The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

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Sylvio Constabel
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Sylvio Constabel » Mi 9. Mär 2022, 16:23

Das Thema brachte ich früher schon mal auf den Tisch - ohne Erfolg.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Bewitched240 » Mi 9. Mär 2022, 16:31

Munin hat geschrieben:
Mi 9. Mär 2022, 13:05
Yuki hat geschrieben:
Mi 9. Mär 2022, 07:24
Über die "zivilisierte" Demokratie in den USA kann man auch streiten imo :mrgreen: .
Nein, kann man im Vergleich zu wirklichen Unrechtsstaaten nicht, und jeder, der was anderes behauptet, kann sich ja gerne mal mit Exilchinesen oder -hongkongern unterhalten, die dem Staat in die Quere gekommen sind, und denen erzählen, wie ach so schlimm es um die Demokratie im Westen bestellt ist. Die werden dich nur müde belächeln.
Korrekt. Von solchen Leuten kam auch immer der billige Vergleich von Trump zu Kim und Putin. Von Adolf will ich ja gar nicht erst reden.

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Yuki
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Yuki » Mi 9. Mär 2022, 17:03

Der Film ist trotzdem nicht beschissener als ein beschissener US-Film mit denselben Intentionen. Zu sagen, doch, ist er, und zwar weil China ein Unrechtsstaat ist, finde ich halt unsinnig. Die Qualität des Inhalts bleibt dieselbe. Die Menschen in China, die solche Filme dann teilweise machen, sind jedenfalls nicht "unzivilisierter" als wir oder die Amerikaner. Und ja, mir ging es um das Wort "zivilisiert", nicht um Demokratie. Undemokratischer sind die schon :lol: . Aber dass die eklige Scheiße aus den USA weniger wiegt, weil die (welt)politisch "besser" sind, halt ich erstmal für 'ne fragwürdige Einstellung. Für mich bleibt das dann Beides Mist. Und in den USA war ich auch schon an Orten, wo ich mich extrem unwohl gefühlt habe und es garnicht zivilisert zuging :lol: . Dummer Patriotismus ist immer hohl, egal von wem imo. Für Sylvio ist das eine halt "Geil" und das andere "menschenverachtende Scheiße". Find ich problematischer.

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Julio Sacchi
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Julio Sacchi » Mi 9. Mär 2022, 17:31

So hab ich das verstanden wissen wollen.

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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Bewitched240 » Mi 9. Mär 2022, 17:41

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Munin
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Munin » Mi 9. Mär 2022, 17:44

Die Menschen in China, die solche Filme dann teilweise machen, sind jedenfalls nicht "unzivilisierter" als wir oder die Amerikaner.
Doch. Aber dafür muss man sich - wie Sylvio bereits angedeutet hat - erstmal ins Gedächtnis rufen, warum die gemacht werden und was die mit ihrem Publikum machen (wobei die Filme natürlich nur ein Teil der Gehirnwäsche sind). Selbstverständlich muss man Filme in dem Kontext betrachten, in dem sie gemacht werden, von wem und warum. Das ist ja auch sonst völlig normal hier im Forum.
Aber dass die eklige Scheiße aus den USA weniger wiegt, weil die (welt)politisch "besser" sind, halt ich erstmal für 'ne fragwürdige Einstellung.
Ich nicht, weil die Absicht und Wirkung eine gravierend andere ist. Über solche Filme von Bay und Gibson macht sich der komplette Medienkomplex der westlichen Welt und ein großer Teil des Publikums lustig. Selbst kleinste historische Ungenauigkeiten werden akribisch ermittelt, größere heftig und vor allem öffentlich kritisiert. Das ist in China exakt gegenteilig. Und da könntest du das auch gar nicht erst diskutieren, wenn Geschichte einfach spontan umgebogen wird.

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Yuki
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Yuki » Mi 9. Mär 2022, 18:03

Sowas Schönes und Selbstkritisches wie TEAM AMERICA kommt natürlich erstmal nicht aus China leider :cry: .

