Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

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dejin
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Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

Beitrag von dejin » Di 28. Aug 2012, 10:54

The Woman

Mit bedächtig-psychotischer Atmosphäre aufgebauter Sicko, der mit leichten Timingproblemen zu kämpfen hat und sich mit einem hervorragenden Soundtrack schmückt. Sehr eigener, interessanter Regiestil - hölzern in seinen schlechtesten Momenten und hypnotisch fesselnd in seinen Besten. Beständig schleichend krank, um dann im Finale durch zu drehen.
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Beitrag von dejin » Di 28. Aug 2012, 10:56

Ironclad

Ironclad nutzt seine 16er Freigabe zur Grenze aus und präsentiert sich als schlichter, stimmungsvoller & ernster Mittelalterflick.
Paul Giamatti spielt den König zwar überzeugend, wirkt aber in dem Setting so deplaziert wie Kermit in nem Porno. James Purefoy hingegen erspielt sich grimmig einen Rang irgendwo zwischen Thomas Jane & Christopher Lambert und rockt aber irgendwie das Haus bzw. die Burg.
Trotz mancher CGI-Blutfontäne muss der geneigte Gorehound feststellen: wenn der Bihänder gezogen wird, kann der Kerkermeister im Stall bleiben.
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Zuletzt geändert von dejin am Mi 29. Aug 2012, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von dejin » Di 28. Aug 2012, 23:01

Halloween 2

Grandios gestrickter Horrorfilm, der sein Slasherdasein hinter sich lässt, um einen apokalptischen Fieberalptraum auf die Leinwand zu bannen.Vom Horror her, so wie das Genre definiert ist - löst Unbehagen und Schrecken aus in seinem wild konstruierten Szenenaufbau, der von bretterharten kills über surrealistisch-psychologische Traumsequenzen hin zu eingefügten Visionen fliesst. Zombie findet unglaublich atmosphärische Bilder, die gleichzeitig durch ihre düstere Schönheit faszinieren und im Symbolgehalt pulsieren. (Wahnsinn - das brennende Auto vor der schwarzen Silhouette des Baumes und des Himmels)

Völlig losgelöst von Erwartungen und Konventionen hat er die Eier uns in einer atemberaubenden Schlusssequenz eine dreiminütige Einstellung/fahrt im weißen Gang zu zeigen, die in ihrer losgelösten Friedlichkeit, unterlegt vom fantastischen Love Hurts Cover, den davor gesehenen Psychotrip divergiert und ihn dadurch endgültig als Höllenvision emporhebt.
Für mich funktioniert der Film auf der zweiten Ebene als filmische Vision einer Traumabekämpfung Lauries. Jeder Mord, jede Zerstörung zeigt ihre Wut aus den traumatischen Erlebnissen des ersten Teils. Myers wütet als archaisches Todessymbol durch ihre Welt bis er am Ende das Morden aufgibt, im Tode das Messer fallen lässt - sie es aufhebt und auf ihn einsticht - diesem Anteil ihrer Seele schliesslich begräbt. (ende der Kinofassung) Als ihre Leiche, und die Myers` aus der Vogelperspektive vom Hubschrauberlicht beleuchtet werden liegen sie gespiegelt im Einklang. Das weiße Pferd des Zornes steht jetzt ruhig und gebändigt an der Seite der Mutter - der brennende Baum wurde als Symbol des Ursprungs erkannt und muss nicht mehr brennen. Hin zu der Fahrt und dem Abschluss-song. So grandios.
So wirkt Halloween 2 schließlich wie ein filmgewordener Nachtmahr, der mit blutig-verschmutzter Hand aus den Untiefen des Bewusstseins gezerrt wurde.Durch diesen kreativen Mut empfiehlt sich Rob Zombie schliesslich als einer der wenigen Regiseurre modernen Horrorkinos mit eigener kruder Vision.
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Beitrag von dejin » So 2. Sep 2012, 13:01

G.I. Joe

Spezialeinheiten sind immer Zucker fürs Kino. Spezialeinheiten UND eigentlich-Spielzeuge sind dann quasi im nicht mehr messbaren Bereich der Unterhaltung. In „G.I. Joe“ wird das Actionthermometer von der ersten Minute nach oben gedreht. Während die (liebevoll genannten) Joe`s dem (viel zu krassen) Feind immer einen Schritt hinterher sind, wird Paris zerstört, werden Unsichtbarkeitsanzüge getragen,
wird in Zeitlupe erschossen, erstochen und vor allem eins: es wird sich aus dem Fundus der Filmvorbilder bedient: Settings, Designs, Ideen und exakte Kameraeinstellungen werden aus James Bond, Matrix, Robocop und vor allem Star Wars entliehen. Da verwundert es nicht, dass der Protagonist Duke heisst – während seiner Erinnerungs-Flashbacks, kurz bevor sie im Hangar sind, wo die X-Wings gewartet werden, wähnt man schon die Stimme aus dem Off zu hören...“Duke...vertraue der Macht.“
Aber alles ganz egal, denn während alle Frauen tiefe Ausschnitte und Kampfrüstungen mit Busenbedacht tragen, darf Dennis Quaid „deep“ in die Kamera gucken und Sachen sagen, wie „Kommt da ja heil raus, Jungs!“.
Zum Ende hin, beim Showdown auf dem Eisplaneten, wird dann noch die Nebenstory, um die zwei Kampf-Ninja Brüder-im-Geiste zu Ende gedacht und Koreas schönster Mann Lee Byung-hun stürzt Darth Maul-like in den Abgrund. Der Held rettet, umprogrammiert und verzeiht noch schnell seiner Ex-Verlobten/Ex-Feindin und zusammen ent-tauchen sie aus der JarJar Binks-Unterwasserwelt hin zu Dennis Quaids besten Endblick seiner gesamten Karriere.
Wieso funktioniert dieser alberne High-Tech-Traum? Er schämt sich nicht seiner Klischees, ist überaus sympathisch und jeder Film mit brauchbaren Antagonisten funktioniert immer. Außerdem sieht jede Minute so aus, als hätte sie 100 Millionen Dollar gekostet – es strotzt vor Computereffekten. Was menschlich bleibt in G.I. Joe sind seine Schwächen, aber die verzeiht man nach Dennis Quaids Blick auf der Stelle und freut sich auf Teil Zwei – Return of the Jed..joes!
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Beitrag von dejin » Mi 12. Sep 2012, 12:26

Mary und Max

Eine feine Perle von Film. Wunderbar verschroben und originell wird hier die Geschichte, um eine Brieffreundschaft und den beteiligten Charakteren erzählt.
Liebevoll öffnet der Film das Herz und bietet seinen animierten Figuren viel Raum für ihre Menschlichkeit und zeigt krude, grausame und wunderschöne Momente. Gesegnet mit wunderbaren Soundtrack.
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Beitrag von dejin » Mi 12. Sep 2012, 12:34

Outrage

Komplexes (aber nicht ZU komplexes) Yakuza-Drama-Thriller, das die blutigen Machtspiele innerhalb der Yakuzafamilie thematisiert.
Den öfters gelesenen Vorwurf, dass man schlecht folgen kann und zu viele Charaktere vorhanden sind, kann ich nicht nachvollziehen.
Kitano entwirft hier eine vielschichtige Geschichte, die in voller Stilvollendung gefilmt ist, seinen eigenen besonderen Charme trägt und konsequent und kalt vorgetragen wird. Die Gewaltspitzen sind passend und in ihrer Härte nicht ohne Wirkung.
Positiv überrascht und erfreut.
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Beitrag von dejin » Fr 21. Sep 2012, 13:15

The Expendables Extended Cut

Holy Fuck! Gewinnt der im Extended Cut dazu. War sehr enttäuscht damals nach der Kinosichtung und wollte mein Bild nach Sichtung des 2ten Teils auffrischen.
Insgesamt wirkt der Film jetzt gereifter, erwachsener und stimmiger. Was ich als klamaukigen Schmarrn im Kopf hatte, wird zu einem eigentlich sehr straighten und durchaus harten Actioneer. Schnitt und Timing wurden sinnvoll überarbeitet.
Aus Figuren werden jetzt (zumindest teilweise) Charaktere.
Lundgrens Part ist länger und lässt seine Auferstehung und Wandlung am Ende viel nachvollziehbarer erscheinen. Sein Kampf mit Li macht jetzt richtig Spass.
Bin überzeugt und lass die BluRay gern in meine Sammlung.
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Beitrag von dejin » Fr 21. Sep 2012, 13:28

Cujo - Stephen King Filme I

Möchte mir einige Stephen King Verfilmungen erneut ansehen und manche neu entdecken.

Start ist CUJO, weil ich den als Kind gesehn habe und in den Untiefen des Gedächtnisses als gut abgespeichert hatte.
Und so wars dann auch. Typisch für King's Bücher und viele seiner Verfilmungen ist der Aufbau gewohnt angenehm und gleichbleibend (pessimistische Zeitgenossen verwenden jetzt bitte die Wörter "sich wiederholend" und "simpel gestrickt").
Die Charaktere, meist eine 30-35+ Familie, werden mit ihren kleinen Abgründen und sie umgebenden Geschichten eingeführt und man wird ins Setting gestossen. Dort vermehren sich die Abgründe unter der Oberfläche und legen das Mythische oder Angsteinflössende offen. Die zweite Hälfte wird dann mehr oder weniger dem Terror gewidmet und dem Überlebenskampf der Figuren bzw. ihrem Umgehen mit der Offenbarung des Fantastischen.
So weit, so straight.
In Cujo funktioniert das ausgezeichnet. Die Familie ist interessant und die Figuren anfällig (kid 2 protect). Als Cujo nach einem Fledermausbiss zur tollwütigen Bestie mutiert beginnt der Terror des Films; und dieser funktioniert dank der brachialen Angriffe des Monsterhundes und der panischen Umsetzung wunderbar. Teilweise sehr gut geschnitten wird sowohl die Rage des Tieres wie auch die Angst der betroffenen Mutter plus Kind im beengten Raum spürbar und das Beklommenheitsgefühl wandert zum Zuschauer.
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Beitrag von dejin » Di 30. Okt 2012, 14:02

To Rome with Love

... oder to hell langsam mal mit Woody?

