Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Malefix
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Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Beitrag von Malefix » Fr 28. Sep 2012, 10:12

Film: Die drei Musketiere
Regie: Paul W.S. Anderson
USA 2011

Diese Geschichte ist ja schon so oft verfilmt worden. Und wieder einmal modernisiert. Hatte denn nur Richard Lester den Mut die französische Königin fremdgehen zu lassen und aus Constance die Frau des Vermieters zu machen? Und Mylady, dunnemals die Faye wird jetzt durch die Resident evil Braut gespielt, die nicht einmal ein Jota an Bedrohlichkeit ausstrahlt. Auch der gute Christoph jagt mir keine Angst ein. Also zeigen wir ein kindgerechtes Effektspektakel mit jeder Menge mal eben umgebrachter Goons. Nicht die Quantiät von Action oder Effekten macht die Wirkung aus, Hr. Anderson, sondern deren gezielter Einsatz. Warten wir also weiter auf eine adäquate Umsetzung des Stoffes - meine Herren Produzenten und Geldgeber, lest ruhig mal das Buch. Sex and Crime, ehrlich. Da läßt sich was draus machen.

Film: Krieg der Götter
Regie: Tarsem Singh
USA: 2011

Wir sind wieder einmal in der griechischen, offenbar jetzt angesagten Mythologie gelandet. Theseus, Zeus, Athene.
Schade, dass man da keine konkrete Geschichte raus nimmt, sondern eine eigene kreiiert. Inkohärent holpert man von Szene zu Szene, Bild zu Bild. War the Fall noch eine wunderschöne Bildkomposition, so ist hier Singhs Stil eher hinderlich, Poesie in Bildern gibt es kaum, aber der gimmigen Geschichte fehlt komplett die emotionale Wucht, die es gebraucht hätte. Dafür gibt es Splatter. Keine romantische Liebe, kein Sex, keine Trauer. Düstere Bilder. Keine Erklärungen, die irgendwie weiterhelfen zu verstehen. Man nimmt Storylines auf, verfolgt sie aber nicht weiter.
Nein, auch hier bleibt der Mund nicht offen stehen.

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Beitrag von Malefix » Mo 1. Okt 2012, 10:58

The Thing
USA,Kanada 2011
Regie: Matthijs van Heijningen Jr.

Eine Station im ewigen Eis. Ohne lange Vorankündigung findet man ein UFO und .. nicht weit davon entfernt, ein Etwas im Eis, das, natürlich, es nicht gerade gut mit den Forschern meint. Kein Rohrkrepierer, ja, der Film schlägt sich doch recht wacker. Bei den Effekten fühlte ich mich manchmal an From Beyond erinnert. Habe da schon manchmal auf Combs gewartet. Als Prequel ok, wenn man Carpenters Film als Höhepunkt betrachtet. Er schob die total lebensfeindliche Umgebung mit ein, die zusätzlich zur Kreatur noch eine Bedrohung war, hier trinken die Leute im Wollpulli Kaffee. Und dann noch Logik (Pilot)?? Überhaupt wird der Showdown ein wenig vergeigt. Wie so oft. Nun ja, keine vergeudete Zeit, aber Carpenter bleibt der Bessere (und den habe ich noch im Kino erleben dürfen, da war man baff wegen der Effekte)

