Die quälende Suche nach dem WOW-Effekt!

Die Filmtagebücher der Mitglieder.
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Malefix
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Beitrag von Malefix » Di 6. Nov 2012, 10:13

Das gibt Ärger
USA 2012
Die Amerikaner glauben anscheinend ausser Waltz und Schweiger gäbe es keine Schauspieler hier. Naja. 2 Geheimagenten verlieben sich in die gleiche Frau und bespitzeln sich aufs Gröbste, um die Torte abzustauben. Thats the story. McG das Regieass, das diesen Film am Leben halten soll. Und schon befinden wir uns in den Stereotypen der Romcom Welt, wo am Ende wieder alle Rollenklischees, alle Normalsexualpromiskuitätvereitelungsstategien für Frauen (nur für die gelten diese, die sollen immer auf Mr. Right warten, während Männer dann ihre Gespielinnen haben dürfen) aufgefahren werden. Gähn. Eine einzige Sequenz reizte mich zum Lachen (nein, McG hat ja immer so ein, zwei stimmige Szenen drin) und das war die Paintball-Schlacht. Die hat was von einer Tortenschlacht von Geheimdienstlern. Das sind aber gerade mal 2 Minuten. Und warum Schurken immer so komplizierte Pläne brauchen, das ist mir nie klar. Sei es drum - Als Fernsehspiel ok, als Komödie zu wenig.
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Beitrag von Malefix » Di 6. Nov 2012, 11:44

Frontline
KOR 2011
Um Aerok Hill tobt im koreanischen Bürgerkrieg eine erbitterte Schlacht, die beide Seiten mit hohem Blutzoll bezahlen. Unsinnige Befehle der Offiziere kosten Leben, während die Soldaten die wechselnden Frontlinien nutzen, um der anderen Seite Grüsse für Familien etc. zuzusenden. Kurz vor dem Waffenstillstand kommt die Anweisung zu einem letzten Angriff.
Wenn die Koreaner eines können. Kriegsfilme drehen. Oder besser Antikriegsfilme. Und dieser hier ist einer. Menschen zählen hier auf beiden Seiten. Weder die Nord- noch die Südkoreaner werden als Teufel dargestellt, die heldenhafte Soldaten der einen Seite gibt es nicht. Krieg als schmutziges, entmenschlichendes Szenario, nie als Abenteuer. Und die Aussage, das eigentlich die Soldaten auf beiden Seiten Brüder sind - keine Monster. Nachdenklich machend - gut, mit ein paar Längen und zu vielen Personen.

Prisoners of WAR
KOR 2011
Und noch einmal Krieg. Und auch auf einer wahren Geschichte beruhend. Vor dem zweiten Weltkrieg sind ein japanischer Junge und ein koreanischer Junge schon Konkurrenten. Ihr Traum ist der Marathonlauf. Doch der Weltkrieg verändert alles. Sie kämpfen in der Mongolei gegen die Russen, werden gefangen genommen, kämpfen für die Russen gegen die Deutschen, werden zu Freunden und stehen irgendwann am D-Day wieder im Feuer.
Ein Japaner, der mal nicht als Unmensch agiert. Ja, selbst das ist in Korea möglich. Hier sind die Showeffekte wesentlich größer, sind die Schlachten und Gemetzel von echtem Aufwand geprägt. Unglaublich, was hler alles aufgefahren wird. Und, es lohnt sich. Der Krieg wieder einmal nicht als glorisose Heldenverehrung, sondern als einziges Gemetzel. Aber dieses Mal auch mit Schauwerten, die es in sich haben. Selbstmörderische Angriffe, die es so tatsächlich gegeben hat. Der Mensch als Material. Wie heute in der Arbeitswelt. Brutal, schonungslos, mit der Beschränkung auf zwei Personen ein einfacher Fokus. Daher leichter goutierbar wie Frontline.
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Beitrag von Malefix » Di 6. Nov 2012, 13:14

