Mario Barth

Keiner mag sie so wirklich, aber ohne wollen wir auch nicht: Alles rund um die Flimmerkiste.
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Julio Sacchi
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Re: Mario Barth

Beitrag von Julio Sacchi » Do 14. Apr 2022, 09:26

Rekurrierst Du hier auf diese lächerliche Talkrunde mit Gottschalk? Die ist ja nun wirklich angemessen abgestraft worden und als das erkannt worden, was sie war: Ein gruseliges Relikt ohne Sinn und Verstand.

Im Übrigen werden mir hier Ansichten unterstellt, die ich an keiner Stelle geäußert habe. Es ging hier um Mario Barth, oder nicht? Thortie mag hier eifrig sekundieren, die Frage ist nur, bei was und womit - ich hab's nicht verstanden.

Natürlich ist die sogenannte aufgeklärte Gesellschaft bigott bis zum Arsch, aber das ist doch ein viel größeres Thema als die Causa Barth. So lange aber Barth die Stadien mit seinen reaktionären Witzchen füllt, werden auch Klischees und Geschlechterrollen am Leben erhalten. Das ist einfach ne Tatsache. Und dass in unserer jetzigen Gesellschaft die Vorstellung von Beziehungen, in denen die Frau am Herd steht, der Mann schuftet, der Mann Fussball guckt und die Frau die ganze Zeit mit Freundinnen Dünnschiß labert, nicht mehr 100% anschlußfähig ist, wirst Du doch wohl nicht bestreiten wollen.

So gesehen überrascht mich nicht, dass Apokalyptiker Hanisch Dir da sofort beipflichtet, aber wenn man allen Ernstes den Rückzug ins Private antritt, weil sowieso alles so scheiße ist wie immer, wird man von mir leider keinen Applaus bekommen.

Wenn wir schon von Homosexualität reden: Immerhin bekommt man auch in der Popkultur nicht mehr die Tuntenwitze zu sehen, mit denen ein Bully Herbig noch Millionen eingefahren hat, und Dating Shows unter gleichgeschlechtlichen Singles gab es früher auch nicht im Hauptprogramm. Das kann man doch nicht einfach wegwischen.

Deine Holier-than-thou-Attitüde in diesem Fall ist auch ein bißchen unangebracht, denn mit Deinem merkwürdigen Argument, Mario Barth würde den Teil der Gesellschaft abbilden, der keine Putzfrau beschäftigt (ob die nun schwarz arbeitet oder nicht, ist doch nun wirklich völlig irrelevant), müffelt halt auch schon sehr unangenehm, oder?

Ich kann aber gern nochmal darauf eingehen: Natürlich kenne ich auch viele Leute, die eine Reinigungskraft beschäftigen, aber eben auch noch mehr Paare, die keine haben und die trotzdem nicht die Auseinandersetzungen haben, die Barth immer wieder mit "Kennste kennste" unters Volk wirft.

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Thorsten Hanisch
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Re: Mario Barth

Beitrag von Thorsten Hanisch » Do 14. Apr 2022, 10:46

Julio Sacchi hat geschrieben:
Do 14. Apr 2022, 09:26
Wenn wir schon von Homosexualität reden: Immerhin bekommt man auch in der Popkultur nicht mehr die Tuntenwitze zu sehen, mit denen ein Bully Herbig noch Millionen eingefahren hat, und Dating Shows unter gleichgeschlechtlichen Singles gab es früher auch nicht im Hauptprogramm. Das kann man doch nicht einfach wegwischen.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass das sich gesellschaftlich allzuviel geändert hat.
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Julio Sacchi
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Re: Mario Barth

Beitrag von Julio Sacchi » Do 14. Apr 2022, 10:50

Sondern?
Also ich will jetzt um Himmels Willen nicht so tun, als wär jetzt alles tutti - weit davon entfernt. Aber dass es (auch) eine ganz andere Wahrnehmung gibt als vor 30 Jahren, ist doch wohl offensichtlich?

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Re: Mario Barth

Beitrag von Bewitched240 » Do 14. Apr 2022, 20:56

Im Keller alles beim Alten.

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Re: Mario Barth

Beitrag von Nahaufnahme » Do 14. Apr 2022, 22:48

Friedrich Merz - klar, der hat sich in 30 Jahren verändert: gleichgeschlechtliche Paare jetzt okay. Sofern sie keine Kinder adoptieren... (die eigentliche CDU-Merkel-Erbin AKK war ähnlich drauf) Dafür gibt es zum Ausgleich eine reaktionäre Datingshow für Schwule mit Selbstdarstellern, die für den Promicontainer und das Dschungelcamp proben. Bully Herbigs Tuntenwitze waren albern, aber wenigstens nicht so herablassend wie bei Herrn Nuhr, der das heute noch macht, in der ARD. Der 'Tagesspiegel' kommentierte, dass Schwule das hinzunehmen hätten (anders als Frauen, Behinderte und Juden).

Vor 30 Jahren waren keine Nazis im Parlament. Sicher ein Zeichen der aufgeklärten Gesellschaft, Homophobie, Sexismus und Rassismus u.a. von einer selbsthassenden Nazi-Lesbe repräsentieren zu lassen. Davon hat Röhm '33 nur träumen können, aber es fällt mir wirklich schwer, das und 1/4 Nazi-Wähler in Sachsen oder den gleichgesinnten Abschaum in EU- und NATO-Partnerländern mit einer toleranter eingestellten Wahrnehmung in der Bevölkerung in Verbindung zu bringen. Auch wenn mir klar ist, dass ich hier, verglichen mit dem großem Rest der Welt im Paradies lebe, es ist und bleibt brüchig.

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Re: Mario Barth

Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 15. Apr 2022, 10:12

Du sprichst mir mal wieder aus dem Herzen. Möchte nur noch diesen informativen Link anfügen: Alltag: Homophobe und transfeindliche Gewaltvorfälle in Deutschland.
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Re: Mario Barth

Beitrag von Savior » Sa 16. Apr 2022, 09:26

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Re: Mario Barth

Beitrag von Thorsten Hanisch » Sa 16. Apr 2022, 10:04

Ja, das war mal ne echt souveräne Reaktion der DB! Respekt!
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Re: Mario Barth

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 18. Apr 2022, 23:37

Thorsten Hanisch hat geschrieben:
Fr 15. Apr 2022, 10:12
Du sprichst mir mal wieder aus dem Herzen. Möchte nur noch diesen informativen Link anfügen: Alltag: Homophobe und transfeindliche Gewaltvorfälle in Deutschland.
Laut Anne von Koblauch von der Berliner Polizei werden 90% aller Straftaten gar nicht gemeldet. In Berlin sind innerhalb eines Jahres homophobe und transphobe Straftaten um 25% angestiegen.
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Re: Mario Barth

Beitrag von Bewitched240 » Mo 18. Apr 2022, 23:54

Von zwei Fällen der jüngeren Vergangenheit weiß ich, welche Klientel das war. Aber so lange man sich scheut, das klar zu benennen, wird sich auch nichts ändern.

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