WAR of ARROWS
Korea 2011
Regie: Kim Han-Min

Historischer Abenteuerfilm aus Korea. Weil ich daselbst mich mit Bogenschiessen und anderen Dingen, die man vom Pferd aus erledigen kann beschäftige, bin ich ganz interessiert. Ja okay - ich mag Kostümschinken. Fiese Mandschu kidnappen die Schwester eines Taugenichts of Bogenschützen. Der zieht ihnen hinterher und befreit sie. Von da an wird er von einer Elitetruppe erbarmungslos gejagt.
Der erste Teil ging mir ein wenig auf den Keks, die Motivation des Protagonisten bleibt blass, unklar. Der übliche patriotische Krimskrams der Koreaner wird aufgefahren. Der Überfall der Mandschus geht noch in Ordnung. Trotzdem war ich schon bereit, mich von der Sache abzuwenden (komisch die Koreaner haben hervorragende Bogenschützen zu Pferd, zu sehen ist davon nix - können anscheinend nur die Mandchus), weil irgendwie kein Drive drin war, die Action zu zerfahren - bis dann die letzte halbe Stunde anbrach. Die Verfolgung der Mandchus, der Apokalypo-Modus zwischen den Bogenschützen, die immer spärlicher werdende Munition. Survival of the Fittest. Das ist gut gelungen und rettet den Film. Der bereits gesenkte Daumen hebt sich damit in die Mitte. Die CGI-Effekte mit dem Tiger sind allerdings echt grottig.

Point Blank - Aus kurzer Distanz
Frankreich 2010
Regie: Fred Cavayé

Die heile Welt eines angehenden Krankenpflegers zerbricht. Er soll einen Schwerverbrecher (eben noch vom Motorrad umgesemmelt und ein paar Stunden später schon wieder richtig fit) aus dem Krankenhaus befreien. Damit steckt er mitten in einer Verschwörung, die er nur überleben kann, wenn er mit dem Verbrecher gemeinsame Sache macht. Also von Polizeitthrillern verstehen die Franzosen was. Ohne allzuviel Chichi wird hier ein Normalo eben nicht zum Rambo, bleibt Held, aber menschlich glaubwürdig. Gut gespielt, rasant inszeniert, hin und wieder unglaubwürdig (der Schluss auf dem Polizeirevier), aber spannend ist das Ganze. Und damit hat er für mich doch den - Aussenseiter, den ich richtig gut fand-Award verdient. Die Franzosen - immer wieder zeigen sie es uns. So macht man gute Unterhaltungsfilme. Kein Taken - aber sehr, sehr anständige Kost.

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Beitrag von Malefix » Mo 29. Okt 2012, 10:04

14 Schwerter
China

Die berühmte Geschichte vom Kriegszug der Yang-Frauen in der modernen Version. Ärgerlich, pathetisch, Schauspieler, die weder reiten (wirkliche lustige Blooper) noch wissen, wie man eine Waffe richtig hält, mieses Undercranking, miese Kostüme, schlechte Wire-effects. Sehen wir uns das Original an! Auch hier keine Spitzenchoreo, aber blood and gore, die die Intensität der Kämpfe auf ein anderes Level heben. Kein Pathos, das man Befehle befolgen muss, auch wenn sie unsinnig sind. Das der Krieg für das Vaterland eine heilige Sache ist. Und wenn ich die ständigen Running-wire-stunts in historischen Filmen von 2011 sehe, dann kriege ich als Reitstuntmen einen Gilb. Es geht auch ohne. Ist zwar teuerer, aber Moral hat keinen Preis. Und somit - eine derbe Enttäuschung - hoch leben die 70er.
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Beitrag von Malefix » Mo 29. Okt 2012, 13:40

Die Reise zur geheimnisvollen Insel
USA 2012

Nun, da man mit Brendan Fraser den Erdmittelpunkt verwurstet hat, kommt zu einem weiteren Jules Verne (und Stevenson und Swift, da vertraute man wohl der Allgemeinbildung nicht zu sehr und wollte streuen!). Aber, was Stoff für ein hochklassiges Abenteuerkino hätte werden können, bleibt im Fernsehmittelmaß hängen. OK, 3D, aber dann ist es nicht automatisch gut. Eine geheimnisvolle Nachricht vom verschollenen Großvater, schon zieht der Rock mit dem Stiefsohn los und schwingt sich auf Bienen und so unlogisch weiter. Denn die Insel hat nur auf die Abenteurer gewartet, um im Meer zu versinken. Wie kann sich so merkwürdiges Leben in nur 140 Jahren entwickeln??? Keine Antwort. Okay, Hirn aus. Trotzdem fehlt das richtige Abenteuerfeeling. Und man vergisst den Film bereits, während der Abspann läuft. Nichts, wo man anderen sagt - hast Du schon..gesehen, weil man ihn bereits gähnend abgehakt hat. Lichtblicke da nur der Rock und die weibliche Hauptrolle, die zumindest süß aussieht. Denn mehr muss niemand in diesem Streifen machen. Mir graut schon vor dem 3.Teil.
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Beitrag von Malefix » Di 30. Okt 2012, 13:23

