Aus für Schlecker besiegelt

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Thorsten Hanisch
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Aus für Schlecker besiegelt

Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 1. Jun 2012, 14:13

Die bankrotte Drogeriemarkt-Kette Schlecker wird nach Angaben des Unternehmens zerschlagen. Es gebe keine wirtschaftliche Fortführungsperspektive, teilte Schlecker am Freitag mit.

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Wow. Das ist hart. War zwar alles andere als Schlecker-Fan, aber wie hier ein Egotrip über 20.000 Beschäftigte in den Abgrund gerissen hat, ist schon atemberaubend.
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » So 3. Jun 2012, 18:23

Als wären die mit ihren Angestellten vorher irgendwie anders umgegangen. Alles so überraschend wie das Frühlingsfest der Volksmusik, aber natürlich mal wieder bestes Futter fürs temporäre sich-aufregen an deutschen Stammtischen (bevor es dann wieder um Fußball und die Scheißgriechen geht).

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Yuki
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Beitrag von Yuki » So 3. Jun 2012, 18:35

Warum regt man sich überhaupt auf, wenn so Sachen pleite gehen? Warum werden teilweise noch staatl. Finanzspritzen verprasst? Gehört so 'ne "Selbstregulierung" nicht zur freien Marktwirtschaft? Überflüssige Firmen sterben halt aus und neue Firmen werden gegründet. Die Arbeitnehmer finden doch - wenn fähig - woanders Platz. Hab das nie verstanden.

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » So 3. Jun 2012, 19:09

Zynisch.

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Yuki
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Beitrag von Yuki » So 3. Jun 2012, 19:11

Ja, wenn ich wüsste, was das Problem ist, könnte ich das vielleicht weniger zynisch sehen :P Aber man bekommt ja hier nie etwas erklärt lol.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » So 3. Jun 2012, 19:34

Na ja, zum einen isses so, dass hier letztendlich EIN böser, böser Mann, der sich in den letzten Jahren nicht unbedingt durch christliche Nächstenliebe ausgezeichnet hat, aus lauter Raffgier ein deutschlandweit super-bekanntes Milliarden-Imperium gegen die Wand gefahren hat. Das kommt auch heutzutage nicht sooo wahnsinnig oft vor.

Zum anderen isses so, dass in den letzten Monaten dank diesem bösen, bösen Mann irgendwas um die 20.000 Menschen zur Anschlußverwendung freigegeben worden sind. Und von diesen vielen, vielen Menschen sind einige nicht mehr so blutjung, frisch und knackig wie Du und ich und könnten eventuell gar keinen neuen Dienstherren mehr finden.

Mal kurzgefasst, jetzt.

Ich kann die Kurzzeit-Aufregung zwischen Fußball und Scheißgriechen jedenfalls ganz gut verstehen, vielleicht auch weil ich selbst einige Zeit unter einem (anderen) Patriarchen gearbeitet habe und die Wut (vor allem natürlich die der Ladys) somit durchaus nachvollziehen kann.
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Yuki
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Beitrag von Yuki » So 3. Jun 2012, 19:42

Das der Boss ein "böser Mann" ist, is' ja klar lol. Der hat die Verantwortung über zigtausend Leute und Gelder und versaut's in Egotour. Bedauerlich und kacke für die Betroffenen. Aber ich ich meinte das vorhin ja auch eher generell und allgemein - nicht speziell auf den Schlecker Fall bezogen. Den Prozess, das Firmen halt am Arsch gehen -> siehe auch (wer war das nochmal?) Opel neulich. Und Schlecker war doch nie ein Imperium, oder? Fand die Läden so obsolet wie sonst was und habe schon vor fünf Jahren mit Leuten darüber gerätselt, wie sowas solange überleben kann. Das ist genau wie bei den zehntausend Friseuren nebeneinander in der Altstadt - keine vernünftige Geschäftsidee. Aber die machen ja wenigstens noch Schwarzgeld. Das Einzige, was ich ja noch verstehe, dass die Arbeitnehmer dann erstmal auf der Straße sitzen. Aber wo was wegfällt, ist Platz für was Neues. Und beim deutschen Sozialstaat muss sich von denen doch ersteinmal keiner Sorgen machen, auch wenn er erstmal keine neuen Job kriegt.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » So 3. Jun 2012, 19:51

Yuki hat geschrieben:Und Schlecker war doch nie ein Imperium, oder?
Du meinst das jetzt wie?
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Dodger
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Beitrag von Dodger » So 3. Jun 2012, 19:54

Yuki hat geschrieben:Aber wo was wegfällt, ist Platz für was Neues. Und beim deutschen Sozialstaat muss sich von denen doch ersteinmal keiner Sorgen machen, auch wenn er erstmal keine neuen Job kriegt.
Wenn Du mit "erstmal" bis zur Rente/zum Vorruhestand meinst, dann ja, dann muss sich ein Großteil der Betroffenen "keine Sorgen" machen...

Entschuldigung, aber das ist schon ein bißchen sehr naiv, was Du da zusammenschreibst.
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Yuki
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Beitrag von Yuki » So 3. Jun 2012, 20:10

Natürlich hab ich naive Ansichten. Aber wer hat das nicht. Irgendwo. Und ich seh's halt nicht ganz ein. Geht man jetzt davon aus, dass wenn man einmal bei Schlecker gearbeitet hat, man NIE WIEDER EINEN JOB BEKOMMT ODER WAS?! Jüngere haben doch wohl nix zu meckern und hier bei mir werden auch 40 - 50 jährige eingestellt. Okay, dannach wird's dann langsam eng, aber meine Güte ><...

@Thorsten: Schlecker war für mich halt 'ne weit verbreitete Ladenkette, aber kein Imperium lol. McD ist eins. Oder von mir aus Aldi - 'nen zweigeteiltes Imperium.

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