John Wayne

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Fr 29. Jun 2012, 18:37

Ja. Und trotzdem wird Wayne da meist unterschätzt. Und das Verrückte daran ist, dass sich der Duke da selber auch unterschätzt hat. Selbtsüberschätzung mag ja sonst sein zweiter Vorname gewesen sein, aber als richtigen Schauspieler hat er sich nie gesehen. Er hat wohl auch nie gemerkt, wie Hawks und Ford (oder früher Wellman, später Siegel) aus ihm einen ernstzunehmenden Darsteller machten. Und, nebenbei bemerkt, die Leute von der Academy auch nicht.
John Waynes Selbstinszenierung arbeite natürlich auch dagegen.
Was in bleibt, ist die American Legend Wayne. Der Typ, den er selber in der Öffentlichkeut spielte und den er fast identisch immer wieder verkörperte, vor allem in Filmen von Leuten wie Andrew V. McLaglen.

Vielleicht hätte ihm einfach vorher der Oskar in die Hand gedrückt werden sollen. Zum Beispiel für seine Hauptrolle in "She Wore a Yellow Ribbon". Da spielt er immerhin einen 20-35 Jahre Älteren absolut überzeugend. "Steig einfach langsamer aufs Pferd, Duke, dann geht das." :lol:

Benutzeravatar
Nahaufnahme
Beiträge: 4094
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 19:53
Wohnort: Berlin

Beitrag von Nahaufnahme » Sa 30. Jun 2012, 00:28

John Wayne wurde allerdings schon 1949 das erste Mal für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert (SANDS OF IWO JIMA). Da weder Marilyn Monroe, Cary Grant noch Montgomery Clift Oscars bekommen haben, Alfred Hitchock nie als Regisseur und kein James-Bond-Film je für einen Filmsong finde ich das gar nicht so ungewöhnlich. Der Oscar für TRUE GRIT kam in seinem Fall natürlich so verspätet und unpassend wie bei Paul Newman für THE COLOR OF MONEY oder bei Martin Scorsese für THE DEPARTED.

Pow Wow
Beiträge: 2121
Registriert: Do 24. Mai 2012, 14:28

Beitrag von Pow Wow » Mi 10. Okt 2012, 15:20

Kenne von Wayne nicht so viel, Western ist auch nicht so meins. Allerdings am Wochende The Searchers nachgeholt. Auf der Plusseite: Atemberaubende Bildeinstellungen sowie mit die schönste Anfangs- und Schlußsequenz ever. Minus: Unglaublich reaktionärer Kotzfilm mit halbherzigen Ambivalenz-Versuchen. Einen Abgesang auf irgendwas kann ich hier nicht erkennen, eher einen sentimentalen Rückblick. Als Portrait of a Psychopath geht's auch nicht durch, dafür findet er Waynes Charakter doch zu toll. Strukturell auch nicht ohne Probleme. Die erste halbe Stunde und die Bilder fand ich noch wunderschön, irgendwann habe ich mich aber nur geärgert. Dislike.

Benutzeravatar
JimmyPage
Beiträge: 17656
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 17:02

Beitrag von JimmyPage » Mi 10. Okt 2012, 15:27

mein lieblingsfilm mit john wayne ist rio bravo. ein echter toller film mit einem grandios besoffenen dean martin. und wenn er und ricky nelson im sherrifbüro noch ein liedchen anstimmen - trauuuumhaaaaft :mrgreen:

ein glück gibt es das vierte, da kann mal alle alten schinken mit john wayne nachholen, die unterbrechen damit die werbung. manche sind sogar nachkolo- und synchronisiert 8-)
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

Benutzeravatar
Dodger
Beiträge: 4410
Registriert: Do 10. Mai 2012, 20:09
Kontaktdaten:

Beitrag von Dodger » Mi 10. Okt 2012, 16:05

Nachkolonisiert?
"This is a present from a small, distant world, a token of our sounds, our science, our images, our music, our thoughts and our feelings. We are attempting to survive our time so we may live into yours." Voyager Golden Record

Benutzeravatar
Julio Sacchi
Beiträge: 29698
Registriert: Do 10. Mai 2012, 17:52

Beitrag von Julio Sacchi » Mi 10. Okt 2012, 16:06

Nachkolonisiert und nachsynchroliert würde ich mir die Filme schon mal nicht angucken.

