Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

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dejin
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Beitrag von dejin » Fr 25. Jan 2013, 00:25

MOVIE 43
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Mit MOVIE 43 schafft es ein Film ins Kino, der zu einem Genre zählt, das Seltenheitswert hat: Die Episodenkomödie. 1977 entstand „Kentucky Fried Movie“, der letzte nennenswerte, erfolgreiche Versuch diese Komödienform im Kino zu etablieren. Dieser Ur-Vater der Aneinanderreihung von derben Sketchen war es auch, der Produzent Peter Farrelly von den Farrelly Brüdern (Verrückt nach Mary, Dumm & Dümmer) inspirierte und dazu veranlasste sein Projekt über mehrere Jahre voran zu treiben, Geldgeber zu finden und Schauspiel-Stars von der Idee zu überzeugen.

Und es hat sich gelohnt: MOVIE 43 ist ein anarchischer, großer Spaß geworden, der sich bewusst kompromisslos und abgedreht gibt.

In zehn Kurzfilmepisoden loten verschiedene Regisseure – u.a. Peter Farrelly, Brett Ratner (Rush Hour 1 & 2), James Gunn (Super – Shut Up, Crime!) - die Grenzen des guten Geschmacks aus und erzählen dabei so unterschiedliche Geschichten, wie zum Beispiel die der psychotischen Eltern Samantha und Robert (Naomi Watts, Liev Schreiber), die ihren Sohn zu Hause unterrichten und ihm dabei aber alles angedeihen lassen, was man von der Highschool erwartet – soziale Erniedrigung und härtestes Mobbing. Da wird der Sohnemann schon mal an den Fahnenmast gebunden und mit Fäkalien beschmiert...

In anderen Episoden geht es um Speed-Dating von Superhelden, eifersüchtige und gewalttätige Haustiere oder das höfliche Reagieren, wenn der Essenspartner seine Hoden am Hals trägt.

Was dieser Text hier nur andeutet, gibt es im Kino unzensiert zu belachen: MOVIE 43 ist freche, schräge und vor allem derbste Comedy. Es gibt wohl keine Körperflüssigkeit, die nicht für einen kompromisslosen Sketch herhalten muss.

Das alles ist weder feinfühlig noch hoch geistig, aber wunderbar abgedreht und herrlich albern. Dazu kommt ein Cast von namhaften Stars, den man solche Selbstironie und brutale Darstellung garnicht zugetraut hätte: Neben Gerard Butler, Emma Stone, Johnny Knoxville, Uma Thurman und Hugh Jackman bereichern auch Richard Gere und Oscarpreisträgerin Halle Berry den bunten Reigen und laden als letzter guter Grund den Zuschauer dazu ein, den Anstand zu Hause zu lassen und hemmungslos im Kino ab zu lachen.
movie 43 - 1.jpg
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Beitrag von dejin » Fr 31. Mai 2013, 23:49

HK-classics nachholen - Part motherfucking ONE

DREADNAUGHT
Dreadnaught-3.png
Schon wieder n Stückchen her, wollt aber noch was schreiben, weil er mir ausgesprochen gut gefallen hat.
Ein killing Krimineller erlebt mit, wie seine schwangere Frau im Kampf mit Kopfgeldjägern getötet wird. Daraufhin dreht er durch und immer wenn ein Glöckchengeräusch in triggert geht er berserk. Das führt ihn zum Feigling und (durch harte Wäschereiarbeit) ungeahnten Kung Fu-Ass Yuen Biao.
Sehr bunter und wilder Kung Fu Film, der in allen Belangen punkten kann. Yuen Biao als hero from zero zeigt viel von seinem (akrobatischen) Können. Bösewicht funktioniert. Tak-Hing Kwan als schlauer, verschlagener Kung Fu Meister/Arzt Wong Fei-Hung isn Traum. Härte geht voll in Ordnung.
Mit:
-dem Eröffnungskampf in der open tavern
-dem wunderschönen Drachenkampf
-dem Trainings-Wäsche-Aufhängen und
-dem fantastischen Kampf/Maße nehmen - Schneider/Killer vs. Fei-Hung
hat Dreadnaught locker gleich mal mind. vier instant classic-Szenen, die ihn zur uneingeschränkten Empfehlung highkicken!
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Beitrag von dejin » So 2. Jun 2013, 16:34

