Batman: Haunted Knight (1996 / Jeph Loeb & Tim Sale)
Die drei Halloween-Kurzgeschichten zur Fledermaus mal nachgeholt, gleichzeitig ist das quasi auch mein Horroctober-Beitrag . Die Schreibe von Jeph Loeb gefällt mir generell sehr gut und die Zeichnungen von Tim Sale sind toll, generell wirken die Bilder schön-düster und schaurig und besonders das bunte und dennoch finstere Design der altbekannten Gegenspieler macht was her. Im Fokus stehen jedoch weniger die Auseinandersetzungen mit namhaften Antagonisten wie Jonathan Crane oder dem Pinguin (u.v.m), sondern mehr die Auseinandersetzung mit Bruce Waynes, bzw. Batmans innerer Psyche. Loeb eröffnet dabei für den Leser und Gucker regelmäßig neue Blickwinkel auf seine Titelfigur und langweilt nicht mit generischen Superheldengeschichten.
In FEAR wird Bruce Wayne mit Scarecrow's "Fear Toxin" konfrontiert und kommt davon... oder doch nicht? Plötzliche Erinnerungen an den Verlust der Eltern, eine Halloweenparty, ein Techtelmechtel mit einer unbekannten Dame, Wayne sieht sich mit Ängsten und plötzlichen Entscheidungen konfrontiert, während Scarecrow weiterhin sein Unwesen treibt. Eindeutig die stärkste Geschichte, von vorne bis hinten eigentlich top.
In MADNESS entführt der Mad Hatter Inspektor Gordon's Tochter. Barbara Gordon wird hier ganz schön in die Mangel genommen, während ihr verzweifelter Vater und ein wütender Batman alles geben, um das Mädchen zu finden. Der Fokus liegt hier stark auf der Vater-Tochter-Beziehung: Barbara will gerne mehr Unabhängigkeit, doch der Papa hat Probleme damit, weil er um die Gefahren in Gotham weiß. Die Auflösung bzgl. dessen wirkt ziemlich reaktionär, doch im Angesicht dessen, was für einen (angedeuteten) Irrsinn der Mad Hatters vollzieht, stellt da zumindest ein gewisses Verhältnis her.
GHOSTS ist einfach nur Charles Dickens' Weihnachtsgeschichte. Drei Geister besuchen den alten Wayne (welche jeweils die Form altbekannter Gegenspieler annehmen) und vergegenwärtigen ihm die negativen Konsequenzen seines momentanen (Doppel)Lebensstils. Ist bekanntlich die schwächste Episode im Bunde und da kann ich nur zustimmen. Die Zeichnungen sind aber weiterhin top-notch, nur inhaltlich ist das wesentlich fluffiger sowie weniger kreativ als MADNESS oder gar FEAR.
Der supercoole Comic-Thread
- Thorsten Hanisch
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Re: Der supercoole Comic-Thread
Fight Girls (2021 / Frank Cho)
All-Female Battle Royale über fünf Runden. Die Gewinnerin wird zur Königin des Imperiums gekrönt. Das Ganze ist in der Zukunft auch ein Medienspektakel sowie -rummel, welcher in alle Galaxien übertragen wird. 5 Hefte lang temporeicher Spaß mit schön colorierten Landschaften und detailliert gezeichneten, riesigen Ungetümen darin, welchen den durchtrainierten Turnier-Teilnehmerinnen das Leben schwer machen. Auf dem Dschungelplaneten gibt es u.A. Raptoren und einen T-Rex, in der Wüste riesige Sandwürmer á la DUNE (der Baron aus Dune hat späer auch einen Auftritt lol) und Skorpione, im riesigen Ozean ein Megalodon (aber kein Statham)! Rein visuell ist das Ding top, die Story ist auf's Wesentliche reduziert (weniger geht nicht), hat aber dafür einen Twist (bzw. mehrere) im Finale. Während des Turniers sind Flora und Fauna sowie die Konkurrenz gleichermaßen blutrünstig. Ist schon primitiv, aber nicht ohne Geschick und Verstand konstruiert, letzten Endes ein kurzweiliger Spaß vor Gottes Gnaden. Ein deutsches Sammelband erscheint demnächst.
