Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Malefix
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Beitrag von Malefix » Fr 27. Jan 2017, 14:45

Eliminators
USA 2016
Der ehemalige Undercover – Agent Thomas lebt nach dem Tod seiner Frau mit seiner Tochter als Wachmann weitab der Gangster, die ihn immer noch suchen. Ein dummer Zufall, bei dem 3 Cocaindealer das Haus verwechseln und darum von dem Nahkampfspezialisten vermöbelt werden, bringt Bewegung in die Geschichte. Der beste Attentäter des Kontinents jagt Thomas, während dieser seine Tochter finden will, die die uneinsichtige Polizei erstmal an einen sicheren Ort bringt, da einem Papi, der mit bloßen Händen ein Dutzend Leute umlegen kann, irgendwie nicht zu trauen ist. Es kommt zu einem Wettrennen, wer die meisten Leute umlegt oder auch die Tochter irgendwie erreicht. Eines von beiden.
Nicht Schauspiel-AS Scott Adkins hat hier einen würdigen, wirklich voll austrainierten Gegner in Wade Barrett, der eine beeindruckende, physische, Präsens zeigt. Die Action ist Durchschnittsware, der Körpereinsatz vorhanden, die Story eher ein wenig sehr dünn, auf keinen Fall innovativ. Die Schauspieler verlieren sich in den Gemeinplätzen, die keine Figurenzeichnung über eine Skizze hinausbringen. Nun, das ist auch nicht nötig, da der Anteil der Aktionen hoch ist, der Zuseher wird bei der Stange gehalten, um so einen immerhin Mittelklasseklopper zu sehen.
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt. Wer mehr wagt, der ist keiner (MacBeth)

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Malefix
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Beitrag von Malefix » Fr 27. Jan 2017, 15:57

Pets
USA 2016
Terrier Max sieht seine soziale Stellung gefährdet als sein geliebtes Frauchen den Mischling Duke anschleppt. Ein Streit der beiden endet bei einer Straßenkatzengang, den Tierfängern und einer geheimnisvollen Untergrundorganisation von verstoßenen Haustieren, die von einem wahnsinnigen Karnickel angeführt werden. Damit wird der Weg zurück schwer, da die Verfolger nicht aufgeben. Max und Duke bleibt nichts weiter übrig, als es gemeinsam durchzustehen.
Ganz und gar nicht in der Klasse von ICH, einfach.., sondern eher sehr konventionell gehalten. Einige Randfiguren können überzeugen (der Falke oder der DJ), aber statt einem schrägen Abenteuer fehlt nur das Singen und wir wären bei Disney. Wenn wir brav sind und uns alle vertragen, dann wird alles gut. Kunterbunt hat, der in meinen Augen noch immer beste Tieranimations/Trick-/Realfilm, Schweinchen Babe, noch immer die Nase vorne (ohne gänzlich alles weichzuspülen). Auch hier bleibt ein bestenfalls durchschnittliches Filmchen, das in der Zeitgeschichte keinen Platz für die Ewigkeit haben wird.
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Beitrag von Malefix » Mo 30. Jan 2017, 11:07

BFG
USA, CAN, GB 2016
Die kleine Sophie beobachtet eines Nachts zufällig einen Riesen, der sie kurzerhand mitnimmt, um der Entdeckung zu entgehen. Bald schon freundet sie sich mit dem Vegetarier an, der von seinen neun, wesentlich größeren, fleischfressenden Kumpanen drangsaliert wird. Sophie, in ständiger Fressgefahr, schlägt einen gewagten Plan vor. Der Riese, BFG genannt, ist von Beruf Traumsammler. Und mit den richtigen Träumen kann einem doch alles gelingen, oder…
Technisch einwandfreies und sympathisches Märchen nach Roald Dahl. Die CGI sind hervorragend eingearbeitet, die Geschichte schon nahezu poetisch, die Darsteller hervorragend. Warum nur will der Funke nicht überspringen? Vielleicht genau wegen der Perfektion, vielleicht auch wegen der kindlichen Verharmlosung. Die Fleischfresser sind eher Raufbolde aus Monster, die Kinder rauben, um sie zu verspeisen. Der Humor ist ein wenig verhalten, die Szenen mit der Königin eingeschlossen. Ich bin hier unschlüssig. Einerseits ist der Film nett und fantasievoll, andererseits fehlt mir der berühmte Funke. Auf alle Fälle sehenswert.