Woman knight
China 2011

Die an die wahre Geschichte angelehnte Verfilmung über Qiu Jin, eine Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frau in China. Nebenbei will Sie natürlich auch immer dem Vaterland helfen. Man könnte meinen, die Chinesen schwören ihr Volk auf einen neuen Krieg ein, so viele Streifen in letzter Zeit beschäftigen sich mit der Aufopferung fürs ganze Land. Der Film schwankt recht unentschieden zwischen Bio-Pic und Actionset hin und her und bedient daher wohl keinen wirklich. Zu unausgegoren, zu wenig Charisma, zu wenig Fleisch an den nur angerissenen Problemen (die zum Teil noch heute bestehen). Einzig die MA-Szenen, wenn auch stark mit Drähten unterstützt, haben da doch eine gewisse Qualität. Hier geben die Stuntmen, was sie können und leisten ordentliche Arbeit. Allerdings sind die Pferde auch hier wieder die Leidtragenden. Kein Film, den man wirklich sehen müsste. Ansonsten, vorspulen zu den Actionsets.

The Raid - Redemption
Indonesien 2011

Abgeschnitten und verraten hängt eine Gruppe von Polizisten in einem mit Junkies verseuchten Hochhaus fest, in dessen obersten Stock der Drogenzar lebt, den sie festnehmen wollen. Inmitten des Kugelhagels finden sich zwei Brüder, um die Mission doch noch zu Ende zu bringen.
Nein, nicht die Glanztat, aber doch konsequenter als jeder Ami-Streifen. Ja auch als Taken. Ob mit Pistolen, Messern, Mancheten oder blossen Händen. Hier wird der Rollercoaster ausgepackt. Die Intensität der Action steigert sich von Stockwerk zu Stockwerk, wie bei Donkey Kong. Nur nicht so nett. Hier geht es ums Überleben und das zeigen die Choreos deutlich. Keine Nettigkeiten, sondern harte Moves, überragend schnell und sicher ausgeführt. Sicherlich Top. Nur die Unzerstörbarkeit einiger Leutchen, die auch gegen Wände krachen können und wieder aufstehen, naja - ist halt Film. Ansonsten - hier packte mich ob der Härte und Konsequenz, nicht wegen der Geschichte, der Film. Vielleicht sollte mal mit richtig Geld und guter Geschichte hier der nächste Takerero gesucht werden, denn die Leistung der Stuntmen sind wirklich Klasse und wenn nicht geredet oder gar geschauspielt wird - sieht man einige der besten Schlägereien aller Zeiten.
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Beitrag von Malefix » Mi 31. Okt 2012, 10:56

True Grit
USA 2010

Die junge Mattie verfolgt mit einem gealterten Marshall und einem Texas-Ranger den Mörder ihres Vaters. Mit Härte und Durchsetzungsvermögen treibt das Mädchen, das für sein Alter schon sehr erwachsen ist, das ungleiche Gespann dem Killer hinterher. Für alle, die Pferde nur aus Filmen kennen - maximal kann ein Pferd 20 Minuten galoppieren (das macht sich u.a. Monty Roberts zu Nutze), dann übersäuern die Muskeln. Und, wenn wir schon dabei sind, bei einer Tour mit Pferden gilt seit Kavalleriezeiten die 2/3 zu Fuß und 1/3 Reitregel, sonst hat man bald keines mehr. Nur so nebenbei. Ein Film ohne große Action, aber mit großartigen Akteuren, die glaubhaft agieren. Der raue Marshall, der eigentlich schon antiquiert ist und nicht mehr in die Zeit passt. Das Mädchen, das auf der Reise zur (verbitterten?) Frau wird. Selbst die Schurken sind Menschen aus Fleisch und Blut. Die Geschichte mit der Schlange am Schluß hätte es nicht gebraucht. Sehenswerter Western, bei dem ich ein wenig die Landscapes vermisst habe.

Real Steel
USA 2011

Der abgehalfterte Roboterboxmanager Charlie verliert seinen letzten Roboter und muss mit einem Sparringsroboter vom Schrottplatz sich ganz nach oben kämpfen. Kämpfen muss er auch um die Liebe zu seinem Sohn. Beides entscheidet sich in der Arena. Okay, wir hatten Over the Top mit Stallone und unzählige andere, gleichartige Vater-Sohn werden durch Sport verbunden-Themen. Underdog gegen Superchamp. Die Sportarten wechseln, die Stereotypen sind immer dieselben, siehe Rocky 3 und 4. Die Tricktechnik ist sehr gut und auch die Gestaltung des Filmes erfüllt zumindest eine Dramaturgie, die die Langeweile vertreibt. Nette Unterhaltung, jugendfrei dank der Roboter, die sich Köpfe abschlagen, die ihren Zweck erfüllt und tatsächlich am Ende auch die Spannung hält. Somit anständiger als gedacht.
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Beitrag von Malefix » Fr 2. Nov 2012, 10:07

InTime
USA 2011

In der Zukunft wird niemand mehr älter als 25. Dumm nur, dass man ab da mit seiner Lebenszeit bezahlt und diese auch verdienen muss. Durch einen Zufall wird Will Salas mit einem üppig gefüllten Stundenkonto beschenkt und nutzt seine gewonne Zeit, um das ungerechte System anzugreifen. Zuerst einmal - Justin Timberlake macht seine Sache anständig, Olivia Wilde ist ein Grund für Inzest (ist nämlich seine Mama), Seyfried entwickelt so viel Sex-Appeal wie ein Schulmädchen (und ich stehe nicht auf Kinder). Was mich aber sehr angesprochen hat - die gnadenlose Utopie, die sich recht einfach auf heutige Verhältnisse ummünzen läßt. Ob China oder Amerika - Sozialdarwinismus, Bankenkrise, Supression von Gesellschaftsschichten. Der Finger in der Wunde, denn jeder von uns, der morgens aufsteht um einem mehr oder minder anspruchsvollen Job nachzugehen, immer weniger Geld (und damit Lebenszeit) zur freien Verfügung hat, wünscht sich, die Zeit sinnvoller nutzen zu können. Gerade, wenn man wie ich, dann doch ein paar Tage älter ist und damit die Vergänglichkeit immer mehr in den Focus rückt. Zwar haben wir hier kleine Logikfehler, eine viel zu einfache Lösung des Problems (2 Leute erschüttern mittels einfachster Mittel ein doch sehr komplexes System - das ist Märchen - nicht Fiktion und entwertet den Film etwas). Aber trotzdem - hier wird eine echte Geschichte erzählt und man hat den Mut ein unangenehmes Thema aufzugreifen. Eine positive Überraschung.