Woody Allen hat das große Glück, das viele viele Stars noch mit ihm arbeiten möchten und das auch (für teilweise wenig wenig Geld) tun. Diese Tatsache und das er noch mit nem Rest von Charme zu inszenieren weiß, sind die zwei positiven Aspekte, die man nennen kann.
Seine Figuren in Rome.. sind wandelnde Klischees, seine Botschaft plump und platt und es ist teilweise so UUUUNENDLICH konstruiert, das man sich schämend im Kinosessel windet.

Ein Beispiel: Eine Frau, aus einer der Episoden, landet im Hotelzimmer mit einem italienischen Kinostar. Zweifelnd, ob sie sich ihm ehebrechend hingeben soll, verschwindet sie im Badezimmer. Dort wartet (ein davor und danach nie wieder wichtiger, niemals erwähnter) Hoteleinbrecher, der sie mit der Waffe bedrohend, und den Filmstar aus dem Nichts heraus ausraubt. Es donnert an der Tür - die Ehefrau des Kinostars samt Hotelmanager und Privatdetektiv sind an der Tür - Star versteckt sich im Badezimmer, Räuber und Frau mimen das im Bett liegende Paar, die Ehefrau des Stars wird getäuscht und die ganze Bande verschwindet wieder. Voller Dankbarkeit schenkt der Star dem Räuber all sein Geld und Schmuck und verlässt das Zimmer. Jetzt liegen der Räuber und die Frau halbnackt im Hotelbett. Er noch mit der Waffe in der Hand. Sie kichern zusammen über das Geschehene und die Frau sagt Sachen wie: "Oh wie aufregend es doch als Hoteldieb sein muss..mit so jemanden hat ich ja noch nie was." / Er: "Na ja, wenn wir schon mal hier im Bett sind..." - Sie küssen sich und kommen anscheinend zur Sache...Schnitt...

Man fühlt sich wie im Porno.....nur dass es eben eigentlich n fuckin' Woody Allen Film sein sollte.

Es gibt Passagen, die machen dennoch Spaß - die Episode/Handlungsstrang mit Ellen Page und Jesse Eisenberg - da funkt ganz kurz das frühere "feeling" auf, aber selbst dort bleibt die Frage: Hätte das für einen Film gereicht oder misstraut Allen sich selbst und seinen Figuren so sehr, dass nur ein episodenhaftes Erzählen möglich war?
Und dann gibt es eben Passagen, wo sich jeder Filmstudent im späteren Semester schämen würde, sowas abzugeben: so altmodisch, so bieder, so furchtbar konstruiert - es wirkt teilweise wie echt schlimmes Schmierentheater.
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Beitrag von dejin » Fr 9. Nov 2012, 18:41

Maniac (1980)

Nachgeholt, da mir dieser "Klassiker" noch fehlte und ja bald das most wanted-Remake ins Haus steht.
Tja^^ For the better or the worse..
Seit langer, langer Zeit hat mich kein Film mehr so müde gemacht - musste mir immer wieder Wasser ins Gesicht spritzen, um doch noch wach zu bleiben - und ebenso wollt ich seit langer Zeit einen Film aber trotzdem unbedingt zu Ende gucken.
Intressantes Erlebnis auf jeden Fall. Die Erzählweise, die Art wie die Dialoge vorgetragen werden, wie der Film sich Zeit lässt - das ist teilweise so bleiern, so zäh, dass es wirklich die Sehgewohnheiten umwirft. Gleichzeitig entfaltet sich damit eine unumstrittene (mE) hypnotische Wirkung, die ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Verfolgung im UBahnhof mit finalem Kill in der Toilette ist so ne Endlos-Sequenz, die aber wunderbar wirkt und das duftende Odeon von (Achtung!) Filmkunst heraufbeschwört.
Daneben stehn dann Szenen wie das lange, lange, laaaange Baden des Models (glaub ich), wo die Kamera gefühlte 10 Minuten in der selben Einstellung verharrt und nichts passiert. Das stinkt dann eher nach (Achtung!) Langeweile.

Zum Ende hin nimmts dann nochmal Fahrt auf, wird komplett wahnsinnig (was gut ist) und mündet in nem gorigen Albtraumfinale, das einen wieder wach werden lässt.

Hauptdarstellerleistung, schleichende creepiness und irgendwie dieses Gefühl nen schwebend-gefährlichen Kleinklassiker gesehen zu haben, ließen mich dann in nen ungesund-gesunden Schlaf wandern. Sollte man also mal gesehen haben.
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