Anonymus
GER, GB
Wer war Shakespeare? Und - hat er wirklich seine Werke verfasst, oder jemand anderes?
Über diese Frage streiten sich die Geister und Gelehrten. Ich mag die Jamben, nicht umsonst symbolisiert er den Geist des Theaters wie kaum ein Zweiter. Hier wird diese Frage in ein historisches Intrigenspiel hineingebracht, in der es um die Nachfolge von Elisabeth I. geht.
Leider vergurkt Emmerich hier so ziemlich alles. Er hat ein wunderbares Setting, gute Akteure. Was macht er daraus? Nichts, was einen aus der Langeweile herausreißt. Zu unentschieden tippelt er zwischen literarischem Werk, den Theorien und dem englischen Hof hin und her. Damit bricht er die Spannung, verheizt Symphatie, läßt gar die Chance auf Skandal (Inzest) aus. Humor, keiner. Action, nicht erwähnenswert. Thrill, nur sehr selten. Zeitkolorit? Eine Straffung des Stoffes hätte vielleicht dem Ganzen eine Richtung geben können. Auch im Restaurant entscheide ich mich besser zwischen herzhaft oder leicht. Beides gleichzeitig schlägt auf den Magen. Oder ist fad. Wie dieser Streifen.

James Bond jagt Dr. No
GB 1962
Eine Rakete verschwindet und der britische Secret Service schickt seinen besten Mann nach den Bahamas, um dort mal richtig aufzuräumen.
Der erste Einsatz, da war ich gerade mal 1 Jahr alt. Wieviel Nostalgie steckt in dem Streifen. Und wieviel hat er schon von dem, was ihn ausmacht. Bond ist brutal, erschießt seine Gegner einfach, von sich überzeugt, kriegt alle Mädels. Und die liebe Schweizerin ist nun mal pures Sex-Appeal. Bis heute. Klar ist vieles überholt, doch der Reiz bleibt. Ein übergroßer Schurke mit körperlicher Macke, gnadenlose Verfolgung und kriminalistischer Spürsinn. Bond hat alles drauf. Dazu wirklich kunterbunt. Das traut sich heute kaum noch einer. Dabei - Bond war schon immer ein Märchen.
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Beitrag von Malefix » Do 8. Nov 2012, 12:48

Black Swan
USA 2011
Eine junge Balletttänzerin bekommt die Chance ihres Lebens. Die Hauptrolle im Ballett Schwanensee zu tanzen. Perfektionistisch, wie sie ist, steigert sie sich vor allem in die Rolle des bösen, schwarzen Schwans hinein, bis die Grenzen zwischen Ballett und Realität verschwimmen.
Oh Mann, und so was wird hoch gelobt. Vielleicht hat man als Autor mit Dramaturgiegrundkenntnissen zu kämpfen, aber der Plot winkt geradezu mit seinen Twists. Man weiß, wie die Chose ausgeht, fast von Anfang an. Natürlich, die Schauspielerleistungen sind sehr gut, es sind ja auch Rollen, die Akteure lieben. Portman gibt sich auch erstaunlich offenherzig und füllt ihre Szenen wirklich hervorragend aus. Aber beim Thrill ist man einfach zu brav, die Gefahr nicht greifbar, da hätte Regie und Drehbuch durchaus ein wenig saftiger vorgehen müssen. Ein Hitchcock hätte das Ding nach Hause geschaukelt. Biedere Bilder, der Erzählfluss in einer ruhigen Abfolge. Und zu wenig falsche Fährten. Nein, hier ärgert mich das Geld. Aber, wenn ein Film auch schon Oscars bekommt, das ist nicht immer aufgrund der Unterhaltungsqualitäten. Da finde ich es bei Tropic Thunder so schön, wenn der Manager sagt, dann wirst Du eben mehr heulen als der andere. Eigentlich heule ich – wegen der verschwendeten Zeit.

Karate Tiger 2
HK/USA 1988
Scott kommt nach Thailand, um seine Verlobte zu besuchen. Die wird natürlich schnellstens durch den Vietkong entführt. Zusammen mit alten Kumpels bzw. einer Martial-Arts-erfahrenen Amazone folgt Scott ihnen und holt seine Freundin raus. Da haben auch russische Offiziere keine Chance.
Ja, der junge Loren Avedon. Reichlich angestaubt wirkt diese Corey Yuen Produktion, die auf Rambo 2 macht. Heldenhafte Amis, Frau Rothrock, grottige Dialoge, an den Haaren herbeigeführte Szenen, die einen nur mit dem Kopf schütteln lassen. Nun, immerhin war und ist Loren Avedon noch immer ein guter Screenfighter (heute besitzt er eine Produktionsfirma, ich glaube auf Hawaii). Somit stimmen wenigstens die Actionszenen, die allerdings nur sehr durchschnittlich sind. Und Matthias Hues (Ich komme in Frieden) kann deutlich mit Kampfszenen nichts anfangen. Er ist übrigens Deutscher und kein Russe.

