Letztes Jahr in Marienbad (Alain Resnais)

Sylvio Constabel · Beitrag von **Sylvio Constabel** » Fr 23. Mär 2018, 14:47

Niveau-Limbo. Sehr schoen.

JimmyPage · Beitrag von **JimmyPage** » Sa 24. Mär 2018, 11:20

Das ist ja mal ein toller Text

Bravo

Joachim Bauer · Beitrag von **Joachim Bauer** » Sa 24. Mär 2018, 11:34

Kommt übrigens am Ostermontag im Kino Arsenal. Nach all den Diskussionen hier werd ich mir den natürlich geben. Bin mal gespannt, ob ich wach bleibe.

JimmyPage · Beitrag von **JimmyPage** » Sa 24. Mär 2018, 11:37

Sylvio Constabel · Beitrag von **Sylvio Constabel** » So 25. Mär 2018, 05:17

Wird schwierig.

Joachim Bauer · Beitrag von **Joachim Bauer** » Di 3. Apr 2018, 00:03

Joachim Bauer hat geschrieben:Kommt übrigens am Ostermontag im Kino Arsenal. Nach all den Diskussionen hier werd ich mir den natürlich geben. Bin mal gespannt, ob ich wach bleibe.

Gesehen und zweimal war ich kurz vorm Abnicken gewesen, hab mich jedoch beide Male gefangen und den Film wach durchgestanden. Blaupauses tollem Text kann man eigentlich gar nichts weiter hinzufügen. Anstrengender Film mit noch anstrengenderer Musik, (über-)ambitionierte Langeweile zunächst, die ab der zweiten Filmhälfte dann aber doch interessant wird und mit einigen kunstfertigen Montagen die Verwirrung noch steigert.

Am Ende dann doch etwas zu viel steifes Theater für eine Kurschattengeschichte oder um es anders auszudrücken:

Auch die Verheißung eines hingebungsvollen Liebhabers, der scheinbar jede Minute des Tages mit der Protagonistin verbringen oder verbracht haben will und den Gegenentwurf zum distanzierten Ehemann / Begleiter darstellt, der seine Zeit lieber am Spieltisch verbringt oder Männlichkeitsritualen frönt, vermag es nicht, die scheue und labil erscheinende geheimnisvolle Frau aus den vermeintlichen Zwängen ihrer Beziehung zu lösen. Vielmehr bleibt die angedeutete Affäre nur eine oberflächliche Begenung, die keine tiefen oder prägende Erinnerungen hervorzurufen vermochte und nur aus widersprüchlichen, flüchtigen Gedankenfetzen bestehen oder sich gar nur als eine in tragische Fantasien entrückte Vorstellung darstellen könnte, als eine verpasste Chance oder Traum, den gesellschaftlichen Konditionen einer starren Gemeinschaft zu entrücken.

Wie man merkt, mehr ein Film für schlau klingendes Feuilletonsprech als für eine Lieblingsfilmliste. Positiv ist natürlich, dass "Letztes Jahr in Marienbad" mannigfaltige Interpretationsansätze in der Art zulässt und diese auch gekonnt ins kleinste Detail auf gestalterischer und spielerischer Ebene umsetzt. Das Negative daran, drückt Sylvios - für mich - nachvollziehbare Reaktion aus:

Prollgängbruda hat geschrieben:Dieser Film ist eine Frechheit und die Inkarnation des großen Pisseeimers. Aber eins schafft er ganz gut, er schafft es, daß sich seine Fans überlegen und besser als der Rest fühlen.

Deine BD würde ich trotzdem nehmen; als intellektuelles Feigenblatt zwischen all den Marvel-VÖs in meinem Filmregal.

Das Beste an "Marienbad" bleibt am Ende Blaupauses Reflexion darüber, auch weil ich nach fast 25 Jahren endlich weiß, was es mit dem Video zu Blurs "To The End" auf sich hat.

Bewitched240 · Beitrag von **Bewitched240** » Di 3. Apr 2018, 00:09

Wir haben Euch Eure Minderwertigkeitskomplexe nicht eingeredet.

Joachim Bauer · Beitrag von **Joachim Bauer** » Di 3. Apr 2018, 00:14

Wieso Komplexe? Tatsachen! Im Niwo-Limbo unterschreiten wir noch die niedrigsten Stangenhöhen.

Bewitched240 · Beitrag von **Bewitched240** » Di 3. Apr 2018, 00:22

Frank schafft's noch tiefer.

Joachim Bauer · Beitrag von **Joachim Bauer** » Di 3. Apr 2018, 00:30

Nur in der ersten Staffel. Nach Sylvios Beschreibungen ist er inzwischen soweit, dass er auf ihn und mich pinkelt, während wir den Niwo-Limbo tanzen.

Mist, jetzt mach ich bei dem Quatsch auch noch mit. "Marienbad" hat mein Gehirn anscheinend noch mehr aufgeweicht.