All-Female Battle Royale über fünf Runden. Die Gewinnerin wird zur Königin des Imperiums gekrönt. Das Ganze ist in der Zukunft auch ein Medienspektakel sowie -rummel, welcher in alle Galaxien übertragen wird. 5 Hefte lang temporeicher Spaß mit schön colorierten Landschaften und detailliert gezeichneten, riesigen Ungetümen darin, welchen den durchtrainierten Turnier-Teilnehmerinnen das Leben schwer machen. Auf dem Dschungelplaneten gibt es u.A. Raptoren und einen T-Rex, in der Wüste riesige Sandwürmer á la DUNE (der Baron aus Dune hat späer auch einen Auftritt lol) und Skorpione, im riesigen Ozean ein Megalodon (aber kein Statham)! Rein visuell ist das Ding top, die Story ist auf's Wesentliche reduziert (weniger geht nicht), hat aber dafür einen Twist (bzw. mehrere) im Finale. Während des Turniers sind Flora und Fauna sowie die Konkurrenz gleichermaßen blutrünstig. Ist schon primitiv, aber nicht ohne Geschick und Verstand konstruiert, letzten Endes ein kurzweiliger Spaß vor Gottes Gnaden. Ein deutsches Sammelband erscheint demnächst.
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Re: Der supercoole Comic-Thread
Jurassic League (2022 / Daniel Warren Johnson, Juan Gedeon, Mike Spicer)
Kurze Mini-Serie von DC, in welcher alle populären Justice League Mitglieder als Dino-Variante auftreten - in der Steinzeit spielt es ebenso und der böse Asteroid, der alles bisherige Leben auf der Erde auszulöschen droht, ist Darkseid. Entschuldigung, Darkyloseid in dieser Version. Ja, alle Namen sind wenig ausgeklügelte Wortwitze: Batman heißt Batsaurus, Bizarro heißt Brontozarro usw. Der Plot ist so kurz wie flach, doch spult ein paar der üblichen Eckpunkte der bekannten Vorlagen ab (Batsaurus will Rache für seine Eltern und kriegt einen menschlichen Steinzeit-Jungen als Begleiter, quasi Robin). Ein einfacher Gag, der Spaß macht und nicht mehr will. Ein wahrer Höhepunkt sind aber die Zeichnungen und farbenfrohen Colorierungen. Das sieht echt ganz schön knallig aus, bis auf Heft 3, wo ein anderer Zeichner am Werk war und die Szenen zu unkenntlichem Wirr-Warr verkommen.
Kurze Mini-Serie von DC, in welcher alle populären Justice League Mitglieder als Dino-Variante auftreten - in der Steinzeit spielt es ebenso und der böse Asteroid, der alles bisherige Leben auf der Erde auszulöschen droht, ist Darkseid. Entschuldigung, Darkyloseid in dieser Version. Ja, alle Namen sind wenig ausgeklügelte Wortwitze: Batman heißt Batsaurus, Bizarro heißt Brontozarro usw. Der Plot ist so kurz wie flach, doch spult ein paar der üblichen Eckpunkte der bekannten Vorlagen ab (Batsaurus will Rache für seine Eltern und kriegt einen menschlichen Steinzeit-Jungen als Begleiter, quasi Robin). Ein einfacher Gag, der Spaß macht und nicht mehr will. Ein wahrer Höhepunkt sind aber die Zeichnungen und farbenfrohen Colorierungen. Das sieht echt ganz schön knallig aus, bis auf Heft 3, wo ein anderer Zeichner am Werk war und die Szenen zu unkenntlichem Wirr-Warr verkommen.
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