Spiel mir das Lied von Tod
IT, USA 1968
Die moderne Eisenbahn wird den Wilden Westen verändern. Ihn moderner machen. Und Menschen wie den Mundharmonikaspieler oder den Outlaw Cheyenne verschwinden lassen. Doch noch einmal vor dem Abgesang müssen sie gegen den Schurken Frank antreten. Einen Mann, der über Leichen geht. Und für den die Bahnstrecke das Mittel ist, seine primitive Machtgier auszuleben. Und ganz nebenbei retten sie eine arme Witwe.
Barock, opernhaft inszeniertes Wild-Westmärchen mit innovativer, noch heute moderner Bildsprache, vor allem, einer Kinobildsprache. Weitwinkel, lange Einstellungen. Nicht die Logik zählt hier, sondern die Komposition der Bilder. Die Gesichter – Charles Bronson, Claudia Cardinale, Henry Fonda, Jason Robards, überlebensgroß, vom Leben gezeichnet. Landschaften wie Gemälde. Die deutsche Synchro ist nicht immer ganz richtig, ja verfälscht viele Aussagen. Grandios Henry Fonda als Schurke, entgegen seinem Image perfekt spielend. Sehr lang geraten, was heute normal ist, war damals die Ausnahme. Episch eben. Ich gebe zu, als Junge im Kino fand ich ihn (war von Django verseucht) eher langweilig, zu wenig Action. Heute gestatten einem die wundervoll gestalteten Sets ein tiefes Eintauchen in diese Welt, die es so nie gegeben hat. Ich wünschte oft, so mancher Regisseur würde sich diese Filmsprache mal ein wenig mehr zu eigen machen.
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Beitrag von Malefix » Mo 12. Nov 2012, 10:46

Ghost Rider: Spirit of Vengeance
USA 2012
Der Teufel hat ein Junges gezeugt. Und damit er ganz böse wird, der Antichrist, muss genau an einem bestimmten Datum ein Ritual vollzogen werden, das dieses möglich macht. Dummerweise hat der Geisterreiter sich entschlossen dieses zu verhindern. Zwar verliert er zwischendurch mal eben den Fluch, aber bekommt ihn genauso schnell wieder.
Billig in Osteuropa heruntergekurbelt. Wir kennen das inzwischen. Und auch Cage, wenn ihn kein guter Regisseur in Schach hält. Grausam - eine Himbeere ist noch zu wenig für diesen Mist, den er verzapft. Genauso wie die Actionszenen verpuffen, weil sie einfach einfallslos inszeniert sind. Die Tricktechnik geht gerade noch in Ordnung - ärgerlich bleibt dieser Ramsch auf alle Fälle.

Soldiers of Fortune
USA, RS 2012
Gelangweilte Millionäre werden von gewieften Rebellen in einen Abenteuerurlaub als Söldner gelockt. Was jedoch als Spiel beginnt, endet in einem echten Kampfeinsatz, Folter und Tod.
So bescheuert wie es sich anhört. Hatte man beim Ghostrider noch Hoffnungen auf einen anständigen Film, dann hat man hier bei wenig Hoffnung einen sehr bescheuerten Plott, der allerdings von gut gelaunten Stars rübergebracht wird. Da und dort vielleicht ein bisserl härter und die Shoot-outs besser gefilmt und die Jungs hätten es mit den Expendables aufnehmen können. Denn was von den Akteuren geboten wird, bleibt anständig und gefällig. Die Regie hat einzig bei den Actionszenen die Fäden nicht fest genug in der Hand. Trotzdem - anständige Ware.