Elliot, der Drache
USA 2016
Der junge Pete verliert bei einem Autounfall in den Wäldern Amerikas seine Eltern. Zum Glück findet ihn ein Drache, der ihn beschützt und irgendwie trotz Kleidermangels durch alle Winter des Landes bringt. Als ihn dann eine Baumfällertruppe findet, kommt es zum Eklat. Der Junge soll ins Heim, der Drache in den Holzfällerschuppen als millionenschweres Ausstellungsstück in der amerikanischen Kleinstadt. Jeder der King Kong gesehen hat und Disney kennt, ahnt, was kommt….
Da gibt es Filme, die man gerne verreißen würde. Aber nein, hier ist alles edel. Die Fotografie, die Darsteller, die Tricks. Die Geschichte ist zwar typisch Disney (da ist das Kind, das die Eltern verliert, ja allgegenwärtig), aber sie funktioniert. Bryce Dallas Howard, Karl Urban und Robert Redford gehen in ihren Rollen auf, die Kinderdarsteller passen in die Schemata. Die Szenen treffen genau den richtigen Ton, der Rhythmus der Schnitte stimmt, kurzum, ein gelungener Film und damit eine kleine Überraschung für mich. Eindeutig sehenswert. Ach ja, und es wird nicht gesungen. Bei Disney ein echter Vorteil.

Caged to Kill
USA 2016
Jack Stone bringt seinen korrupten Partner um und wandert nach einer wilden Schießerei, bei der gefühlt 2 Dutzend Goons ableben, in den Knast. Das war sein genialer Plan. Hier kann er in aller Ruhe den fiesen russischen Gangsterboss Balam erledigen. Dafür muss er sich aber durch eine Hundertschaft von korrupten Wächtern und Insassen kämpfen.
Wir haben uns an grenzdebile Rachepläne längst gewöhnt. Da der Hauptdarsteller den Streifen produziert hat, ist er auch in jede Menge Einstellungen, die nichts mit Kämpfen zu tun haben, zu finden. Ohne eine Ahnung vom Schauspielern zu haben. Auch die Kämpfe funzen nicht. Und unser schwedischer Kleiderschrank hat eher eine Nebenrolle. Danielle Ryan Chuchran macht ihre Sache recht ordentlich. Durchschnittliche Klopperkost, die in den 80ern gut aufgehoben wäre. Aber auch da wäre sie nur Standard gewesen. Und damit meine ich - schlecht. So besser, Julio?

Kickboxer: Die Vergeltung
USA 2016
Was gibt es tolleres als Freefight mit tödlichem Ausgang in Thailand. Das sagt sich Eric Sloan. Und stirbt im Ring. Nun will sein Bruder es dem Champion zeigen. Dafür muss er erst einmal trainieren. Dann lernt er Einstecken, da zum Kill eine gewisse dumpfe Unterbelichtung gehört. Tja, und dann geht es gegen Tong Po. Klingt fast wie Kung Fu Panda.
Schade ist es um Shahlavi. Und um den Film, der dermaßen überflüssig ist, das er in einem Staubecken von der Größe des Hooverdamms noch eine Überschwemmung verursachen würde. Jean Claude hat es immer noch drauf, Alain Moussi kann auch was, hat aber leider das Charisma eine Aldi-Bierdose ohne Aufdruck. Die gute Gina wird glatt verschenkt. So blass kommt er rüber. Die Fights sind eher so lala, sehr drucklos. Schnitt, Regie und Fotografie sind oft deplaziert (Replays? Ein No-Go!). Unterirdisch.

