Western

Auf der Suche nach der besten Literaturverfilmung oder dem männlichsten Schauspieler?
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Joachim Bauer
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Beitrag von Joachim Bauer » So 30. Jun 2013, 23:38

Ich glaube, da kennst Du selbst eine Menge. Mach doch für die Frage einen neuen Thread auf. Hisa freut sich bestimmt.
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

Munin
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Beitrag von Munin » So 30. Jun 2013, 23:41

Was, wie jetzt? Wir reden jetzt aber über deutsche Filme, oder meintest du mit "diesem Land" doch "jenes Land"?

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Joachim Bauer
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Beitrag von Joachim Bauer » So 30. Jun 2013, 23:47

Ah ja. Und was deutsche Filme angeht, kann Julio mir wohl eher etwas empfehlen.
Die Spieler, wo dieser Sprache nicht mächtig sind, die sollen dann sich angewöhnen, das Deutsch zu lernen. (Mario Basler, rhetorisch geschulter, ehemaliger Fußballprofi)

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Hitmanski
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Beitrag von Hitmanski » Mo 1. Jul 2013, 11:15

Wirklich mit Interesse verfolgt habe ich eigentlich nur diesen inoffiziellen Kinder-Kanon mit Winnetou, Spencer-Hill und irgendwelches Kabel1-Dauerschleife-Zeugs mit John Wayne. Das Aufkommen von einigen Western-Nachzüglern aus den 00er-Jahren habe ich dann als Anlass zum mehr oder weniger pflichtbewussten Nachholen der vermeintlichen Highlights und Klassiker genommen. Gemischtes Ergebnis; die Sachen von Leone, die ja für viele so etwas wie der heilige Western-Gral zu sein scheinen, fand ich abgesehen vom beeindruckenden ONCE UPON A TIME ziemlich belanglos; von den Italo-Filmen war ich mehr angetan, aber vergessen habe ich sie abgesehen von ein paar eingängigen Namen auch schon wieder weitestgehend. Kleine Überraschung: THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES..., den fand ich super.
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- Federico Fellini

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nerdkiller
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Beitrag von nerdkiller » Mo 1. Jul 2013, 12:01

Der ist auch ein Wunderwerk, bester Western der 00er! Mal sehen, ob da von Dominik noch was kommt, "Killing them softly" fand ich zwar gut, aber, na ja... den würde keiner vermissen, wäre er nie gedreht worden.

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 1. Jul 2013, 12:14

Ich find JESSE JAMES...na ja, ganz okay, hab aber gerade bei dem schwer das Gefühl, dass das n Western ist, der in erster Linie Leute anspricht, die keine Western mögen (siehe auch EXPENDABLES Vs. Actionfilme).
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SvenT
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Beitrag von SvenT » Mo 1. Jul 2013, 12:25

Weiß ich nicht. Als "Western für Leute, die keine Western mögen" waren ja auch schon die Peckinpah-Filme seit "The Wild Bunch", die Spaghetti-Western, die Spätwestern der 70er oder in jüngerer Zeit "Deadwood" bezeichnet worden.
Letztendlich ist Western aber so ein breit aufgestelltes Genre, dass da ausnahmslos für jeden was dabei ist.
Auch die Leute, die sagen dass sie keine Western mögen kommen meist nach kurzen Nachdenken auf zwei bis fünf Filme, die sie tierisch mögen. Auch wenn sie dann meist denken, dass das ja keine richtigen Western wären.

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nerdkiller
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Beitrag von nerdkiller » Mo 1. Jul 2013, 12:33

Klar, mit dem Zynismus und Humor eines Italo-Westerns hat "Jesse James" nichts zu tun, aber da hat Sven recht, der Western ist ein Genre, aus dem man einfach verdammt viel rausholen kann. Sei es Dekonstruktion oder Romantisierung oder weiß der Geier was, bin da für alles offen.

Ist im Endeffekt persönliche Auslegungssache, "The Wild Bunch" bspw. hab ich schon in ein paar Listen unter "Kriegsfilm" gesehen...

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Thorsten Hanisch
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Beitrag von Thorsten Hanisch » Mo 1. Jul 2013, 13:22

Gut, okay, hier fließen halt vor allem persönliche Erfahrungen mit rein. Erstes "Aha"-Erlebnis gab's bei KILL BILL, den zig Leute in meiner Umgebung gut fanden, wobei sich nicht ein einziger einen SHAW BROTHERS angucken würde. Ähnliche Beobachtung bei DJANGO UNCHAINED.

JESSE JAMES halte ich dennoch unterm Strich für ein völlig aufgeblasenes Regiedebüt von Jemanden, der gleich alles auf einmal will und nur mit Mühe die Hälfte erreicht. Er will halt unbedingt kein Western sein, Erwartungshaltungen unterlaufen, was auch völlig legitim ist, er weiß halt nur nicht so recht wie und verrennt sich in unnötigen Nebenhandlungen und einer einfallslosen arts fartsy-Inszenierung. Man kann Leonen gerne belanglos oder wasweißich auchimmer finden, aber der hatte es in keinem seiner Filme nötig 349mal blätterlose Baumkronen abzuschwenken.

Auch deswegen "Für Leute, die eigentlich keine Western mögen" - Peckinpah & die Italos haben das Genre sicherlich ausgebaut und in eine neue Richtung geführt, sich aber nicht dafür geschämt.

JESSE JAMES hat diesen "Kult" nur aufgebaut weil er halt so anders sein will, Peckinpah & Leone werden heute noch zitiert, weil sie wirklich anders waren.
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Beitrag von nerdkiller » Mo 1. Jul 2013, 14:02

Hm, muss ich von meinem persönlichen Standpunkt widersprechen. Klar, "Jesse James" ist jetzt auch nicht der total neue, innovative Western-Abgesang (ähnliche "Vater-Sohn" bzw "Schüler erhebt sich gegen Meister"-Motive gab's schon in den Italos), aber ich finde ihn trotzdem großartig, da er für einen Western sehr sinnlich ist. (ist sicher auch der Grund, warum ihn viele mögen, die sonst eher keine Western schauen) Wie ich gestern schrieb: Die Mischung macht es manchmal.

Bei "Django Unchained" bin ich allerdings bei Dir: Das ist ein Film für Leute, die sich nie nen Western anschauen würden. Fand den schlimm, da fand ich Tarantinos vorherige Western-Referenzen wesentlich angenehmer.

Man muss aber Leute wie Peckinpah immer auch im Kontext ihrer Zeit sehen. Peckinpahs große Western kamen zu 'nem Zeitpunkt raus, als das Genre von den Italienern dominiert war und in den USA keiner mehr Interesse an Western hatte. Peckinpah blieb kaum was anderes übrig, als Spätwestern zu drehen, da sie auch zur Stimmung in den USA passten. (Vietnam, Watergate, usw.)

"Jesse James" ist noch zu frisch, um ihn einzuordnen. Evtl. wird ihm in zwanzig Jahren ein ähnlicher Verdienst wie Peckinpah oder Leone zugeschrieben, wer weiß, ich mag ihn auf jeden Fall sehr gerne. Lieber 'nen ruhigen aber unfassbar tollen Western wie diesen, als so unreifen Kindergartenquatsch wie "Django Unchained".

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