Hongkong-Interviewbuch (CineAsia)

Von Richard Laymon bis zu Tolstoi: Die Abteilung für Leseratten.
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kami
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Beitrag von kami » Di 26. Feb 2013, 09:43

Sylvio Constabel hat geschrieben:Super. Ich will mein Exemplar signiert haben.
Ich auch. Von Daniel Lee. Bin Fan, wahrscheinlich einer seiner ganz wenigen. Hab sogar seinen EIGHT ASSASSINS zuhause. Ist der eigentlich komplett von Lee inszeniert? Gibt visuell nämlich immer wieder Brüche zwischen WHAT PRICE SURVIVAL-artiger Optik und biederstem TV-Look.

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Joachim Bauer
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Beitrag von Joachim Bauer » Di 26. Feb 2013, 10:49

kami hat geschrieben:Ich auch. Von Daniel Lee. Bin Fan, wahrscheinlich einer seiner ganz wenigen.
Wenn es danach geht, möchte ich auch eine Signatur von ihm. Mag seine Filme und hab sogar Dragon Squad bereits mehrfach gesehen. :twisted:
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

Munin
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Beitrag von Munin » Mi 27. Feb 2013, 10:53

Ich sehe, bei euch hat Stefans beständige Gehirnwäsche gewirkt :D

Stefan Borsos
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Beitrag von Stefan Borsos » Do 28. Feb 2013, 00:34

Der nächste bist Du! :twisted:

Was THE EIGHT ASSASSINS angeht: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Es war zumindest nie die Rede davon, dass da jemand anderes dazwischen gefunkt hatte. Kann aber gut sein, dass ihm das Projekt aus den Händen genommen wurde, noch bevor diese Handlungsszenen im Studio dran waren. Aus der Erinnerung heraus sahen ähnliche Innenaufnahmen in THE MYSTERY OF CONDOR HERO jedenfalls stylisher aus.

Die Recherche zu dieser Wong-Fei-hung-Reihe ist leider auch nicht ganz einfach. Viele Beteiligte arbeiten nicht mehr in der Film- oder TV-Industrie. Und bei Tsui frage ich erst an, nachdem er CineAsia mit dem FLYING SWORDS-Special erhalten hat. Bin mir aber auch nicht sicher, wie (un)diplomatisch der sein wird. Um die harten Fakten ging es im Interview zu den fliegenden Schwertern nicht.

Bei THE MASTER SWORDSMAN ist Lees Funktion übrigens auch eher etwas dubios, noch schlimmer bei FUNKY MONKEY. Total seltsame Geschichte. Lee ist bei Problem-Projekten leider immer recht maulfaul. Dass er zuviel Geld verprasst hat, habe ich auch nicht von ihm. Andererseits kann Tsui Hark nicht allzu unzufrieden mit ihm gewesen sein. Immerhin durfte Lee danach noch BLACK MASK drehen (wenn auch nicht komplett).

Mich nervt diese (IMHO falsche) Zurückhaltung der Chinesen sehr. Ich möchte zwar auch keine Leute, die für den ausländischen Journalisten dreckige Wäsche waschen und mit den pseudo-skandalösen Geschichten und harten Worten besonders cool darstehen wollen; das wirkt auch immer total aufgesetzt und durchschaubar. Aber diese Alibi-Stories, von wegen er/sie war krank und deshalb blablabla, gehen mir auf den Sack. Denke aber, dass ich mit meinen Kandidaten insgesamt nicht so schlecht liege, zumal ja dann die ein oder andere Aussage durch die weiteren Interviews und Kommentare konterkariert wird - selbstredend direkt nebeneinander!:-) Da kann sich jeder seinen Teil denken.

Lediglich bei Tungs Wutreden und evtl. bei einer Geschichte von Herman Yau wird wohl eher der Rotstift vonnöten sein.

