The Last Of Us 2

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kami
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von kami » Mo 22. Jun 2020, 09:47

Okay, ich bin jetzt in der zweiten Hälfte des Spieles angekommen und nicht begeistert, was dort geschieht. Kann leider nichts Genaueres sagen, ohne zu spoilern, aber es sorgt auf alle Fälle dafür, dass ich nun weniger emotional dabei bin. Spielerisch bleibts gleich, grafisch werden ein paar echt unglaubliche Leckerbissen aufgefahren (dieser Detailreichtum im Stadion allein), dennoch berührt mich das Geschehen weit weniger als zuvor und deutlich weniger, als es der Vorgänger vermochte.

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Savior
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Savior » Mo 22. Jun 2020, 11:56

kami hat geschrieben:
Mo 22. Jun 2020, 09:47
[...] Kann leider nichts Genaueres sagen, ohne zu Spoilern [...]
Hau raus, gibt doch den Spoiler-Button. :)

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Sylvio Constabel
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Sylvio Constabel » Mo 22. Jun 2020, 12:15

Ich will's nicht wissen, hört sich aber :? an.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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kami
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von kami » Mo 22. Jun 2020, 13:34

[+] Spoiler
Ich bin einfach nicht sonderlich interessiert daran, nach Ellies Perspektive nun auch noch in die Haut ihrer Widersacherin zu schlüpfen. Abbie ist für sich genommen schon kein schlechter Charakter, aber ich halte es für ein zweifelhaftes Konzept nun unbedingt beide Seiten eine Rache-Medaille nicht nur kennen zu lernen, sondern verinnerlichen zu müssten. Und mein Herz hängt nun mal an Ellie.

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Savior
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Savior » Mo 22. Jun 2020, 19:11

Deckt sich mit dem, was man von den vertretbaren, kritischen Stimmen hört.

Sind ja nicht alles Incels, die das Spiel nicht mögen. :wtf:

Herr Schmidt
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Herr Schmidt » Di 23. Jun 2020, 12:29

Allerdings gibt es allgemein - schon seit Jahren - diesen unangenehmen Trend, Games als Dienstleistung zu begreifen und nicht als Kunst. Da haben die Entwickler gefälligst exakt das zu machen, was die "Fans" sehen wollen. Bei MASS EFFECT 3 wurde damals ja sogar das Ende nachträglich gepatcht. Wenn die Entwickler nicht spuren, muss das Spiel "gefixt" werden. In solche Debatten mischen sich dann natürlich früher oder später die richtig Irren ein. Konnte man wunderbar bei NO MANS SKY beobachten, wo sich die Reaktionen von Enttäuschung zu Betrugs-Vorwürfen zu Belästigung steigerten. Jetzt haben die das Spiel nachträglich zu einem 0815-Base-Building/Survival-MMO umgekrempelt und werden abgefeiert (They fixed the game!!!1). Einer der Gründe dafür, dass das Medium in Babyschritten erwachsen wird, sind leider die Spieler.
Was willst du machen, wenn du in der Pisse von so jemanden getränkt bist?

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kami
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von kami » Di 23. Jun 2020, 16:52

Mag zum Teil stimmen, ist aber prinzipiell eine falsche Darlegung der Umstände, denn deine Aussage impliziert, dass Spiele schon einmal mehr als Kunst gesehen wurden. Dabei waren sie früher ein reines Produkt. Und in erster Linie sind Spiele auch heute noch Produkte, Kunst nur im Nebenjob. Zunächst einmal müssen sie als Unterhaltungsprodukt funktionieren. Hier ist hervorragendes Handwerk gefragt, nicht unbedingt genialische künstlerische Inspiration.
That being said, nachdem ich das Spiel jetzt durchhabe, ziehe ich doch wieder ein versöhnlicheres Fazit, auch wenn es ruhig vier Stunden eher zuende hätte sein dürfen. War in den letzten Minuten abwechselnd sauer, gefesselt, erschöpft und gerührt, und es war die gerührte Stimmung, mit der mich das Spiel entließ. Dafür bin ich ihm dankbar.
Zuletzt geändert von kami am Di 23. Jun 2020, 18:59, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Savior » Di 23. Jun 2020, 17:48

Herr Schmidt hat geschrieben:
Di 23. Jun 2020, 12:29
Allerdings gibt es allgemein - schon seit Jahren - diesen unangenehmen Trend, Games als Dienstleistung zu begreifen und nicht als Kunst. Da haben die Entwickler gefälligst exakt das zu machen, was die "Fans" sehen wollen. Bei MASS EFFECT 3 wurde damals ja sogar das Ende nachträglich gepatcht. Wenn die Entwickler nicht spuren, muss das Spiel "gefixt" werden. [...]
Da kann man aber auch vielleicht mal den Publisher in Regress nehmen, dass sowas erst durchgewunken und später außerplanmäßig in Auftrag gegeben wird. EA fährt derzeit ja wieder seine Good-Guy-Schiene.

