Jodorowsky auf dem Filmfest München

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Thorsten Hanisch
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Jodorowsky auf dem Filmfest München

Beitrag von Thorsten Hanisch » Fr 7. Jun 2013, 13:27

Comeback eines Visionärs

Der Kultregisseur Alejandro Jodorowsky kommt zur ersten umfassenden Retrospektive seines Werkes zum 31. INTERNATIONALEN FILMFEST MÜNCHEN (28. Juni - 6. Juli)

Der 84jährige chilenische Filmemacher hat Generationen von Regisseuren und Cineasten geprägt. Jeder seiner Filme hat eine besondere Geschichte. Manche wurden nach Skandalen verboten, andere galten als verschollen oder waren lange Zeit nur unter der Hand als Raubkopien erhältlich. Die letzten zwanzig Jahre hatte er sich aus dem Filmgeschäft zurückgezogen. Auf dem FILMFEST MÜNCHEN zeigt Alejandro Jodorowsky 2013 die erste umfassende Retrospektive seines Werkes und feiert mit der Deutschland-Premiere seines neuesten Films "La danza de la realidad" sein cineastisches Comeback.

"Nach mehr als zwei Jahrzehnten kehrt Alejandro Jodorowsky auf die große Leinwand zurück", sagt Festivalleiterin Diana Iljine. "Er ist nicht nur einer der außergewöhnlichsten Filmemacher der Welt sondern ein Visionär und ein Allround-Künstler. Seine bildgewaltigen Welten beeinflussen bis heute das Werk vieler Regisseure, aber auch Künstler anderer Gattungen."

In der Retrospektive des FILMFEST MÜNCHEN sind sechs Spielfilme des in Paris lebenden Regisseurs, Autors und Schauspielers sowie sein erster Kurzfilm zu sehen. Gezeigt wird erstmals in Deutschland auch der neue Dokumentarfilm "Jodorowsky's Dune" des US-Regisseurs Frank Pavich über Jodorowskys spektakulär gescheitertes Science-Fiction-Großprojekt "Dune".

Alejandro Jodorowsky, geboren 1929 in Chile als Kind jüdischer Einwanderer aus der Ukraine, beschäftigte sich schon früh mit Literatur und Comics, Zirkus und Theater. In den 1950er Jahren ging er nach Frankreich und tourte mit der Truppe des international bekannten Pantomimen Marcel Marceau. Anschließend gründete er eine Avantgarde-Künstlergruppe, deren freizügige anarchistische Performances immer wieder zu Skandalen führten. Währenddessen begann Jodorowsky auch als Filmemacher. 1957 drehte er seinen ersten Kurzfilm "La Cravate", zehn Jahre später den Spielfilm "Fando Y Lis".

Seinen Rang als Kultregisseur erwarb sich Jodorowsky 1970 mit dem Film "El Topo" (1970). In dem Acid-Western über einen mexikanischen Revolverhelden auf der Suche nach Erleuchtung übernahm Jodorowsky auch die Hauptrolle. Der außergewöhnliche Film traf in den USA den Zeitgeist der Hippie-Ära und begründete das Phänomen der "Midnight-Movies". John Lennon wurde auf Jodorowsky aufmerksam und unterstützte die Finanzierung seines nächsten Projekts "Montana Sacra - Der heilige Berg" (1973) über eine mystische Figur, die das Geheimnis der Unsterblichkeit ergründen will.

1975 begann Jodorowsky mit der Arbeit an der Verfilmung des Science-Fiction-Romans "Dune" des amerikanischen Autors Frank Herbert. Darin sollten unter anderen Orson Welles, Mick Jagger, Salvador Dalí und Amanda Lear mitspielen. Die Filmmusik sollte Pink Floyd beisteuern. Nach kostspieligen Vorbereitungen wurde das Projekt von den Geldgebern eingestellt und erst viel später von David Lynch verfilmt. Jodorowsky setzte seine Science-Fiction-Ideen gemeinsam mit dem Zeichner Mobius (Jean Giraud) anderweitig um und verfasste mit "John Difool" einen 13-bändigen Klassiker der Comic-Literatur.

1989 drehte Jodorowsky wieder einen Film, den surrealistischen Horror-Thriller "Santa Sangre", und 1990 "The Rainbow Thief" mit Christopher Lee, Peter O'Toole und Omar Sharif. Sein nächstes Filmprojekt kam erst 22 Jahre später zustande. 2012 realisierte Jodorowsky "La danza de la realidad". Basierend auf seiner Autobiographie erzählt der Regisseur die halbfiktionale Lebensgeschichte seines Vaters, eines jüdischen Damenwäsche-Händlers und glühenden Stalin-Verehrers in der chilenischen Provinz, der eines Tages nach Santiago auszieht, um den korrupten Präsidenten des Landes zu ermorden.

