Kill List
- ScheichHabib
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Hä? Martyrs hat doch ne total straighte Story. Da bleiben keine Fragen offen.
Kill List reichert seinen an sich schon etwas konfusen Plot hingegen mit dutzenden “seltsam, aber so wurde es gefilmt” Szenen an, um beim Zuschauer ein „check ich nicht“ Erlebnis zu provozieren, in der Hoffnung, dass das dann mit „zu schlau für mich – muss Kunst sein“ gleichgesetzt wird.
Kill List reichert seinen an sich schon etwas konfusen Plot hingegen mit dutzenden “seltsam, aber so wurde es gefilmt” Szenen an, um beim Zuschauer ein „check ich nicht“ Erlebnis zu provozieren, in der Hoffnung, dass das dann mit „zu schlau für mich – muss Kunst sein“ gleichgesetzt wird.
- Savior
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- Bartel
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Nachdem ich lange über KILL LIST (wie so ziemlich Jeder der den Film gesehen hat) nachgedacht habe, muß ich wohl meine alte Meinung dazu revidieren. Jede noch so hintergründig selbstgestellte Frage zum tieferen Sinn dieses Films ist absolut überflüssig!
A SERBIAN TWIST ON MY WICKER LIST:
Auch wenn alle bei der britischen Mordliste von einer großen Überraschung sprechen und die emsigen Journalistenschreiberlinge des Feuilletons fleißig neue linguistische Superlativen erfinden wollen, um der Einzigartigkeit dieses Filmes gerecht werden zu können, ist die eigentliche Wahrheit doch eine recht banale:
Ben Wheatleys Werk verkauft seine Konventionalität derartig raffiniert, daß er es damit sogar schafft (dank der Vermischung von durchgekauten aber immer wieder gern gesehenen Genre Versatzstücken, die noch dazu mit einer ordentlichen Portion Sinnentleerung angerührt wurden...), dem Zuschauer glauben zu machen, er hätte soeben etwas Vollkommen "Neues" gesehen. Irgendwie anders und unberrechenbar...
Ja klar: Unberrechenbar dreist!
Noch dazu wirft der Film unzählige (total gewollte) Fragen auf nur um uns dann (aus reiner Strategie) jede einzelne Antwort schuldig zu bleiben. Dadurch gewinnt der Streifen eine recht kryptische Grundstimmung und fordert nachdem der Vorhang gefallen ist, zum emsigen Rätselraten auf.
"War das vielleicht so..weil der doch damals irgendwo irgendwas hätte machen können sollen...es aber doch nicht getan hat...auf der anderen Seite hat sie aber doch....u.s.w."
Hier wird nach altem Rezept gekocht: Je mehr Gedanken der Zuschauer sich über das soeben Gesehene macht (die Gedanken sind ja frei - hier aber leider überflüssig) desto mehr wird er davon überzeugt sein gerade etwas Einzigartiges gesehen zu haben!
Das Unkonventionelle liegt dann also im Hirn des Betrachters. Somit handelt es sich bei Wheatleys Werk um einen Brain Bloomer der fiesesten Sorte.
Je länger er da oben verweilt desto schwieriger wird man es haben ihn wieder loszubekommen. Trotzdem viel Spaß bei der emsigen Antworte-Suche zu abstrusen Fragen die niemals gestellt wurden!
Natürlich ist es dann auch genau diese Tatsache die den Film für mich so sympathisch gemacht hat.
P.S.:
Das alte M.C. Hammer Songzitat:
"Stop! Hammertime!"
gewinnt nach der Sichtung von KILL LIST an blutiger Eindeutigkeit! Kopfschmerzen garantiert!
A SERBIAN TWIST ON MY WICKER LIST:
Auch wenn alle bei der britischen Mordliste von einer großen Überraschung sprechen und die emsigen Journalistenschreiberlinge des Feuilletons fleißig neue linguistische Superlativen erfinden wollen, um der Einzigartigkeit dieses Filmes gerecht werden zu können, ist die eigentliche Wahrheit doch eine recht banale:
Ben Wheatleys Werk verkauft seine Konventionalität derartig raffiniert, daß er es damit sogar schafft (dank der Vermischung von durchgekauten aber immer wieder gern gesehenen Genre Versatzstücken, die noch dazu mit einer ordentlichen Portion Sinnentleerung angerührt wurden...), dem Zuschauer glauben zu machen, er hätte soeben etwas Vollkommen "Neues" gesehen. Irgendwie anders und unberrechenbar...