@Munin: Ein großer Teil des Publikums ist aber auch geschätzt, oder? Es sind nämlich nicht alle in den USA, die das nicht "ernst" nehmen. In China kaufen wiederum auch nicht "alle" die Propaganda ab.

Die Absicht finde ich nicht gravierend anders lol (wenn ja, bitte erläutern?). Die Wirkung schon, ja. Aber ich bewerte den Film schon eher so, wie er auf mich persönlich wirkt, eben nicht, wie er auf die tausend anderen Deppen gewirkt hat. Kann man natürlich so machen, aber das führt irgendwann auch wieder in die falsche Richtung lol.

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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Sylvio Constabel » Mi 9. Mär 2022, 18:16

Yuki hat geschrieben:
Mi 9. Mär 2022, 18:03
... In China kaufen wiederum auch nicht "alle" die Propaganda ab.
Sicher nicht alle, aber alle, die diese Filme konsumieren. Exakt weswegen werden die gemacht? Um den Patriotismus und Nationalismus zu stärken. Um zu zeigen, daß die Chinesen nun die Herrenrasse sind und andere NUR durch chinesische Hand gerettet werden können! Wovor? Vor der westlichen Welt und vor sich selbst. Oder eben zerstört. Ohne wenn und aber.

Anekdote am Rande: Freunden von mir wurde bei WOLF WARRIOR 2 Cola über den Kopf geschüttet (schmächtiger Junge und Mädel, Franzose und HK-Chinesin!) und als sie etwas dagegen sagten, erwiderten die drei Gestalten, daß sie sich aus China verpissen sollten oder sie würden kaputt gehauen. DAS ist die beschissene Klientel, für die solcher Dreck gemacht wird. Ich war leider nicht dabei, denn ich hätte den Arschlöchern Manieren beigebracht.

Einzelfall? :lol:

Wer da keine Unterschiede sieht, zu US-Schmonz, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

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Yuki
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Yuki » Mi 9. Mär 2022, 18:45

Die Cola-Geschichte passiert dir in den USA als Chinese oder Muslime locker auch mal hier und da.

Das, was du sonst da beschreibst, sagt man hier und da auch dem Islam nach. Oder auf der anderen Seite dem westlichen Imperialismus. Ich glaube halt, das stimmt alles nicht. Musst mich jetzt aber nicht vom Gegenteil überzeugen :mrgreen: .

Ich wollte ja auch nur, dass hier noch 'ne andere Meinung steht neben der üblichen, wenn es schon um sowas geht, ich lass euch ja schon wieder machen :mrgreen: .

Munin
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Re: The Battle at Lake Changjin - Tsui Hark, Dante Lam & Chen Kaige

Beitrag von Munin » Mi 9. Mär 2022, 18:52

In China kaufen wiederum auch nicht "alle" die Propaganda ab.
Das ist leider ein naives Missverständnis des Westens und jeder, der in den letzten Jahren einmal in China war, weiß, wie es mittlerweile um die tatsächlichen Ansichten von durchschnittlichen Chinesen bestellt ist.

Natürlich ist die Absicht eine andere: In China sind diese Filme psychologische Kriegsführung und gezielter Geschichtsrevisionismus. Sie entstehen ausschließlich in enger und strenger Zusammenarbeit mit Staat und Partei, etwa wie im dritten Reich. In den USA sind das hohle, privat finanzierte Unterhaltungsprodukte, die ein bisschen Imagepolitur für das Militär betreiben und das war's.

Das gleichzustellen, ist verharmlosend, und geschieht aus typisch westlichem Idealismus heraus. "Ist ja eigentlich das Gleiche wie bei uns", "Chinesen nehmen das ja auch nicht für voll". Dass die Realität in China anders aussieht als erhofft, wird in Zukunft noch in vielerlei Hinsicht eine schmerzhafte Erkenntnis für die freie Welt werden.

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