Mindhunter

Keiner mag sie so wirklich, aber ohne wollen wir auch nicht: Alles rund um die Flimmerkiste.
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SvenT
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Mindhunter

Beitrag von SvenT » So 15. Okt 2017, 12:59



Im Grunde die Rückkehr des klassischen Fernsehspiels. Leute, die es verlernt haben zuzuhören (diverse Fernsehkritiker, Journalisten, Blogger) meinen ja schon den Langweiler des Jahrzehnts ausgemacht zu haben. Bullshit. "Mindhunter" ist nach vier gesehenen Folgen visuell und erzählerisch extrem aufregendes TV, in dem es tatsächlich mal um etwas anderes geht als Gangster, Superhelden oder CGI-Drachen. "Mindhunter" ist gedreht nach John E. Douglas' Buch "Mind Hunter: Inside The FBI's Elite Serial Crime Unit". Man könnte also einen handelsüblichen Thriller erwarten, vor allem, wenn man weiß, dass Douglas das Vorbild für Thomas Harris' Jack Crawford war. Aber weit gefehlt. Das hier ist eine Serie über Soziologie, Psychologie und die Leute, die sich theoretisch und praktisch mit Serienmördern beschäftigen. Wer sich drauf einlässt, sieht in den Abgrund.
Keine Ahnung, wem man das Werk von Autor Joe Penhall, Regisseur und Produzent David Fincher (drehte vier Folgen) und Produzentin Charlize Theron empfehlen kann. Das Ding ist einfach zu unbequem für die Masse. (Ich freue mich schon auf die ersten Kommentare wie "tut nur schlau".)
Der erhoffte und von Netflix benötigte Serienhit wird "Mindhunter" bestimmt nicht.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » So 15. Okt 2017, 13:47

SvenT hat geschrieben:Keine Ahnung, wem man das Werk von Autor Joe Penhall, Regisseur und Produzent David Fincher (drehte vier Folgen) und Produzentin Charlize Theron empfehlen kann.
Na mir!
SvenT hat geschrieben:Ich freue mich schon auf die ersten Kommentare wie "tut nur schlau"
:D Kommt bestimmt!
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SvenT
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Beitrag von SvenT » So 15. Okt 2017, 20:24

Wenn Du „Zodiac“ mochtest, könnte das hier durchaus was für Dich sein. Wer den Fincher von „Fight Club“ oder „Seven“ erwartet, dürfte enttäuscht werden.
Ich muss nur noch drei Folgen gucken. Hat einen totalen Sog entwickelt.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 16. Okt 2017, 00:30

ZODIAC find ich von den Finchers mit Abstand am besten. Paßt.
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Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Mo 16. Okt 2017, 10:01

SvenT hat geschrieben:Der erhoffte und von Netflix benötigte Serienhit wird "Mindhunter" bestimmt nicht.
Na, die Serie kommt überall gut weg und die Zuschauerbewertungen bei Metacritic z.B. sind auch besser als die der Kritiker. Wird sicher kein Massenphänomen a la Stranger Things aber wird jetzt nicht "floppen", was auch immer das bei Netflix heißen mag.

Sonst gehe ich d'accord, sehr gut geschrieben, tolle Schauspieler und eine andere Herangehensweise an das Thema, bleibt bis zum Schluss top. An Zodiac musste ich auch denken, den mag ich auch.

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SvenT
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Beitrag von SvenT » Mo 16. Okt 2017, 13:07

Du hast Recht, die Kritiken sind jetzt überwiegend positiv. Die schnell rausgehauenen Texte zu den ersten beiden Folgen ließen Schlimmeres vermuten.

Ich muss übrigens desöfteren an Karmakars "Der Totmacher" denken. Der nimmt vieles aus der Serie vorweg. Sogar das typische Fincher-Grün. Vielleicht ein Referenzpunkt?

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diceman
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Beitrag von diceman » Mo 16. Okt 2017, 15:14

Ich habe das Buch damals bis zur Hälfte gelesen, mußte es dann aber auf die Seite lesen, weil mich der Inhalt emotional ziemlich abgefuckt hat. :) Die Aufarbeitung der Charles-Manson-Gräueltaten habe ich noch gelesen, dann mußte ich erstmal tief Luft holen. Interessant, fundiert und gut geschrieben war das aber alles.
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SvenT
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Beitrag von SvenT » Di 17. Okt 2017, 18:38

Gestern fertig geguckt.
Hammer. Souverän zum Ende geführt. Es gibt viel, was man darüber schreiben könnte.

Nur … Frage ich jetzt Google, wer der geheimnisvolle Mann mit der Prollschiene ist, oder lasse ich mich überraschen? :oops:

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Beitrag von Pow Wow » Mi 18. Okt 2017, 09:13

Wartest halt. Bringt Dich nicht um :D

Ich fand Ed Kemper so toll. Ich will auch cute Postkarten von Serienkillern bekommen :P

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Beitrag von SvenT » Mi 18. Okt 2017, 09:23

Hab nicht abwarten können. :shock:

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