Ja klar: Unberrechenbar dreist!
Noch dazu wirft der Film unzählige (total gewollte) Fragen auf nur um uns dann (aus reiner Strategie) jede einzelne Antwort schuldig zu bleiben. Dadurch gewinnt der Streifen eine recht kryptische Grundstimmung und fordert nachdem der Vorhang gefallen ist, zum emsigen Rätselraten auf.
"War das vielleicht so..weil der doch damals irgendwo irgendwas hätte machen können sollen...es aber doch nicht getan hat...auf der anderen Seite hat sie aber doch....u.s.w."
Hier wird nach altem Rezept gekocht: Je mehr Gedanken der Zuschauer sich über das soeben Gesehene macht (die Gedanken sind ja frei - hier aber leider überflüssig) desto mehr wird er davon überzeugt sein gerade etwas Einzigartiges gesehen zu haben!
Das Unkonventionelle liegt dann also im Hirn des Betrachters. Somit handelt es sich bei Wheatleys Werk um einen Brain Bloomer der fiesesten Sorte.
Je länger er da oben verweilt desto schwieriger wird man es haben ihn wieder loszubekommen. Trotzdem viel Spaß bei der emsigen Antworte-Suche zu abstrusen Fragen die niemals gestellt wurden!
Natürlich ist es dann auch genau diese Tatsache die den Film für mich so sympathisch gemacht hat.
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Das alte M.C. Hammer Songzitat:
"Stop! Hammertime!"
gewinnt nach der Sichtung von KILL LIST an blutiger Eindeutigkeit! Kopfschmerzen garantiert!
Die multipel Filmgestörten analysieren hier: http://multi-film.blogspot.com/
"In der moralischen Entrüstung schwingt auch immer die Besorgnis
mit etwas verpasst zu haben."
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Ich bin gewieß kein Feingeist, aber die Szene fand ich komplett überflüssig weil total ausgestellt. Hatte was von SEED oder irgendn Ittenbach.Bartel hat geschrieben:Das alte M.C. Hammer Songzitat: "Stop! Hammertime!" gewinnt nach der Sichtung von KILL LIST an blutiger Eindeutigkeit!
Fand den ganzen Film total Banane und versteh das Gewese drumherum ehrlich gesagt null.
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War aber besser getrickst! [ externes Bild ]Thorsten Hanisch hat geschrieben:[...] Hatte was von SEED [...]
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Ja. Na ja. Aber irgendwie...das ist so BUH! Möchtegern-Erschreckerle halt.
Kennst Du HARA-KIRI von Takashi Miike? Neulich gesehen - da gibt's eine Szene - Alter, das mal wirklich, wirklich (ULTRA-)hart - regelrecht unansehbar (aber halt auch ohne "GUCK MAL"-Gestus).
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So ähnlich wird's aber auch in Drive angewandt...Thorsten Hanisch hat geschrieben:[...] Ja. Na ja. Aber irgendwie...das ist so BUH! Möchtegern-Erschreckerle halt. [...]
Nope, aber neugierig gemacht, Du mich hast.Thorsten Hanisch hat geschrieben:[...] Kennst Du HARA-KIRI von Takashi Miike? Neulich gesehen - da gibt's eine Szene - Alter, das mal wirklich, wirklich (ULTRA-)hart - regelrecht unansehbar (aber halt auch ohne "GUCK MAL"-Gestus).
- Bartel
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Hab gelesen, dass der Regisseur seinen Durchbruch mit einem Youtube-Clip hatte, der einen Freund zeigt, der über ein Auto springt. Genau so fühlt sich KILL LIST an. Nur der tolle Soundtrack hat die Motivation geliefert mich bis zum Ende durchzulangweilen. THORSTEN HANISCH
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- Thorsten Hanisch
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Find ich nicht. Der dramaturgische Unterbau in DRIVE ist ein ganz anderer - Refn setzt auf einen möglichst steilen emotionalen Kontrast. In KILL LIST ist ja schon vorher alles grummelig und am Arsch, das pluckert da so rein und der Darsteller spielt zuvor auch erstmal ne Weile Klavier auf dem Körper des Typen, der Headsmash ist ja "nur" Schlußakkord. Also bei mir hat's nicht funktioniert. Aber lag auch, vielleicht, wie gesagt, an HARA-KIRI - den fand ich so richtig nasty und im Hinterkopf wummert der immer noch.Savior hat geschrieben:So ähnlich wird's aber auch in Drive angewandt
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