Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

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Savior
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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von Savior » Sa 9. Apr 2022, 01:49

Klingt gut und die Musik... 😍

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diceman
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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von diceman » Di 26. Apr 2022, 05:31

BLASPHEMOUS mittlerweile durchgespielt.
Sehr gutes Spiel, mit einem Biest von Endboss der einem wirklich alles abverlangt. Hier zahlt es sich aus, wenn man zuvor aufmerksam die ganze Welt nach Secrets abgegrast hat, die einem am Ende das Leben erleichtern. Gesehen habe ich nur die Spitze des Eisberges, da schlummert noch einiges an Content unter der Oberfläche, teilweise hinter recht kryptischen Puzzle-Walls versteckt, die ohne Guide für Otto Normalspieler eigentlich unlösbar sind. Bin trotzdem zufrieden mit meiner Leistung, obwohl ich nur das schlechte Ende gesehen habe (gibt noch 2 weitere: ein Gutes, und ein canonical True Ending),
Würde ich persönlich noch eine Stufe höher positionieren als den Klassenprimus HOLLOW NIGHT - das Setting mit der christlichen Mythologie meets spanische Inquistion meets Gothic Horror hat es mir angetan. Am meisten hat mich das allmähliche Freischalten der Welt motiviert, das DARK SOULS-like Finden von Abkürzungen und das damit zusammenhängende Aha-Erlebnis, wenn einem bewusst wird, wie genial die Subgebiete untereinander verknüpft sind.
blasphemous.png
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diceman
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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von diceman » Di 26. Apr 2022, 23:57


Habe mich voll verloren in NIOH.
Die Complete Edition gabs mal als kostenloses Goodie im Epic Game Store, jetzt habe ich es installiert und komme nicht mehr los davon. :D Die Story ist fragmentarisch und messy, ergibt nicht wirklich Sinn, aber das Gameplay und die Bossfights ... holy Shit! :o :shock:

SEKIRO war mehr Action Adventure mit reduzierten Mechaniken, in NIOH gibts den eleganten Samurai Close Combat jetzt mit der ganzen Bandbreite an RPG-Stats, inklusive Item-Loot-Spirale und neuen Ideen, z.B. diverse stances (high/mid/low) zwischen denen man im Kampf wechselt, und von denen jede ein eigenes Set an Animationen und Skills mit sich bringt: high stance ist eine offensive Haltung, man macht mehr Schaden, aber die Animationen haben einen längern wind-up und kosten mehr Ausdauer; low-stance ist das defensive Pendant, mid-stance der Mittelweg zwischen Angriff und Verteidigung. Um am Ende siegreich auf dem Schlachtfeld zu stehen, ist es unerlässlich daß man sich mit allen drei Techniken auseinandersetzt, und diese auch mal mitten im Kampf an die Situation anpasst. Außerdem gilt es ein Stamina-Meter im Auge zu behalten: jede Aktion (Ausweichen, Angriffe, Blocken) verbrauchen Ausdauer, und wenn die auf Null ist, steht man für fast 2 Sekunden vollkommen wehrlos da. Hier ist sorgfältiges Management vonnöten, denn was bringt einem die krasse Special-Combo, wenn man keine Kraft übrig hat, sich anschließend aus dem Aggro-Radius des Gegners zu entfernen, bzw. den retaliation blow zu blocken? Und als wäre das nicht komplex genug, muß man sich mit dem Konzept von equip burden vertraut machen: schwere Rüstung hat bessere Stats, aber man bewegt sich langsamer, ist so potentiellen Angriffen schutzloser ausgeliefert, braucht ergo mehr Stamina um den ganzen Scheiß blocken zu können, der einem im Sekundentakt in die Fresse fliegt. Ich habe mich für eine semi-light armor-Ausrüstung entschieden, um mir die Ausweichrolle nicht zu versauen.
Sich da reinzufuchsen (kognitiv wie motorisch) geht nicht über Nacht, zum Glück erklärt einem das Spiel ausreichend, trotzdem kann es gerade zu Beginn Frustmomente geben, da man noch nicht den vollen Überblick über seine Optionen hat.

Die Boss Fights sind hart! NINJA GAIDEN/DARK SOULS/SEKIRO-hart. Exzellent inszeniert, aber man sollte eine gewisse Mentalität und eine Prise Masochismus mit sich bringen. Jeder Boss hat mindestens einen Move drauf, der einer in einer unglücklichen Konstellation, unabhängig von Stats und Ausrüstung, in einer Animation zerfetzt, und da die Fights mitunter bis zu 10 Minuten dauern, stresst das nicht unerheblich. Zu dem "Hino-Enma"-Boss (die Sukkubus/Vampir-Lady im Vorschaubild) bin ich ca. geschätzt 30-40 Mal reingelaufen und gestorben, bis ich es dann letztendlich gepackt habe. :D

Das Tolle daran: man lernt wirklich aus seinen Fehlern!
Bei dem ersten Boss war ich drauf und dran das Spiel in die Tonne zu kloppen, habe eine Nacht drüber geschlafen, dann am nächsten Tag nochmal ganz ruhig und bedächtig dran gegangen, weitere 10 mal reingelaufen, aber versucht jedes Mal ein kleines Häppchen Information mit zu nehmen. Was kann der Boss? Wie kündigt er welches Manöver an? Das ist der erste Schritt ... wenn man einmal soweit ist, daß man 1 Sekunde vorher weiß, WAS einen töten wird, kann man beim nächsten Mal versuchen einen Counter zu finden. Die ersten Male ist an Schaden austeilen gar nicht zu denken, Priorität hat das Überleben. Erst im zweiten Schritt, wenn man das Moveset vom Boss eindringlich studiert hat, kann man anfangen, nach Gelegenheiten Ausschau zu halten; und auch hier gilt: greedy = death, also lieber nur 1-2 sichere Hiebe setzen und wieder the fuck out, bzw. blocken, als versuchen mit einer vollen Kombo nachzusetzen. Und auf einmal wird aus einem unüberwindbaren Bullshit-Hindenis eine nach und nach überschaubare Challenge.

Bin noch am Anfang, also meine Eindrücke sind mit Vorsicht zu genießen, habe aber bereits 5 Bosse gelegt, das motiviert - bin trotzdem weit davon entfernt, die Mechaniken gemeistert zu haben. Ein Wermutstropfen bleibt die konvolute Nonsens-Story und das statische Missions-Design; eine große Welt á la DARK SOULS, die man sich nach und nach erschließt, hätte mir besser gefallen. Innerhalb einer Mission huldigt das Level-Design aber voll dem Klassenprimus a.k.a. Abkürzungen, auf die man nicht mit der Nase gestoßen wird, sondern selbst entdecken muß. Das hält die Spannung oben und macht Erkundung lohnenswert.
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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von diceman » Mo 13. Jun 2022, 16:46

NIOH duuuuuuuurch! 8-) 8-) 8-)
Das war definitiv das schwerste Spiel welches ich jemals angegangen bin - und durch geschafft habe, und auch eines der besten und most rewarding. Danach erscheint einem jedes FromSoftware Game wie ANIMAL CROSSING - was NIOH so schwer macht, ist die schiere Anzahl an Mechaniken, die hier ineinandergreifen, und mit denen man sich auseinandersetzen muß. Auch die Geschwindigkeit mit der gekämpft wird - SEKIRO war schon schnell, aber mit seinem Block/Deflect-Konzept mehr ein One Trick Pony, welches ich schneller geknackt habe. Selbst nach 100 Stunden Spielzeit entdeckt man in NIOH noch Finessen und Optionen, die einem das Leben erleichtern. Für den letzten DLC-Boss habe ich rund 20 Level gegrindet, die DLC-Level ziehen den ohnehin hohen Schwierigkeitsgrad nochmal gehörig an, haben zudem so hohe Levelanforderungen, da bleibt einem tatsächlich nur grinding, oder "git gud". Aber selbst mit hohem Level wird das ganze kein Kinderspiel, das bedeutet höchstens, daß einen einen Boss nicht mehr 1-hitten kann, sondern 2-3 Treffer braucht um einen in den Staub zu schicken. :D
Insgesamt habe ich rund 222 Stunden Spielzeit aufgebracht - habe nach dem finalen Boss noch ins NG+ reingeschaut, irgendwann wurde mir dann aber der Grind too much und ich habe mein Save Game gelöscht, da ich nicht über ausreichend Selbstkontrolle verfügte das Spiel von sich aus ruhen zu lassen - es hat's halt doch immer wieder geschafft, sich in mein Bewusstsein zu drängen.
War ein absolut tolles, episches, aber auch immens frustrierendes, traumatisches Erlebnis. Nicht nur einmal war ich drauf und dran aufzugeben, und hätte beinahe meinen Spielstand gelöscht, um mich zu zwingen davon loszukommen - letztendlich hat's sich aber gelohnt durchzuhalten; lediglich einige hochstufige Nebenmissionen bin ich nicht mehr angegangen, das waren so asoziale Challenge-Fights, wo man gegen 2 Bosse gleichzeitig antritt; einige davon habe ich sogar geschafft, aber irgendwann wurd's mir too much, Rest siehe oben.

Schwerster Bosskampf by far war Maria, a.k.a. "The Spanish Woman", die fand ich auch den best-designten Charakter. Die historische Garderobe, und der westliche Kampfstil als Kontrast zu der ansonsten durchweg japanisch geprägten Action - absolut badass! Kann nicht zählen wie oft ich hier gestorben bin, als ich sie zu einem Fitzel ihre Lebenspunkte runter hatte, und dann wird man halt reckless und ungeduldig, aber genau das ist es, was einen dann in letzter Instanz immer den Sieg kostete, diese Mentalität "komm, noch einen Hit, dann habe ich sie". Nee, hast du nicht, ätsch, now you're dead.
Stress pur. :x

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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von diceman » Mo 27. Jun 2022, 00:14

THE SURGE
durch!


Phew!
Cooles Spiel mit unverbrauchten Cyberpunk-Setting, sogar aus deutschen Landen! Clou ist hier die Mechanik, daß man Gegnern gezielt Gliedmaßen und Körperteile abschlägt um sich aus den Materialien entsprechende Rüstungsteile zu craften. Später kann man seinen "Rig" (den gepanzerten Anzug, den man in der schmerzhaften Intro-Sequenz an den Körper geschraubt bekommt) mit Implantaten aufwerten - daraus resultieren diverse Builds. Dankbarerweise lädt das System zum Experimentieren ein, da man Implantate jederzeit auswechseln kann; man sollte jedoch sollte auf Synergien mit seiner Rüstung achten. Neue Steckplätze schaltet man im Storyverlauf frei. Bin die Herausforderung angegangen, wie ich auch NIOH und DARK SOULS gemeistert hat: als Glass Cannon mit leichter Rüstung, da in diesem Genre ein rechtzeitiges Ausweichmanöver soviel mehr value bringt, als damage mitigation.
THE SURGE richtet sich an Hardcore Souls-Veteranen, zu denen ich mich mittlerweile (ein bißchen) zähle. 8-) Fands nicht unbedingt schwieriger als NIOH, aber doch deutlich frustiger - einerseits, weil das Kampfsystem weniger komplex ist - man hat wenig Optionen abseits dem Melee-Combat, daran führt kein Weg vorbei, den muß man meistern. Und im finalen Areal waren Gegner oft unfair platziert: Feinde, deren Mechanik ein ausladendes Areal benötigen um sie effektiv zu bekämpfen, tummelten sich auf engstem Raum, und wenn einem in the SURGE zwei Gegner gleichzeitig aggro'en, ist das üblicherweise ein Todesurteil.
Übertrieben hat Deck 13 auch mit den Todeszonen - in DARK SOULS war's schon eine Meme, in the SURGE gibt es die fiesen Instakill-Kanten an allen Ecken und Enden: ein falscher dodge und man stürzt in einen Abgrund - mitunter kann einen auch eine Kill Animation über den Rand schicken, das ist ist dann trolling deluxe. :|
Schön fand ich dagegen die Option, gesammeltes Altmetall (Pendant zu den DARK SOULS'schen Seelen) in der Basis zu bunkern, dort ist es safe und kann nicht mehr verloren gehen. Dafür gab es eine stressige (und imho) unnötige Mechanik, daß wenn man stirbt, man nur begrenzte Zeit zur Verfügung hat, gedroppte Ressourcen aufzusammeln. Jeder auf dem Weg besiegte Gegner gibt immerhin einen zusätzlichen Puffer an Sekunden. Die Corpse Run-Mechanik gehört zum Genre wie das Bier zum Grillhähnchen, klar, den Timer habe ich aber als pure Schikane empfunden.

Was motivert sind mal wieder die genialen Abkürzungen ... anders als DARK SOULS und NIOH hat hier jedes Areal tatsächlich nur eine einzige Basis, allerdings sind die Level derart verschnörkelt und genial aufgebaut, daß die vielen Abkürzungen, die man entdeckt und nach und nach freischaltet, euphorischen Eureka-Erlebnissen gleichkommen. Im letzten Areal sogar derart konfus verschachtelt, mit Overload-Sicherungen bei denen ich mir nie sicher war, was ich damit in der Architektur bewirke, wo sich eine Tür geöffnet, oder ein Lift bewegt hat, daß ich nach 2-stündigem Herumirren einen walk-through gegoogelt habe.
Cool sind auch die Bosse, die das Kernelement des Spiels mit den anvisierbaren Körperteilen auf die Spitze treiben, und so mehrere Phasen einläuten, in denen man sich jedesmal auf neue Gegebenheiten einstellen muß. Vor allzugroße Probleme haben mich die Boss Fights nicht gestellt, lediglich der Endgegner, "Rogue Process", war ein verdammt harter Brocken, der mich bestimmt 30-40 mal geplättet hat. :x

Nach allem was man hört, hat Deck 13 für den Nachfolger THE SURGE 2 auf konstruktive Kritik der Fans gehört, und nahezu jedes Pet Peeve ausgeräumt, und auch am Game Design geschraubt: übersichtlicheres Level-Design, klarere wind-up Animationen, mehr Bossfights, größere Build Vielfalt, mehr Gegnertypen, größerer Umfang, smoothere Steuerung (Kill Animationen können einen nicht mehr in den Abgrund schicken), Charakter-Editor, abwechslungsreichere Umgebung, etc.
Werde ich früher oder später sicher angehen. :thumbup:
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Re: Souls-Games (FromSoftware & Epigonen)

Beitrag von Savior » Di 28. Jun 2022, 22:10

Nur kurz: Du bist doch total durch. :crazy:

:clap:

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