Tehran Taboo / Teheran Tabu
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Tehran Taboo / Teheran Tabu
Der Film wurde in einer Mischung aus Motion Capture und Rotoskopie (wie bei "A Scanner Darkly" und "Waltz with Bashir") gedreht. Hat mir unheimlich gut gefallen. Unterstreicht den surrealen Eindruck, den man vom Leben in Teheran bekommt. Eine Prostituierte, deren Mann im Knast sitzt und die ihren Sohn durchbringen muss, eine junge Frau, die Geld für eine kleine Operation, die die Jungfräulichkeit wiederherstellen soll, irgendwie aufbringen muss, eine Ehefrau mit einem Geheimnis und ein junger Musiker, der eine CD veröffentlichen will, versuchen sich durch den von Männern und der Religion bestimmten schwierigen Alltag zu kämpfen, immer am Rande der Legalität bzw. in der Illegalität. Die Leben der vier Personen kreuzen sich und sind wirklich gut erzählerisch verflochten. Der Film ist sehr bedrückend, wenngleich er immer wieder schöne Momente bietet. Die Gesellschaftskritik vom im Iran geborenen und in Deutschland lebenden Regisseur Ali Soozandeh ist eindeutig und er versteht es, den Zuschauer über die ganze Laufzeit zu fesseln. Der eigenwillige Score unterstreicht die exotische Note des Films. Starker, außergewöhnlicher Film!
8,5/10
- diceman
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