No Animals were harmed

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
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Malefix
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No Animals were harmed

Beitrag von Malefix » Mi 27. Nov 2013, 10:25

Also das wusste jeder Filmschaffende doch schon lange!
War bei einigen bekannten Produktionen als Pferdestuntmen dabei und habe etliches gesehen, was nicht nur gegen Tiere, sondern auch gegen Menschen ging. Vor allem osteuropäische Stuntleute werden schon mal gerne als "Verbrauchsmaterial" gesehen, die Tiere dazu auch. Ich erinnere mich so gut an Diskussionen im Vorfeld mit Produzenten und Stuntskoordinatoren, die mich nach Anzahl von Reitern, Pferden und Drehzeiten fragten. Klar kostet das, aber ein Pferd hat nun mal Limits. Da werden lahme Pferde weiter eingesetzt, Drogen verwendet, weil der Hauptdarsteller reiten soll, es aber nicht kann, es wird geschlagen und geprügelt, manchmal aus Frust, weil die Szene einfach nicht klappt. Mein Junge ist seit 22 Jahren bei mir und mittlerweile ein solcher Profi geworden, dass er das Wort Action in jeder Fremdsprache interpretieren kann. Nach einigen Protesten, und dem Abreisen meinerseits (glücklicherweise lebe ich nicht davon) wurden die Engagements weniger. Dafür bin ich noch gesund, mein Pferdle ebenso.
Ich war auch schon dabei, als ein "Minenfeld", bei dem die sicheren Wege markiert waren, aus bildkompositorischen Gründen anders aufgenommen wurde und mal eben die Markierungen und die Wege verlegt wurden, nicht aber der Sprengstoff. Am Ende der Szene kamen dann die Krankenwagen.. und sowas ist durchaus kein Einzelfall.
Und über chinesische Filme rege ich mich manchmal richtig auf.
Running wire stunts, die jemand wie Andi Lau bei Warlords auch noch richtig findet.
Daher mal meine Frage-
Das muss doch nicht sein, oder?
Und welche Szenen haben euch aufgeregt?
Ich wage alles, was dem Menschen ziemt. Wer mehr wagt, der ist keiner (MacBeth)

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Savior
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Beitrag von Savior » Mi 27. Nov 2013, 12:39

Ich zucke bei Pferde-Stunts grundsätzlich zusammen. Letztens auch 'n gutes Beispiel gesehen, bei dem ich mir auch nicht mehr so sicher war, dass die Tiere da gesund 'rauskamen. Nur komme ich nicht mehr auf den Titel... :? ...bei Django Unchained waren allerdings auch ein, zwei Szenen.

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Booh
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Beitrag von Booh » Mi 27. Nov 2013, 13:29

Find ich sadistisch und macht mir gute Filme immer madig. Der wunderschöne Wasserbüffel in APOCALYPSE NOW. Das Pferd in SCHLANGENEI. Dann kann man auch Snuff-Pornos drehen.
Heute wird das natürlich alles am PC nachgebaut, hat aber leider nicht das Haptische von echtem Snuff.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mi 27. Nov 2013, 14:36

Bei Prisoner of Zenda (die '37er Version mit Ronald Colman) rennen zum Finale hin ein paar Pferde über die Zugbrücke und stürzen dann in den Graben. Die Tiere kamen da mit Sicherheit nicht heil davon. Sah gemein aus. Ein "No Animals were harmed" gibt es in dem Film aber auch noch garnicht - soweit ich mich erinnere.

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Malefix
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Beitrag von Malefix » Mi 27. Nov 2013, 16:21

Also grundsätzlich sind Pferdestürze nie ohne. Da kippt dann bei Tempo 50 ein Halbtonner um.
Es gibt seltene Ausnahmen bei den Pferden, die kriegen das hin. Allerdings keinen Überschlag. Die sind allesamt erzwungen.
Mein letzter sauer aufstoßendes Teil war Shaolin mit Andy Lau. Der Treppensturz des Pferdes war hammerhart und ich konnte nicht hinsehen. Und es wurde ziemlich ausgewalzt.
Frage mich da immer, wer so was sehen will.
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SvenT
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Beitrag von SvenT » Mi 27. Nov 2013, 17:18

Erstmal danke für die Einblicke in den Bereich.
Ich finde das ja schon sehr derbe. Aber natürlich auch hochinteressant.

Fürchte, dass ich in meiner Western-Sammlung einige Verbrechen an Tier und Mensch im Regal stehen habe … :?
Andererseits waren Typen wie Ben Johnson ja echte Pferdeliebhaber. Wäre schön, mal herauszufinden ob es damals an den Drehorten Auseinandersetzungen rund um das Thema gab …

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Youri
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Beitrag von Youri » Mi 27. Nov 2013, 19:13

THR hat passenderweise dazu grade eine sehr umfangreiche Feature-Story online.
Nearly 100 horses died during the shooting of 1959’s Ben-Hur alone.

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mi 27. Nov 2013, 19:20

Die hab ich vor 2 Tagen auch auf fb verlinkt. Sehr guter Artikel. Dachte auch, der wäre Anlass zum Thread gewesen ;) .

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Nahaufnahme
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Beitrag von Nahaufnahme » Mi 27. Nov 2013, 19:37

Ich habe den THR-Artikel gestern auch schon verlinkt. In diesem Forum. Artikel über Filmschaffende. :roll:

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Yuki
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Beitrag von Yuki » Mi 27. Nov 2013, 19:40

Ja, stimmt! Ich hab den vielleicht sogar von dir geklaut und dann erst auf fb verlinkt. Wer weiß :mrgreen: .

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