Paul Schrader

[Julio Sacchi]

Wie bitte?! Unsinn.
Durch und durch Schrader. Nur diesmal aalglatt und kitschig.

[Thorsten Hanisch]

Find ich nicht.

Seh da eine Art Pre-Ellis (bloß, klar, nicht so wild).

Kitschig find ich den nicht und aalglatt schon gar nicht.

[Julio Sacchi]

Glatt isser. Und das Ende ist superkitschig. Hat mir den Film versaut.

Immerhin hat er Armani gross und Blondie riesig gemacht.

[Thorsten Hanisch]

Okay, das Ende wird der Story an sich nicht wirklich gerecht, da geh ich mit. Hätte man konsequenter durchziehen sollen.

[Julio Sacchi]

Endlich mal BLUE COLLAR gesehen.

Herausragendes Sozialdrama von Paul Schrader, der sein Regiedebüt mit beeindruckender Sicherheit und Intensität inszeniert. Glaubwürdig geschrieben, toll fotografiert und exzellent gespielt von Pryor, Kotto und Keitel, die sich beim Dreh nicht riechen konnten und ständig aufeinander los gingen - was dem Resultat, Schraders Nervenzusammenbruch am Set zum Trotz, wohl nicht geschadet hat. In der Authentizität findet BLUE COLLAR sogar noch Herz und Humor, ohne jemals ein sentimentales Arbeiterlied zu singen.