Benutzeravatar
Nahaufnahme
Beiträge: 4094
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 19:53
Wohnort: Berlin

Beitrag von Nahaufnahme » Mi 10. Okt 2012, 16:23

JimmyPage hat geschrieben: manche sind sogar nachkolo- und synchronisiert 8-)
Und alle werden mit Groß- und Kleinschreibung untertitelt. :D

Benutzeravatar
JimmyPage
Beiträge: 17656
Registriert: Mo 3. Sep 2012, 17:02

Beitrag von JimmyPage » Mi 10. Okt 2012, 16:29

asche auf mein haupt :o
Nahaufnahme hat geschrieben:
JimmyPage hat geschrieben: manche sind sogar nachkolo- und synchronisiert 8-)
Und alle werden mit Groß- und Kleinschreibung untertitelt. :D
:D
äffle: "was isch groß?" - pferdle: "stuttgart!" - äffle: "was isch größer?" - pferdle: "der neckar!" - äffle: "und was isch am größten?" - pferdle: "hmm, spätzle und linsen!"

Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Mi 10. Okt 2012, 17:27

Pow Wow hat geschrieben:Kenne von Wayne nicht so viel, Western ist auch nicht so meins. Allerdings am Wochende The Searchers nachgeholt. Auf der Plusseite: Atemberaubende Bildeinstellungen sowie mit die schönste Anfangs- und Schlußsequenz ever. Minus: Unglaublich reaktionärer Kotzfilm mit halbherzigen Ambivalenz-Versuchen. Einen Abgesang auf irgendwas kann ich hier nicht erkennen, eher einen sentimentalen Rückblick. Als Portrait of a Psychopath geht's auch nicht durch, dafür findet er Waynes Charakter doch zu toll. Strukturell auch nicht ohne Probleme. Die erste halbe Stunde und die Bilder fand ich noch wunderschön, irgendwann habe ich mich aber nur geärgert. Dislike.
So wie Du das siehst, deckt sich das ja auch ungefähr mit der Filmkritik ab den 60ern. Vor allem der deutschen.

Meine Sicht sieht hingegen so aus: Ethan Edwards und Scar stehen für das Gestern, und für die beiden ist in der Zukunft und im Kreise zivilisierter Menschen kein Platz mehr. Die Sympathie liegt eindeutig bei Debbie und Martin. Die sollen die Zukunft aufbauen.
Und natürlich ist der Film pure Mythologie.

Benutzeravatar
SvenT
Beiträge: 7665
Registriert: Sa 12. Mai 2012, 02:09

Beitrag von SvenT » Mi 14. Dez 2016, 00:41

Ein Wiedersehen mit "Big Jake". In erster Linie wurde der wohl bekannt, weil die Sprößlinge von Wayne und Robert Mitchum mitspielen dürfen. Einen unheitlichen Western hat George Sherman damals, 1971, jedenfalls gedreht. Zwischen belanglos und knallhart pendelnd wollte es dieser Film scheinbar jedem recht machen: Den Kids, die gerade auf Leone, Peckinpah oder "Dirty Harry" abfuhren und den alten Säcken, die noch mit Roy Rogers aufgewachsen waren. Das konnte trotz vieler Stars nicht gut gehen, zumal viele Drehbuchideen rund um Oldtimer und ein Motorrad auch zu bescheuert sind, um zu funktionieren.
Zweimal brennt die Leinwand aber doch. Die Szenen mit dem Duke und dem Bösewicht Richard Boone sind Paradebeispiele für intensives Schauspielkino weit weg von Method Acting und Sperenzchen. Binnen Sekunden wird "Big Jake" in desen Augenblicken aufregend. Das Ende ist dann auch zeitgemäß derbe. Sehr derbe. Das muss man eigentlich schon gesehen haben.
Alles andere lässt einen den Kopf schütteln.

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag