Silent Night

[Frau Stockl]

A grieving father enacts his long-awaited revenge against a ruthless gang on Christmas Eve.

[Frau Stockl]

Gesehen.
Im Kino ein Flop, seit vorgestern auch schon als PVOD erhältlich, als Film eher sowas wie Death Sentence, wobei derjenige besser war, was tatsächlich vor allem auch am Drehbuch (und dann der Umsetzung) lag. Dass hier nicht geredet wird, ist eingangs etwas auffällig, dann im Grunde nicht mehr, darstellerisch ist es von Kinnaman aber nicht besonders gespielt, da fand ich die Ehefrau oder den Polizisten bspw. besser. Die Action braucht eine Weile, bis sie loslegt, das geht auch alles in Ordnung, ist jetzt aber nicht sonderlich elegant oder andersrum imminent wuchtig. Größte Problem ist wohl, dass das Drama nicht funktioniert; es kommt trotz vieler Versuche nie richtig zur Geltung, dass man tatsächlich etwas verloren hat.

Hoffe Mal, der Woo bekommt den The Killer noch fertig, weil das wäre schon komischer Abschlussfilm.

[Flynn]

Es ist schon ein wenig peinlich, was Woo hier abliefert. Sein Konzept des dialogfreien Films ergibt weder vorne noch hinten Sinn. Was auf dem Papier mit Abstrichen nach einer Herausforderung für visuelles Erzählen klingt, ist im Endprodukt ein ödes Revenge-Spulfest, bei dem 2/3 des Films amateurhaft auf der Melodramklaviatur herumgeklimpert wird. Der Dude ist stumm, nicht taub. Warum in seiner Gegenwart niemand spricht und stattdessen alle nur vor sich hinstarren oder nur wenige Meter voneinander entfernt per Messenger miteinander kommunizieren, ist mehr als einmal unfreiwillig komisch.
Die Action ist eines John Woos nicht würdig. In einer Tour wird John Wick gechannelt allerdings immer zwei Stufen schlechter und das will was heißen. Sehr schade.

4/10

[Yuki]

Ich fand den gut. Nicht großartig, aber gut. Kritik an Realismus oder Bodenständigkeit finde ich hier mal wieder fernab - der Film wirkt doch wie eine Meta-Reflektion über das Action-Genre und dessen Erzählstrukturen an sich. Das ist zwar nicht perfekt gelungen, aber die Intention ist Woo deutlich nachzuempfinden - die Action ist dementsprechend bisschen abstrakt und der Plot an sich eigentlich gar nicht vorhanden. Es spricht halt keiner, weil die Figuren nur als Symbole fungieren und deshalb eben auch keine wirklichen Personen an sich sind. Stockls Kritik, dass das Drama nicht funktioniert, finde ich somit noch am Aussagekräftigsten - war mir aber egal, weil es eine Meditation über Action zu sein schien und das Drama nur die Motivation für die Hauptfigur produzieren musste. Der Film hat keinen Leerlauf praktisch und alles macht Sinn. Die Höhepunkte haben mich visuell und soundtechnisch durchaus in ihren Bann gezogen. Hier und da (das Intro am Anfang, der erste Auto-Crash) fehlte wohl das Budget, was ein wenig schade ist, aber stört da Gesamtbild nur kaum. Für Genre-Fans oder Woo-Fans ist der schon ein kleines Geschenk imo, jedenfalls wenn man es nicht nur bodenständig und genau nimmt .