Soap Operas (Fokus: 80er, aber gerne auch abseits)

Keiner mag sie so wirklich, aber ohne wollen wir auch nicht: Alles rund um die Flimmerkiste.
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Thorsten Hanisch
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Soap Operas (Fokus: 80er, aber gerne auch abseits)

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 7. Jan 2013, 22:38

Gibt's eigentlich noch weitere Soap Operas die DYNASTY-mäßig ein wenig neben der Spur laufen oder ist der Rest genau das, was man sich unter "Soap Opera" so vorstellt?

Wobei vermutlich die damaligen Serien so ziemlich alle besser sein werden als der Kram, der einem heute u.a. im Vorabendprogramm der ARD ins Hirn geschoben wird, oder?
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Mr. Vincent Vega
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Beitrag von Mr. Vincent Vega » Di 8. Jan 2013, 08:12

Du solltest lieber mal ein paar mehr richtige Filme gucken.
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 8. Jan 2013, 08:47

Sag mal Thortie, ist das eigentlich Absicht, daß Du uns hier im Zitat einen weiteren Sarrazin-Fan unterjubelst? Und unterhalt Dich doch mit Wirtschaftsliberalist Baring mal über Dein Steckenpferd Schlecker.

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Mr. Vincent Vega
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Beitrag von Mr. Vincent Vega » Di 8. Jan 2013, 08:53

Gott sei Dank übersehe ich sowas. Baring ist eine solch widerwärtig reaktionäre Gestalt, da kann es jedem denkenden Menschen nur hochkommen.
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 8. Jan 2013, 08:55

Ich übersehe sowas nicht. Wehret den Anfängen.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Di 8. Jan 2013, 09:13

Das ist Offtopic, bitte anderen Thread aufmachen.
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 8. Jan 2013, 09:15

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Beitrag von Nahaufnahme » Di 8. Jan 2013, 11:30

Thorsten Hanisch hat geschrieben:Gibt's eigentlich noch weitere Soap Operas die DYNASTY-mäßig ein wenig neben der Spur laufen oder ist der Rest genau das, was man sich unter "Soap Opera" so vorstellt?
Neben DALLAS und DYNASTY waren FALCON CREST und KNOTS LANDING das Beste aus dem Genre der Prime-Time-Soaps. Die ARD hatte damals in den 80ern aber das seltene Talent die öden, erfolglosen Pendants wie FLAMINGO ROAD oder PAPER DOLLS im Abendprogramm zu senden, FALCON CREST teilweise sehr schräg (die Serie lief in den USA erst nach 22h und war etwas düsterer) gab es nur stark geschnitten im Vorabendprogramm (damals in jedem Bundesland ein anderes, man konnte sich also schlecht mit FALCON CREST-Zuschauern aus Bayern oder so unterhalten, wenn man das Bremer Regionalprogramm sah) und KNOTS LANDING lief am Samstag im ZDF gegen die Sportschau im Ersten, nicht lange, dann übernahm Sat.1 die Ausstrahlung.

KNOTS LANDING unterschied sich von den anderen Soaps durch den Fokus auf Mittelschichtfamilien, die alle in der gleichen Sackgasse lebten. Aus DALLAS wurden die vom Pech verfolgten Eltern von Lucy übernommen, Gary und Valene Ewing. Als KNOTS LANDING nach den ersten zwei langweiligen Staffeln das serielle Soapformat von DALLAS übernahm und jede Folge mit einem kleinen Cliffhanger endete, wurde es interessant: so mischte ein reicher Politiker das fiktive Städtchen in Kalifornien auf, den William Devane (Hitchcock's FAMILY PLOT, 24) spielte, Donna Mills (aus Eastwoods PLAY MISTY FOR ME) als Abby schnappte sich Gary Ewing, aus dem gerade abgesetzten KOJAK übernahm man Crocker, Kevin Dobson, der als Detektiv schon in der eigenen Nachbarschaft genug zu tun hatte, aus Rob Reiners SURE THING die Sexfantasie Nicolette Sheridan (zuletzt in DESPERATE HOUSEWIVES als ältere Bitch zu sehen), James Deans frühere Partnerin aus EAST OF EDEN, Julie Harris spielte als Valenes Mutter mit und Alec Baldwin war Vals Bruder - ein durchgeknallter TV-Pfarrer, später bereicherte noch Michelle Phillips, ehemalige Sängerin der Mamas & the Papas den Cast und sogar Ava Gardner kam für ein paar Folgen als eiskalte Intrigantin. Außerdem ist es die einzige Prime-Time-Soap, die gelegentlich überlappende Dialoge zwischen verschiedenen Figuren an verschiedenen Schauplätzen hatte, was damals sonst in Serien kaum vor kam und Handlungen zügig erzählte, ohne alles zeigen zu müssen.

In KNOTS LANDING wurden Pferde und Babies entführt, ein Mikrofilm wurde von einem Hund verschluckt und in der Scheiße wurde danach gesucht, eine Mutter deckt ihre Tochter, die sie für eine Mörderin hält, die Tochter deckt die Mutter aus dem gleichen Grund. Eine zweiteilige Folge wurde von den Schauspielern komplett improvisiert, nachdem eine Serienfigur sterben musste, die Asche aus der Urne einer anderen Figur wurde ein paar Folgen lang als Dünger für Pflanzen benutzt. Bester Todesfall: ein Mann bekommt von einer Frau eine gescheuert, sie dreht sich um und geht und sieht nicht, dass er auf den Boden fällt, voll drauf auf einen Nagel, der an einem Block für Notizen hängt. Als David Jacobs, der Erfinder der Serie, das CBS anbot, war denen das zu Bergman-mäßig, sie wollten stattdessen erst was über die anderen Ewings, die irgendwas mit Öl in Texas machen. In den USA lief KNOTS LANDING eine Staffel länger als DALLAS, dem Rest der Welt fehlte wohl irgendwie der Glanz und Glamour.

FALCON CREST wurde von dem gleichen Produzenten konzipiert, der schon THE WALTONS in den 70ern schrieb und drehte. Wenn am Ende bei den Waltons das Licht gelöscht wurde, ging es bei FALCON CREST erst richtig los: haufenweise Morde, eine Menge Figuren mit psychischen Problemen, ein Nazi-Schatz im See beim Anwesen des Weinguts um FALCON CREST plus Altnazi, ein Flugzeugabsturz mit dem kompletten Cast (und mehr Toten als beim Moldavien-Massaker), ein Erdbeben (!) und Kim Novak in einer Doppelrolle auf VERTIGO-Spuren (andere Gaststars waren u.a. Ursula Andress, Gina Lollobrigida, Leslie Caron und Rod Taylor). Getragen wurde das vor allem von David Selby als intrigant-charmantem Verleger Richard Channing und von Jane Wyman als Angela Channing, die Ex-Frau von Richards Vater, Herrin über das Weinimperium in Tuscany Valley (gedreht in Napa Valley). Auch erwähnenswert: Lorenzo Lamas, später Video-Action-Held, ist der einzige Schauspieler, der in allen Folgen zu sehen ist. Wer FALCON CREST irgendwann mal gesehen hat, wird auch die fantastisch-verrückte Melissa mögen. Am besten sind die Staffeln 6 und 7 - da hat Mark Snow die Musik komponiert (später THE X-FILES), mit den Synthie-Klängen wollte man Zuschauer von MIAMI VICE anlocken (dafür heuerte man auch die Prince-Gespielin Apollonia in einer Nebenrolle an), der Mann hat FALCON CREST in den zwei Staffel wirklich veredelt (auch wenn er sich nach X-FILES nur noch wiederholte). Schlimmster Todesfall: meine Lieblingsfigur (ist heute die Mutter in CASTLE) starb im Pool, als sie nach ihrem Ehering tauchte, der sich am Poolboden in einem Abflusssieb befand, sie verharkte sich und schluck... :cry:

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Beitrag von Pow Wow » Di 8. Jan 2013, 12:13

Yep, Knots Landing und Falcon Crest sind beide super.

Davon abgesehen und in den 90ern, aber an Irrsinn kaum zu überbieten: Melrose Place, die bislang letzte richtig tolle Soap.

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Beitrag von Nahaufnahme » Di 8. Jan 2013, 12:19

Pow Wow hat geschrieben: Davon abgesehen und in den 90ern, aber an Irrsinn kaum zu überbieten: Melrose Place, die bislang letzte richtig tolle Soap.
Ich werde nie vergessen, wie Kimberly in diesem unheimlichem stillgelegtem Krankenhaus versuchte, mit einer Säge an Michael eine Gehirn-Lobotomie durchzuführen, weil sie sich wegen irgendwas rächen wollte - mit Priscilla Presley als Krankenschwester! :lol:

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