HK-classics nachholen - Part motherfucking TWO

Pedicab Driver
pedicab driver.jpg
Pedicab Driver schwitzt und schnauft irgendwie den typischen Atem der 80er-HK-Filmjahre. Entertaining wie Sau, aber unausgegoren und mit Drehbuchschwächen - hier in Form eines wilden Genre-Mischmasch's (what up, Grammarqueers?^^), der Action, Comedy, (hart zu schluckendes) Melodram und hartes revenge & killing miteinander kombiniert und den ein oder andren Subplot hin zu würzt.
Sammo Hung (als Fat Tung) als ehrenhafter Rikschafahrer, der sich in eine Bäckerazubine verliebt (Hottie! Nina Li Chi), an der auch ihr Bäckermeister interessiert ist. Das führt zu allerlei "lustigen" HK-Slapstick/-Humor, auf Grund der Verkrampftheit, mit der Liebe und Sexualität im HK-Kino damals einherging. Auch sein guter Freund und Kollege findet die Liebe, die sich aber als Prostituierte (Oh Gott!) heraus stellt; als sie aussteigen will ändert sich der Ton des Films in die härtere Gangart und der Obergangster/-pimp beschließt sie und ihren Liebsten zu töten. Gesagt, getan. Rache plus geiler Endkampf zwischen Hung und Billy Chow.
Unterhält allein weil Sammo Hung halt diese sympathische Legende ist, die Rikschaverfolgungsjagd fetzt und alle Kämpfe wirklich toll inszeniert sind.
Melodram und Humor muss man mögen oder schlucken, aber dann erwartet einen ein Action-Comedy-Love-revenge-Brett!...oder so ähnlich.
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Beitrag von dejin » Sa 6. Jul 2013, 13:00

Leafie, A Hen into the Wild

Koreanische Kinderbuchverfilmung, um eine Henne, die von der Legebatterie in die Wildnis flieht und damit die natürliche Ordnung der Tierwelt in Frage stellt. Sie brütet ein Entenei aus und wird somit zur Ersatzmutter, die mit ihrem ungleichen Sohn die Grenzen der Andersartigkeit beschreitet.
Der Film behandelt in berührender, bunter und weiser Herangehensweise zentrale Themen: Die Herausforderungen des Erwachsenwerdens, die Gemeinsamkeiten im Fremden, die Kraft der Liebe und die natürliche Ordnung von Entstehen und Vergehen in der umgebenden Welt. Dabei scheut er sich nicht ganz große Gefühle zu zu lassen. Wirklich wunderschön.
leafie.jpg
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Beitrag von dejin » Sa 21. Sep 2013, 11:09

HEADER
8.jpg
"What's a header?"
Die Verfilmung von Edward Lee's gleichnamiger Novelle ist mit schmalen Budget realisiert und hält sich fast Seitengenau an die semi-berüchtigte Vorlage.
Raus kommt ein ranziger, unterhaltsamer Mini-Redneck-sicko-Thriller, der mit wenig Ausstattung und kleinen Mitteln sein Bestes gibt.
Schauspieler überzeugen (für diese Art von Film) und Regie/Schnitt machen das ganz gut mit den vorhandenen Möglichkeiten (freeze frames, Überblenden).
Ne Art low-(backwood)Variante von HENRY - stimmungsmäßig gesehen (wenn man versöhnlich rantritt ;) )

Cameoauftritt von Edard Lee und Jack Ketchum - whooo!^^
http://www.whatsaheader.com/
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Beitrag von dejin » Sa 19. Apr 2014, 12:54

Congo
congo.jpg
Nach Lesung (sic^^) des Buchs, nun Sichtung des Films.
Schön-bunte 90er Optik :D die instant auffällt.
Ein Unternehmen, dass Diamanten sucht, um die Kommunikationstechnologie mit zu revolutionieren (Ein Satz im Film - 25 Seiten Erklärung im Buch). Ein rumänischer semi-con-artist-slash-Abenteurer (Tim Curry mit osteuropäischen Akzent und schönschmieriger Attitüde), der die sagenumwobene Diamantenstadt Zinj sucht und ein Professor, der das sprechende (mittels Zeichensprache übermittelt durch einen Virtual-Reality Handschuh an eine Sprachausgabe) Gorillaweibchen Amy zurück in ihre Heimat Afrika führt.
Diese bunte Gruppe schlägt sich durch eine Afrikarevolution, Flusspferdis und schließlich Killer-Wächter-Gorillas.

Während das Buch, besonders in der ersten Hälfte trocken ist, stürzt sich der Film unterhaltsam ab der ersten Minute in sein quietschendes Universum. Die Charaktere haben wenig Tiefe, die es zu entwickeln gäbe - insofern wird die pulpige Story runtergerissen, die filmtauglich natürlich andere Höhepunkte und Akzente setzt.
Einführung Charaktere, Aufbruch nach Afrika, Hindernisse, Action, Dschungel, Aufdeckung des Mysteriums, Killeraffen, Action, Ende.

Irgendwie ist das aber alles auf so ne bissl trashige Art sehr sympathisch und vor allem kurzweilig. Weil der Film aber nie so richtig seine Mitte findet, ändert sich auch immer mal wieder die Tonart.
So ist die Gruppe am Ende in der Haupthöhle der Diamantenmine und Killerapes, während Tim Curry fanatisch Diamanten einsammelt, blitzen aus den vielen Minihöhlen gefährlich die Gorillas raus. Als die angreifen, werden sie mit Gewehren niedergemäht - blutige Einschußlöcher in den wilden Affen mit hohen bodycount. Im Gegensatz zum familienfreundlichen Abenteuerfilm der ersten zwei Dritteln wirkt das dann schon befremdlich.
congo2.jpg
Dann darf die Forschungsleiterin noch zur kurzzeitigen Action-Heroine werden und teilt die Wächteraffen mit einem Laser in zwei Hälften. Inkl. Action-One-Linern.
(Übersetzt ausm Kopf) - als sie die Laserwaffe mit einem Diamanten lädt: "Was tun sie da?" - "Ich sorge dafür, dass das eine aussterbende Art wird."
Nach dem Lasergemetzel: "Was zur Hölle ist das für ein Ding?" - "Die neueste Errungenschaft in der Kommunikationstechnologie!"
:D

Kurzweiliger, bunter Quatsch, der aber vor allem im letzten Drittel viel rettet und durch ein wildes Setting (runterstürzende Killeraffen, die im Lavastrom, im Inneren eines Diamantenberges verbrennen - YAY!\^_^/ ) Spaß bereitet.
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Re: Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

Beitrag von dejin » Mi 13. Mai 2020, 08:29

Raining in the mountain

Ein feiner Klassiker, der mit wunderschöner Optik und angenehm bedächtigen Aufbau punktet. Die Farbenvielfalt zwischen satten Wäldern und Seen mit den bunten Kostümen macht den ersten Schritt in die Richtung der überbordenden Farbenpracht der nachfolgenden HK-Filme.
Es wird viel intrigiert beim Zusammentreffen, um einen neuen Kloster-Abt zu bestimmen. Weltliche Bedürfnisse treffen auf den Zen-Gedanken und bieten so das Feld für moralische Überlegungen rund um Gier und Egoismus.
Angenehm diese old-school Filme zu sehen, die nicht flashig geschnitten sind und die der Szene Zeit geben, um ihre Wirkung zu entfalten: Es gibt Charaktergesichter und ein wenig Martial-Arts mit ersten Wu-Xia Eskalationen. Dazu eine wunderbare Verfolgungsjagd zu Fuß im Finale.

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Re: Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

Beitrag von dejin » Mi 13. Mai 2020, 08:57

The Protector

Mann! Vergessen, wie geil der ist.
Straighter 80er Jahre Actioneer mit dieser seltenen Mischung aus US-Cop-movie und HK-Film-Einflüssen. Dementsprechend auch zwei tolle Settings: Zu Beginn eben düsteres New York, wo Gangs bestehend aus Kleinwüchsigen mit Piratenhut und Leder-Punks LKW's plündern & zu-ge-dröhnte 4er Gangs mit Uzi's (ausgerüstet für einen Banküberfall) eine simple Bar überfallen!
Dann klirrend-flirrendes Hongkong, in dem eine wunderbar ent-schleunigte zu-Fuss-Verfolgungsjagd einen agilen Jackie Chan im parkour-Modus zeigt, der einem Zu-Bring-Boot durch den kompletten Hafen nachstellt!
Film lebt durch die ruppigen Gewaltdarstellungen (eigentlich findet fast in jedem set-piece, das die Charaktere betreten eine Actionszene statt) inkl. deftiger Einschüsse & der tollen Chemie zwischen Jackie und Danny Aiello (den ich sehr gern mag: Insbesondere in Hudson Hawk und 2 days in the valley).

Beide Figuren sind sehr aufs nötigste reduziert, aber irgendwie funktioniert das hier vortrefflich. Am geilsten Aiello's Figur, die der typische Schürzenjäger, der nicht tot zu kriegen ist :mrgreen: (Jede Frau, die eine Szene betritt wird kommentiert oder angeflirtet^^ (Jackie: "nice dress." / Aiello: "nice tits!" - Assistentin vom Auftraggeber der Justizbehörde steht unbeteiligt bei der Gruppe, aber nicht ohne dass Aiello n Schritt auf sie zugeht, sie begutachtet und kurz schmierig anschaut - soo toll :D ))

Das Cop-Gespann kriegt auch durch die jeweiligen Klischee-Police-Chefs immer auf die Mütze, weil sie zu sehr Wild Bill-mässig vorgehen, daweil muss man ihnen zugestehen: Sie suchen nur so halb den Ärger, der Ärger sucht eigentlich sie. Ständig müssen sie sich rechtfertigen, wie viel Kollateralschaden entstanden ist, weil Gangster sie eben umbringen wollen^^

To make a long story, short: Action, Martial Arts, Gewalt, Jackie und Aiello, Originalschauplätze und normale Laufzeit = 80er Kleinod mit Ständergefahr.
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Re: Don't call me Sith, bitch! I'm a fucking Jedi!

Beitrag von dejin » Do 14. Mai 2020, 07:18

Hansel & Gretel: Witch Hunters

hansel.jpg
MANN!! Wieder gesehen & hält immer noch stand!
Einer der besten Fantasyfilme EVER??!
Besonders in der "Unrated" ein Heidenspaß. Ab Sekunde 1 gibts unendlich schöne Optik (Bonbon-bunte Wälder, wahnsinnig gut ausgeleuchtete set-pieces), geile Action, Humor, ne 90minütige straighte sinnvolle Geschichte und Splatter!

Talking about Splatter & dem "Horror"-Anteil: Klar, der nimmt sich selbst nicht ernst - aber das Horrorelement im Fantasy-Sinne funktioniert hier sooo gut. So stell ich mir Hexen vor im düsteren Märchen - wirklich mächtig, fast nichts menschliches mehr, mit grunzen und entfesselt durch die Wälder toben wie Bestien.

Dann der sexy Anteil: Weil ich durch des 40tägige Heilfasten plus Isolation gamsig bin, wie n junger Waschbär - aber die viel gescholtene Nerd-Phrase "Wichsvorlage" schimmert hier beständig durch... Junge!!
Erst Gretel in der knallengen Leggings mit schönsten Lippen und Haaren, dann Mina (love interest von Renner) mit der geilsten Haarfarbe der Welt und dann noch Famke Janssen als ältere Oberhexe im Lederoutfit - argh...
Ich weiß nicht, obs Renner hier für die homosexuellen Teilnehmer bringt, aber falls: Er hat ne Oben-Ohne-Szene.
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gretel 3.jpg
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