Ich würde es eher so sehen, dass der Film die beiden Perspektiven parallelisiert. Ich sehe schon, woher der "prätentiös"-Vorwurf kommt, ist vermutlich auch gerade diese Parallelisierung; das sind schon die ganz großen Striche, die Aronofsky hier auspackt (aber auch nicht ohne Humor, wie ich finde, so macht sich der Film ja auch darüber lustig, dass Bardem auch Lawrences Vater sein könnte; Aronofksy und Bardem sind nur ein paar Tage auseinander). Aber selbst wenn das alles großer Quatsch ist, dann zumindest geil gedrehter. Und man kann die ganzen Symbole und Allegorien ja auch ausblenden, dann funktioniert mother! immer noch als launige Social-Anxiety-Groteske.diceman hat geschrieben:Den Gedanken finde ich auch cool.
mother!
- Youri
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Na was denn sonst? Und von Geschlecht abgekoppelt kann man das gar nicht sehen es sei denn man setzt sich freiwillig Scheuklappen auf. Zu welcher Wertung bezüglich des Films man kommt hängt ja davon ab, wie man die einzelnen Faktoren dort zu einander in Beziehung setzt - wenn man ihn denn als Allegorie überhaupt ernst nimmt. Den Part fand ich ja eben sehr platt.Blaupause hat geschrieben:Die Frage ist, wird hier wirklich eine Beziehung dargestellt?
Mein Punkt ist ja nur, dass dieser Misogynie-Vorwurf, den ich letztlich nicht teile, ja nicht völlig aus der Luft gegriffen/ herbeiphantasiert wird sondern anhand des Films durchaus belegt werden kann. Es gibt ja auch Leute die ihn feministisch finden und die das bestimmt auch wunderbar darlegen könnten.
Ich habe ihn ja eher als unterhaltsames, hysterisch-schwarzhumoriges Horror-Melodram mit Prätentions-Nebelkerzen rezipiert.
----- Do 21. Sep 2017, 14:08 -----
Genau soYouri hat geschrieben:Aber selbst wenn das alles großer Quatsch ist, dann zumindest geil gedrehter. Und man kann die ganzen Symbole und Allegorien ja auch ausblenden, dann funktioniert mother! immer noch als launige Social-Anxiety-Groteske.
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Wenn man die Allegorie als Kern der Geschichte sieht, könnte man hier statt Mann und Frau auch einen Baum und einen Jungen als Platzhalter nehmen.Pow Wow hat geschrieben:Na was denn sonst?
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Giving_Tree
Tut mir Leid, aber ich habe in mother! keine Mann/Frau Beziehung gesehen, die auch nur einen Moment als solche glaubwürdig oder aussagekräftig wäre..
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Sehr geiler Film. Bin auch auf der Religionsseite. Die wichtigen Sachen kennt man, aber als mehr oder weniger religiöser Analphabet entgeht einem da bestimmt vieles an Details neben der groben Rahmenhandlung. Muss da die ein oder andere Interpretation dazu lesen und mir denn Film noch mal angucken. Schauspieler super, Optik und teilweise auch die Kamerarbeit herorragend. Konnte mich gar nicht satt sehen. Das gemächliche Tempo über eine lange Zeit lässt die Zuspitzung zum Schluss noch intensiver wirken. Aronofsky ist und bleibt einer meiner Lieblingsregisseure. Kunstwerk!
9/10
9/10
- Don Kolleone
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Aronofsky kann es nach dem verkackten Noah also doch noch. Boah, was hat mich Mother! am Schlafittchen gepackt. Hätte ich ne Jahresbestenliste, der wäre jedenfalls dabei. Lawrence und die Kamera sind der Wahnsinn, die verschiedenen Lesarten machen den Film umso interessanter und schlußendlich bewerkstelligt der Film es ein ohnmächtiges, albtraumhaftes Szenario ganz ohne musikalische Untermalung zu entwerfen. Chapeau.
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Gesehen.
Der nächste Bibelfilm vom schrägen Darren, dieses Mal knöpft er sich Altes und Neues Testament gleich komplett vor. Gott, Mutter (Erde/Natur?), Adam und Eva, Kain und Abel, der Sündenfall, Jesu Geburt und Tod und was es da noch so alles gibt. Vieles ist platt, manches smart, alles behämmert - aber technisch virtuos auf allen Ebenen, sieht man von zweitklassigen Effekten mal ab, und hervorragend gespielt. Das alles darf und kann man nicht so ernst nehmen wie Aaronovsky selbst das tut, vieles ist einfach knacklustig in seiner totalen Hysterie. Irgendwas stimmt aber nicht mit Darren. Sein Frauenhaß ist unverhohlen, das beschränkt sich ja nicht nur auf Lawrences Martyrium, sondern betrifft auch die anderen Frauenfiguren (die durchtriebene Pfeiffer, die brutale Wiig). Rache an Rachel Weisz oder was treibt den Mann da um? Nun gut. Vor allem ist es erst einmal erfreulich, daß da ein Typ konsequent seine Vision durchzieht und einen echt überkandidelten Unsinn mit Superstars garniert - und damit dem runtergedooften Blockbusterpublikum eine lange Nase dreht. Man kann für jeden Film dankbar sein, der sein Publikum fordert und zum Mitmachen zwingt. Leider ist das bei "mother!" am Ende aber auch schon alles.
Der nächste Bibelfilm vom schrägen Darren, dieses Mal knöpft er sich Altes und Neues Testament gleich komplett vor. Gott, Mutter (Erde/Natur?), Adam und Eva, Kain und Abel, der Sündenfall, Jesu Geburt und Tod und was es da noch so alles gibt. Vieles ist platt, manches smart, alles behämmert - aber technisch virtuos auf allen Ebenen, sieht man von zweitklassigen Effekten mal ab, und hervorragend gespielt. Das alles darf und kann man nicht so ernst nehmen wie Aaronovsky selbst das tut, vieles ist einfach knacklustig in seiner totalen Hysterie. Irgendwas stimmt aber nicht mit Darren. Sein Frauenhaß ist unverhohlen, das beschränkt sich ja nicht nur auf Lawrences Martyrium, sondern betrifft auch die anderen Frauenfiguren (die durchtriebene Pfeiffer, die brutale Wiig). Rache an Rachel Weisz oder was treibt den Mann da um? Nun gut. Vor allem ist es erst einmal erfreulich, daß da ein Typ konsequent seine Vision durchzieht und einen echt überkandidelten Unsinn mit Superstars garniert - und damit dem runtergedooften Blockbusterpublikum eine lange Nase dreht. Man kann für jeden Film dankbar sein, der sein Publikum fordert und zum Mitmachen zwingt. Leider ist das bei "mother!" am Ende aber auch schon alles.
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