Das Literarische Quartett

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Booh
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Das Literarische Quartett

Beitrag von Booh » So 26. Aug 2012, 09:04

Verklärter Herbst


Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten.

Da sagt der Landmann: Es ist gut.
Ihr Abendglocken lang und leise
Gebt noch zum Ende frohen Mut.
Ein Vogelzug grüßt auf der Reise.

Es ist der Liebe milde Zeit.
Im Kahn den blauen Fluss hinunter
Wie schön sich Bild an Bildchen reiht -
Das geht in Ruh und Schweigen unter.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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Chevinger
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Beitrag von Chevinger » So 26. Aug 2012, 11:57

Der Tod ist nahe
bald ist er hier
er nimmt mich mit
und trinkt mein Bier.

Ich weiß genau
ich werd nicht alt
denn nur die Besten
sterben bald...

Oh wie tut mein Herz doch weh,
wenn ich vom Glas den Boden seh...

Oh Alkohol, oh Alkohol,
daß du mein Feind bist, weiß ich wohl.
doch in der Bibel steht geschrieben,
Du sollst auch deine Feinde lieben!
When you have to shoot, shoot, don't talk.

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Booh
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Beitrag von Booh » So 26. Aug 2012, 13:15

:lol: :lol:

Afrikanischer Mistkäfer

Der afrikanische Mistkäfer
sah aus wie eine wunderschöne Brosche;
neun verschiedene Farben; und
er sah mich an
und ich sah ihn
an, und irgendwas
ging zwischen uns vor,
zwischen Mensch und
Insekt.

Er hatte weiße Punkte
auf seinen roten Flügeln; er machte
ein Geräusch wie ein
winziges Flugzeug;
und ich dachte:
der liest keinen Plato,
hält sich nicht auf mit Mathe oder
Physik, und auf die Gesetze der Schwerkraft
pfeift er erst recht -

Ich gab ihm mit der Faust eins aufs Dach
und schlug ihn platt,
und er zierte sich nicht lang
und stank
und war
häßlich.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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Chevinger
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Beitrag von Chevinger » So 26. Aug 2012, 14:25

:shock: :? :arrow: :?:

----- So 26. Aug 2012, 15:10 -----

Ich stehe da und denke nach.
In mir kreisen viele Gedanken,
doch die Antworten liegen brach.
Was kann ich tun, wie muss ich sein ?
Ich lach nur noch über die ganze Welt.
Diese Welt ist einfach Scheiße,
drum will ich endlich los. Los auf eine lange Reise.
Die Reise in die Ewigkeit,
doch ist es wirklich schon so weit ?

soll ich Abschied nehmen von allen hier ?
Ich glaube es ist noch nicht die Zeit gekommen,
an der ich sage ich will nicht mehr.
Denn Abschied fällt mir sehr sehr schwer.
Ich hoffe dieses Leben wird endlich besser,
sonst hilft nur noch eins, der Griff zum Messer.
Dann spüre ich alle Probleme
und jeden Stress fließen,
in Form von allem Blut vergießen.

Die Erlösung ist nahe,
ich kann sie schon sehen,
eines Tages werde ich gehen.
Verlassen diese elende Welt, diesen Körper, diese Zeit,
erst dann fühlt meine Seele die ewige Freiheit.
Sie ist dann nicht mehr ortsgebunden
und zieht auf anderen Welten ihre Runden,
doch kann ich mich selber so verwunden ?
oder würden andere vielleicht traurig sein ?
mich vermissen oder gar weinen ?

Ich will auch niemanden verletzen,
denn ich weiß wie es sich anhört wenn Herzen zerfetzen.
Die Gefühle absterben, unterdrückt werden
und dann trotzdem zum Vergessen führen.
Nach nicht allzu langer Zeit würde alles vergessen sein,
Jeder wird sein Leben weiter leben, nichts vermissen,
auch wenn das Leben hier auf Erden bleibt so beschissen.
Jeder wird neue Freunde finden,
neue Bekannte, die für neue Freude sorgen,
mit denen man gerne spricht,
auch wenn es mal dauert bis in den frühen Morgen.

Die Entscheidung liegt schon ziemlich nahe,
nur die Durchführung noch fern,
meine Gedanken kreisen schon hoch im himmel,
bei Wolken Sonne, Mond und Sternen.
Ich denke aber ich bin noch nicht bereit,
doch irgendwann kommt diese Zeit,
mein Leben wird zuende sein,
eines Tages werde ich mich befreien!
When you have to shoot, shoot, don't talk.

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Booh
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Beitrag von Booh » So 26. Aug 2012, 20:39

Idioten. Jetz habt ihr alles aus dem subversiven Kontext gerissen.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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Chevinger
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Beitrag von Chevinger » Di 28. Aug 2012, 10:03

:cry:
When you have to shoot, shoot, don't talk.

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Chevinger
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Beitrag von Chevinger » Di 28. Aug 2012, 13:39

Was aber jetzt mal wirklich sehr schön ist aber leider nicht mehr in unsere Literarische Fluß passt. Ist dieses hier von Erich Kästner

Der September
Das ist ein Abschied mit Standarten
aus Pflaumenblau und Apfelgrün.
Goldlack und Astern flaggt der Garten,
und tausend Königskerzen glühn.

Das ist ein Abschied mit Posaunen,
mit Erntedank und Bauernball.
Kuhglockenläutend ziehn die braunen
und bunten Herden in den Stall.

Das ist ein Abschied mit Gerüchen
aus einer fast vergessenen Welt.
Mus und Gelee kocht in den Küchen.
Kartoffelfeuer qualmt im Feld.

Das ist ein Abschied mit Getümmel,
mit Huhn am Spieß und Bier im Krug.
Luftschaukeln möchten in den Himmel.
Doch sind sie wohl nicht fromm genug.

Die Stare gehen auf die Reise.
Altweibersommer weht im Wind.
Das ist ein Abschied laut und leise.
Die Karussells drehn sich im Kreise.
Und was vorüber schien, beginnt.
When you have to shoot, shoot, don't talk.

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