Phase IV: After Dark Filmtalk TOP-100 (Gleichstand-Voting)

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 3. Okt 2012, 15:11

Yuki hat geschrieben:Ozu Filme guckt man eben nicht nur, um "unterhalten" zu werden
Kann man aber auch. Der lief ebenso ganz normal in den japanischen Kinos und wurden dort von ganz normalen Leuten zur reinen Unterhaltung gesehen. Sogar Andrei Tarkovsky hatte den ein oder anderen Publikumsrenner. Und Kurosawa war sowieso der Blockbustrigste von allen...

Oder anders: Seit einiger Zeit werden diverse B-Actioner von der Filmwissenschafts-Elite abgefeiert. Sind die Filme jetzt superschlaue Ultrakunst oder doch bloß billiger Ostblock-Rotz?

Letztendlich isses doch einzig und allein davon abhängig, was jeder für sich draus macht.

Ich halt nicht viel von "da oben" und "da unten" - ich nehm lieber jeden Film für sich.
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Mi 3. Okt 2012, 15:16

Dich nehm ich am liebsten von oben.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 3. Okt 2012, 15:22

Dazu müßtest Du erstmal hochkommen.
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Beitrag von Julio Sacchi » Mi 3. Okt 2012, 15:25

"ihn hochbekommen"

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 3. Okt 2012, 15:28

Danke, dass Du meinen Joke nochmal erklärt hast. Lieb.
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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mi 3. Okt 2012, 15:28

Haha. Man lernt das übrigens in der Schule - den Unterschied zwischen Klassik und bloßer Unterhaltung. So mit Schiller und so. Aber man kann das natürlich so sehen, wie man will. Mach ich jetzt auch und merk mir das als Konter :D.

Und nochmal. "Von oben" und "von unten" sagst nur du. Ich sehe die Fächer eher NEBENEINANDER. Hard Boiled ist kein schlechterer Film als Ohayou, weil er im Gegensatz zum Ozu Film nichts Dolles zu erzählen hat. Trotzdem andere Ebenen.

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 3. Okt 2012, 15:48

Yuki hat geschrieben:Man lernt das übrigens in der Schule - den Unterschied zwischen Klassik und bloßer Unterhaltung. So mit Schiller und so.
Schiller isn gutes Beispiel. Damals absoluter Superstar der Unterhaltungsliteratur. Nobody did it better. Heute Kunst weil aus Deutschland halt sonst nicht viel kam und kommt.

Ich weiß schon, was Du meinst. Nur hab ich halt auch gelernt, dass so ein Kanon immer dem Wandel der Zeit unterliegt bzw. jederzeit in Frage gestellt werden kann (und eigentlich auch muss).
Yuki hat geschrieben:"Von oben" und "von unten" sagst nur du.
Na, dann les Dir die letzten Postings nochmal durch. Ich hab das Faß jedenfalls nicht aufgemacht.

@Rest: Seh ich so wie Du.
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Beitrag von Yuki » Mi 3. Okt 2012, 16:04

Thorsten Hanisch hat geschrieben:
Yuki hat geschrieben:"Von oben" und "von unten" sagst nur du.
Na, dann les Dir die letzten Postings nochmal durch.
Ja, hab ich, ich rede immer von einem anderen Level - aber ich setze damit keines der Werke herab- oder herauf. Bill Gates ist auch 'nen anderes Level als ich. Aber deswegen ist der nicht automatisch ein besserer Mensch als ich.

Man darf immer und alles überall in Frage stellen (ich spar mir jetzt mal den sich anbietenden Gag :D).

Aber Schiller hat eben nicht nur Unterhaltung gemacht. Dem ging's auch um die Erziehung seines Zuschauers. So wie es in Klassik allgemein darum geht, den Menschen was beizubringen. Hard Boiled und Woo wollen aber nicht erziehen. Woo hat sowieso schmerzhaft erfahren müssen, was seine Filme für eine Auswirkung auf die heimische Jugend hatte, gerade weil er "nur" Unterhaltung produziert. Nach ABT liefen die ganzen pseudo-coolen Jungs im Chow Yun Fat Outfit rum und haben sich assig benommen. Das Schiller, Ozu & Co. (was für eine Ansammlung an Namen inzwischen) nebenbei auch noch als bloße Unterhaltung dienen können, zeigt doch nur, wie toll die Dinger geschrieben sind.

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mi 3. Okt 2012, 16:13

Yuki hat geschrieben:Woo hat sowieso schmerzhaft erfahren müssen, was seine Filme für eine Auswirkung auf die heimische Jugend hatte
Deswegen hat er dann ja auch die Ohrfeige BULLET IN THE HEAD gedreht, die viele nicht so wirklich mochten.

Apropos:
Yuki hat geschrieben:Aber Schiller hat eben nicht nur Unterhaltung gemacht. Dem ging's auch um die Erziehung seines Zuschauers. So wie es in Klassik allgemein darum geht, den Menschen was beizubringen
Genau diese Haltung wird ja heutzutage völlig abgelehnt. Hatten wir ja schon mehrmals in diesem Forum (zuletzt bei Laugier).

Würde Schiller heut mit solch einem Gestus antreten, würde man ihn mit Mistgabeln aus den Dorf picksen.

Du siehst: Alles relativ.
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Beitrag von Yuki » Mi 3. Okt 2012, 17:09

Thorsten Hanisch hat geschrieben: Genau diese Haltung wird ja heutzutage völlig abgelehnt. Hatten wir ja schon mehrmals in diesem Forum (zuletzt bei Laugier).
Diese Haltung wird nicht VÖLLIG abgelehnt. Sonst würden so Leute wie Haneke doch nicht noch gefeiert werden - der ja im Endeffekt schon sowas versucht (wenn auch mit dem Über-Moral-Hammer). Da ist für mich halt auch der Unterschied. Klassischer Film (was auch heute noch produziert wird) = erzählt was, bringt was, lehrt was. Oder versucht das zumindest. Genrefilm oder von mir aus "moderner Film" = zeigt was, unterhält was, bringt aber nich' so viel. Beides kann geil sein. Beides kann scheiße sein. Gibt auch Mischungen lol.

Du siehst: Alles relativ.

btw .... immer diese altklugen Floskeln von dir in letzter Zeit (alles relativ, gab's schon früher, alles wie immer, überrascht mich nicht) :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Bist du plötzlich 20 Jahre älter als Julio geworden oder ist das jetzt so 'ne elitäre Abwehrhaltung?

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