Kräften, die von einem Kristall ausgehen, wird zu Bodyguards. Dabei findet ihr Held Nyx heraus, das hier ein großes Komplott läuft. Um den Untergang abzuwehren, stellt er sich einer Verschwörung in den eigenen Reihen entgegen, die bis in höchste Kreise reicht. Oder ist es bereits zu spät?
Fantastisch detailreicher Animationsfilm, dessen hin und wieder unübersichtlichen Panels an so manchen Anime erinnern. Die Geschichte weist keinerlei Überraschungen auf, wird aber recht zügig umgesetzt und bleibt in einem nachvollziehbaren Rahmen. Natürlich sind die Helden heldenhaft, die Schurken fies. Audi sponsorte den Animationsfilm wohl nachhaltig, auch in einem Fantasy-Reich cruist man mit den Edelteilen. Sehenswertes Teil, nicht so episch wie gewünscht, aber ein actionreicher Film in fantastischen Sets.

Terra Formars
JP 2016
Der Mars wird durch Moos und Kakerlaken urbar gemacht, nur leider haben sich die Viecher dort weiter entwickelt und sehen auch als kämen sie aus einem Streifen wie Ants oder dem großen Krabbeln. Leider sind sie finster entschlossen, dem überbevölkerten Planeten Erde keine Heimstatt zu bieten und massakrieren daher jeden, der es wagt zu landen. Ein modisch gebildeter Juppie hat die Lösung. Man gibt Menschen Insektenkräfte und schon geht es los – mit Hilfe einer Droge aktiviert kommt es zum Gemetzel zwischen den Insektoiden, denn die fiesen Kakerlaken mutieren unglaublich schnell, sind unglaublich brutal und die Schöpfer der Mensch-Insekten unglaublich dämlich.
Das Ganze hat ein wenig von den Power-Rangers, der Charme der Plastik-Verwandlung irgendwo auf einer Sandhalde gedreht. Gnadenloses Overacting trifft auf die merkwürdigst-designten Schurken der Science-Fiction-Geschichte. Nach einem ernsten, tollen Anfang geht die Chose los, kaum Charakterbildung bei der Horde der Astronauten, nein, man lernt sich bei dem Dauergetöse der Schlacht kennen. Logisch oder irgendwie sinnig ist nichts davon. Aber meinem, von 70er-80er Jahre Thrash verseuchten, Gehirn wusste die Sause doch zu Gefallen. Da spratzt der Schmodder, da finde ich die „Gesichter“ der Schaben zum Schießen und die Verwandlungen hängen bei den Power-Rangers, dabei alles humorfrei, trotzdem amüsant. Ich oute mich – nicht der ganz große Wurf und bei der Zweitsichtung wird das Sixpack in der Nähe gebunkert, unterhalten habe ich mich gut.
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Beitrag von Malefix » Di 8. Nov 2016, 15:45

Ein Hologramm für den König
USA 2016
Alans letzte Chance auf einen Geschäftsabschluss liegt in Saudi-Arabien. Er soll dem König ein sündhaft teures Hologramm-Unterhaltungssystem verkaufen, was sich allerdings angesichts eines ständig abwesenden Monarchen als schwierig erweist. Der im Berufsleben und Privatleben gescheiterte Manager bekommt Panikattacken, die ihm allerdings die hübsche alleinstehende Ärztin Zahra wegmedizinert. Schwupps, bekommt sein Leben eine neue Richtung.
Es plätschert dahin, weder komisch noch interessant, ja, die Liebe kommt ein wenig plötzlich. In den prachtvollen Bildern erschließt sich mir nicht ganz der Sinn dieses Filmausfluges. Kritik an der Globalisierung?, den Saudis und ihren Bauvorhaben, ihrem System?, Kritik am Islam und seinem Umgang mit Frauen? Bürokratie? Irgendwie wird viel angeschnitten, nur eben niemals wirklich behandelt. Die Wandlung von Tom Hanks, durch die Liebe natürlich, ist ein wenig märchenhaft, aber kaum nachvollziehbar. Langweiler.
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt. Wer mehr wagt, der ist keiner (MacBeth)

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