John Carter Zwischen 2 Welten
USA 2012

Kurz nach dem Sesszionskrieg sucht der desillusionierte Südstaatencaptain John Carter nach einer geheimnisvollen Goldhöhle. Von Apachen gehetzt findet er sie, wird aber unerwartet nach Barsoom, dem Mars transferiert. Eine nun öde Welt, die in ständigem Krieg liegt. Dieser wird von den Thern, einer technologisch hochstehenden Rasse geschürt. Und bald wird der kriegsmüde Haudegen doch wieder zur Waffe greifen um einen Planeten zu retten. Was wurde dieser Film gescholten. Und ja, er hat deutliche Mängel für einen 250 Millionen Film. Trotzdem hatte ich meinen Spass. Zwar frage ich mich noch immer, wie ein Bantu aussieht, aber trotzdem - kurzweiliges Schlachten und Abenteuergemälde, genügend Exotik. Ein hübsches Mädel und ein viel zu blasser Schurke, der das eigentliche Manko dieses Streifens ist. Die Thern sind nicht diabolisch genug dargestellt, selbstgefällige Sternenreisende, die den Untergang verwalten. Ich mag auch keine Beamten, aber Angst erzeugen die nicht - eher Kopfschütteln. Und der Jeddak von Zodanga??? - Zu zurückhaltend für einen primitiven Brutalinski. Zum Glück funktioniert der Hauptdarsteller recht gut und die Schauwerte sind überzeugend genug, um mich zu unterhalten. Somit richtet sich nach opulenten 2 Stunden der Daumen nach oben. John Carter hat eine zweite Chance verdient - mich würde es interessieren.
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Beitrag von Malefix » Fr 2. Nov 2012, 11:05

Happy Feet 2
USA 2011

Mumbles Sohn will nicht tanzen. Und weil er sich blamiert hat, zieht er mit seinen Kumpels zu den kleinen Pinguinen, die neuerdings von einem merkwürdig sprechenden und vor allem fliegenden Pinguin beherrscht werden. Doch während Mumbles den kleinen Ausreisser mit den Freunden zurückbringt, geschieht eine Katastrophe. Wird es Mumbles und den Kindern gelingen, diese abzuwenden?
Leidlich, leidlich - am besten haben mir bei dieser Routineveranstaltung die beiden Krills gefallen. Anarchie und Daseinsfrage. Wunderbar präsentiert, denn ansonsten reichen die Einfälle gerade für ein Business as usual und überzeugen mich nicht gerade. Ja, dieses Mal wird bei Pinguinen ein wenig zu viel des moralischen Zeigefingers gehoben. Damit finde ich die Pinguine niedlich, aber als Erwachsener entlocken sie mir doch ein Gähnen.

Der gestiefelte Kater
USA 2011
Der gestiefelte Kater trifft seinen Freund aus Kindertagen wieder, der ihn verraten hat. Zusammen klauen sie die goldene Gans. Aber der degenschwingende und milchschlürfende Held hat nicht mit der Heimtücke der Weiblichkeit gerechnet. Oder reicht sein Dackelblick doch aus?
Auch hier finde ich nichts Originelles, Neues. Die Figuren, die Geschichte plätschern dahin und es werden vielleicht auch zu viele Ideen verwurstet. Jack und die Bohne, Alice im Wunderland. Eine Überfülle an Zerfaserung. Klar, sind die Animationen klasse. Nur, auch hier habe ich eher das Gefühl von DTV-Kost. Damit Durchschnitt. Nicht mehr.

Ronal, der Barbar
Dänemark 2011

Die Barbaren werden alle gefangen und sollen als Lebendfutter für die Auferstehung eines Dämons dienen. Einzig Ronal entkommt den Sado-Maso-Lack-Lederfetischten. Leider ist er eher schmächtig und auch nicht so kriegslüstern. Mit einem schlecht-gestimmten Heavy-Metall-Barden, einem durchgedrehten Elfen und einem schlagkräftigen Mannsweib macht er sich daran, dem eigenen Stamm zu helfen.
Zu Anfang hat man Hoffnung. Hoffnung hier wirklich subversiven Humor, eine gnadenlose Persiflage des Sword-and-sorcery und High-Fantasy Metiers geboten zu bekommen. Leider verlieren die Macher dann den Mut. Am lustigsten finde ich noch die Sache mit der Bibliothek und den geflügelten Elfen. Damit bleibt man bei jugendfreiem Humor stecken, bedient Konventionen, statt mit ihnen zu brechen. Und schon verflacht der Film zum x-ten Auflauf der immerselben Geschichte. Underdog findet sich, findet Mädchen, wird zum Held. Alles Jugendfrei und garantiert nicht schmerzhaft. Da hatte ich mehr erwartet. Und mit dieser Erwartungshaltung kann man nur enttäuscht werden.
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Beitrag von Malefix » Mo 5. Nov 2012, 10:14

