The Big Bang Theory

Keiner mag sie so wirklich, aber ohne wollen wir auch nicht: Alles rund um die Flimmerkiste.
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Herr Schmidt
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Herr Schmidt » Mo 24. Aug 2020, 23:41

Julio Sacchi hat geschrieben:
Mo 24. Aug 2020, 23:03
Also nur um das mal festzuhalten: Veronika Kracher ist minderbemittelt, aber ein eitler DVD-Vollquatscher im Waldschrat-Gothlook ist ein kluger Kopf?
Hat sie denn schon in der Deadline "publiziert"? :D
Was willst du machen, wenn du in der Pisse von so jemanden getränkt bist?

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Thorsten Hanisch
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 24. Aug 2020, 23:48

Frau Stockl hat geschrieben:
Mo 24. Aug 2020, 23:27
Das mit Friends hab ich auch nicht verstanden.
Das Dauerproblem beim Gedisse gegen Sitcoms ist, dass schlichtweg so gut wie nix geguckt wird. Da werden Aussagen aufgrund von 2-3 Episoden, Clips oder Facebook-Postings von Freunden getroffen und dann einfach losgeschnattert.

Mir ist das irgendwann vor n paar Jahren mal so richtig aufgefallen, als Julio ne "tiefschürfende" Analyse zu BBT abseilte, (die lustigerweise punktgenau so auch auf nem US-Blog zu lesen war, über den ich 2-3 Tage später gestolpert bin), wo ich mich einfach nur noch gefragt hatte, von welcher Sendung er eigentlich überhaupt redet.

Mir geht`s jetzt nicht drum BBT zu verteidigen, kann man scheiße finden, okay, aber bevor man große Reden schwingt, wäre ein bisschen tiefergehende Kenntnisse schon nicht schlecht, sonst wird`s ganz schnell albern.
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Julio Sacchi
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Julio Sacchi » Di 25. Aug 2020, 00:00

Thorsten Hanisch hat geschrieben:Mir ist das irgendwann vor n paar Jahren mal so richtig aufgefallen, als Julio ne "tiefschürfende" Analyse zu BBT abseilte, (die lustigerweise punktgenau so auch auf nem US-Blog zu lesen war, über den ich 2-3 Tage später gestolpert bin)
"Lustigerweise" kann man in diesem Thread ganz genau nachlesen, daß ich die "abgeseilte" Analyse nirgendwo als meine eigene verkaufe, sondern mich explizit auf bestimmte Artikel beziehe - eben deshalb beginnt Dein Konter ja auch mit den Worten:
Thorsten Hanisch hat geschrieben:Ich hab gewußt, dass Du dich auf diesen Artikel beziehst, ich bin da nämlich vor ein paar Tagen auch drüber gestolpert, musste herzhaft lachen.
ist jetzt nicht so schlau, hier einen vom Pferd zu erzählen, wenn man das alles so wunderbar nachlesen kann.

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Thorsten Hanisch
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Thorsten Hanisch » Di 25. Aug 2020, 02:24

:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Ja, aber erst ab der zweiten Hälfte..... ;)

Und selbst wenn:

Immer der gleiche Prozess bei Dir. Du ziehst irgendwas ran, weil`s halt gerade in dein Weltbild paßt, hinterfragst aber grundsätzlich nichts und lehnst auch jeden Einwand ab, der auch nur irgendwie an deiner Sicht der Dinge kratzen könnte.

Und grundsätzlich find ich`s ganz schön absurd, dass jemand, der jahrelang übelsten Fascho-Dreck wie DSCHUNGELCAMP abgefeiert hat, sich ohne Ende an ner harmlosen Sitcom abarbeitet.
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kami
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von kami » Di 25. Aug 2020, 08:59

Das Üble an Artikeln wie dem verlinkten ist ja, dass sie mit Strohmann-Karikaturen von TBBT argumentieren. Denn natürlich akzeptieren die männlichen Charaktere hier das "nein" der Frauen. Dass sich Haltungen und Positionen, auch romantische Gefühle, über die Zeit ändern können, ist doch nun völlig plausibel. Hier eine pathologische männliche Beharrlichkeit, die ohne Rücksicht auf die Gefühle der begehrten Frau selbiger nachstellt, zu unterstellen, ist schlichtweg unhaltbar. Und das sag ich als jemand, der den Begriff "toxische Maskulinität" durchaus für nützlich hält.

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Julio Sacchi
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Julio Sacchi » Di 25. Aug 2020, 09:45

Thorsten Hanisch hat geschrieben:übelsten Fascho-Dreck wie DSCHUNGELCAMP
:crazy: Da fehlt ja nun auch wirklich jeglicher Beleg, zumal ich die (damalige) Liebe für dieses Premiumformat ja ausführlich und reflektiert erklärt habe. Im Übrigen eh Äpfel und Birnen.