Die glorreichen 7
USA 2016
In einer beschaulichen Kleinstadt will sich ein gieriger Bodenschatzspekulant alles Land unter den Nagel reißen, auch wenn er die Bewohner darin verbuddeln muss. Um seine zarten Fingerchen zu schonen gibt er ihnen 3 Wochen Zeit. Die Einwohner holen sich 7 Söldner zur Verstärkung. Das erscheint zuerst ein bisschen wenig. Denn der Fiesling greift mit einer ganzen Armee an. Bezahlen muss er nur die Überlebenden. Ist besser für den Geldbeutel.
Fuqua nervt uns entgegen dem Original nicht mit dem dauernden „Landwirte sind die besseren Menschen“-Gefasel. Hier sind die Softis froh über die Profihilfe, da wird nicht moralisiert, sondern massenweise gestorben. Der ganze Film ist pure Physis, so wie sein Ensemble, das die Regie zielsicher weiterführt. Dabei geraten die Söldner nicht zum reinen Schlachtvieh, sie wehren sich kräftig, so dass auch so mancher Dorfbewohner ins Gras beisst. Für mich ist der Showdown einen Ticken zu lang geraten. Dennoch wartet hier ein Stück granitharter Western auf einen, gewürzt mit Italowesternmanier. Sehenswert.
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Beitrag von Malefix » Mo 6. Feb 2017, 16:39

Conjuring
USA 2013
Ein mehr oder minder von der Kirche akzeptiertes Dämonenjägerpärchen begibt sich nach einem verfluchten Haus. Zuerst ist nicht klar, ob hier häusliche Probleme oder die fiesen Dämonen herrschen. Die Letzteren sind die Übeltäter und ganz darauf versessen die Unschuldigen besessen zu machen. Ob da die Kirche helfen kann?

Ich bin eigentlich kein Horrorfilmfan, aber hier ziehe ich den Hut. Wan hat sein Publikum im Griff, er orchestriert die stetig ansteigende Spirale mit allerlei Brimborium hin zum spannenden Showdown. Die Darsteller passen sich in ihrer Leistung an, absolut glaubhaft verkörpern sie ihre Rollen, selbst die Kinder fallen nicht negativ auf. Die gedämpften Farben drücken direkt die Stimmung, das 70er Jahre Ambiente wird gut getroffen. Ob Jumpscares oder schummriger Keller, Wan führt uns an die Orte, die wir nie betreten würden, unter der Prämisse, das da ein Ungeheuer lauert. Und er gibt uns immer genug Informationen, das wir die Richtung ahnen, die uns erwartet. Dabei verschont er uns mit Blutorgien und Leichenbergen, hält die Bedrohung aber aufrecht. Die Art Horrorfilm, die man mit Girlfriend sehen sollte, damit man nachts 1000 mal nach dem Ungeheuer unter dem Bett sehen darf. Wirklich gut.
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Beitrag von Malefix » Di 7. Feb 2017, 13:27

Conjuring 2
USA 2016
Gar greuliches dräut im alten England der 70er Jahre. Ein Geist im Sessel beansprucht das Haus einer armen Familie und ist offenbar bereit, seine Wünsche auch mit Gewalt durchzusetzen. Glückerlicherweise sind die Warrens wieder aktiv, dieses Mal wird es aber persönlich im Spukhaus. Denn eine böse Macht greift nach den Paranormalspezialisten.
Wieder eine hochspannende Angelegenheit, die ihr Timing ausgezeichnet gefunden hat. Sogar besser als im ersten Teil fährt die Regie früh die Spannung hoch, hält uns ein wenig im Vorlauf, damit wir uns besser erschrecken. Klar, die Mittel sind nicht neu, mit Poltergeist oder Amityville ist eigentlich alles zu dem Genre gesagt, aber..Wan gelingt es mit den alten Mitteln uns in der Geschichte zu halten. Wir zweifeln nicht, wir folgen den Warrens, wollen ihnen zurufen – da ist was. Wieder befinden wir uns in einen düsteren Haus, in einer mehr oder minder trostlosen Gegend, hält die Kamera sich an den Figuren fest. Dazu die passenden Effekte, Sounds. Wirklich gut. Hier mäkele ich nicht. Solche Grusler gefallen mir.
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Beitrag von Malefix » Mi 15. Feb 2017, 15:46

