Cold War

[Munin]

http://lovehkfilm.com/reviews_2/cold_war.html

An entertaining police thriller about executive-level cops and corruption that derails when it gets didactic and pretentious. Awesome production values and decent performances don't fully offset the one-note, self-important execution by writer-directors Longman Leung and Sunny Luk. OK as a one-off viewing but not as the neo-classic its pompous advertising implies.

[Stefan Borsos]

Gesehen. Großer Wurf, als Debüt sowieso! Allerdings: mit Action hat der Film tatsächlich wenig am Hut - und die CGI sind sowas von beschissen (und für so 'ne Prestige-Produktion peinlich). Sonst isses ein in höchstem Maße spannender und intensiver Polizei/Polit-Thriller, dessen komplexer Plot den Zuschaer fast über die gesamte Länge zu fesseln vermag. Auch schön: Die Konflikte lassen sich realpolitisch lesen, es ist aber nicht zu aufdringlich. Der Digital-Look hat mich beim Trailer noch genervt, im fertigen Film funktioniert's recht gut. Es zahlt sich aus, dass Leung Lok-man vorher Ausstatter war. Alles in allem der beste HK-Film 2012!

[Munin]

Das ist ja nun um einiges positiver, als was ich bisher vernommen habe. Mal schauen.

[Stefan Borsos]

Ich war auch überrascht. Ich dachte, das wird ein überstilisierter, langweiliger Posing-Kram, der sich viel zu wichtig nimmt. Stattdessen war ich buchstäblich on the edge of my seat bei den ganzen Konfrontationen und dramatischen Plotentwicklungen. Die lange Verfolgungs-/Obversationssequenz ist auch toll. Der Film verzettelt sich zwar ein bissl mit seinem teils ZU komplizierten Plot, aber das macht nichts. Unterm Strich ein absolutes Highlight (trotz lächerlicher CGI)!

[kami]

Ich zitiere mich mal:

Sehr spannender und edel inszenierter Polizei-Actionthriller, der dem Hype weitesgehend gerecht wird, der aber gerade zum Schluss fast im Pathos und Gepose ersäuft. Da verabschiedete sich INFERNAL AFFAIRS deutlich stilvoller. Auch die Darstellerleistungen reichen nicht an die von IA heran, sind aber durchaus anständig. Beschissen muss man allerdings die CGI nennen, die in den Explosionen zum Tragen kommen: Ich bin bei Effekten ja weiß Gott hart im Nehmen, aber gerade das explosive Finale büßt durch das billig zusammenkopierte Spektakel ordentlich an Wirkung ein. Schade! Dennoch ein sehr sehenswerter Film, dessen Handlung auch auf HK zugeschnitten ist und nicht in jeder beliebigen rotchinesischen Metropole spielen könnte.

Action ist tatsächlich eher vernachlässigbar und kein Grund, sich diesen Film anzuschauen.

[Stefan Borsos]

Kann man so stehen lassen! Schön!

----- Mo 11. Feb 2013, 16:08 -----

Übrigens finde ich besonders diesen Perspektivwechsel weg vom Betonalltag hin zu den gläsernen Büros ausgesprochen frisch und spannend - umso schöner, dass es so überzeugend umgesetzt wurde; eigentlich sogar fast schon einen Tick zu detailversessen (sprich, für einen Nicht-HKer nicht ganz einfach zu verstehen).

[Munin]

Den muss mir Stefan aber noch mal erkären. Total schnarchiger Bürokratenthriller, der seine konfuse Story unter endlosen, wichtigtuerischen Laberhängern begräbt, bei denen stramme Burschen in schnittigen Anzügen hinter glitzernden Glasfassaden hohle Phrasen austauschen, während im Hintergrund Peter Kams plärrender Blechdosen-Score in jeder zweiten Szene die Apokalypse anzukündigen scheint. Beim albernen CGI-Finale rappelt's dann wenigstens mal ein bisschen in der Kiste, auch wenn ich schon gar nicht mehr verstand, wer jetzt wen warum nochmal erschießt, was mir dann aber auch egal war - letztendlich ist das alles tatsächlich nur völlig inhaltsleerer Schall und Rauch. Eine tatsächliche Bezugnahme zu irgendwelchen aktuellen politischen Fragen traut sich der Film trotz der lokal gefärbten Detailverliebtheit dann ebenfalls nicht, das Ende könnte so auch von der SARFT geordert sein. Alles in allem viel Lärm um nix, aber ja, immerhin ganz schön schicker Lärm, als Wolkenkratzerporno macht sich COLD WAR nämlich verdammt gut und sieht auf Bluray mega-fett aus.

[Youri]

Bin da (leider) bei Munin. Auf der Habenseite stehen die ultraslicke Digital-Hochglanzoptik (das Geld für den ein oder anderen Heli-Shot hätte man aber lieber der Effekte-Abteilung zukommen lassen), der druckvolle Auftakt und die lange Übergabesequenz auf dem Flyover. Der Rest ist pathetisches, überkonstruiertes Gelaber ohne einen Funken Esprit.

Der Score ist vermutlich der schlimmste der jüngeren Filmgeschichte, dagegen erscheint ja gar das Gepolter unseres Zimmer-Hansis subtil.

[Sylvio Constabel]

[Frau Stockl]

Schick.
Überfrachtet.
Und ein bißchen steif.
Da hätte man die SDU schon früher reinschicken können.