Was in Deiner Argumentation von damals halt total unwissenschaftlich (ich benutze dieses Wort absichtlich, weil Du ja leider neuerdings so einen unangenehmen Akademikerdünkel entwickelt hast) und unanalytisch ist:
Du argumentierst ausschließlich aus der Position des Kenners, des Fans. Dabei verkennst Du aber, daß GERADE die problematischen Äußerungen der männlichen Protagonisten ja vom Publikum besonders begeistert aufgenommen werden. Das ist ja auch ganz logisch, Sheldon ist ja der Hauptprotagonist und Held der Serie. Das versteht man auch, wenn man nur eine Folge oder nur 10 Minuten gesehen hat. So kann man dann auch Ross und sein Problem mit der männlichen Nanny als Vergleich heranziehen, man lacht ja nicht über Ross, sondern über die Nanny.

Ich gebe Dir nochmal ein anderes Beispiel, damit Du nachvollziehen kannst, was ich meine. Sagen wir, jemand würde die (sicherlich kaum streitbare) These aufstellen, DEATH WISH wäre im Geiste faschistoid. Dann würdest Du im Sinne Deiner BBT-Freisprechung argumentieren: Na Moment, dem Bronson haben sie doch die Familie weggekloppt.
So funktioniert Analyse aber nun mal nicht.

Den Anspruch, man müsse jede einzelne Folge BBT gesehen haben, um gegen sie argumentieren zu können, stellst Du ja nie an Dich selber bei Dingen, die Du nicht gut findest. So forderst Du zum Beispiel den Verbot von Karneval wegen Rassismus und Sexismus. Daß es da ganz andere Färbungen gibt in diesem Unsinn und sich Leute auch aus ganz anderen, kaum zu kritisierenden Beweggründen dafür begeistern, schließt Du kategorisch aus. Das ist jetzt nur EIN Beispiel.

An sich wäre Deine Heiligsprechung von BBT auch halb so wild, nur für jemanden, der sich so vollmundig
Thorsten Hanisch hat geschrieben:...als Mensch, der sich seit Jahren leidenschaftlich gegen (...) Sexismus engagiert...
verkauft, ein bißchen schlaff.

Zu kami: Ob das unhaltbar ist oder nicht, sei mal dahingestellt, ob die Beschäftigung mit solchen Themen und Darstellungen wiederum andere nervt oder zum lachen bringt, auch; Analyse ist aber zunächst einmal frei und dank der sich (hoffentlich?) ändernden Zeiten eben auch oft noch zu spitz.

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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von kami » Di 25. Aug 2020, 09:50

Julio Sacchi hat geschrieben:
Di 25. Aug 2020, 09:45
Zu kami: Ob das unhaltbar ist oder nicht, sei mal dahingestellt, ob die Beschäftigung mit solchen Themen und Darstellungen wiederum andere nervt oder zum lachen bringt, auch; Analyse ist aber zunächst einmal frei und dank der sich (hoffentlich?) ändernden Zeiten eben auch oft noch zu spitz.
Ob sie aber auch zutreffend ist, steht auf einem anderen Blatt. Und ich möchte sie ja nicht verbieten, bloß weil sie uninformiert wirkt.

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Julio Sacchi
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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Julio Sacchi » Di 25. Aug 2020, 10:17

Nun ja, das ist ja schon ein Narrativ, das sich auch durch sämtliche amerikanische Filmkomödien bis in die Filme von Til Schweiger zieht: Der Mann entspricht jedem Schluffi- oder Machoklischee, was allerdings als irgendwie sympathisch verkauft wird, während die Frauenklischees halt für die Gags herhalten müssen. Irgendwann erkennt der Typ (meistens wird es ihm von einer dritten Person erläutert, von selber kommt er nicht drauf), daß er auf Dauer so nicht zum Schuß kommt und steht plötzlich mit Blumen vor der Tür. Was allerdings wiederum nicht automatisch bedeutet, daß hier ein Wandel oder gar eine Erkenntnis vollzogen wird, sondern einfach nur die Idealstrategie gefunden. Die Frau ist dann natürlich so schlicht, daß sie damit schon zufrieden ist; Hartnäckigkeit zahlt sich aus, Freibrief für alle Stalker da draußen.

Schlimmes Beispiel meiner Meinung nach auch GROUNDHOG DAY, in dem sich Murray ja redlich darum bemüht, McDowell ins Bett zu manipulieren. Was an sich schön edgy sein könnte, hier aber auch als Feelgood verkauft wird.

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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Herr Schmidt » Di 25. Aug 2020, 10:41

Also wir müssen hier echt nicht diskutieren, ob solche Thesen unhaltbar sind.
(worst: das gefühlt sundenlange slut shaming ab 1:27)

Lacher vom Band weg und der creep-Faktor steigt ins Unermessliche.
Adorkable Misogynists are male characters whose geeky version of masculinity is framed as comically pathetic yet still endearing. Their status as nerdy “nice guys” then lets them off the hook for a wide range of creepy, entitled, and sexist behaviors.
Was willst du machen, wenn du in der Pisse von so jemanden getränkt bist?

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Re: The Big Bang Theory

Beitrag von Julio Sacchi » Di 25. Aug 2020, 10:44

Na bitte, insbesondere beim Slut Shaming hat man's ja sozusagen schwarz auf weiß.
comically pathetic yet still endearing
Genau das, was ich oben schrub. Gilt ja genau so auch für andere SitComs, für Sandler, Ferrell usw.

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