Reiter ohne Gnade
USA 1950
Nur im Original sind es Jesse und Frank James, die sich Quantrill anschließen, um es den fiesen Redlegs, quasi dem Unionsgegenpol zu den Partisanen des Quantrill, richtig zu zeigen. Bald schon aber erfahren die Brüder, was es bedeutet, gesetzlos zu sein. Aus dem Kampf gegen die Yankees wird ein Morden und Plündern. Und der Tag kommt, an dem sich Jesse entscheiden muss, zwischen seiner Treue zu Quantrill und seinem Gewissen.
Einer der ersten Filme mit Audie Murphy, wunderbar aufgearbeitet von den Freunden von Koch Media. Schon hier haben wir einen B-Western, dessen leider etwas sparsame Identifikationsfiguren einem dem Zugang zu diesem Streifen vergällen. Aber Audie Murphy zeigt eine solide Leistung, die man dem Babyface kaum zutraut. Warum die deutsche Synchro aus den James und Younger-Brüdern vollkommen andere machte, ist mir schleierhaft. Nachgewiesermaßen kämpfte Frank James bei Quantrill. Nur Geschichte wird hier nicht gezeigt, eine gewisse Mythologie gehört zum Western. Zwischen Schießereien und Messerstechereien passiert nicht viel, ein paar farbige Landschaftaufnahmen füllen den Spuk auf. Immer wieder interessant, theatralisch damals gestorben wurde. Da hatten Leute Angst, sich wehzutun. Der Western bewegt sich im Durchschnitt, aber ich mochte Audie Murphy immer irgendwie.

Ninja Turtles 2 - Out of the shadows
USA 2016
Meister Shredder flüchtet vom Gefangenentransport trotz Intervention der 4 Schildkröten mit den Künstlernamen. Statt richtig weg gelangt er zu Krang, der ihn flott anheuert, die Erde anzugreifen. Jetzt wäre der Film eigentlich schon zu Ende, doch die Turtles streiten sich und so sind sie ersteinmal zerstreut. So kurz vor dem Untergang der Welt finden Sie für den Showdown zusammen.
Die Action gefällt mir besser. Die Story ist eher bäh, Megan Fox geht gar nicht. Wegen chinesischem Geld springen auch noch ein paar von denen mehr oder minder sinnlos rum – okay Shredder kann man so lassen. Das Charakterdesign ist recht gediegen, aber die Plastikköppe gefielen mir irgendwie besser. Wenn sich bei solchen Filmen jemand über den CGI-Overkill beschwert, dann sollte er auf seinen Geisteszustand untersucht werden, denn solche Filme werden ja eigentlich genau für die Tricktechniker gemacht, die sich auf ausgetretenen Pfaden austoben. Nicht ganz so schlecht wie Nummer 1, erreicht so gerade Durchschnitt.

Red Force 6
HK 1991
Im Original Sea Wolves.
Eine Schiffscrew nimmt vietnamesische Flüchtlinge an Bord. Statt ihnen zu helfen werden sie ausgeraubt und ermordet. Unter den Flüchtlingen ist aber der beste Freund von John und seine Schwester. Während er seinen Kumpel Gary retten kann kommt dessen Schwester ums Leben. John schmuggelt Gary, der sein Gedächtnis verloren hat nach Hongkong. Nachdem die Mörder wissen, dass es einen Zeugen gibt, muss er natürlich beseitigt werden. Aber auch die Polizei will mit dem illegalen Einwanderer ein Wörtchen reden. John versucht einerseits Gary zu beschützen will aber auch nicht seinen Bruder verraten
Die Red Force Reihe hat nicht die beste Qualität, aber Sea Wolves zeigt einen anständigen Action-Film mit harten Kämpfen, einigen Brutalitäten (war mal um 3 Minuten geschnitten) und der üblichen, nebensächlichen Geschichte, die einen Ausbund an Alkohol voraussetzt. Dazu kommt ein typisches Overacting. Nun ja. Wer damit aufgewachsen ist, dem gefällt es.
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Beitrag von Malefix » Mo 20. Feb 2017, 13:13