Haywire
USA 2011
Mallory Kane ist eine Spezialagentin für eine private Firma. Doch eines Tages geht ein Job in Barcelona schief und sie gerät in eine Verschwörung, die leicht ihr Leben kosten kann. Doch Mallory ist eine Kämpferin.
Hochkarätig besetzter Bourne-Klon, in dem sich Gina Carano anständig verkauft. Die Fights sind sehr bodenständig, die Action-Szenen insgesamt auf dem Boden geblieben. Da hätte man mehr rausholen können, auch bei den Schauspielern will der Funke nicht überspringen. Mir hat es immerhin so gut gefallen, dass ich mir durchaus einen 2.ten Teil ansehen würde. Dann aber mit ein wenig mehr Zug, bitte. Denn eigentlich stimmen die Zutaten. Nur die Verwirklichung eben nicht. Kameraführung und Schnitt unterstützen die Szenen, in denen es kracht, jedenfalls nicht.

Die Tribute von Panem - Hunger Games
USA 2012
Diktatorisch wird die Zukunft regiert. Die Reichen leben im Kapitol, in den übrigen in Distriken, nahe dem Hungertod. Und damit die schön kleinlaut bleiben, gibt es die Hunger??? Spiele. Bis zum 18. Lebensjahr kann man ausgelost werden, seinen Distrikt bei einem -Es kann nur einen geben-Spiel zu repräsentieren. Allein in der Wildnis ist die Natur und jeder andere dein Feind. Die junge Katness meldet sich freiwillig, um ihre Schwester zu schützen. Und bald wird sie die Heldin dieses ganzen Spieles. Doch Helden leben gefährlich.
Battle Royal läßt grüssen, geht aber weiter. Trotzdem ist der Streifen nicht uninteressant, packend erzählt, super gespielt, glänzend präsentiert. Klar, geht es bei einem Jugendfilm nicht so brutal her, aber was gezeigt wird, reicht schon. Die Identifikationsfiguren stimmen, das Setting auch. Wir mögen Katness und Peeta, genau richtig haben sie die Ecken und Kanten. (Woher hatte Peeta eigentlich die Farben für seine Tarnung??? Das war mir nicht ganz klar). Schnörkellos wird die Story erzählt und man ahnt, wo das Ganze endet. Geschickt finde ich das Ende, als man selbst für einen Fiesling noch Mitleid empfindet. Guter Film, funktioniert, hat was.
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Beitrag von Malefix » Mo 19. Nov 2012, 10:36

Dark Stone
CH 2010
Zur Zeit der Ming-Dynastie hat die Geheimgesellschaft des schwarzen Steins die Macht im Land inne. Wer immer sich ihnen in den Weg stellt wird durch ein Killer-Trio ermordet. Um die Gebeine von Bodhiharme, denen man Wunderdinge nachsagt, kommt es zu einem Kampf, bei der sich schließlich die weibliche Attentäterin entscheidet, die Sekte endgültig zu verlassen. Mit neuem Gesicht beginnt sie ein neues Leben, aber die Schatten der Vergangenheit holen sie ein.
Reign of Assassins heißt der Streifen eigentlich. Leider ist die ganze Geschichte mit den Gesichts-OPs im alten China schon recht nahe an Face-Off - nicht ganz logisch und oft sehr zerfasert. So wirken einige Twists doch sehr an den Haaren herbeigezogen, da es keinerlei Anzeichen dafür gab. Auch die Kampfszenen sind von durchwachsener Qualität. Schön ist die Opulenz der Ausstattung, die Schauspielerleistungen gehen auch in Ordnung (Frau Yeoh sei Dank). Ein wenig zu viel Pathos, ein wenig zu viel Häh?-Wie denn jetzt?, ein wenig mehr Charaktervertiefung bei den Bösen, ein wenig mehr Sorgfalt bei der Action - es wäre ein besserer Film. Aber immerhin hat er immer noch Szenen und Momente die bleiben, auch wenn man ansonsten ihn schnell vergessen hat.

