Logik- und Filmfehler

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
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Thorsten Hanisch
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Logik- und Filmfehler

Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 4. Jun 2012, 23:57

Auch das Thema hab ich vor einiger Zeit mal angesprochen - da es aber gerade in den letzten Monaten Julio und mir mehr und mehr die Magensäure in die Augenhöhlen schießen läßt:

Untersucht Ihr Filme auch nach Logikfehler? Findet Ihr Filme auch unrealistisch (ich musste neulich lesen, dass allein schon die Grundidee von TRANSIT unrealistisch ist, da - worin der moderne Zuschauer heutzutage nicht alles bewandert ist - echte Gangster auf sowas kaum kommen würden)? Und wittert ihr auch plot holes, wenn zum Film keine Komplettlösung gereicht wird?

Und überhaupt: Ich wäre echt froh, wenn mir endlich mal jemand erklären könnte, was ein Logikfehler überhaupt sein soll...
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 5. Jun 2012, 00:05

Für die alleinige Fragestellung bin ich kürzlich bei Cinefick geteert, gefedert und gesteinigt worden.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Di 5. Jun 2012, 00:07

DAS war ne Provokationsfrage - vor allem DORT! :mrgreen:
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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Di 5. Jun 2012, 00:15

"Logikfehler" konnte mir da auch keiner erklären. "Unlogisches" Verhalten schon gar nicht, denn welchen Maßstab sollte man da anlegen? Bloß nicht den Eigenen!

Als Beispiel für einen TATSÄCHLICHEN Logikfehler führte ich THE TERROR von Roger Corman an. Da will Karloff unbedingt Jack Nicholson los werden, weil er ja schließlich was zu verbergen hat im Gemäuer. Was macht er also? Er killt Nicholsons Pferd! Total unlogisch.

Jaaaaa aber DA wurde mir dann widersprochen! Was es nicht alles für Gründe gäbe, den Gaul zu killen...

Da war ich raus. Geteert und gefedert und gesteinigt.

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ScheichHabib
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Beitrag von ScheichHabib » Di 5. Jun 2012, 00:17

Unrealistische Logikfehler? So wie nasses Wasser?

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Beitrag von Thorsten Hanisch » Di 5. Jun 2012, 00:22

Hab n schmissigen Threadtitel gebraucht.
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diceman
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Beitrag von diceman » Di 5. Jun 2012, 00:41

Meinste sowas hier?

- "Also ich fand das irgendwie so voll unrealistisch, daß Mark Wahlberg in MAX PAYNE nicht mit der Kurylenko poppen wollte. Logikfehler?" :mrgreen:

Als in GANTZ die schnuckeligen Jungs und Mädels gefühlte 45 Minuten um den Rübezahl from Hell rumrannten und keiner auf die Idee kam, seine Knarre abzufeuern, welche zudem mit einem Schuß tötet, hats mich irgendwan auch dezent genervt. Das war allerdings nur ein Problem, welches der Film hatte. Generell würde ich aber schon behaupten, daß Leute, die beständig von ihrer Couch-Perspektive aus auf mögliche Verhaltens-Alternativen irgendwelcher Charaktere schließen, welche momentan in virtueller Lebensgefahr schweben, irgendetwas Grundlegendes, was das Medium Film ausmacht, nicht verstanden haben.
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Dodger
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Beitrag von Dodger » Di 5. Jun 2012, 01:01

"Untersuchen" muss man nichts, das fällt einem in der Regel ja beim Sehen auf. Ich hab's kürzlich schon in einem anderen Thread geschrieben, mich nervt, wenn Autoren schlichtweg faul sind und aus dem Umstand heraus, dass sie selbst keine Ahnung haben, wie sie ihre Geschichte auflösen, sich aus Story-Sackgassen rausbaldowern oder Szenen sinnvoll und vor allem glaubhaft (das ist wirklich ein Punkt, denn jedesmal, wenn etwas nicht "klickt", meldet zumindest mein Kopf sich mit einem kurzen "Hey... Moment mal!" zu Wort, das mich für einen Augenblick aus dem Film reißt; passiert das oft genug, bin ich irgendwann nicht mehr dabei) verknüpfen können, zu billigen Tricks greifen oder einfach gleich gar nichts erklären. Zumal es in vielen Fällen so einfach scheint, für den Zuschauer.

Natürlich gibt es dann Filme, bei denen man damit leben/drüber lachen kann, und Filme, denen es wirklich schadet.
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Yuki
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Beitrag von Yuki » Di 5. Jun 2012, 04:49

Mich juckt sowas nicht. Wenn der Film seine Welt glaubhaft inszeniert, dann kann das so "unlogisch" sein, wie es will. Und ich dachte, Filme sind generell "unrealistisch", weil sie die Realität ja zu Gunsten von Dramaturgie verzerren, bzw. komprimieren. Ein "realistischer" Film in dem Sinne, wäre doch wohl auch langweilig - selbst hochgelobte Filme, welche angeblich ach-so-nah an irgendeiner Wirklichkeit sind, haben doch genau genommen manchmal noch weniger damit zu tun als der nächsbeste Hollywood-Streifen. Was allerdings stört: Wenn der Film eine Welt inszeniert - mit Regeln und Vorgaben und so alles - und diese dann unabsichtlich bricht oder Details vergisst. Mir fällt jetzt kein Beispiel ein, aber sowas gibt es ja durchaus. Untersuchen tu ich Filme schonmal generell nicht. Das ergibt sich nach mehrmaliger Sichtung ja irgendwann auch so.

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sweetlemon
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Beitrag von sweetlemon » Di 5. Jun 2012, 21:38

Eben. Ein Film muss sich an seine eigene Realität halten, sonst wirkt er seltsam, aber unrealistisch, oder unlogisch? Vieleicht "over the top" oder man findet die Prämisse gleich von vornherein doof, dann kann man's aber auch gleich sein lassen und lieber abwaschen, bevor man sich einen Film anguckt.

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