Red Force 5
HK 1996
So im Ganzen hetzt man hinter einer Diskette her, die ein Undercover-Agent vor seiner Ermordung seiner Freundin kredenzt hat, da alleine sterben irgendwie nicht seinen Vorstellungen von trauter Zweisamkeit entsprach. Diese Harmonie bringt eine Polizistin dazu, sich in den Sproß eines Drogenhändlers zu verlieben, der ebenfalls gerne die Diskette hätte. Dazwischen prügelt man sich mit dem guten Philip Koo.
Das kann man recht kurz machen. Schnitt und Kamera sind eine Katastrophe. Immerhin beweist die Frau Khan, dass sie gut Minirücke tragen kann. Synchro ist grottig, ist aber auch egal, weil die Leistungen der Schauspieler diesen Namen nicht verdienen. Eine Schlägereien zeugen von dem Können der Darsteller, sind jedoch mies komponiert. Noch schlimmer sind die Carstunts. Vergessenswerter Müll.

Purge – Election year
USA, FR 2016
Aus aller Herren Länder kommen Leute zum purgen nach den USA, deren Machthaber eine Grenze nach.. nein, die sind noch konsequenter und erlauben eine Nacht lang alles. Dagegen kämpft eine Senatorin, die inmitten der Gewalt daher beseitigt werden soll. Mit Hilfe eines Bodyguards gelingt ihr in letzter Sekunde die Flucht, bei der ihr ein Ladenbesitzer und ein Latino Zuflucht gewähren. Von nun an fliehen sie gemeinsam vor den Häschern eines faschistoiden Regimes, das vor nichts zurückschreckt.
In den schrägen Momenten ist Purge ganz ok. Leider in den Hauptsequenzen weder Fisch noch Fleisch. Die Action ist witzlos gefilmt, ein Messerkampf ist allerdings ganz in Ordnung, der Rest nur bah. Die Logik der Story ist anscheinend der computerübersetzten Bauanleitung einer koreanischen Waschmaschine entsprungen. Mehr Sinn ergibt sie nicht. Immer, wenn auf der Scheibe nichts los ist, bricht gähnende Langeweile ein, die Figuren haben einfach nichts zu erzählen. Da aber recht oft was passiert, gibt es wenigstens eine gewisse Grundspannung, die man erst im viel zu konfusen Schluss dann endgültig versenkt. Warum kommt da noch ein Teil 4, fragt man sich.

Die Kanonen von Navarone
USA, GB 1961
Die Kanonen von Navarone beherrschen eine wichtige Meerenge aus einer vor Luftangriffen geschützten Stellung in einem Berg heraus. Um ein großes Kontigent eingeschlossener Truppen retten zu können, beschließt man ein verzweifeltes Kommandounternehmen. Eine entschlossene Truppe soll die Felsen erklettern, um landein an die Kanonen zu kommen. Schon bald wird die Aktion zum Himmelfahrtskommando. Sie sind verraten worden. Die Deutschen lauern schon auf sie.
Da sind sie wieder, die fiesen Deutschen. Nun gut, hier gibt es auch ein paar Lichtblicke, nicht jeder Deutsche ist ein unterbelichteter Gewaltmensch. Souverän schultert Gregory Peck die Last der Hauptrolle, unterstützt von Anthony Quinn, der eine hervorragende Arbeit abliefert. Auch sonst weiß der Film von Anfang an zu gefallen, kaum Leerlauf, viel Action, aber auch ein Hinterfragen der Taten sind gestattet. Klar, der Chef hat immer recht. Die Aufnahmen sind zweckmäßig, nicht immer hübsch, aber sie halten einen nahe an der Truppe. Mit Recht ein Klassiker des Männerkinos.
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Beitrag von Malefix » Mo 6. Mär 2017, 12:53

Die weiße Feder
USA 1955

Der Abenteurer Josh Tanner trifft als Greenhorn Cheyenne, mit denen er sich anfreundet und daher in die Streitigkeiten zwischen Weißen und Indianern hineingezogen wird.

