Arrival

Neuigkeiten und Diskussionen zu Filmen aus den USA und dem Rest der Welt.
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Don Kolleone
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Beitrag von Don Kolleone » So 4. Dez 2016, 16:54

Schnullio, oh Schnullio.
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Bewitched240
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Beitrag von Bewitched240 » So 4. Dez 2016, 23:44

Grade gesehen. Hatte den INTERSTELLAR-Effekt.
Ähnlicher Schmonzes mit so 'nem langweiligen Zeit-Ding. Keine Ahnung, was Villeneuve geritten hat, den Stoff zu verfilmen. Wirkt alles ziemlich glatt und die Höhepunkte halten sich in Grenzen. Das Beste war noch die erste Schleusenszene. Gegen Schluss schmalzt es dann so richtig ab. Darstellerische Höhepunkte sucht man leider auch vergebens. Wie bereits angesprochen wirken die Aliens beim ersten Kontakt imposant und interessant, aber dann hat man jedes Mal den gleichen Anblick. Das politische Szenario wirkte auch komplett ausgelutscht.
Viel Positives kann ich irgendwie nicht benennen. Vom Gesamtgefühl her eine Enttäuschung, wenn auch nicht komplett schlecht.
4/10

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 5. Dez 2016, 01:01

Bewitched240 hat geschrieben:Keine Ahnung, was Villeneuve geritten hat, den Stoff zu verfilmen.
Preisgekrönte Vorlage eines mit Preisen überhäuften Schriftstellers. Sowas reizt.
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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Di 13. Dez 2016, 12:21

Wurde vom American Film Institute unter die Top 10 der besten Filme 2016 gewählt und zudem für zwei Golden Globes nominiert.
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 13. Dez 2016, 12:52

Und nu? Der neue Star Wars ist laut Deinen Aussagen ja auch Kritikerliebling.

Marmaduke
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Beitrag von Marmaduke » Di 13. Dez 2016, 17:33

Mochte den. Klar, der Vergleich mit "2001" ist absurd (und den macht der Film selbst auf, spätestens, wenn er Einstellungen kopiert), aber die Grundthematik fand ich durchdacht und klug umgesetzt. Adams war gut, Renner war da. Sah aber tatsächlich über weite Strecken wie ein Outlet-Katalog vom Free-Jazz-Hörer aus.

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 13. Dez 2016, 18:34

:mrgreen:

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Don Kolleone
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Beitrag von Don Kolleone » Mo 19. Dez 2016, 14:41

Sah den neulich im OmU. Anfang wirklich spannend und optisch einwandfrei geraten. Auch das Ende geht trotz Nolan-Vibes noch ok (wobei meine Begleitung bei den Fiedlern heulen musste). Leider ist der Weg dahin ziemlich schludrig geraten. Aus dem Grund auch irgendwie ne saftige Enttäuschung.

Der Stoff reicht eigentlich nur für ne Folge Twilight Zone, ist von der Grundidee aber interessant genug, daß ich die Kurzgeschichte, auf der ARRIVAL basiert, noch lesen werden.
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diceman
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Beitrag von diceman » Mo 19. Dez 2016, 15:35

Aber hättest du es nicht auch stimmiger und weniger aufdringlicher gefunden, wenn am Ende
[+] Spoiler
offen bleibt, ob der Schatten auf dem Balkon wirklich Jeremy Renner ist? Und willst du wirklich wissen, wie sie sich entschieden hat, bezüglich ihres Kindes? Die Frage, ob ich ein dem Tode geweihtes Kind überhaupt zur Welt bringt ist viel zu große und philosophische, die will ich nicht vorgekaut bekommen. Es interessiert mich nicht, wie der Protagonist zum Thema steht, für die Agenda des Films ist es genauso unerheblich - wichtig ist nur, daß man sich mit der Frage auseinandersetzt. Und diese Frage sollte am Ende an den Zuschauer abgegeben werden. Imho gibt das der Geschichte eine unangenehm fatalistische Note, vor allem weil's so überhastet präsentiert wird; ich nehme ihr in diesem Augenblick nicht ab, daß sie sich innig mit der Frage beschäftigt hat; in dem Moment ist das einfach nur ist billige Gefühlsduselei, Anbiederung an einfache Feierabend-Entertainment-Gemüter, und dem Thema schlicht nicht angemessen. Ich mag die Idee lieber, daß dies nur eine mögliche Zukunft ist, und wir immer noch die Freiheit haben, über unser Schicksal zu entscheiden.
Genau deswegen hat mich der Film auch so verärgert; er verkauft mich für dumm. Und bringt mich um die Herausforderung, mich selbst mit dem moralischen Dilemma, welches er präsentiert, auseinanderzusetzen.
"Ja, Junge, da kann man mal sehen, wie schlecht du denken kannst."
• Jean-Luc Picard

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 19. Dez 2016, 16:20

:D Klar, hätte man auch so angehen können, dann hätte Villeneuve den Film aber für 2,5 Mio. in Bulgarien drehen müssen.
[+] Spoiler
Außerdem: Gibt doch den Dialog mit Renner über Lebensentscheidungen, hier wird doch klar, wie Adams gestrickt ist. UND: Im Film wird auch gesagt, dass sich dank der Alien-Sprache Konzepte wie Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart auflösen. Sie erlebt in Zukunft mit Renner längst Vergangenes, was auch die Entscheidung für ihre totgeweihte Tochter unterfüttert, man sollte nie Muttergefühle unterschätzen.
Klar, hätte man alles noch viel, viel tiefgründiger und voll edgy gestalten können, aber nicht auf 50 Mio.-Dollar-Level, kein Produzent schreitet mit offenen Augen in den Bankrott.

Finds übrigens interessant, dass gerade diejenigen ARRIVAL mangelnden Anspruch attestieren, die sich bisher selbst nicht gerade als Dauer-Konsumenten von beinharten Intellektuellen-Stoff geoutet haben.
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