Du bewertest den Abschluss an Filmschulen offenbar über, das ist kein Ticket für irgendwas (so wenig wie der Abschluss in anderen Studienfächern), es ist nicht mehr als eine Voraussetzung und bei dem Beispiel First Step Award muss eine Vorauswahl getroffen werden. Preise, vor allem verbunden mit Geldern, stellen immer für die Benachteiligten eine Ungerechtigkeit dar. Würde ich selbst, wenn es mich beträfe, auch so sehen, das ist subjektiv. In GB flammen hin und wieder auch Diskussionen darüber auf, an wen Fördergelder, ähnlich wie in Deutschland. Die Alternative wäre Du müsstest Dich in der Jury bei einer Preisvergabe mit jedem Projekt eines Möchtegernfilmemacher beschäftigen, dazu hat keiner Lust (das sähe dann so aus wie die ersten Castings bei DSDS, wo angeblich 40.000 mitmachen). Da von Klassentrennung, Kastensystem zu sprechen, ist übertrieben, es gibt zahlreiche Preise und wenn man es nicht schafft, andere davon zu überzeugen, da irgendwie reinzurutschen (die Möglichkeiten hast Du selbst genannt), dann liegt es vielleicht auch an den mangelnden Fähigkeiten. Was meinst Du wieviele Leute jährlich ihren Abschluss an Filmhochschulen machen? Die, die dann nominiert werden oder einen Preis kriegen, machen weniger als 0,1 aus. Die anderen 99,9% beschweren sich aber nicht, dass es an den Regeln liegt. Darf ich daran erinnern, dass Til Schweiger vor Jahren beleidigt war, weil einer seiner dämlichen Filme nicht für den deutschen Filmpreis nominiert war? Hat er sich deshalb etwa bemüht, die nächsten Filme anders zu gestalten? Natürlich nicht. Das ist alles so subjektiv, dass man wirklich nicht die Positionen der Nörgler übernehmen sollte.Benjamin Hahn hat geschrieben:mich ärgert es halt eben nur, dass diese Absolventen, die dann ja schon bessere Voraussetzungen für künftige Projekte haben, gegenüber anderen, gleichaltrigen, vielleicht ähnlich talentierten bevorzugt behandelt werden. Das ist die Herausbildung eines Kastensystems.
Was soll denn das mit den Euro-Zeichen? Wenn man Medizin studieren will und einen schlechteren Notendurchschnitt hat, als ich ihn hatte, hat man natürlich ein Problem. Die Zulassungsbeschränkungen existieren nicht aus purem Sadismus, sondern weil die Studienplätze begrenzt sind. Dass eine Ausbildung zur Heilpraktikerin einem Medizinstudium nicht unbedingt nützt, sollte man vielleicht auch schon mal gehört haben. Denn in welchem Studium werden denn sonst Berufsausbildungen angerechnet? Leute, die einen Einserschnitt haben, haben ihren Kopf früher eingeschaltet und werden dafür bevorzugt. Wer das ungerecht findet, macht es sich bequem, mir sind die als Kardiologen an meinem Herzen eindeutig lieber, weil ich weiß, dass die früh ihre Prioritäten gesetzt haben, die Heilpraktiker können sich gerne um die harmlosen Fälle kümmern. Es gibt genügend Unverhältnismäßigkeiten im Leben, dass sich die Sicht heutiger Studenten aber offenbar so verengt auf ihre kleine Welt beschränkt und die Relation zu anderen Problemen verliert, verwirrt mich.Thorsten Hanisch hat geschrieben: Ne Freundin von mir musste sechs Jahre auf einen Studienplatz im Bereich Medizin warten, da sie nur 2,5 Abi-Schnitt hatte. Ihre rund 10jährige Erfahrung als Arzthelferin & die dreijährige Ausbildung als Heilprakterin brachte da gar nix. Lieber werden irgendwelche Leute mit 1,0 Schnitt, NULL Vorgeschichte, dafür aber großem Euro-Zeichen in den Augen genommen.
Wie kommt man denn auf 10 Jahre Berufserfahrung nach Schule mit dreijähriger Ausbildung, wenn man "nur" sechs Jahre auf den Studienplatz warten musste?