Koreanisches Kino

Neuigkeiten und Diskussionen zu Filmen aus den fernen Osten.
Antworten
Benutzeravatar
Bewitched240
Beiträge: 16662
Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15

Beitrag von Bewitched240 » So 2. Jul 2017, 21:09

The Piper {2015, Kim Kwang-tae}
Das Märchen vom Rattenfänger von Hameln wurde ins Nachkriegskorea versetzt.
Ein Flötenspieler ist mit seinem Sohn auf dem Weg nach Seoul und landet in einem abgeschiedenen Dorf, dessen Bewohner nicht wissen, dass der Krieg vorbei ist. Es herrscht eine Rattenplage, der Flötenspieler verspricht eine Lösung und soll anschließend dafür bezahlt werden. Doch es läuft nicht alles wie geplant, denn die Dorfgemeinschaft birgt ein dunkles Geheimnis.
Die erste Hälfte ist recht entspannt und fühlt sich an wie eine nett erzählte Geschichte, doch irgendwann dreht der Film und wird immer düsterer bis zum Ende, die Themen Egoismus, Verleumdung und Gewalt werden zum Thema. Der Spannungsbogen ist gut und die Charaktere sind interessant ausgearbeitet.
7,5/10

Benutzeravatar
Bewitched240
Beiträge: 16662
Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15

Beitrag von Bewitched240 » So 29. Okt 2017, 20:55

Coin Locker Girl (aka Chinatown) {2015, Jun-hee Han}
Il Young wird als Baby in einem Schließfach abgelegt, von einer Gruppe Obdachloser gefunden und aufgezogen. Als Kind landet sie später bei der Chefin eines Kredithai-Rings und arbeitet, als sie älter ist, als Geldeintreiberin.
It's a sad sad gangster world, in der es wenig Positives gibt. Und die wenigen Lichtblicke haben in der Regel nicht lange Bestand. Basis des Films ist die Beziehung der Gangsterchefin Ma und ihrer Gruppe Ziehkinder, die die Jobs für erledigen. Die Charaktere sind griffig und jeder kämpft mit seinem Schicksal. Die Optik des Films hat mir sehr gefallen. Einerseits bunt mit kräftigen Farben, andererseits eingebettet in eine triste Umgebung, in der harte Gesetze gelten. Hauptdarstellerin Kim Go-eun spielt das Coin Locker Girl mit einer warmherzigen Tristesse. Vorwiegend Drama mit einigen Gewalteinlagen, das von seiner melancholischen Stimmung lebt und sehr schön gefilmt ist.
8/10

Benutzeravatar
Bewitched240
Beiträge: 16662
Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15

Beitrag von Bewitched240 » So 5. Nov 2017, 23:49

New Trial {2017, Tae-yun Kim}
Hyun-woo ist Zeuge eines Mordes an einem Taxifahrer. Die ermittelnden Beamten schieben es ihm aber in die Schuhe und er unterschreibt unter Zwang ein Geständnis. Nach zehn Jahren wird er entlassen und wird einige Zeit später mit einer Forderung konfrontiert, nach der er der Opferfamilie einen großen Schadenersatzbetrag zahlen muss. Ein idealistischer Anwalt möchte den ganzen Prozess noch mal neu aufrollen.
Im Vordergrund steht die persönliche Beziehung von Anwalt und Mandant, aus anfänglicher Hoffnungslosigkeit wird Zuversicht und das Wiederaufrollen des Falles gestaltet sich spannend, da die Rekonstruktion des Falles und das Auffinden alter möglicher Zeugen sehr schwierig ist. Die beiden Hauptdarsteller ergänzen sich prima, sind glaubwürdig und zeigen eine gute Leistung. Kein spektakulärer Thriller, aber dennoch spannend und leidenschaftlich erzählt.
7,5/10

Benutzeravatar
Sylvio Constabel
Beiträge: 31727
Registriert: Mo 11. Jun 2012, 15:34

Beitrag von Sylvio Constabel » Mo 6. Nov 2017, 02:22

Mach doch dann bitte mal neue Threads auf. Grad bei so aktuellen Filmen.
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

Benutzeravatar
Frau Stockl
Beiträge: 12559
Registriert: Di 25. Sep 2012, 09:44
Wohnort: Burg Stargard

Beitrag von Frau Stockl » Mo 6. Nov 2017, 04:38

Warum.
Im Vordergrund steht die persönliche Beziehung von Anwalt und Mandant.
Aus anfänglicher Hoffnungslosigkeit wird Zuversicht.
Und das Wiederaufrollen des Falles gestaltet sich spannend.
So was schaut vielleicht noch genau 1 Mensch.
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

Benutzeravatar
Sylvio Constabel
Beiträge: 31727
Registriert: Mo 11. Jun 2012, 15:34

Beitrag von Sylvio Constabel » Mo 6. Nov 2017, 08:15

Ich schaute zum Beispiel auf jeden Fall den Trailer, wenn er direkt schaubereit zur Verfügung stände. Aber so ... :x :P
Bei Sylvio mag ich, er guckt halt auch viel mit dem Herzen. Jimfried Nullinie

Benutzeravatar
Bewitched240
Beiträge: 16662
Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15

Beitrag von Bewitched240 » Mo 6. Nov 2017, 09:28

Ja, ich mach nachher 'nen Thread auf. Kein Ding.

Benutzeravatar
Thorsten Hanisch
Moderator
Beiträge: 26978
Registriert: Mo 7. Mai 2012, 20:18
Kontaktdaten:

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 6. Nov 2017, 09:30

Sylvio Constabel hat geschrieben:Mach doch dann bitte mal neue Threads auf. Grad bei so aktuellen Filmen.
*unterschreib*
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

https://diezukunft.de/users/thorsten-hanisch

Benutzeravatar
Frau Stockl
Beiträge: 12559
Registriert: Di 25. Sep 2012, 09:44
Wohnort: Burg Stargard

Beitrag von Frau Stockl » Mo 6. Nov 2017, 11:11

Das ist keine Petition.
Meinen hyperaktuellen Charles Butler Actionfilm lasst ihr trotz Trailer unkommentiert.
Das nehm ich jetzt persönlich.
Pfeifen.
~ Hoffnung ist die kleine Schwester der Verzweiflung.

Benutzeravatar
Bewitched240
Beiträge: 16662
Registriert: Di 29. Mai 2012, 00:15

Beitrag von Bewitched240 » Mo 8. Jan 2018, 00:08

A Werewolf Boy {2012, Jo Sung-hee}
Mischung aus Drama und Liebesgeschichte um eine Familie in einem abgelegenen Dorf, die einen verwilderten Wolfsjungen aufnimmt, der nicht sprechen kann und sich eher wie ein Hund verhält. In bestimmten Situationen kann er allerdings zum wilden Tier werden.
"A Werewolf Boy" ist beeindruckend gefilmt, fängt die Landschaft mit ihren Farben toll ein, spielt viel mit Licht und hat dadurch teilweise etwas Märchenhaftes. Er schlägt ein eher ruhiges Tempo an. Was anfangs eher beschwingt und lustig ist, wird zunehmend ernster und trauriger, sodass man zum Ende hin fast wieder anfängt zu flennen. Das können die Koreaner einfach gut ohne dass es kitschig oder plump wirkt. Ein schöner Film.
8/10

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag