The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
- diceman
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The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
1975 (Bryan Forbes, mit Katharine Ross)
Eine Schande, daß die Mehrheit aller Kinogänger mit Ira Levins kleinem literarischen Kunstwerk zuerst durch die verhunzte 2004er Verfilmung bekannt gemacht wird, dabei existiert eine ungleich bessere und werkgetreuere Adaption aus dem Jahre 1975.
Regisseur Bryan Forbes schafft es grandios den Kulturschock beim Umzug von Metropole in Kleinstadt herauszustellen, eine oberflächliche Idylle zu kreieren, welche nach und nach Risse bekommt, und die schwelende Paranoia der Protagonistin nachvollziehbar in Szene zu setzen. Das Drehbuch hält sich weitgehend an die Struktur der Novelle, aber hier und da findet Forbes alternative, der Atmosphäre zuträgliche Begebenheiten, und/oder erweitert bestehende Szenen sinnvoll und mit bemerkenswertem Fingerspitzengefühl.
In der geschriebenen Vorlage herrscht deutlich mehr Ambivalenz, einen lauten Showdown spart sich Levin gänzlich, er schreibt pragmatisch und effizient und sobald alle Karten ausgespielt sind, gibt es für ihn keinen Grund mehr, oberflächliches Spektakel nachzureichen - und Levin hat sein Kartenhaus derart sorgfältig designt, daß er sich in der Coda tatsächlich voll und ganz auf das Kopfkino des Lesers verlassen kann ... aber Film ist eben ein anderes Medium, und so lässt es sich die 1975er Adaption nicht nehmen, die Lücke im Buch zwischen Epiphanie und Epilog mit ein paar unentgeltlichen Genre-Thrills zu füllen, die im Finale sogar Carpenter Vibes versprühen. Der Epilog ist ein Chiller deLuxe, und kommt so auch im Buch vor.
Wenn man die Novelle als sauberen Skalpellschnitt bezeichnet, ist diese Adaption ein Küchenmesser - aber immer noch scharf.
2004 (Frank Oz, mit Nicole Kidman)
Sondermüll.
//EDIT:
Sorry, wollte erst mehr zu schreiben, bin aber immer noch wütend.
Eine Schande, daß die Mehrheit aller Kinogänger mit Ira Levins kleinem literarischen Kunstwerk zuerst durch die verhunzte 2004er Verfilmung bekannt gemacht wird, dabei existiert eine ungleich bessere und werkgetreuere Adaption aus dem Jahre 1975.
Regisseur Bryan Forbes schafft es grandios den Kulturschock beim Umzug von Metropole in Kleinstadt herauszustellen, eine oberflächliche Idylle zu kreieren, welche nach und nach Risse bekommt, und die schwelende Paranoia der Protagonistin nachvollziehbar in Szene zu setzen. Das Drehbuch hält sich weitgehend an die Struktur der Novelle, aber hier und da findet Forbes alternative, der Atmosphäre zuträgliche Begebenheiten, und/oder erweitert bestehende Szenen sinnvoll und mit bemerkenswertem Fingerspitzengefühl.
In der geschriebenen Vorlage herrscht deutlich mehr Ambivalenz, einen lauten Showdown spart sich Levin gänzlich, er schreibt pragmatisch und effizient und sobald alle Karten ausgespielt sind, gibt es für ihn keinen Grund mehr, oberflächliches Spektakel nachzureichen - und Levin hat sein Kartenhaus derart sorgfältig designt, daß er sich in der Coda tatsächlich voll und ganz auf das Kopfkino des Lesers verlassen kann ... aber Film ist eben ein anderes Medium, und so lässt es sich die 1975er Adaption nicht nehmen, die Lücke im Buch zwischen Epiphanie und Epilog mit ein paar unentgeltlichen Genre-Thrills zu füllen, die im Finale sogar Carpenter Vibes versprühen. Der Epilog ist ein Chiller deLuxe, und kommt so auch im Buch vor.
Wenn man die Novelle als sauberen Skalpellschnitt bezeichnet, ist diese Adaption ein Küchenmesser - aber immer noch scharf.
2004 (Frank Oz, mit Nicole Kidman)
Sondermüll.
//EDIT:
Sorry, wollte erst mehr zu schreiben, bin aber immer noch wütend.
"Ja, Junge, da kann man mal sehen, wie schlecht du denken kannst."
• Jean-Luc Picard
• Jean-Luc Picard
- Frau Stockl
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Re: The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
Nie gelesen.
Nie gesehen.
Auch die Fortsetzungen nicht.
Kenn ich nur von paar tollen William Goldman Stories:
“I didn't know it then, but he (Bryan Forbes) would totally rewrite
Stepford too. Almost totally. The last quarter of the movie is mine. I think he would have changed that, too, but he ran out of time.“
“Not only that, by having Nanette Newman in the part, the whole look of the film had to alter. Forget the tennis costumes. Forget the parade of Bunnies walking through the A&P in shorts on their perfect tanned legs. She can't wear the clothes. Which is why if you ever see the movie you will understand why all these women in the summertime in Stepford, Connecticut, walk around in long dresses to the floor and big brimmed hats on their heads.“
“Stepford Wives was probably released badly as far as the people involved in the making of that movie are concerned. It has some exploitable elements, but it wasn't Halloween. The best way to release it would have been slowly, praying for favorable word of mouth.