Schon als Junge hat mich dieser Streifen beeindruckt. Große Panoramen inmitten von heldenhaften Indianern und am Frieden interessierten Weißen, die Abkehr der Plains-Indianer von ihrer traditionellen Lebensweise, die hoffnungslos romantisiert dargestellt werden. Jeffrey Hunter liefert als Little Dog eine gute Vorstellung ab, er ist der eindeutige Träger des Films. Die Regie hätte ein wenig mehr Nähe zulassen können, denn sie lehnt scheinbar Close ups kategorisch ab. Bei dem dramatischen Geschehen hätten man aber ruhig auch die Gesichter mehr sprechen lassen können. Debra Paget muss eigentlich nur schön sein, während Virginia Leith glatt verschenkt wird. Ebenso wie ihr Vater. Dieser Handlungsfaden verliert sich in der Geschichte um Freundschaft und den Abschied einer glorreichen Zeit. Für mich ist dieser Streifen, der sich Schwarz-Weiß-Mustern stark verweigert, ein klassisches Beispiel für einen gelungenen Indianerwestern, bei denen die Eingeborenen mal nicht als blutrünstige Wilde dargestellt werden. Und Debra Paget war schon ein Hingucker. Siehe das indische Grabmal. Also Daumen hoch, für alle, die was mit heroischen Indianern anfangen können.
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Beitrag von Malefix » Mo 6. Mär 2017, 14:18

Union Pacific
USA 1939

Der legendäre Wettlauf der beiden Eisenbahnlinien, die sich mitten in Amerika treffen sollen, wird hier mit einer kleinen Parteiname für den titelgebenden Part abgehandelt. Dabei muss sich während der Gleisarbeiten eine Frau zwischen einem Spieler und einem Eisenbahnmarshall entscheiden. Von wilden Indianern, Saboteuren und Gefahren der Wildnis reicht das Repertoire der Widrigkeiten, denen sich die Männer stellen müssen, um ihr Ziel zu erreichen.

Wer Cecil B. kennt, weiß, das dieser Mann klotzt. Dieser Mann baut Städte und Eisenbahnen für seine Filme, was den Bildern zu Gute kommt. Dazwischen bewegt sich die unvergessene Barbara Stanwyck, bei der man versteht, warum gerade diese beiden Männer sich wegen ihr streiten. Auch die Action kommt recht modern daher, sieht man von den bequem sterbenden Schauspielern ab, die typisch für die alte Filmschule waren. Auch die Trickaufnahmen passen in das für damalige Zeiten hochbudgetierte Werk, Massenszenen mit hunderten von Statisten füllen die Leinwand. Was immer wieder auffällt, wie liebevoll die Figurenzeichnungen in den Streifen sind. Auch hier verzeiht man die eine oder andere Länge, die nur recht kurz ausfällt, um einen Film zu erleben, der recht eigenständig läuft. Guter Film für Leute, die nicht automatisch nur das Neue für gut halten.
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Beitrag von Malefix » Mo 6. Mär 2017, 15:04

War Dogs
USA 2016
Bei einer Beerdigung trifft der Masseur David seinen Highschoolkumpel Efraim kennen. Sofort kommen die beiden zusammen, denn als Masseur verdient David nicht genug, um seine schwangere Freundin unterstützen zu können. Efraims Geschäft sind Waffen, die er an das US-Militär verkauft. David steigt ein und eines Tages bekommen sie den Mega-Deal. Der Haken ist – er ist wirklich mega und zu groß für sie. Da bietet sich eine Lösung – oder doch nicht??
Weder Fisch noch Fleisch, weder wirklich komisch noch spannend. Für mich stürzt der Film ab wie eine Flunder, die beim Diskuswerfen als Surrogat eingesetzt wird, dabei hat er weder eine richtige Identifikationsfigur noch Typen, denen man irgendwie folgen will. Was eine wunderbare Satire hätte werden können, taucht in die Tiefen des Buddy-Movies ab, verweigert sich aber deren Verbrüderung der Gegensätze. Einige Randfiguren wie Malboro laufen dann auch den Hauptdarstellern den Rang ab. Mit anderen Worten – Grütze und vertane Zeit.
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