Logan

[Thorsten Hanisch]

Und natürlich ist das ein X-Men-Film

Ok, kann man sich drüber kloppen, ich würde Spin-Offs nicht unbedingt zu 100% unter der betreffenden Hauptreihe verbuchen, da (oftmals stark) differierendes Personal, andere Timeline etc. (seit "The Wolverine" wurde ja auch das "X-Men" im Titel getilgt).

[Joachim Bauer]

Problem sind dabei jedoch immer die wechselseitigen Bezüge, die (bei den letzten Filmen vorzugsweise um den Abspann herum) immer wieder auftauchen. Die spielen schon in einem gemeinsamen Universum. Dass "Logan" sich in Aufbau und Ton stark von den anderen Filmen unterscheidet, stelle ich nicht in Abrede. Hier ist er in der Tat eigenständig.

[Thorsten Hanisch]

Klar spielt der im selben Universum, aber er kocht halt schon ein total eigenes Süppchen.

Demnächst kommt von der neuen James-Bond-Comicreihe ein Spin-Off, dass sich um Felix Leiter dreht und auch "Felix Leiter" heißt. Hier würdest Du - trotz gemeinsamen Universum - auch nicht sagen, "das ist der beste James-Bond-Comic", oder doch?

Haha, irgendwie voll die nerdige Diskussion - AFTER DARK Nerd TALK.

[kami]

Nichts gegen "Apocalypse", aber dass "Logan" schlechter als das Ding von Ratner sein soll, kann man doch nicht ernsthaft behaupten. Von den Wolverine-Einzelfilmen ist er auch der beste.

Ich mag THE LAST STAND ausgesprochen gerne. Gute Storyideen, straffe Inszenierung, schönes Spektakel, mich hat er durchweg überzeugt. Und der erste Wolverine verzichtet zwar auf den philosphischen Überbau der Hauptserie, gefällt mir aber vom Intro an, etabliert den Hauptcharakter recht gut und bietet natürlich Spannung und Spektakel galore. Um ehrlich zu sein sind mir diese beiden Faktoren bei einem Superheldenfilm schon recht wichtig. Und bei LOGAN gibt's mir davon deutlich zu wenig. Um mäßiges Westerndrama zu sehen, brauche ich keine Comicverfilmung. Hat mich auch emotional völlig kaltgelassen, außer wenn's mich gerade mal wieder übel genervt hat.

[Thorsten Hanisch]

natürlich Spannung und Spektakel galore. Um ehrlich zu sein sind mir diese beiden Faktoren bei einem Superheldenfilm schon recht wichtig.

Gegen Spannung hab ich auch nix, nur wird die meist vom "Spektakel galore" gekillt.

"Spektakel" sollte Höhepunkt sein und nicht Hauptinhalt des Films. Die Charaktere sollten - gerade bei Superheldenfilmen - im Mittelpunkt stehen, denn dann entwächst aus dem Spektakel auch Spannung. "Logan" hat das imo begriffen.

[kami]

LOGAN stellt Charaktere in den Mittelpunkt, die doch nur wieder langweilige Karikaturen sind. Das Drama um sie hat mich nie erreicht, beim wohl emotional angedachten Finale musste ich mit dem Einschlafen ringen.

[Thorsten Hanisch]

Warum Karikaturen?

[Joachim Bauer]

Zum Nerdtalk: für ein reines Spin-Off sind mir persönlich die Teile untereinander doch zu sehr inhaltlich verzahnt bzw. bauen aufeinander auf. Auch die Ausgangssituation in "Logan" ist eine Konsequenz aus den Geschehnissen um die X-Men.

[+] Spoiler

Schließlich ist es ja Charles Xavier zum Großteil selbst, der die X-Men auslöscht.

Ich glaube, langsam reicht's mit unserer Diskussion, oder? Sonst fange ich wirklich noch an, Felix-Leiter-Comics zu lesen.

[dejin]

Gesehen.
Bombe. Was für ein Brett. Dachte Mangold kann keine Action inszenieren...fand aber den Überfall/Verfolgungsjagd in Xaviers "Versteck" golden.
Ruhig, gewalttätig, karg, atmosphärisch - der war rund. Sehr schön!
Auch die Selbstaussage des Films im Film - klasse: Logan geht zum Mädel auf dem mechanischen Schaukelpferd, wirft ne Münze ein: "That's the last ride. ....You're welcome."

[diceman]

Auch die Selbstaussage des Films im Film - klasse: Logan geht zum Mädel auf dem mechanischen Schaukelpferd, wirft ne Münze ein: "That's the last ride. ....You're welcome."

Verdammt! Das sind jene Momente, für die ich den Film gerne im Original gesehen hätte ... weiß nicht mehr genau, was er in der dt. Fassung sagt, es war aber nicht so prägnant.
Ansonsten auch Zustimmung von mir, dem Superhelden-Muffel.