Und letztlich hält es sich bei dem Beispiel wie mit den Matrix-Fortsetzungen: Muss man nicht akzeptieren. :D
Herr Schmidt hat geschrieben:
Di 23. Jun 2020, 12:29
[...] In solche Debatten mischen sich dann natürlich früher oder später die richtig Irren ein. Konnte man wunderbar bei NO MANS SKY beobachten, wo sich die Reaktionen von Enttäuschung zu Betrugs-Vorwürfen zu Belästigung steigerten. Jetzt haben die das Spiel nachträglich zu einem 0815-Base-Building/Survival-MMO umgekrempelt und werden abgefeiert (They fixed the game!!!1). [...]
Fettmarkiertes stimmt, aber Du bist locker die einzige Person, die ein sinnentleertes und seelenloses Scheißspiel im Original, einem jetzt gerade-mal-okay-gepatchtes Spiel vorzieht. :crazy: Wasndalos?

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diceman
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von diceman » Di 23. Jun 2020, 18:26

Bin hier bei Mr. Schmidt. Der Backlash war teils verdient, schoss in Rhetorik und Anspruchsverhalten aber weit übers Ziel hinaus - das digitale Pendant zu dem, was in Stuttgart passiert ist (ich will keine Maske tragen also kipp ich 'nen Polizeiwagen um *scnr* :mrgreen: ). Der Basenbau unterwandert den initial angepriesene Exploration-Appeal. Multiplayer fehlte, okay. Was man HÄTTE fixen sollen, wären Anreize, das Universum zu erforschen. Mehr Randomization, mehr Vielfalt, Planeten mit multiplen Biomen, mehr Geheimnisse zu entdecken, Multiplayer, okay, den auch. Der Basenbau hat das Spiel komplett uninteressant für mich gemacht.
"Ja, Junge, da kann man mal sehen, wie schlecht du denken kannst."
• Jean-Luc Picard

Herr Schmidt
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Re: The Last Of Us 2

Beitrag von Herr Schmidt » Di 23. Jun 2020, 19:14

kami hat geschrieben:
Di 23. Jun 2020, 16:52
Und Produkte sind Spiele auch heute noch zu allererst, Kunst nur im Nebenjob. Zu allererst einmal müssen sie als Produkt funktionieren müssen. Hier ist hervorragendes Handwerk gefragt, nicht unbedingt genialische Inspiration.
Sehe bei der uralten Kunst vs. Kommerz/Handwerk Diskussion keinen Unterschied zwischen Spiel und Film, außer in der Rezeption, bei der die meisten (nicht alle) Spiele-Journalisten der klassischen Filmkritik meilenweit hinterherhinken.
Savior hat geschrieben:Fettmarkiertes stimmt, aber Du bist locker die einzige Person, die ein sinnentleertes und seelenloses Scheißspiel im Original, einem jetzt gerade-mal-okay-gepatchtes Spiel vorzieht. :crazy: Wasndalos?
Hab das einfach gespielt und nicht nebenbei reddit gelesen und mich dran hochgezogen, was man daraus hätte machen können. Für sich genommen war's geil. Hatte man in 20 bis 25 Stunden "durch" und war in der Zeit faszinierend. Dieses Gefühl, einsam im Universum zu sein, von Planet zu Planet springen und zu wissen, dass ist völlig sinnlos, weil man nie alles sehen kann - das "Ende" war dann konsequent, hat einem die Sinnlosigkeit nochmal reingedrückt. Hab noch nie so viele Screenshots gemacht. War schon irgendwie Arthouse.

Das Feeling ist jetzt komplett weg. Jetzt soll man das 1000 Stunden + spielen, gemeinsam mit so einer shitty Community und sinnlos grinden, damit man noch sinnlosere Basen bauen kann, deren Sinnlosigkeit aber kein Konzept ist, sondern nur schlechtes Design. Das Gameplay ist immer noch so schlecht wie vorher. Jetzt merkt man das aber erst richtig, weil es z. B. Missionen gibt, die einem das miese Shooter-Gameplay aufzwingen. Wenn ich ein Space MMO spielen will, dann ELITE: Dangerous, da stimmt auch das Gameplay.
Was willst du machen, wenn du in der Pisse von so jemanden getränkt bist?

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