Jodorowsky, der mehr als 100 Theaterstücke inszeniert hat, ist in Lateinamerika und Spanien auch als Schriftsteller bekannt. Sein umfangreiches Werk besteht aus Romanen, Kurzgeschichten, Gedichten, Sachbüchern, autobiographischen Texten, Comics und Theaterstücken. Jodorowsky lebt in Paris, wo er in den letzten Jahren seine schamanische Schule der Psychomagie praktizierte und mit Vorträgen und öffentlichen Seancen Aufmerksamkeit erzeugte.

Als Filmemacher hat Alejandro Jodorowsky unter den nachfolgenden Generationen zahlreiche Bewunderer. Zu ihnen gehört der dänische Regisseur Nicolas Winding Refn, der mit seinem neuesten Film "Only God forgives" ebenfalls auf dem FILMFEST MÜNCHEN zu Gast sein wird. In der Black Box des Festivalzentrums Gasteig werden sich Nicolas Winding Refn und Alejandro Jodorowsky am Samstag, 29. Juni gemeinsam im Festival-Talk FILMMAKERS LIVE den Fragen von Publikum und Presse stellen.

Alle Filme der Retrospektive Alejandro Jodorowsky:

La danza de la realidad
Mit Brontis Jodorowsky, Pamela Flores, Jeremias Herskovits, Alejandro Jodorowsky
Frankreich / Chile 2013

The Rainbow Thief
Mit Peter O'Toole, Omar Sharif, Christopher Lee
UK 1990

Santa Sangre
Mit Axel Jodorowsky, Blanca Guerra, Guy Stockwell, Thelma Tixou
Mexiko / Italien 1989

Montana Sacra - Der heilige Berg
Mit Alejandro Jodorowsky, Horacio Salinas, Zamira Saunders, Juan Ferrara
Mexiko / USA 1973

El Topo
Mit Alejandro Jodorowsky, Brontis Jodorowsky, Robert John, Alfonso Arau
Mexiko 1970

Fando Y Lis
Mit Sergio Kleiner, Diana Mariscal, Maria Teresa Rivas, Tamara Garina
Mexiko 1968

La Cravate
Mit Denise Brossot, Rolande Polya, Alejandro Jodorowsky, Saul Gilbert
Frankreich 1957

Jodorowsky's Dune
von Frank Pavich
mit Alejandro Jodorowsky, Michel Seydoux, H.R. Giger, Nicolas Winding Refn, Richard Stanley
USA 2013
»Wenn man der Klügste im Raum ist, ist man im falschen Raum« (K. Lauterbach)

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nerdkiller
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Beitrag von nerdkiller » Fr 7. Jun 2013, 14:10

Bin dabei.

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ScheichHabib
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Beitrag von ScheichHabib » Fr 7. Jun 2013, 15:23

Da fahr ich mal vorbei. Um mir die Hipster anzugucken.

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Booh
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Beitrag von Booh » Fr 7. Jun 2013, 15:36

Vielleicht sehen wir uns dann. Ich halte Ausschau nach nem pöbelnden Single in Skinnyjeans und mit Windrädchen am Hut.
I see the combine coming. It's gonna dust us all to nothing.

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Julio Sacchi
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Beitrag von Julio Sacchi » Fr 7. Jun 2013, 15:40

ScheichHabib hat geschrieben:Da fahr ich mal vorbei. Um mir die Hipster anzugucken.
Geil. Dich finde ich unter Tausenden.

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Booh
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Beitrag von Booh » Fr 7. Jun 2013, 15:48

Kommst du auch? Zieh deine Skinnyjeans an!
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nerdkiller
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Beitrag von nerdkiller » Fr 7. Jun 2013, 16:03

Forentreffen im Münchner Starbucks. Zutritt nur mit Skinnyjeans, Jutebeutel, Hornbrille und mindestens zwei Apple-Produkten.

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Booh
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Beitrag von Booh » Fr 7. Jun 2013, 16:23

Ich übe bis dahin meinen Bartwuchs. Kommt ihr wirklich? Könnten uns ja dann tatsächlich zusammen ein paar Drinks holen. Wir treffen uns beim Scheich in der Stretch-Limo. Ich trag meine Lieblingsunterhose.
Zuletzt geändert von Booh am Fr 7. Jun 2013, 16:37, insgesamt 2-mal geändert.
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nerdkiller
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Beitrag von nerdkiller » Fr 7. Jun 2013, 16:27

Nur wenn die Limo am Drive-In des Veggie-Imbiss hält! Tofu-Burger für alle!

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Booh
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Beitrag von Booh » Fr 7. Jun 2013, 16:36

Meinetwegen. Aber danach Nacktbaden in der Isar.
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