The studio threw it on the market in hundreds of theatres immediately. Why?
Because the studio's needs are not the same as
the needs of the individual pictures, and right then Columbia
needed cash flow badly-dollars, and now. Stepford got them
some dollars. It was gone in a month, but it served the studio
well.“
Nie gesehen.
Auch die Fortsetzungen nicht.
Kenn ich nur von paar tollen William Goldman Stories:
“I didn't know it then, but he (Bryan Forbes) would totally rewrite
Stepford too. Almost totally. The last quarter of the movie is mine. I think he would have changed that, too, but he ran out of time.“
“Not only that, by having Nanette Newman in the part, the whole look of the film had to alter. Forget the tennis costumes. Forget the parade of Bunnies walking through the A&P in shorts on their perfect tanned legs. She can't wear the clothes. Which is why if you ever see the movie you will understand why all these women in the summertime in Stepford, Connecticut, walk around in long dresses to the floor and big brimmed hats on their heads.“
“Stepford Wives was probably released badly as far as the people involved in the making of that movie are concerned. It has some exploitable elements, but it wasn't Halloween. The best way to release it would have been slowly, praying for favorable word of mouth.
The studio threw it on the market in hundreds of theatres immediately. Why?
Because the studio's needs are not the same as
the needs of the individual pictures, and right then Columbia
needed cash flow badly-dollars, and now. Stepford got them
some dollars. It was gone in a month, but it served the studio
well.“
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.
- Sylvio Constabel
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Re: The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
Wie für Nullinienjimmy gemacht.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie
- Frau Stockl
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Re: The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.
- diceman
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Re: The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
--- Spoilers ahead ---
Schließlich ist der Titel der Geschichte immer noch THE STEPFORD WIVES - und nicht etwa THE STEPFORD GIRLS:
Die 2004er Version ist eine Travestie; da gibt es zwar die angesprochenen paradierenden Bunnies, aber der Film selbst fällt auseinander - es gibt kein Mysterium mehr, keinen Uncanny-Effekt, keinen Thrill, alles ist von Minute Eins an derart schrill und überzeichnet, daß jegliche Überlegungen der Protagonistin (die sich selbst wie eine Karikatur aufführt) ob der merkwürdigen Verhaltensweise ihrer Nachbarschaft unglaubwürdig werden. Vom zweitklassigen, selbstgeschriebenen Twist und dem aufdringlichen Erklärbär-Gelaber ganz zu schweigen, der einem Moral und "Message" mit Beil und Kettensäge einbläut.
Tennis-Kostüme gibt es sehr wohl. Wobei das Endergebnis aber schon sehr nah an der Levin'schen Vision ist - der Clou der Story ist ja, daß auf den ersten Blick alles normal und unverfänglich wirkt, und erst bei genauerem Hinsehen die Sache uncanny wird. Das Sexuelle ist nur ein Teilaspekt des Masterplans, der im Übrigen nicht auf das Ersetzen der Bevölkerung abzielt, sondern die "Verbesserung" bestehender Modelle - die reaktionäre Vision von der perfekten Hausfrau ist der andere.“Not only that, by having Nanette Newman in the part, the whole look of the film had to alter. Forget the tennis costumes. Forget the parade of Bunnies walking through the A&P in shorts on their perfect tanned legs. She can't wear the clothes. Which is why if you ever see the movie you will understand why all these women in the summertime in Stepford, Connecticut, walk around in long dresses to the floor and big brimmed hats on their heads.“
Schließlich ist der Titel der Geschichte immer noch THE STEPFORD WIVES - und nicht etwa THE STEPFORD GIRLS:
Die 2004er Version ist eine Travestie; da gibt es zwar die angesprochenen paradierenden Bunnies, aber der Film selbst fällt auseinander - es gibt kein Mysterium mehr, keinen Uncanny-Effekt, keinen Thrill, alles ist von Minute Eins an derart schrill und überzeichnet, daß jegliche Überlegungen der Protagonistin (die sich selbst wie eine Karikatur aufführt) ob der merkwürdigen Verhaltensweise ihrer Nachbarschaft unglaubwürdig werden. Vom zweitklassigen, selbstgeschriebenen Twist und dem aufdringlichen Erklärbär-Gelaber ganz zu schweigen, der einem Moral und "Message" mit Beil und Kettensäge einbläut.
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• Jean-Luc Picard
• Jean-Luc Picard
- Julio Sacchi
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- Registriert: Do 10. Mai 2012, 17:52
Re: The Stepford Wives (1975 vs. 2004)
Alter Stepford toll, neuer Stepford oll.
Die Sonne ist gelb, der Himmel blau.
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