Sherlock Holmes 2: Spiel im Schatten
USA, GB, CH 2011

Nun hat man sich die endgültige Konfrontation der beiden Masterbrains vorgenommen. Die berühmte Geschichte mit Moriaty. Holmes und sein Widersacher in 3D. Grundlage ist die Geschichte: Sein letzter Fall. Aber da Holmes hier ja eher Actionheld ist, wird kräftig daran herumgeschraubt. Schauwerte sind durchaus da. Die Schauspieler tun allerdings nie mehr, als sie wirklich tun müssen. Die Action ist anständig fotografiert, das Ambiente stimmt, die Tricks sind auch gut. Damit rettet sich der sehr episodenhafte Film über die Runden. Spannend, weil eigentlich kein Kniff, keine Rätsel zu lösen waren, nein. Krawumm - ja. Trotzdem wünsche ich mir eigentlich keinen James Bond von Königin Viktoria, sondern doch eher jenes Superbrain, das die richtigen Nüsse knackt und auch mal messerscharf logisch Rätsel löst, bevor er dann loslegt. Hat mich also doch unterhalten.

Mission Impossible 4 - Phantom Protocol
USA 2011
Eine Mission scheitert, der Chef der Impossible-Truppe wird getötet und der Präsident löst die Jungs auf. Natürlich wollen die trotzdem die Übergabe von Atomraketencodes verhindern, die ein wahnsinniger Wissenschaftler losjagen will (oh nein ihr Drehbuchautoren - wie blöd war denn hier die Motivation für den Overkill). Tom Cruise als omnipotenter James Bond mit Teamgeist. Ansonsten hätte es auch ein Bond sein können. Aufwand, exotische Schauplätze, Action im großen Gewand. Der Film erfüllt alles und ist auch kinolike inszeniert, nicht wie viele andere Streifen, bei denen man glaubt, sie kämen aus der DTV-Schublade. Großartige Bilder, nur darum geht es hier. Denn die Story - AUA! Vielleicht sollte man den Drehbuchautoren nicht unbedingt so viel Gras beim Schreiben geben!
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Beitrag von Malefix » Mo 5. Nov 2012, 13:14

Killer elite
USA/AUS 2011
Auftragskiller, der sich zur Ruhe gesetzt hat (moralische Bedenken - Klar!) muss noch mal ran. Dabei sollen die Opfer den "Unfalltod" sterben, um Rückschlüsse zu vermeiden. Aber man kommt ihm und seinem Team auf die Spur. Nach einer "wahren" Begebenheit?
Seltsam farblose Angelegenheit, dem sowohl die nötige Glaubwürdigkeit fehlt als auch die nötige Intensität. Auch fehlen Identifikationsfiguren, weil weder Statham noch Owen oder gar De Niro (verschenkt, warum ist der eigentlich in dem Film??? Wäre vielleicht ein Supergegenspieler geworden!) Sympathiepunkte erwerben können. Leidlich gut ist die Planung und Ausführung der Taten. Der Film schwankt im Mittelfeld (und wer hat Owen den Bart angeklebt?? Schauderlich) und schafft es nie wirklich darüber hinaus.