PS: Lee ist freilich einer besten! :ugeek: :mrgreen: Und es wäre sicher drin, mal ein paar Bücher signieren - nachdem ich mal von seinem Set geworfen wurde. :mrgreen:

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Do 28. Feb 2013, 00:41

Stefan Borsos hat geschrieben:Lediglich bei Tungs Wutreden und evtl. bei einer Geschichte von Herman Yau wird wohl eher der Rotstift vonnöten sein.
Na super! Und die uncut-Fassung gibt's dann im sauteuren Mediabook über Österreich oder was? :mrgreen:
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Stefan Borsos
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Beitrag von Stefan Borsos » Do 28. Feb 2013, 00:49

Schön wär's - wenn ich so geschäftstüchtig und so kaltschnäuzig wäre. :cry: Aber Tung sollte man lieber nicht verärgern. Ich habe selten jemanden live so in Rage erlebt. Die Yau-Geschichte hat eigentlich keine größere Relevanz (ich trau mich auch gar nicht, da weiter zu recherchieren). Aber auch so wird es genug klare Worte und gute Geschichten geben (denke ich zumindest), keine Sorge! ;)

Munin
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Beitrag von Munin » Do 28. Feb 2013, 00:59

Lag dein Fokus bei den Interviews eigentlich mehr auf der künstlerischen oder mehr auf der geschäftlichen Seite? Auch deshalb, da ja gewisse Interviews schon einige Jahre alt sein werden und sich seitdem ja auch wieder einiges getan hat.

Stefan Borsos
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Beitrag von Stefan Borsos » Do 28. Feb 2013, 01:18

Beides, aber das ist in der Tat ein Problem, vor allem bei Gordon Chan, der sehr eloquent über Produktion, Finanzierung, Vertrieb u.ä. plaudern kann. Damals, das war kurz nach A-1, glaube ich, hat er z.B. die aktuelle Lage analysiert und gemeint, der chinesische Markt sei nichts für ihn und er bleibe in HK. Mittlerweile dreht der fast überall, nur eben NICHT in HK. :? :D Die Interviews sollen schon eine gewisse Kohärenz besitzen. Andererseits sind da echt gute Passagen dabei, ähnlich wie im Falle der Projekte, aus denen nichts geworden ist. Dafür habe ich noch keinen Königsweg gefunden.

Aber, wie gesagt: Ich habe versucht, beidem einigermaßen gerecht zu werden. Sowas hängt aber natürlich auch von den Interview-Partnern ab. Daniel Lee hat z.B. sehr lange über die Ästhethik des Schluss-Kampfes in A FIGHTER'S BLUES erzählt, mit Yau hat man automatisch das Thema Kamera auf'm Tisch und als Theatermann hat natürlich auch Alan Mak was zu einigen seiner Single-Take-Szenen zu erzählen. Chan ist wohl tatsächlich der, der in dieser Hinsicht am wenigsten zu sagen hat. Ist ja auch kein Wunder, wenn man eigentlich eher Autor ist (und es auch geblieben ist). Aber der kann einem Produktionsgeschichten inkl. Daten und Zahlen herunterbeten, dass man nur so staunt.

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kami
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Beitrag von kami » Do 28. Feb 2013, 08:50

Wenn man die "veralteten" Interviews redaktionell in einen passenden Kontext setzt, können die doch immer noch sehr aufschlussreich sein. Und Tung Wei als Wüterich? Der sieht doch immer so niedlich aus.
BTW, da mir die Info-Tidbits schon wieder sehr verführerisch erscheinen, wie wär's mit einer Fragestunde mit Onkel Stefan?

Stefan Borsos
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Beitrag von Stefan Borsos » Do 28. Feb 2013, 10:34

Hä, hier kann man doch Fragen stellen. :?:

Zu Tung: Der ist im allgemeinen tatsächlich einer der nettesten überhaupt und hat z.B. auch James Yuens Hochzeit (mit)organisiert. Stephen Tung, Wedding Planner. :mrgreen: Aber wenn's um seinen Job geht, kann der im Eifer des Gefechts auch mal seine Büromöbel demolieren. Schade ist, dass zusätzliche Kommentare anderer bislang nicht ganz so viel gebracht haben. Bei HERO z.B. sagt jeder zweite was anderes. Mal hat Tung fast den ganzen Film choreografiert, mal so gut wie gar nichts. Ich hoffe, dass sich noch Chris Doyle bequemen wird, um ein bissl mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Der nimmt ja sonst kein Blatt vor den Mund.

Und ja, diese veralteten Passagen, sofern irgwndwie interessant, werde ich schon einbinden.

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