Special ID

Yuki · Beitrag von **Yuki** » Mi 23. Okt 2013, 11:44

Fok hat in jedem Fall mehr Scheiße gebaut, als gute Filme und selbst die "guten" Filme sind ja mehr so guilty pleasure Abteilung - wenn's hoch kommt

!

Beitrag von **Thorsten Hanisch** » Mi 23. Okt 2013, 12:10

Wobei man hier wieder ne grundsätzliche Diskussionen vom Stapel brechen könnte:

Wenn ein Exploiter wie NAKED KILLER sich - in formaler wie in inhaltlicher Hinsicht - durch absolut lobenswerten Kundendienst auszeichnet isses doch n guter Film, oder?

Klar, ich weiß schon, dass ein weltweiter Festivalsliebling wie Wong Kar-Wai "wertigere" Kost abliefert und demzufolge in der Hackordnung auch weiter oben steht, was völlig okay ist, anderseits stellt sich dann doch wieder die Frage inwieweit Vergleiche überhaupt sinnvoll sind? Foks Werk hat mir bisher nie den Eindruck vermittelt, dass hier höhere Weihen angestrebt werden.

Ich seh da keinen Grund für Relativierungen.

Unter "Guilty Pleasure" würde ich persönlich übrigens z.B. eher meine unheilvolle Liebe zu Sitcoms verbuchen, da sollte ich mich tatsächlich schämen.

Yuki · Beitrag von **Yuki** » Mi 23. Okt 2013, 12:18

NAKED KILLER (und geil ist der selbst nicht, wenn man in das Genre verliebt ist) wiegt aber nicht DATING A VAMPIRE, DON'T OPEN YOUR EYES, MARTIAL ANGELS, PAU MUI und sowas alles auf! Wie gesagt, eins, zwei nette Sachen hat der sicherlich, aber unter den 30 Filmen, die der gemacht hat, sind größtenteils Gurken vertreten.

Stefan Borsos · Beitrag von **Stefan Borsos** » Mi 23. Okt 2013, 17:58

Ich halte trotz einiger Ausnahmen (u.a. auch noch THE DRAGON FROM RUSSIA) von Ford auch nicht allzu viel. Ist halt aber natürlich jemand, der das HK-Kino der späten 80er und früheren 90er Jahre ziemlich vorbildlich verkörpert - mit all den positiven wie negativen Eigenschaften. Kohärenz war noch nie sein Ding, wobei man sich manchmal fragt, ob er einfach nur Pech hat(te). Die 6 (!) Kameramänner bei THE BLACK PANTHER WARRIORS sind zumindest ein guter Hinweis darauf, dass irgendwas mächtig schief gegangen sein muss bei den Dreharbeiten.

ABER, um zu SPECIAL IDENTITY zu kommen: Wenn, wäre wohl eher Donnie Yen hier der Hauptschuldige. In einem Interview mit der SCMP berichtete der, wie er selbst bei dem Projekt die Zügel in die Hand nahm und als Produzent auch ganz stark in Sachen Drehbuch und Story involviert war. Ford war und ist halt ein reiner Handwerker, eine ausführende Kraft, die, glaube ich, weder einen Sinn noch Interesse an Drehbüchern u.ä. besitzt.

PS: Wieso zum Teufel eigentlich PAU MUI (= HER NAME IS CAT aka THE HUNTRESS), da weiß doch keine Sau, was damit gemeint ist???

Yuki · Beitrag von **Yuki** » Mi 23. Okt 2013, 18:19

Fand ich, hat sich schön angehört - der Titel.

kami · Beitrag von **kami** » Fr 25. Okt 2013, 09:01

Thorsten Hanisch hat geschrieben:Wobei man hier wieder ne grundsätzliche Diskussionen vom Stapel brechen könnte:

Wenn ein Exploiter wie NAKED KILLER sich - in formaler wie in inhaltlicher Hinsicht - durch absolut lobenswerten Kundendienst auszeichnet isses doch n guter Film, oder?

Wenn er's täte, wäre er's. Tut er aber nicht. Kann mir auch nicht vorstellen, dass der heute noch neue Freunde gewinnen könnte.

Stefan Borsos · Beitrag von **Stefan Borsos** » Fr 25. Okt 2013, 16:17

Leider hat Sylvio Recht. SPECIAL IDENTITY ist 'ne ziemliche Gurke. Und IMHO kann das auch die ansehnliche Action nicht wettmachen, zumal selbst im Finale (das Beste am Film) das Rumgehampel auf dem Boden (called MMA) etwas auf die Nerven geht. FLASHPOINT hat eindrucksvoll gezeigt, wie es trotz altbackener cops-vs-robbers-Standard-Story hervorragend funktionieren kann. Hier fehlt es dem Drehbuch an so ziemlich allem: kein Zug, keine Spannung, keine Dramatik, kein garnix. Lustlosigkeit fällt mir immer wieder als Stichwort ein. Und vieles wirkt auch wie gewollt, aber nicht gekonnt, gerade Zwischenmenschliches (z.B. mit Yens Mutter oder der nervigen Polizistin). Anderes ist einfach nur total verschenkt: vor allem der großartige Zhang Hanyu als Sniper. Und, ach ja: ich habe von Peter Pau noch nie einen so durchschnittlich fotografierten Film gesehen. Schade, sehr schade...

dejin · Beitrag von **dejin** » Mo 28. Okt 2013, 14:50

Stefan Borsos hat geschrieben:das Rumgehampel auf dem Boden (called MMA) etwas auf die Nerven geht.

MMA heißt MixedMartialArts (also alle kampfsportarten, aber vom "Sport MMA" aus gesehen ist es dann Muay Thai, Wrestling und BJJ - der Bodenkampf heißt dann Bodenkampf^^oder Brazilian Jiu-Jutsu

//klugscheiß-Modus aus

Sylvio Constabel · Beitrag von **Sylvio Constabel** » Di 29. Okt 2013, 01:39

Ich denke, das weiß Stefan.

Davon abgesehen finde ich aber auch, daß die MMA-Kämpfe in FLASHPOINT oder eben auch schon im Ansatz in SPL ausgewogener waren. Dennoch waren die meisten Sequenzen bei SPECIAL ID eben doch noch super, weil klasse ausgeführt!

dejin · Beitrag von **dejin** » Do 5. Dez 2013, 21:00

Das war das beste Grappling-Lehrvideo, das ich je gesehen hab

Haha. Ne, im Ernst: Gesehen.
Sylvio und Stefan treffens schon gut, nur ich würd eine Sprosse versöhnlicher bewerten.
Story und "Drehbuch" tatsächlich ziemlich mies. Auch bei dem was da Yen als Schauspiel abliefert fragt man sich des Öfteren: Soll das so? - Wie Sylvio schon geschrieben hat, als er seine Freude ausdrückt mit Kreischen und in die Luft springen - das sollte man schon mal gesehen haben^^ Auch sein "Motivations"-talk an die Polizistin ("Stop Cryin'!") ist schon sehr geil - komischerweise funktionieren die Momente mit der Mutter irgendwie ganz gut.
Na ja, Action und Kämpfe sind aber schon sehr geil. Die BJJ Nummer im fahrenden Auto fand ich ziemlich fetzig. Der MMA-Style ist ja anscheinend Donnies neueste Inszenierungsweise, muss man mögen, dann hat man viel viel davon . ich mags sehr.
Also fetzt (irgendwie) - aber keinesfalls mit "Flashpoint"-Erwartungen rangehen.