ROUGH CUT war einfach arthousiger, man wunderte sich nicht darüber, dass der Typ vorher Assistent bei Kim Ki-duk war. THE FRONT LINE finde ich recht glatt und langweilig inszeniert. Ich rede hier aber nicht von irgendwelchen Regie-Mätzen, ich fand's einfach beliebig. Das hat ja mit Glaubwürdigkeit gar nichts zu tun. Und seinen Stil einzudampfen, um eine möglichst Zielgruppe zu erreichen und es allen recht zu machen, finde ich jetzt nicht übermäßig sympathisch.kami hat geschrieben:Und zu FRONT LINE: Ich finde den gerade visuell ausgesprochen passend und einfallsreich inszeniert, gerade die Hügelerstürmungen. Dazu die glaubhaft gezeichneten Charaktere, die das menschliche Drama fühlbar macht, was leider nicht allzuvielen Kriegsfilmen gelingt. Warum sollte man diese Glaubwürdigkeit zugunsten einer Eigenwilligkeit und Radikalität (was immer du jetzt darunter verstehst, hab ROUGH CUT nicht gesehen) riskieren und damit die Zielgruppe eventuell drastisch verkleinern?
Naja, mein Problem ist nicht hauptsächlich ideologischer Natur, mich nervt das übermäßige Melo, die Reden und weinenden Männer. Alles ist immer so bierernst, bedeutungsvoll und daher auch unnötig aufgebläht.kami hat geschrieben:BTW, zumindest die großen südkoreanischen Kriegsfilme finde ich alle sehr gelungen. Erst unlängst hat mich MY WAY wieder ziemlich geplättet, auch wenn der Krieg darin zumindest dem Zuschauer schon fast unanständig viel Spaß macht. Hat dennoch eine überzeugende Antikriegsbotschaft. Der einzig inhaltlich bedenkliche Kriegsfilm, 71 INTO THE FIRE, ist zumindest sehr mitreißend inszeniertes Heldenkino mit straffer Dramaturgie und spektakulärer Action. Und wenn man sich die unsäglichen geschichtsrevisionistischen Drecksfilme aus Japan zum Thema 2.WK im Vergleich anschaut, dann kann man den Koreanern für ihre Kriegsfilme nur gratulieren.