Synchronisationen

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
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Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Fr 16. Sep 2016, 10:29

kami hat geschrieben:Ich bin ja auch eher O-Ton-Schauer, aber halt nicht mit solch fundamentalistischem Eifer wie andere hier.
Ja, das halt. Ich bin ja mit OmU aufgewachsen, daher vielleicht auch meine Präferenz für Untertitel. Als ich nach D kam fand ich's auch fürchterlich, dass alles synchronisiert ist. Als DVDs kamen war das so das Beste, was mir passieren konnte und daheim schaue ich wirklich nur original. In Frankfurt laufen ja auch OVs, aber ich gehe so oft ins Kino, dass ich meine Besuche nach rein pragmatischen Gesichtspunkten (Zeiten, Verabredungen etc.) plane, alles Andere wäre mir zu anstrengend und mir persönlich haben die Synchronfassungen seltenst was ruiniert (Pieta und Our Little Sister habe ich unangenehm in Erinnerung). Und Ab Fab will ich auch nicht auf Deutsch sehen. Aber na ja, jeder wie er will...

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kami
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Beitrag von kami » Fr 16. Sep 2016, 10:40

Julio Sacchi hat geschrieben: Zwischen der Synchro von Star Wars und The Force Awakens liegen selbstredend Welten.
Und woran machst du das bitte fest?

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Fr 16. Sep 2016, 10:48

1. Sprecherqualität
2. Übersetzung
3. Abmischung
4. Text

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Joachim Bauer
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Beitrag von Joachim Bauer » Fr 16. Sep 2016, 10:49

@ Pow Wow:
Zumal Du halt in FF-M mitunter nur die Synchrofassung zu sehen bekommst. Auf den Kinobesuch deswegen zu verzichten, ist für mich keine Alternative. Im Gegenteil, das ist bekloppt. Manchmal bin ich auch freiwillig von mir aus in Synchrovorstellungen gegangen, weil das Kinopolis in Sulzbach wesentlich bequemer zu erreichen war als die Kinos an der Eschenheimer Anlage. Von den nicht immer arbeitnehmerfreundlichen Zeiten der O-Ton-Vorstellungen ganz zu schweigen. Wenn man nicht über die Möglichkeiten wie in Berlin verfügt, muss man das pragmatisch und nicht dogmatisch sehen.
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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kami
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Beitrag von kami » Fr 16. Sep 2016, 10:50

Julio Sacchi hat geschrieben:Es ist schlicht eine Tatsache, daß schon das Konzept an sich reichlich absurd ist (siehe meinen Vergleich mit Rihanna) und den wenigsten Filmen gut bekommt.
Ach bitte, absurd ist dein Vergleich. Den Texten in Popsongs kommt ja wohl ein verdammt kleiner Stellenwert zu, während Film nicht nur ein visuelles, sondern vor allem eben auch ein erzählendes Medium ist. Dazu muss man den Film aber halt auch verstehen können, und eine Synchronisation ist halt ein Akt des Veständlichmachens, der die Zugangsbarrieren sehr niedrig legt, niedriger als Untertitel, viel niedriger als vorausgesetzte Fremdsprachkenntnis. Man kam ja auch sehr schnell auf den Trichter, nachdem man zu Beginn des Tonfilms noch Filme in verschiedenen Sprachen gedreht hatte.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 16. Sep 2016, 10:53

Pow Wow hat geschrieben:Ich bin ja mit OmU aufgewachsen, daher vielleicht auch meine Präferenz für Untertitel.
Aufgewachsen zwar nicht, aber es fing bei mir schon recht früh an: Irgendwann hatte ich gerallt, woher ich diese ganzen schönen Asienklopper aus dem Fernsehen uncut herkriege und klar, da gab's dann das Problem mitlesen und das auch noch auf Englisch, da ich aber unbedingt wissen wollte, was die zwischen dem Gemetzel alles so labern, hab ich mir meine Lücken mit Nachschlagen gefüllt, was wiederum dazu führte, dass ich im Englischunterricht in der Schule kaum nochwas machen musste.
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Pow Wow
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Beitrag von Pow Wow » Fr 16. Sep 2016, 11:00

Joachim Bauer hat geschrieben:uf den Kinobesuch deswegen zu verzichten, ist für mich keine Alternative.
Yep. Ich hab' da natürlich auch solche Freunde/ Bekannte. Terminfindung artet da manchmal echt aus :D Aber so liberal wie ich bin, respektiere ich das natürlich alles :mrgreen:
Zuletzt geändert von Pow Wow am Fr 16. Sep 2016, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von Julio Sacchi » Fr 16. Sep 2016, 11:01

@kami

Der Vergleich ist nicht absurd. Was Du beständig total ignorierst, ist die Stimme als Werkzeug des Schauspielers.
Gibt ne Menge Darsteller, die absurd öde deutsche Stimmen haben, zum Beispiel Matt Damon. Deutsche Texte müssen darüber hinaus auch noch auf Länge gebracht UND den Lippenbewegungen angepasst werden. Besonders bei Komödien kommt da oft fürchterlicher Mist bei raus. Geht ja auch kaum anders.

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kami
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Beitrag von kami » Fr 16. Sep 2016, 12:49

Ja, Komödien sind schwer zu übersetzen, doch selbst die UT werden dem Humor des Original häufig bis meist nicht gerecht. Und ja, natürlich verändert man mit der Synchro etwas, doch in meinen Augen (oder eher Ohren) nichts Essenzielles. Dann klingt halt ein Schauspieler etwas anders, na und? Matt Damon selbst hat übrigens auch nicht gerade eine extrem markante Stimme.

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 16. Sep 2016, 14:10

kami hat geschrieben:Und ja, natürlich verändert man mit der Synchro etwas, doch in meinen Augen (oder eher Ohren) nichts Essenzielles. Dann klingt halt ein Schauspieler etwas anders, na und?
Ist diese Einstellung aber nicht ganz schön kunstfeindlich?

Erinnert mich ziemlich an diese ganzen HD-Freaks, die nen feuchten Pfifferling drauf geben, was der Regisseur will, hauptsache das Bild sieht so aus, wie man's selbst gerne hätte.
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