21 Jump Street
USA 2012
Der eine verpasst den Abschlussball wegen seiner Blödheit (immerhin sieht er gut aus), der andere, weil niemand mit ihm hingeht. Auf der Polizeiakademie werden sie zu Freunden und als sie im Park eine einfache Verhaftung vergeigen, werden sie in das 21 Jump Street Programm versetzt. Zurück in der Schule haben sich die Vorzeichen geändert. Der Streber ist der Coole und der Chaot von Damals freundet sich mit den Nerds an. Schließlich aber lösen sie den Fall gemeinsam.
Ein Film, den man einfach so nebenbei sieht. Eine einzige Szene, bei der ich wirklich lachen musste, ein gut aufgelegter Tatum, einige ganz nette Stunts, Handmade yeah. Leider ist die Geschichte so durchwachsen und wird so hingeschlonzt, das man sie mal gut und mal naja findet. Das Buddy-movie lebt und bügelt dem 21 Jump-Street-Gucker kaum Wiedererkennungswerte aus dem Sakko. Langweile mich. Was beschäftigt Hollywood eigentlich für Autoren??
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Beitrag von Malefix » Mo 26. Nov 2012, 13:50

Prianaha 3DD
USA 2012
Die Piranahas aus Teil 1 sind nicht tot. Über die Wasserleitung pumpt ein munterer Freizeitpark gerade seine Becken damit voll. Da sind selbst weltberühmte Ex-Bademeister mit überfordert.
Oha - der ist wirklich schlecht. In jeder Hinsicht. Und unentschieden. Was will ich drehen - einen Horrorfilm, einen Party-Streifen, einen Thrash-Streifen??? Nichts davon zeigt sich. Selbst die Selbstzweckhaft in die Linse gehaltenen blanken Busen können mich irgendwie nicht begeistern. Auch das Massaker bleibt ungewöhnlich zahm. Nein, nein - ein echter Rohrkrepierer. Klar, sagt jeder - warum sehe ich mir sowas trotzdem an?

Gefährten
USA/GB 2011
Die Geschichte eines irischen Farmersohnes und seines Pferdes zur Zeit des ersten Weltkrieges. Die Not zwingt den Vater das Tier an die Armee zu verkaufen, wo es oft den Besitzer wechselt. Eines Tages, in der Schlacht an der Somme, gegen Ende des Krieges kommen die Beiden wieder nach etlichen Abenteuern zusammen.
Zu Anfang des Filmes sind wir noch im LASSIE-Land. Iren, arme Pächter, störrische Großgrundbesitzer. Aber mit dem Einzug des Krieges ändert sich das leicht.Es ist kein reiner Pferde-film. Mensch und Tier kommen fast gleich zu Worte oder besser zu Bild. Zusammen mit dem Score gelingen in den angenehm altmodischen Einstellungen äußerst sentimentale, berührende, funktionierende Momente. Die Pferde, die ohne Reiter durch die deutschen Reihen rasen, das Leid der Zugpferde. Und immer wieder Menschen, die sich in der Sorge um die Kreatur vereinen. Das war eindrücklicher als die Pferde-Freundschaft. Die Episoden reihen sich manchmal etwas unlogisch aneinander, aber die Szenen an sich funktionieren. Nun, ich als Pferdemensch bin da vielleicht voreingenommen. Gefährten ist ein wunderbarer Pferdefilm, der sich auch um die Menschen kümmert. Und als weiteres Plus- Gut/Böse-Schemata werden weitgehend vermieden. Der Krieg ist der Bösewicht und diejenigen, die ihm dienen. Eine klare, eindeutige Empfehlung für diejenigen, die die doch ein wenig kindliche Sicht auf alles vertragen können und keine Angst vor Sentimentalität haben.

Ziemlich beste Freunde
FR 2011
Phillipe ist stinkreich, aber vom Hals abwärts gelähmt, Driss ist vorbestraft und arbeitslos. Eigentlich will er nur eine Unterschrift von Phillipe, damit er sein Arbeitslosengeld kassieren kann, aber Phillipe stellt ihn ein, weil er keinerlei Mitleid mit seiner Situation zeigt. Die gegensätzlichen Welten der Beiden prallen aufeinander, vermischen sich und befruchten das Leben des anderen. Eine Freundschaft entsteht, die beiden viel gibt.
Wunderbar unsentimentaler Film, der trotzdem berührt. Der seine Komik nicht auf Kosten von irgendwelchen Minderheiten macht (Wo ist Fred?), sondern sie aus dem Menschlichen zieht. Beide Schauspieler zeigen beeindruckende Leistungen, zumal auch hier die Bilder aussagekräftiger sind als die Worte. TOP!
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Beitrag von Malefix » Mo 3. Dez 2012, 11:26

Hugo Cabret
USA 2011
Der junge Hugo lebt im Bahnhof von Paris und zieht die Uhren auf, weil sein Vormund, der besoffene Onkel Claude einfach nicht wiederkommt. Niemand weiß von seiner Existenz. Doch das Schicksal bringt ihn mit dem geheimnisvollen Besitzer eines Spielzeugladens zusammen, er ein Geheimnis zu haben scheint. Zusammen mit dessen Mündel will Hugo auch dessen Leben richten.
Zuerst wähnt man sich in einem Film von Jeunet. Die Kamerafahrt, der Stationsvorsteher, das surreale Drumherum, die kleinen Geschichtchen um die Hauptgeschichte herum. Nein, leider nein. Das bringen nur die Amis fertig. Nach einer Steilvorlage wie dem fulminanten Anfang, dümpelt der Film und verzettelt sich in den Plots. Ist geschwätzig, wo er Bilder zeigen soll, bremst sich selbst aus. Und raubt ein wenig die Magie. Ja, die Bilder sind gelungen und alle französischen Momente auch. Danach fand ich den Film fade. Schade.

Battleship
USA 2012
Fiese Aliens nutzen unsere Funksprüche als Leitsignal und fallen vor Hawaii ein. Tapfere Marineschipper zeigen den hochgerüsteten Aliens, das Amerikaner (und ein paar Japaner, so als Friedenszeichen wegen Pearl Harbour) immer noch die Weltpolizei sind und jagen die Kriegstreiber in den Orkus.
Wir haben das Gehirn aus. Wer Battleship sieht, will keine Charakterbeschreibung, der will Ramba-Zamba, Zerstörung, sinnfreies Geballer aus allen Rohren. Und nach kurzer Zeit befindet man sich genau da. Ja. Wie ein Michael Bay Film verschwenden wir nicht viel Zeit mit Einführung oder so. Los gehts. Wir legen Highways lahm, Flughäfen, Zerstörer. Und dann zeigt ein altes WWII-Schlachtschiff den Technologiefreaks, wo es lang geht. Bloss keine Logik erwarten, sondern Firepower. Insofern - ich habe mich unterhalten.

The Grey
USA 2011

Bevor ich es vergesse - unbedingt den Abspann ganz ansehen. Dann sieht man das Ende des Filmes, vorher nicht.
Ein Flugzeug einer Ölgesellschaft stürzt in der Wildnis von Alaska ab. Nur wenige Überleben. Und diese werden von hungrigen Wölfen gejagt. Die Natur und die Tiere fordern erbarmungslos Opfer unter der kleinen Gruppe. Und schließlich wird klar - wenn sie überleben wollen, müssen sie den Kampf mit den Wölfen aufnehmen.
Ächz - Film bedeutet mit Bildern erzählen. Und auch hier bekomme ich jede Menge Geschwätz. Erklärungen. Will ich nicht. Das Bild soll erklären. So manches Mal erinnert mich der Film an Frodos öden Marsch den Schicksalsberg hoch. Er wandert und wandert und wandert... aber nichts passiert. Ein paar schöne Einstellungen, aber vieles erinnert an andere Filme (Wasserszene - Sie möchten Giganten sein! Gibt halt Nachteile, wenn man die alten Schinken auch kennt Regie: Paul Newman). Die Bedrohung durch die Wölfe ist nie so präsent, dass man sich fragt, warum die Leute da so einen Betrieb machen. Ab und an tauchen die auf, man redet aber eher über persönliche Dinge als über die Situation. Wieder so den Finger in der Nähe des Vorspulknopfes. Nee, nee, da verpasst man nichts, wenn man es verpasst. Schade. Die Grundsituation ist eigentlich gut.
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Beitrag von Malefix » Mo 3. Dez 2012, 12:20

Blood Letter
VC 2012
Bei den Kämpfen um den Königsthron werden ganze Familien hingeschlachtet. Der einzige Überlebende eines solchen Massakers wird von einem Mönch großgezogen und in der Kunst des Kampfes unterwiesen. In seinem Bestreben, seiner toten Familie Gerechtigkeit angedeihen zu lassen, stößt er auf einen Brief, der die Legitimität der amtierenden Kaiserin unterhöhlt. Um diesen Brief entbrennen brutale Kämpfe und bald werden sich die Parteien immer ähnlicher.
Wuxia aus Vietnam. Hoher Aufwand, wunderschön gefilmte Plätze, Choreos auf internationalem Niveau. Die Dramaturgie holpert etwas, aber die restlichen Leistungen gehen in Ordnung (vielleicht - die weiblichen Kämpfer haben offensichtlich nie wirklich mit einem Schwert gekämpft). Auch ist die Drahtziehaction nicht so akkurat wie aus dem HK-Kino gewohnt, dafür können sich Kostüme etc. doch mit Ihnen messen. Bei einem HK-Film hätte ich durchschnittlich gesagt, aber die Klasse Bilder reissen den Streifen doch etwas nach oben und um die Vietnamesen auch mal etwas zu fördern, kann man reinsehen, ohne sich zu ärgern. Hochspannung ist zwar was anderes, aber leider haben die Chinesen auf diesem Gebiet ja auch stark nachgelassen. Wunderschön gefilmter Streifen mit viel Action und sogar einem ungewöhnlichen Ende.
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Beitrag von Malefix » Mo 10. Dez 2012, 09:03

The amazing Spiderman
USA 2011
Der junge, schüchterne Peter Parker wird von einer gentechnisch veränderten Spinne gebissen und bla, bla, bla.
Wenn einem nichts mehr einfällt, erzählt man den Anfang noch mal. Aber was hier abgeliefert wird, ist eine Frechheit. Nicht nur, das Peter Parker so oft seine Maske abzieht, das er eigentlich gar keine braucht. Auch seine Beziehung zu Tante May (Unterfordert und Fehlbesetzt: Sally Field) geht vollkommen am Original vorbei. Dabei hat die Serie etliche Relaunches hinter sich und somit genügend "modernisierten" Stoff zu bieten. Das Mama-Söhnchen ist ein zorniger Teenager geworden, der so nebenbei (Schülerführungen in einem Super-Genlabor sind anscheinend in Amerika üblich!) sich in ein High-Techlabor einschleicht. Auch der Gegner vermag nicht zu überzeugen - Doc Conners Motivation bleibt irgendwie dunkel, seine Echse naja. Der fehlte der Wumms! Der fehlte sowieso bei der Action, die mich nie wirklich mitnahm. Zu lapidar steckt Parker die Schläge weg. Nun, ja, der Hauptdarsteller macht seine Sache recht gut, aber wo ist die Symbolfigur für alle Brillenträger (neben Clark Kent)? Brille geht anscheinend nicht und die Fisur ist eine Glitzervampyr-Hommage. Kein unscheinbarer Tobey, nein, ein cooler, gutaussehender Spidey, der sich allzeit jedem zu erkennen gibt - wozu dann noch eine Geheimidentität (wollte er nicht Tante May schützen?). Emma Stone schließlich ist eine Katastrophe, weder Nymphe noch Geistesgröße für das Superlabor nimmt man ihr ab. Und so sexy ist auch meine 75-jährige Nachbarin. Naja fast. Martin Sheen glänzt hingegen. Sein Onkel Ben ist fassbar, warm, menschlich.
Auch einige emotionale Szenen funktionieren. Die liegen aber eher im Drama als im Spinnenmenschbereich und wer einen Spiderman sieht, will eigentlich den netten Netzschwinger aus der Nachbarschaft mit der tütteligen Tante in den Fängen von Doc Octopus. Oder gar gegen den miesen Sandman, gegen Venom, oder - so hoffe ich - gegen Kraven, oder gegen Moebius. Statt zum Film rate ich allen - holt euch die Comics, die sind von der ersten Ausgabe an besser. Und wo bleibt der bärbeissige Chef unserer Lieblingszeitung, der die Spinne so hasst???ß
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