Zorn der Titanen
USA 2012
Perseus lebt mit Sohn als friedlicher Fischer. Er will ja von den Göttern nichts wissen. Deren Untergang, von Hades und Ares zusammen mit dem Hauptinsassen des Superschurkengefängnisses Tantalus, dem Göttervater Kronos ins Leben gerufen, zwingt ihn dann aber doch wieder im göttlichen Auftrag unterwegs zu sein. Zusammen mit der schnuckeligen Andromeda (Rosamund Pike ohne Amazonen-Sexpluspunkte, wirkt eher wie ein Hausfrau) und dem Sohn von Poseidon (nebst Kanonenfutter) zieht er aus, um dem Urgott den Garaus zu machen. Und sein stärkster Antrieb ist die Vaterschaft.
Nein, dieses Mal ist die nervige Atheismus-Attitüde von Perseus nicht so dominant. Damit wird der Film goutierbarer, wenn auch nicht gleich gut. Einige Aufnahmen erreichen Breitbild-Kinoformat, andere wiederum sind zu brav. Toll ist die plötzliche Liebe, die Andromeda entdeckt. So - ohne große Vorzeichen. Da und dort ein wenig Mut vom Skript, ein entschiedener Ares, der einem wirklich Angst einjagen kann, vielleicht ein paar bodenständigere Schlachten, ein paar schöne Aufnahmen und dann.. besser als der Vorgänger und noch weit von wirklich gut entfernt.

Underworld: Awakening
USA 2012
Selene wird eingefroren und von ihrer Tochter befreit, von der sie gar nicht wußte, dass sie sie hat. Mittlerweile haben die heimtückischen Lykaner aber mit Hilfe der Menschen ein Mittel gefunden, das sie immun gegen Silber macht. Und sie wollen die Vampire vernichten.
Ob Resident evil oder Underworld. Die Ehefrauen müssen beschäftigt werden und so kommen wir zu unserem Guilty-Pleasure. Klar sieht Kate im hautengen Kostüm lecker aus. Dieses Mal wird aber auch gnadenlos abgemetzelt. Menschen, Werwölfe, Vampire. Die Blutsauger haben sich zumindest noch entfernt so was wie Ehre bewahrt. Der Rest ist Kanonenfutter und davon wird ausgebig Gebrauch gemacht. Der Action-Faktor ist recht hoch, Spaß macht das Teil, aber wie ein Lutscher ist der Drops schon vergessen, wenn man ihn runtergeschluckt hat. Auch die immer wieder gleichen Shoot-outs, ohne Deckung oder gar Gegner, ja die Gefahr für Selene fehlt fast gänzlich. Damit wird die Spannung reduziert. Bitte demnächst ein wenig düsterer - mit einem echten Gegner.

Best Exotic Marigold Hotel
GB, IN 2012
Aus ganz unterschiedlichen Gründen kommt eine Gruppe Senioren nach Jaipur in das doch recht heruntergekommene Hotel. Für jeden hat der Indienaufenthalt aber eine ganz eigene Bedeutung und jeder wird durch das Land oder den unglaublich optimistischen Hotelchef verändert.
Jawohl - ich liebe diesen Film. Er schien zuerst 08/15, aber eine innere Stimme riet mir - aus der Videothek mitnehmen. Und ich habe es nicht bereut. Natürlich ist hier Märchen angesagt, Jaipur bunte Kulisse für die Episoden der einzelnen Hotelbewohner. Aber.. endlich mal ein Film, der nicht deprimiert, der durch und durch positiv ist, selbst, wenn er sich mit dem Tod beschäftigt. Dev Patel spielt den verzweifelt optimistischen Sonny mit so viel Energie, das es kein Wunder ist, das er sein Umfeld mitreißt. Eine durch und durch positive Überraschung und so jemand der Sinn nach sowas steht - ich bin eigentlich ein Action-affiner Filmeseher. Aber hier habe ich mich prächtig amüsiert und nebenbei: Am Ende ist alles Gut! Und wenn nicht alles Gut ist, ist es auch nicht das Ende!
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt. Wer mehr wagt, der ist keiner (MacBeth)

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